Mein wundervoller Sohn

  • Das wäre in der Tat eine Vollkatastrophe,aber eigentlich haben sie ihre Mutter schon verlorenen ,verloren in trauer ,zu schwach für dieses Leben.Ich bin körperlich anwesend und funktioniere noch ...Von der Mutter die ich mal war ist kein bisschen mehr da.

    Das sind die Momente wo ich froh bin das zwei Kinder schon erwachsen sind und ihr eigenes Leben führen.


    Durch dich sehe ich ,das der Schaden wenn ich sterbe noch schlimmer wird ,sie müssten dann nicht nur den tot des Bruders hinnehmen ,was wirklich schon schlimm genug ist.


    Natürlich ist das die Folge von Depressionen und der PTBS .

    Da ich dieses Wissen habe werde ich niemals ohne alles versucht zu haben zu solchen Methoden greifen,zumal ich alles andere als dafür bekannt bin spontane Entscheidungen zu treffen.Dauert ja schon zwei Monate abzuwägen welche Art von Therapien in Frage kommen und noch schwerer welche es am Ende sein wird

  • Ich habe ja versucht den Feindiagnostiker zu verklagen ,es wurde auch ein Gutachten erstellt.

    Eine Krähe pickt der anderen nicht die Augen aus



    Darf ich vorstellen, die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse.


    ES WAR SCHICKSAL



    Das ist kein Scherz , ein unentdecktes Vasa Preavia ist Schicksal , selbstverständlich,andere Ursachen kommen auf keinen Fall in Frage.

  • Ich lasse das mit dem Schicksal so stehen,kann es sowieso nicht ändern.


    Habe die Akte auch schließen lassen .Ich habe nicht die Kraft für weitere Gutachten, Gericht etc.


    Eine Genugtuung ist ,das er weiß das Jason tot ist.Er kann sich weiter unter dem Deckmantel des Schicksals verstecken aber ganz tief in sich ,weiß er das er schuld ist,und damit muss er den Rest seines Lebens klar kommen.

    Er weiß ganz genau , hätte er sich die zwei Minuten Zeit genommen für einen Vaginalen Dopplerultraschall würde Jason noch leben.Er kann es abstreiten und sich wehren ,er und ich wissen es besser und das reicht mir

  • Liebe Melanie


    Es gibt keinen wirklichen Trost für deinen schweren Verlust.
    Ein Mamaherz vergisst nicht.


    Was die rechtlichen Möglichkeiten betrifft - schwierig.


    Meine Eltern hätten (auch) klagen können.
    Habe durch Lage usw. Geburtsschäden erlitten.

    Aber einen Prozess der viele, viele Jahre hätte andauern können wollten meine Eltern nicht.
    Man muss auch sehen dass auch meine Mutter durch die Geburt traumatisiert war.
    In den Unterlagen zu meiner Geburt wurde später in den Unterlagen so ähnlich wie "unauffällig" beschrieben.
    Dabei war bei mir vorher schon ersichtlich via US dass ich in einer sehr ungünstigen Lage lag.
    Die auch sehr gefährlich ist, absolute KS-Indikation.
    Aus vorgeblich religiösen Gründen wurde damals dieser (O-Ton: Wir sind eine katholische Klinik - das machen wir nicht) verwehrt
    (Heute ist es (zum Glück) anders in der Klinik).


    Wenn ich nicht überlebt hätte (und die Chance war hoch, auch Wahrscheinlich von Geburtsschäden / Behinderungen waren hoch)
    wäre es wohl auch "Schicksal" gewesen.
    Oder Gottes "Wille". Oder was auch immer. Das ist einfach nur Hohn.


    Ein Kaiserschnitt sollte dazu dienen ein Kind zu retten.

    Und zwar früh genug damit es leben kann.

    Ein Ultraschall und es wäre anders gewesen.


    Ach, liebe Melanie.
    Ich wünschte sehr es wäre bei dir anders gekommen.


    Vielleicht bringt dir aber dir die erwähnte Genugtuung etwas.
    Ja, ein Mamaherz vergisst nicht.


    LG
    King

  • Hallo


    Hab ich das richtig gelesen ,das eigentlich ein Kaiserschnitt nötig war und dieser wurde aus religiösen Gründen von der Klinik versagt? Das ist ja das Unding des Jahrtausend


    Meine Erstgeborenen lag in in der BEL und mir wurde eine Spontanbeburt verweigert wegen möglicher schwerer Komplikationen.Das Risiko war einfach zu groß und bin ich froh das ich den Kaiserschnitt hatte.Wenn ich das bei dir lese muss ich sagen daß es ein Privileg war.


