Habe keine Tränen mehr

  • Zitat

    @ Chris
    Es stimmt schon mit dem "unterm Tisch geredet", aber Elisabeth und ich haben uns ganz fest am Sessel festgehalten ;) um ja kein Wort von dir zu verpassen :) . Du bist schon schwer in Ordnung :thumbsup: .
    Ich mußte freiwillig auf dem Sessellift, ist die richtige Beschreibung. Hätte ich alleine zurückbleiben sollen :) Bin schon stolz auf mich, meine Höhenangst überwunden zu haben, obwohl ich Blut geschwitzt habe.Die Aussicht war schön aber auch beängstigend für mich.


    Liebe Chrisi


    "Gerüchte!" :whistling: Unter den Tisch geredet *empörtdreinschau*
    ----------------------
    Danke Chrisi.....Danke dafür das ich die Stunden mit euch verbringen durfte. Wenn ich euch beide so beobachte, eure Beiträge nachlese, dann bewundere ich euch einfach für euren Mut.


    Wie hast du es nun wirklich geschafft mit dem Sessellift hochzufahren? Ich hab zwar eine große Klappe, aber meinen Ängsten stell ich mich nicht gerne, da bin ich eher bei der Fraktion "verdrängen" und "gar nicht versuchen"
    Ich glaube das ist das, was mich an meisten fasziniert.... dieser Mut!


    Wie war das Heimkommen? Wart ihr gleich bei Rene?
    Chrisi, ich denke sehr oft an dich (Schluckauf?)
    deine Chris

  • Hallo Linda


    Elisabeth`s Mann hätte dich schon lieb überredet, damit du mit dem Lift fährst :) .


    Liebe Chris


    Ich war keine 10 Minuten zu Hause und ich hab mich schon aufs Rad gesetzt um zu Rene zu fahren.


    Gute Frage, chris ,wie ich es geschafft habe mit dem Lift zu fahren. Frage ich mich selber, habe aber doch eine Antwort.


    Vergleiche den Berg mit der Trauer.


    Das Ziel war der Berg, ich wußte da oben ist es schön(Es war auch traumhaft schön). Raufgehen wäre für mich, weil ich ja Höhenangst habe, oberflächlich gesehen der leichtere Weg gewesen. Hätte aber sehr lange gedauert und sehr kräfteraubend,also der gerade Weg, wenn auch mit sehr großer Angst.


    Das Ziel bei der Trauer ist, wie Christine immer schreibt, gesund aus der Trauer zu kommen und das heißt für mich, so gut wie es halt möglich ist, nachdem einem das Schlimmste passiert ist, zu leben.
    Oberflächlich gesehen wäre es leicht sich nicht immer wieder bewußt den schlimmsten Schmerzen zu stellen, aber der Weg aus der Trauer wäre lang und kräfteraubend, also der gerade Weg, wenn auch mit großen Schmerzen verbunden.


    Liebe Grüße
    Chrisi

  • Ja, Linda, Hans hätte dich sicher auch soweit gebracht.
    Und man wird belohnt - denn oben ist es noch einmal so schön.
    Dem Himmel noch ein Stückchen näher.


    Liebe Chrisi!


    Das ist wieder einmal eine Antwort, die mich total überwältigt.
    Denn genauso habe ich es am Dienstag auch empfunden.
    Immer habe ich einen Vergleich unserer Liftfahrt mit der Trauer gesehen- jetzt finde ich es einfach nur schön, dass du den gleichen Gedanken hattest.


    Es ist so, manches könnten wir uns wohl etwas leichter machen, aber das ist eben nicht unser Weg.
    Und zum Glück haben wir Begleiter, die einen in den Arm nehmen und dabei unterstützen - sowohl symbolisch als auch wirklich.


    Alles Liebe


    Elisabeth

  • Liebe Chrisi, liebe Elisabeth!


    Habe gerade die Geschichte über euer Treffen gelesen. Schön das ihr euch so gut verstanden habt.


    Ich gehe gerne auf die Berge, habe ja einige in der Nähe :) Da oben hole ich mir immer wieder Kraft für den Alltag, und lasse so manches Packerl liegen.


    Man ist da wirklich dem Himmel näher und seinen Lieben, die ja hoffentlich da oben sind.


    wünsche allen hier einen schönen erholsamem Sonntag


    Annita

  • Liebe Linda, liebe Anita!
    Wir als Tiroler wissen wahrscheinlich nicht wirklich, was wir Chrisi angetan haben.
    Aber es war halt einfach schön.
    Linda, Hans war einmal Schilehrer, ich denke, das sagt alles.


    Liebe Chrisi!
    Wir sind heute wieder mit dem Lift hinaufgefahren. Es war einfach so schönes Wetter. Nachmittag ist Musikfest, und da müssen meine drei Musikanten eben wieder weg und spielen.
    So haben wir schnell den Vormittag genutzt.


