Meine Trauerzeit nach dem Tod meiner Mutter

  • Morgen wird nun der irdische Körpermantel

    meines geliebten Papis beerdigt.
    Ich bin ja seit Samstag schon in der alten heimeligen Elternwohnung und hatte noch viele vorbereitende Termine und Treffen und bin heute aber im Ruhetagsmodus, außer dass ich in 1 Stunde nach unten zur Vermieterfreundin gehe zum Erbsensuppenfuttern!

    Mit ihr ist mir wirklich ein menschlicher Engel an die Seite gestellt worden :5:und mit einer weiteren engsten Familienfreundin gleich 2! :5::2:


    Ich spüre auch, dass mein Papi lebendig-quirlig wie immer so lebendig bei mir ist und all mein Tun mit seiner üblichen Neugier begleitet. Seine Lebensfreude war ja immer groß und sollte es irdische Wiedergeburt geben, steht er sicherlich schon freiwillig in der Schlange!

    Für ihn wird es morgen ganz nach seinem Wunsch rote Rosen regnen!

    Trotzdem, denkt bitte alle heute und morgen an mich! X/

  • natürlich denken wir ganz fest an dich und in gedanken schicke ich dir eine liebe Umarmung. du schaffst das.:30::24:;(

  • Also, jetzt mal BREMSE rein



    und ganz langsam



    Vor 19 Tagen ist mein liebster Papi gestorben.

    Vor 4 Tagen ist er beerdigt worden.





    Das war ganz genau am Halbjahres-Todestag meiner Mutter.



    Da ist aber auch der immense Vorfrühlingsdrive in mir, gemischt mit Zufriedenheit, Stolz, Erleichterung, diese Riesenaufgaben um beider Eltern überraschende Sterben und Tode innerhalb von nur 10 Monaten hinter mir zu haben.



    Ich bin jetzt innerlich völlig durcheinander daheim wieder und die südliche Sonnenflut gaukelt mir vor, ganz jung und stark zu sein.

  • Liebe Mayatochter,


    deine Verluste so kurz hintereinander tun mir sehr leid.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft um zur Ruhe zu kommen; dass du dich einmal etwas ausschlafen kannst.


    Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass meine Mama immer irgendwie um mich sein wird. Das hilft mal mehr, mal weniger.


    Vllt bringt die Frühlingssonne auch etwas Wärme in unsere Herzen

    :30:

    Liebe Grüße, Nina

  • Ich fühle mich heute wieder wie damals kurz nach dem Tod meiner Mutter. Die Beerdigung ist nicht mal eine Woche vorbei und alle Angehörigen sind wieder völlig in ihren Alltag eingemündet, meine Schwester sogar zu einem trubeligen Städtetrip aufgebrochen!

    So tot kann gar niemand sein wie die Art vieler, Trauer und Trauernde zu ignorieren! :cursing:Das macht mich fassungslos und sauer und lässt mich fühlen und denken: Verkehrte Welt!

    Als ob die letzten 10 Monate mit dem Sterben und dem Tod beider meiner Eltern gar nicht stattgefunden hätte!

    Als ob sich diese Zeit nun schließt und alles geht so weiter im Alltag wie zuvor!


    Als ob es wie ein ausgefeiltes Hühnerauge am Fuß nun erledigt ist.


    Dass ich jetzt erholungsbedürftig und trauerbedürftig viel Ruhe und Stille und Besinnlichkeit brauche, ist absolut mein einsames Privatvergnügen!

    Unfassbar!

    Hätte ich nicht meine Freundinnen, meine Onlineforen und meine Online-Gedenkseiten für meine Eltern, ich käme mir völlig entortet vor.

    Haltlos, kräftelos, Alltagslos! :13:

  • Liebe Mayatochter,


    ich kann Deine Wut sehr gut verstehen denn ja so fühlt es sich tatsächlich an...nicht wahrgenommen zu werden nicht gesehen zu werden in unserem großen Schmerz der sooo immens weg tut das es nicht nur seelisch ist sondern auch körperlich.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Mayatochter


    Ja, unsere Welt läuft nicht mal so einfach weiter.
    Scheint stehengeblieben zu sein.

    Der Blick auf dein Umfeld und deren Handhabung schmerzt dich.


    Aber was deine Schwester betrifft:
    Könnte die Reise nicht auch eine Art "Flucht" sein ?
    Evtl. war die Reise schon länger geplant ?

    Nur ein Gedanke von mir.


    Habe drei Tage danach mit meinem Sohn ein verlängertes Wochenende gemacht.
    Musste einfach weg. Fühlte sich in ihrem Zuhause an (emotional-geistig) zu ersticken.
    Alles so unfassbar. Noch heute.


    Wie gut dass du deine Freundinnen hast.


    War auch froh und dankbar über meinen Freundeskreis, meine Onlineforen.
    Unsere Aspetosfamilie hier.


    Das ist alles so zehrend.
    Verständlich dass du dich so kraftlos fühlst.


    Entortet bzw. heimatlos fühle ich mich zuweilen allerdings noch immer.

    Oder dennoch.


    Das Zuhause meiner geliebten Mama gibt es ja nicht mehr.

    Vieles lief nicht gut. Das schmerzt zuweilen noch immer.