    Nein ich werde niemals vergessen ,und auch niemals den Mund halten.Ich werde mein Leben lang andere Mütter mit Vasa Praevia vor den wirklichen Gefahren warnen. Schwangere darauf hinweisen, bei Nabelschnuranomalien, immer ein Vasa Praevia ausschließen zu lassen.


    Ein verdammtes Ultraschall und alles wäre anders.Möchte dem Arzt nicht seine komplette Kompetenz absprechen ,aber bei mir hat er eindeutig versagt.

    Es ist wie es ist ,aber er hat nicht nur meinen Sohn durch fahrlässigkeit getötet .Er hat eine ganze Familie auseinander gerissen ,eine schwerst traumatisierte Mutter.

    Jasons tot zieht schwere Konsequenzen mit sich,nicht nur für mich sondern für ganz viele Menschen,besonders meine Kinder ,die dachten ich verblute.Wir reden ja von unglaublich viel Blut ,eine Angst die Berechtigung hatte.

    Und am Ende ist eine ganze Familie so schwer verwundet ,das es viele Jahre dauern wird ,bis eine neue Normalität einzieht

  • Liebe Melanie


    Das ist sehr viel Leid - für dich. Für euch alle.

    Bei mir wusste man nach dem US dass ich in einer sog. Stirnlage lag. Plus Sterngucker.
    Vor der Geburt wurde noch mal geschallt. Die erste Lage ist (heute) KS-Indikation.
    Sterngucker ist spontan möglich, sofern keine anderen Komplikationen.
    Könnte evtl. aber länger dauern etc.


    Dass der KS verwehrt wurde - ja, ist ein Unding.
    Noch mit der "Begründung". Mir fehlen da noch immer die Worte.
    Aber es war 1978. Und ich die Klinik war absolut nicht auf Operationen eingerichtet.
    Gab noch nicht mal eine Kinderklinik.


    Ohne Laut und nahezu bewegungslos kam ich zur Welt.
    Etwas später nach der Geburt Transfer zu einer Kinderklinik in der Nähe nachdem ein Arzt erkannte dass noch mehr nicht stimmte.
    Meine blaue Gesichts- und Körperfarbe war wohl nicht nur "Frieren" wie die Schwestern meinten sondern Sauerstoffmangel.
    Kam in den Brutkasten. War ja auch eine Frühgeburt. Dazu gelähmter rechter Arm da Nerven überdehnt bei der Geburt, Erbsche Lähmung.
    Deutliche Skoliose. Kiefer schief. Vermutlich kleiner Sauerstoffmangel. Prognose ungewiss.
    Wurde mehrfach eingegipst, Therapien etc.


    Meine Mutter - traumatisiert.
    Und ein gewisses Trauma blieb wohl immer.

    Die Klinik habe ich 2008 besucht (ist in den USA).

    Heute ist man sicherlich noch etwas vorsichtiger was Risiken betrifft (als z.B. vor zig Jahrzehnten).
    Als Privileg hätte es meine Mutter sicher auch empfunden.


    Mein Sohn lag übrigens in den gleichen Lagen wie ich.
    Und Stirnlage ist auch eher selten.

    Da wurde ein KS gemacht.
    Allerdings wurde schon sehr viel Zeit gelassen.
    Man hat gefühlt alles probiert ob es nicht doch via Saugglocke geht.
    Sofern sich das Baby noch leicht dreht.
    Nach über 60 Stunden dann KS.
    Herztöne immer gut.
    Nach der Geburt hatte er noch einen Schiefhals. Möglich dass es von der langen Geburt kam.
    Das hätte auch früher sein müssen.
    Aber - ich will froh sein dass er nicht eine Geburt wie Meinige erleben musste.


    Und es ist Nichts was du erleben musstest.
    Keine Mama sollte ohne ihr Kind nach Hause gehen.


    Und ja, ich glaube dass das ein sehr schweres Trauma ist.


    Was eben eigentlich nicht hätte passieren sollen.


    Und was mir sehr leid tut für dich. Für euch.
    Sicherlich trägst du und ihr alle die Folgen davon.
    Und ein kleiner Junge der eigentlich auch an deiner Seite hätte sein sollen.