    Ich kann ja noch nicht wirklich bei den Festen und Konzerten der Musik dabeisein.
    Es holen mich so stark die Erinnerungen ein, schon wenn sich meine drei anziehen, es fehlt immer wieder einer.


    Und gerade in den letzten Tagen, wahrscheinlich als Reaktion auf unser so intensives Treffen, geht es mir eigentlich viel schlechter.
    Es tut wieder einmal so unheimlich weh, und alle Erinnerungen, die wir gemeinsam hervorgeholt haben, lassen sich nicht so schnell wieder
    auf die Seite schieben.


    Habe gestern in einem Buch- ein ganz normaler Roman - zwei Gedanken gelesen, die ich euch wietergeben will.


    ....." Obwohl ich fast immer an M. dachte, gab es Momente, in denen sie mir so nah war, als sei sie körperlich anwesend, und das war kaum auszuhalten, Die empfundene Nähe, gepaart mit vollkommener Unerreichbarkeit, war grausam"....


    ...."Wenn so eine Tragödie passiert, lässt man sich leicht davon unterkriegen. Sich bedingungslos da reinfallen zu lassen hat etwas Verführerisches, ähnlich wie das Gefühl, das man angeblich beim langsamen Erfrieren haben soll. In Trauer zu versinken ist in gewisser Hinsicht einfacher, als sich da rauszukämpfen - vor allem, wenn man sich klarmacht, dass man den Anlass der Trauer nicht ungeschehen machen kann, egal, wie sehr man kämpft. Aber es ist wichtig zu kämpfen. Das ist die einzige Möglichkeit, lebendig zu bleiben"....


    Wir kämpfen weiter.....
    Grüße
    Elisabeth

  • Liebe Elisabeth


    Ihr habt mir gar nichts angetan, außerdem wollte ich ja auf den Berg - dem Himmel näher.
    Ich glaube, ihr Tiroler wisst nicht, welch Faszination für uns Flachländler ein Berg hat.


    Die Zeit auf dem Berg hat alles entschädigt.


    Schön das ihr heute auf dem Berg wart, bin mir sicher, ich hätte mich wieder überreden lassen, mit dem Lift zu fahren.


    Es tut mir leid, das es dir nicht so gut geht.Ich kann es verstehen, nach unseren intensiven Gesprächen.
    Fühl mich jetzt fast ein bißchen schuldig, ich hab ja auch immer viel gefragt.
    Ich hab dich vorgewarnt ,das ich anstrengend bin ;) .
    Hättest mich doch lieber im Zimmer einsperren sollen.


    Elisabeth, wir haben den Vorteil, wen wir uns wiedersehen, das wir sicher nicht so intensiv über unsere Jungs reden werden.
    Ich wollte in dieser kurzen Zeit, die wir hatten möglichst viel über Andreas erfahren und auch viel über Rene erzählen.


    Ich hoffe, du bist heut nicht den Rest des Tages ganz allein.
    Die Gedanken aus dem Roman sind sehr passend und sagen eigentlich alles was wir empfinden.


    Ganz liebe Grüße
    Deine Chrisi

  • Liebe Chrisi!


    Wow! Der Pavillion schaut ja super aus!
    Da hattet Ihr ja eine nette Einweihnungsfeier - und den Regen hat Euch
    sicher René geschickt, weil Ihr wahrscheinlich kein Würstl für ihn
    aufgehoben habt :)!


    Was Woatz ist würde mich auch interessieren!


    Alles Liebe und danke für die Bilder!


    Deine Kate

  • Liebe Linda u. Kate


    Woatz ist ganz einfach Mais, den wir ja auch anbauen und zur Fütterrung von Schweinen brauchen.
    Es gibt auch den Speisemais, der noch besser wäre als den Mais den wir anbauen.
    Zum "Woatzbroten" nimmt man den noch unreifen Mais. Die Körner müssen innen milchig sein.
    Meistens ist das so in den ersten drei Augustwochen.


    Der Mais wird mit einem ca. 1,5m Spies in der Glut des Feuers durch ständiges drehen gebraten (ca. 2 Minuten). Leicht angesalzen und fertig.


    Rene hat ihn so gern gegessen und er hat das "Woatzbroten" geliebt. Zu seinem Geburtstag( 24. Aug.) hat er immer Freunde dazu eingeladen.
    Oft mußte er es vorverlegen, weil der Mais schon hart (kommt immer auf das Wetter an) wurde.


    Auf jedenfall " feiern" wir mit meinen Geschwistern und meinen Vati am kommenden Freitag Renes Geburtstag. Mit Woatz, Würstchen(diesmal lasse ich eines übrig) und natürlich Mohntorte.


    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Chrisi

  • Liebe Chrisi!