    Alles auch ein Grund warum ich in meinem WZ nicht mehr oder noch nicht darüber schreiben konnte.
    Wir sind so oft umgezogen. Aber dieser Ort war der letzte meiner Mutter. Für mehr als 16 Jahre.


    Aber ja, diese heilende Liebe von der du schriebst.
    Die wir auch spüren.
    Und so brauchen.

    LG
    Simon


  • Danke auch dir, lieber Simon! Ja, genauso geht es mir! Meine Welt ist teilweise stehen geblieben und das ist auch gut so, denn 62 Jahre mit Eltern kann und will ich gar nicht in das Alltagstempo abgeben! Und es ist wirklich sehr sehr wichtig, meine Freundinnen und die Aspetosfamilie hier zu haben und solche wirklich

    m i t fühlenden Antworten von euch zu bekommen!


    Entortet, heimatlos zum Teil, und dass es das geliebte Zuhause deiner Mama nicht mehr gibt, bis heute betrauernd, das kann ich mir soooo sehr gerade im Moment vorstellen, denn:



    Es fühlt sich fast schlimmer an als vor den Beerdigungen meiner Eltern und ich will es doch wirklich und bin froh, dass es sich nicht noch mehr in die Länge zieht, will es auch mit dem Herzen, aber Ende März/Anfang April mit meinem Mann und Auto zur alten Elternwohnung zu fahren und dort endgültig alles von den Wänden zu nehmen und mit Liebe und Wertschätzung in unser eigenes Heim zu bringen, fühlt sich an wie der Gang zum Allerschrecklichsten!

    Gut, dass ich bis dahin noch den ganzen März vor mir habe!

    Ich hoffe, dass bis dahin auch mein Herzeleid weiterkommt, denn auch wenn es sich so anfühlt, als ob meine Eltern noch in der Wohnung wären und auch, wenn es sich anfühlt, als ob ich ihnen damit erst selber und jetzt den letzten Sargnagel einschlage, w i l l ich auch von Herzen damit den Abschiedskreis weiter schließen, denn im April wird meine Mutter ein ganzes Jahr schon nicht mehr in dieser Wohnung gewesen sein und ich bin niemand, die Dinge endlos in die Länge zieht, das sind meine Geschwister und mein Mann und Schwager und Schwägerin auch nicht, das ist meine Vermieterfreundin nicht, die das ganze Haus verkaufen wird und mein Vater und meine Mutter waren das auch n i e.

    Mein Vater wohnte ja bereits fast 7 Jahre lang im Seniorenstift und meine Mutter kam ab April nicht mehr heim, wie gesagt, und alles ideell Kostbare ist doch im Himmel und dann in all unseren Geschwisterhaushalten!

    Längst sind die Schränke leergeräumt und ist der Inhalt würdig und liebevoll nicht einfach im Müll gelandet, längst sind da "nur" noch Möbel und Bilder und weitere Deko an den Wänden und auch nicht mehr alles.

    Es ist weniger als die Erinnerung, was jetzt noch da ist, aber es fühlt sich ganz anders an.

    Ich habe schon viel meiner Eltern hier in unser Heim integriert und halte es in Ehren und bin dankbar und liebevoll damit. Wie ich allein Weihnachten unser altes Familienfesttagstafel-Equipment zu Ehren brachte!

    In meiner Seite des Wohnzimmer-Bücherregals sind bereits aus der Elternwohnung und dem Seniorenstiftzimmer meines Vaters Fotos meiner Großeltern beider Seiten und meiner Eltern und sie sind so immer bei mir und gleichzeitig integriert in m e i n und u n s e r Heim - und selbst den Gemälden und gerahmten Urkunden meiner Eltern, die ich übernommen habe, habe ich "befohlen", mehr zu etwas von mir zu werden als etwas von ihnen, weil unsere Familie ja zerrüttet war all die Jahrzehnte, die ich auf diesen Wandschmuck schaute und zwar nicht so liebevoll wie jetzt.

    Also hoffe ich, dass es sich nicht so sehr mehr innerlich nach Dolchstoß ins eigene Herz und nach Leichenfledderei anfühlen wird, wenn ich das nächste Mal in die Elternwohnung reise, um sie endgültig unbewohnt aussehen zu lassen!



    Wenn ich deine Zeilen lese, lieber Simon, wird diese so schmerzliche Bindung an die Mutterwohnung also so bleiben, das wundert mich gar nicht!


    Auch danke ich dir für deine Interpretation der Städtereise meiner Schwester so kurz nach der Beerdigung meines Vaters! Ja, das kann gut genauso sein und das beruhigt mein Herz, es so zu sehen! Danke!


    Und auch du kennst die heilende Liebe aus der Trauer, die auch Linchen und Pia und ich kennen! Gottseidank! Ich wünsche Euch und mir, dass sie immer stärker wird und am Ende übrigbleibt, denn wir wissen ja: "Glaube, Liebe, Hoffnung......"


    Euch allen und uns allen hier im Forum ein friedvolles und erholsames WE! Liebe Grüße von mayatochter

  • Liebe mayatochter,


    entschuldige, dass ich dir nicht wirklich antworten kann, denn all das, was du in so wahren Worten beschreibst, steht mir noch bevor und ich versuche die letzten Tage all diese Gefühle und Gedanken nicht zu sehr zuzulassen, da ich sonst nur noch in Angst lebe.


    Aber ich kann dir so sehr nachfühlen ❤️💔so sehr...