    LG
    King

  • Ich habe von der Stirnlage schon gehört,aber gerade mal gegoogelt,eine davon ist mit einer Spontangeburt nicht vereinbar,die wird es bei dir gewese sein.

    Auch hier hätte man deinen tot billigend in Kauf genommen.In was ,im Namen Gottes? Tut mir leid aber für sowas hab ich gar kein Verständnis . Religion ist eine Sache aber da sollte es auch bleiben und nicht andere damit gefährden.

    Mein jüngster lebender Sohn war auch ein Sternegucker.Ist jetzt fast 9 her.


    Das deine Mutter traumatisiert war kann ich sehr gut verstehen , wirklich furchtbar


    Es hat sich viel geändert,zum Glück.Ein blaues Kind wird auf der Stelle von Ärzten untersucht.

    Hast du heute noch Einschränkungen ?

  • Ja, so habe ich das auch aufgefasst.
    Es wurde in Kauf genommen dass ich allenfalls nicht überlebe. Und ca. jedes dritte ist sehr hoch.
    Bzw. halt mit diversen Schäden.

    Bei den Einschränkungen muss ich etwas weiter ausholen.

    Man muss aber doch zugute halten (oder so möchte ich es auch sehen) dass die Erb Lähmung des rechten Arms (Plexusparese) in der Summe doch das kleinere Übel war.
    Als ich dann noch mit der Schulter hängengeblieben bin (Schulterdystokie) wurde ich mit starkem Griff herausgezogen.
    Da muss es schnell gehen aufgrund Sauerstoffmangel usw.
    Zumal auch zeitweise gar keine Herztöne mehr von mir zu hören waren.
    Beim Ziehen wurde u.a. Nerven in der Schulter überdehnt.


    Hatte Glück im Unglück dass sich mein rechter Arm wieder erholt hat.
    Meine dass es tendenziell eher nicht so ist.


    Der rechte Arm blieb immer schwächer. Kann ihn auch nicht so drehen.
    Aber so weit bin ich froh dass er nicht gelähmt blieb.
    Bin linkshändig. Evtl. wäre ich es sonst nicht. Aber sowohl Vater als auch Oma waren auch linkshändig.


    Weiter habe ich ein wenig Skoliose behalten. Der Kiefer ist weiterhin schief.
    Fällt meistens nur auf wenn ich die Zähne aufeinander beisse.
    Allgemein bin ich etwas schief geblieben.
    Mache von Zeit zu Zeit jeweils noch eine Therapie.


    Einen kleinen Sauerstoffmangel habe ich vermutlich dennoch erlitten. Lässt sich schwer nachweisen.
    Habe Probleme in der Wahrnehmung (nehme manches nicht wahr bzw. verzögert). Ist auch der Grund warum ich kein Auto fahre.
    Bei der Reaktion bzw. zuweilen der Auffassung bin ich (auch) etwas verlangsamt. War als Kind noch deutlicher.
    Ist aber auch die Frage ob es damit wirklich zusammenhängt. Schwierig nachzuweisen.

    Im Grossen und Ganzen finde ich (dennoch) dass es mir gut geht.


    Nach der Geburt waren die Berichte (nach unserer Auffassung) geschönt.

    Quasi alles unauffällig.
    Ach, die hatten Sorgen dass meine Eltern klagen.
    Hätte aber vermutlich viele, viele Jahre gedauert.


    Und nur wenige Monate sind wir (nach kurzer Rückkehr nach Deutschland) nach Marokko gezogen da mein Vater dort einen Auftrag bekam.


    2008 habe ich mein Geburtsspital besucht.
    Immer noch eine katholische Klinik.
    Ich lerne eine moderne Klinik kennen. Mit angeschlossener Kinderklinik. OP-Säle.
    Ganz anders als vor dreissig Jahren. Der Eindruck war erfreulich.
    Als christliches Unternehmen stehen sie in jetzigen Zeiten dafür dass sie für alle Menschen da sein wollen.

    Unabhängig u.a. von Herkunft, Religion, sexueller Orientierung etc.


    LG
    King

  • 2008 habe ich mein Geburtsspital besucht.
    Immer noch eine katholische Klinik.
    Ich lerne eine moderne Klinik kennen. Mit angeschlossener Kinderklinik. OP-Säle.
    Ganz anders als vor dreissig Jahren. Der Eindruck war erfreulich.
    Als christliches Unternehmen stehen sie in jetzigen Zeiten dafür dass sie für alle Menschen da sein wollen.