    Super ist das alles geworden! Wenn ich dir jetzt sage, dass ich am 10. August fast bei dir spontan reingeschneit wäre, weil ich auf dem Weg von Fehring nach Kirchberg am Wechsel war? Meine Männer haben aber durchgesetzt, dass ich im Urlaub keine "beruflichen Termine" haben darf und haben sehr, sehr streng über mich gewacht :wacko: , weil ich ja immer noch den Pfeiffer in mir trage ...


    Aber nächstes Mal komme ich literweise Kernöl kaufen, denn nach Krichberg muss ich früher oder später ja doch wieder fahren, weil mein Mann dort "berufliche Termine" (Wittgenstein-Kongress) hat! :D


    Liebe Grüße


    Christine

  • Meine liebe Christine, du hast Mut mir das zu schreiben ;) .


    Jetzt muß ich mit dir ein bißchen schimpfen und erst recht mit deinen Männern ;) .


    Ich weiß nicht welche Strecke ihr gefahren seid, aber ich nehme an ihr seid in Ilz auf die Autobahn aufgefahren. Da wären es nicht einmal 10 Minuten Fahrtzeit zu mir gewesen.
    Aber auch egal welch Strecke ihr genommen habt, es wäre bei keiner mehr als ein paar Kilometer gewesen.


    Ein Rundgang in Rene´s Garten und dann im Pavillion sitzend mit einem Kaffee oder 1/8l Wein hätte deinem " Mister Pfeiffer" nicht geschadet, ganz im Gegenteil.


    Und einen Liter Kernöl hättest du sowieso von mir bekommen.
    Naja, das Angebot gilt zu jeder Zeit.
    Außerdem hätte ich es nicht ganz so beruflich gesehen.


    Aber es ist ja schön und auch gut so, wen deine Männer so auf dich aufpassen.


    Alles Liebe
    Chrisi


    Ps. Vielleicht eh gut, das du nicht so reingeschneit gekommen bist. Am Ende wäre ich vor Schreck (natürlich vor Freude) umgefallen :D .

  • Na, ich hab auch weder eine genaue Adresse im Kopf gehabt noch deine Telefonnumer. Mir ist erst auf der Strecke von Fehring nach Kirchbichl klargeworden, dass wir eigentlich bei dir vorbeifahren und als mir dann auch noch klar wurde, dass ich nicht mal deinen Nachnamen im Kopf hab, hat mein Mann gemeint, das planen wir nächstes Mal ein und werden das entsprechend vorbereiten, denn stell dir vor: Bis wir uns "peinlich" durch Großsteinbach gefragt hätten, bei welchem Kernöl-Bauernhof ein Sohn namens Rene gestorben ist und du uns dann wirklich vor Schreck in Ohnmacht gefallen wärst und anschließend zu hören kriegst, dass eine komische Tiroler Familie pietätlose Fragen gestellt hat .... das war mir dann schon zu "heiß"!


    Aber nächstes Mal machen wir das ganz bestimmt und vorher aus! :)


    Christine

  • Hallo ihr Lieben


    Gestern Abend hatte ich meine Familie eingeladen. 21 Personen waren wir.
    Wir haben gebührent Rene`s Geburtstag gefeiert.
    Natürlich gab es Renes Lieblingstorte - Mohntorte und diesmal ohne ein fehlendes Sück :) .


    Diesmal war ein schönes Wetter und wir sind bis weit nach Mitternacht im Pavillion gesessen.


    Ich hab gelacht und auch geweint.
    Wenn ich so meine Nichten und Neffen sehe, könnte ich nur weinen, ja schreien. Er fehlt mir so sehr, warum darf er nicht in unserer Mitte sein?????
    Warum durfte er nicht in seinem Garten seinen 22. Geburtstag feiern ;( .


    Heute war eine Messe für Rene.
    Als ich so manch seiner Freunde sah, konnte ich meine Tränen nicht mehr halten.
    Warum sind diese bestimmten Tage nur so verdammt schwer.


    @ Christine


    Kann dich natürlich verstehen, das dies nicht gerade die angenehmste Art gewesen wäre zu fragen.
    Aber öfter wie einmal hättest du ganz sicher nicht gefragt und was du natürlich nicht wissen kannst, wenn ihr von Ilz nach Großsteinbach gefahren werd, wäre bevor du in den Ort gekommen wärst, Renes Garten mit dem Pavillion sicher aufgefallen( er grenzt an die Straße), auch ohne das du vorher das Bild gesehen hättest.


    Liebe Grüße
    Chrisi

  • Alles Gute zu Deines Sohnemannes Rene, zu dessen 22. Geburtstag. Auch wenn Ihr ihn schon gebührend gefeiert habt. In seinem schönen Garten mit tollem Pavillion. Er war bestimmt dabei, und hat auch kontrolliert ob das die richtige Torte ist.


    Lieb Gruss


    Walter ( :) ...mit vielen Kraftpketen für die nächsten schweren Tage.)