    Unabhängig u.a. von Herkunft, Religion, sexueller Orientierung etc.

    Lieber Simon,

    meine Kinder sind in den 90ern in den USA geboren worden und da musste man drum kämpfen, spontan gebären zu dürfen. Da war ein Kaiserschnitt zur Mode geworden und brachte den Kliniken mehr Geld. Der Erste kam auch in einem katholischen KH per C-Section aber das war ein Notfall. Das war nur 15 Jahre nach deiner Geburt. Man hatte das Ruder recht schnell herumgerissen.

    Liebe Melanie,
    ich glaube zu lesen, dass du einen innerlichen Feldzug führst. Und ich glaube, dass das gut ist. Ich kann das nicht mal erklären, es ist einfach so ein Gefühl.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Guten Morgen


    In Anbetracht der Tatsache kann man sagen , Glück im Unglück.

    Das machen Ärzte ja gerne, sich auf das Glück verlassen.

    Selbst mit dem Glück sind es eindeutig zu viele Einschränkungen und wären eindeutig vermeidbar gewesen.


    Meine Tochter ist im Jahr 2001 geboren ,heute lese ich das viele Mütter dazu ermutigt werden ,Babys in BEL spontan zu bekommen.Ich finde Sicherheit sollte immer oberste Priorität haben ,gerade in der heutigen Zeit wo die Medizin so ausgereift ist und Risiken zum großem Teil ausgeschlossen werden können.

    Natürlich ist das nur möglich wenn ein Arzt nicht die unverschämte Arroganz besitzt sich auf das Glück zu verlassen.


    Sauerstoffmangel ,gerade wenn er nicht so stark war ,ist immer schlecht nachzuweisen.

    Uns wurde auch gesagt ,sollte Jason überleben ,kann man im Baby und Säuglingsalter nicht über den grad der Beeinträchtigungen sagen.Aber bei Jason war es mehr als eindeutig mit seinen epileptischen Anfällen,aber selbst die sind schwer bei Babys zu erkennen .


    Ja ich führe gerade innerlichen Krieg.Ich muss mich damit abfinden das es Schicksal war,aber nach wie vor auch wenn ich rechtlich nichts machen kann ,hat er eine moralische Schuld. Und diese wird er mit ins Grab nehmen.

    Mir geht es nicht um Bestrafung,sondern darum daß er sagt ,ja mir ist ein Fehler passiert,und ja ich habe draus gelernt und zücke lieber einmal mehr ,als einmal weniger das Ultraschall

  • Meine Seele wird niemals Frieden finden ,solange ich das Gefühl habe das es gezielt und mit Absicht war. (Die Rettungsfritzen haben natürlich dazu bei getragen, das es mir vorkommt als wäre alles gegen mich persönlich gerichtet ) Der Kopf weiß ganz genau ,das auch der Arzt dieses Ende, mit Sicherheit nicht wollte, und er auch nichts gegen Jason und mich hatte.


    Ihn verklagen zu wollen war der schrei nach Gerechtigkeit um es nicht als das zu akzeptieren, was es wohl ist.

    Uns wird nie Gerechtigkeit erreichen ,weil es schlicht und einfach keine gibt.

    Es gibt auch keine Erklärung mit der ich mich zufrieden geben könnte.

    Keine Entschuldigung könnte das erlebte entschuldigen.

    Das ist das, was ich akzeptiere muss.

  • Lieber Simon,

    meine Kinder sind in den 90ern in den USA geboren worden und da musste man drum kämpfen, spontan gebären zu dürfen. Da war ein Kaiserschnitt zur Mode geworden und brachte den Kliniken mehr Geld. Der Erste kam auch in einem katholischen KH per C-Section aber das war ein Notfall. Das war nur 15 Jahre nach deiner Geburt. Man hatte das Ruder recht schnell herumgerissen.

    Das kann ich mir vorstellen.
    Und ja - rein wirtschaftlich gesehen ist ein KS sicherlich lukrativer.

    Das wird sich einiges verändert haben.
    Für mich heute noch mehr unvorstellbar dass es bei mir so ablief.
    Auch wenn die USA ein grosses Land mit 50 Bundesstaaten ist.

    Dennoch allgemein gesprochen: Da ist (zu) viel Risiko dabei. Und dafür juristisch belangt zu werden.
    Gerade in den USA.

    Natürlich hätten man belegen und nachweisen müssen.
    Nicht so einfach.

    Es wurde (nur) mündlich kommuniziert dass ein KS nicht gemacht werde.
    In den Unterlagen gemäss Spital unauffällige Entwicklung.
    (was die Mutmassung zulässt einer evtl. juristischen Verantwortung vorzubeugen)
    Auf dem US was wir haben kann man die Kopflage bzw. Stirnlage erkennen.
    Allerdings für heutige Verhältnisse sehr spärliche Aufnahme auf denen der Laie gar nichts erkennen würde.
    Man konnte auch ahnen dass ich ein schweres Baby bin (4300 Gramm). Trotz Frühgeburt.
    Auch das noch ein Grund mehr. Aber auch hier Nachweisfrage.

    Vermute dass ein KS allenfalls in einem anderen Spital (Tranfer) bzw. Partnerspital möglich gewesen wäre.
    Erneut nicht einfach nachzuweisen was unter ärztliche Verantwortung fällt.

    Selbst mit dem Glück sind es eindeutig zu viele Einschränkungen und wären eindeutig vermeidbar gewesen.

    Absolut.

    Meine Tochter ist im Jahr 2001 geboren ,heute lese ich das viele Mütter dazu ermutigt werden ,Babys in BEL spontan zu bekommen.Ich finde Sicherheit sollte immer oberste Priorität haben ,gerade in der heutigen Zeit wo die Medizin so ausgereift ist und Risiken zum großem Teil ausgeschlossen werden können.

    Natürlich ist das nur möglich wenn ein Arzt nicht die unverschämte Arroganz besitzt sich auf das Glück zu verlassen.

    Mein ältester Bruder kam spontan aus BEL - Ende der Fünfziger Jahre.

    Schwierig. Aber es gab glücklicherweise keine Komplikationen. War auch eine Frühgeburt.


    Aber die heutige Medizin ist ausgereifter und BEL hat Risiken.
    Da pflichte ich dir bei. Sicherheit geht vor.

    Natürlich trage ich da auch meine Geschichte mit.

    Ihn verklagen zu wollen war der schrei nach Gerechtigkeit um es nicht als das zu akzeptieren, was es wohl ist.

    Uns wird nie Gerechtigkeit erreichen ,weil es schlicht und einfach keine gibt.

    Es gibt auch keine Erklärung mit der ich mich zufrieden geben könnte.

    Keine Entschuldigung könnte das erlebte entschuldigen.

    Das ist das, was ich akzeptiere muss.

    Auch wenn er sich rechtlich nicht verantworten muss hoffe ich (auch) auf ein Empfinden oder Hinterfragen.
    Und dass dies einem anderen Menschen in einer Situation hilft.

    LG
    King

  • Sicherlich gibt es ganz viele komplikationslose Spontangeburten wo das Kind in der Beckenendlage liegt.Aber jeder Fall wo es Komplikationen gibt ist einer zuviel.

    Viele Mütter denken aber auch das eine Spontangeburt das wichtigste ist.Ich bin ganz viel in Babyforen unterwegs.

    Klar, mein innerlicher Auftrag ist ,andere betroffene Mütter zu warnen.


    Niemals sollte eine Mutter das erleben was wir erlebt haben,es ist einfach zu grausam und entsetzlich.Nichtmal meinem schlimmsten Feind wünsche ich ,sein Kind beim sterben zugucken zu müssen.


    Das rechtliche ist eine Sache ,die hat sich für mich erledigt.Auch er ist nur ein Mensch ,das kann nicht einfach an ihm vorbei gegangen sein.Ich habe schon was gewonnen,wenn er jetzt vorsichtiger ist und lieber einmal mehr guckt.

    Jason und mir ist nicht mehr zu helfen,aber sein Fall könnte evtl andere Babys schützen

  • Ich denke gerade, aus oben geschrieben Anlass an meine erste Geburt zurück.

    Im November sind es 24 Jahre her.

    Jason hatte seinen Entbindung Termin am gleichen Tag wo seine älteste Schwester geboren ist .


    Es war ja ein geplanter Kaiserschnitt,ich musste den Tag vorher in die Klinik wegen Narkosegespräch ,hatte mich für eine Vollnarkose entschieden da ich panische Angst vor spritzen hab.Komischerweise heute immer noch.

    Ich lag Abends im Bett und habe mit einem mal gemerkt das etwas nicht stimmt.Boah wie skurril das ganze ist.

    Ich bin dann zur Krankenschwester und meinte das ich glaube, das ich Wehen habe.Sie sagt noch zu mir das es unmöglich ist.

    Natürlich ist es unmöglich in der 39ssw wehen zu bekommen.

    Aber ich sollte in den Kreissaal,und siehe da,es waren Wehen ,Muttermund hat auch brav gemacht was er sollte.(im normal Fall)

    Um 21:30 war ich im Kreissaal ,mir wurde immer gesagt das der Kaiserschnitt bald gemacht wird.Die Zeit verging und verging ,Ich durfte auch nicht aufstehen während der Wehen und so hat sich der Muttermund immer weiter geöffnet.

    Um 3:27 ist sie geboren.Sie konnten mich nicht vorher operieren da anscheinend jede gebärende in dieser Nacht einen Notkaiserschnitt bräuchte.So ist dann aus meinem geplanten Kaiserschnitt ein eiliger geworden.

    Im Nachhinein völlig absurd das ganze ,diese Welt ist doch verrückt .

  • Ich überlege gerade was das Wort Schicksal eigentlich bedeutet.

    Es lässt doch schon verdammt viel Raum für Interpretationen.Jeder wird unter Schicksal was anderes verstehen.


    Für mich bedeutet Schicksal,das Sachen passieren die absolut nicht voraussehbar sind.

    Wäre in meinem Fall z.b eine plötzliche Plazentaablösung,oder sein Herz hört einfach auf zu schlagen.

    Auch das Vasa Preavia ist irgendwo Schicksal ,eine verdammt miese Laune der Natur.Aber das hätte man sehen können ,und ab da ist es kein Schicksal mehr.

    Und am Ende ist doch alles Schicksal ,weil auch alles was nicht mehr zu ändern ist irgendwie auch Schicksal ist.


    Ach,man kann das Blatt doch drehen und wenden wie man möchte ,es wird dadurch nicht besser oder ändert die Realität.

  • Sicherlich gibt es ganz viele komplikationslose Spontangeburten wo das Kind in der Beckenendlage liegt.Aber jeder Fall wo es Komplikationen gibt ist einer zuviel.

    Viele Mütter denken aber auch das eine Spontangeburt das wichtigste ist.Ich bin ganz viel in Babyforen unterwegs.

    Klar, mein innerlicher Auftrag ist ,andere betroffene Mütter zu warnen.


    Niemals sollte eine Mutter das erleben was wir erlebt haben,es ist einfach zu grausam und entsetzlich.Nichtmal meinem schlimmsten Feind wünsche ich ,sein Kind beim sterben zugucken zu müssen.

    Sehe ich auch so.


    Bei meinem ältesten Bruder war die Geburt nicht so einfach durch BEL.
    Es gab ansonsten keine Komplikationen.


    Aber - das war dann noch mal eine ganz andere Zeit.
    Sicherlich muss da auch ein Arzt entscheiden.
    Aber ich würde (auch) von einer Spontangeburt absehen.

    Wie auch bei deiner Tochter. Wie gut.

    Sicherlich lässt sich probieren ob das Baby sich noch dreht. Ist dann aber eine ganz andere Ausgangslage.

    Ja, ich glaube auch dass eine Spontangeburt vielen Müttern sehr wichtig ist.
    Darf es ja auch.
    Aber eine spontane Geburt auf Biegen und Brechen, unter (massiven) Risiken - nein.

    Schlimm dass doch viele Mamas traurige Gefühle bzw. gar Schuldgefühle entwickeln wenn es mit der spontanen Geburt nicht geklappt hat.
    Dafür kann niemand was. Aber es ist oft schon eine Art Trauer. Eine andere.
    Und jeder Mensch ist ein Wunder.


    Nein, das wünscht man niemanden was du erleiden musstest.
    Bei mir war es (sehr) knapp.
    Und wenn ich nicht in eine andere Klinik verlegt worden wäre etc.
    Man weiss es nicht.
    Und auch das alles hat ein (mütterliches) Trauma hinterlassen.
    Es gibt (daher) auch keine Fotos aus der Zeit.
    Meine Mutter konnte das kaum ertragen.
    Und wollte nicht noch durch Fotos daran erinnert werden.
    Selber hätte ich zwar gerne welche. Habe keine Fotos von meinem ersten Lebensmonat.
    Aber ich meine das zu verstehen.

    Um 3:27 ist sie geboren.Sie konnten mich nicht vorher operieren da anscheinend jede gebärende in dieser Nacht einen Notkaiserschnitt bräuchte.So ist dann aus meinem geplanten Kaiserschnitt ein eiliger geworden.

    Im Nachhinein völlig absurd das ganze ,diese Welt ist doch verrückt .

    Da ist noch einiges dazwischengekommen.
    Unglaublich.
    Wie gut dass dann alles geklappt hat.

    Ja, das lässt diverse Interpretationen zu.

    Schlussendlich ist dein letzter Satz leider so wahr. Grausam.


    LG
    King

  • Hallo


    Das mit den Fotos ist sehr schade ,aber irgendwie kann ich sie auch verstehen.


    Ich habe instinktiv Fotos von Jason gemacht.Fast alle Fotos sind von mir.Als hätte ich geahnt das sie das einzige werden was uns bleibt.

    Aber angucken kann ich sie mir nicht zumindest nicht richtig ,dann breche ich zusammen.


    Ich habe nach dem Kaiserschnitt bei meiner Tochter kein schlechtes Gewissen gehabt oder gar ein Trauma.Ich war der glücklichste Mensch ,konnte nicht fassen das das mein Baby ist.

    Habe nach ihr 3 Spontangeburten gehabt,waren tolle Erfahrungen,sage ich ganz ehrlich aber niemals würde ich Risiken eingehen wenn sie vorher abzusehen wären.

    Finde ich traurig das sich manche Mütter das selbst so unter Druck setzen.

    Das der Kaiserschnitt bei Jason traumatisch war muss ich wohl nicht sagen.Auch wenn man versucht hat mich zu beruhigen hab ich die Hektik gespürt.



    Hatte gerade mit meinem Nochehemann eine kleine Debatte ,er hat so einen Hass auf die Rettungssanitäter,ihm wäre es lieber gewesen man hätte die verklagt,er kann es leider nicht weil er in dem Sinne nicht der Geschädigte ist..Sondern ich,nicht wegen Jason sondern weil ich nicht für voll genommen wurde.

    Ich habe zu ihm gesagt das ich es nicht kann und auch nicht will ,ich habe weder die Kraft noch irgendwie den Nerv mir weitere Sachen anzuhören wie es war schicksal oder es war nicht ersichtlich das das Babys stirbt

  • Mein wunderschöner Sohn


    Heute ist wieder ein Sonntag ,einer von ganz vielen und doch von allen Sonntagen.


    Wir durften dich nur einen Sonntag bei uns haben einen zweiten gab es für dich nicht.


    Deine Babyklamotten habe ich immer noch,ich kann mich nicht von ihnen trennen ,obwohl du sie nie an hattest.


    Ich hab es gestern gesehen ,auch dein Vater leidet ,auch er hat alles verloren.

    Er macht es besser als ich ,für ihn geht das Leben weiter.

    Ich stecke seit du gegangen bist in Stunde Null fest. Ich vermisse dich jede Sekunden meines Lebens so unendlich doll.

    Wir haben uns so sehr auf dich gefreut.

    Wir waren doch so überrascht als ich mit dir schwanger war.Wie war das möglich das noch ein Baby zu uns wollte.Es war ein Wunder.


    Heute wärst du kein Baby mehr.

    Du wärst wie auch alle deine Geschwister ein selbstbewusster kleiner Junge ,der mir den allerletzten Nerv raubt.

    Würdest dich ständig in Gefahr begeben ,weil du es nicht besser weißt und ich würden dir die Welt erklären..


    Ohne dich sitze ich auf meinem Sofa und muss Filme angucken,was für ein armseliges Leben wenn man doch eigentlich schöneres zu tun hätte.


    Ich werde dich nachher noch besuchen,so wie fast jeden Tag ❤️❤️❤️

  • Liebe Jason's .Mama. Du hast sehr schön geschrieben.Mich berühert das .Ich möchte dir etwas sagen.Als ich 35 war,wurde ich trotz Pille von meinem zweiten Mann schwanger.In der 15.Woche bekam ich plötzlich Blutungen.Die Ärzte sagten mir, dass ich nun bis zur Geburt liegen müsste ,sie aber für nichs garantieren können.Ich hatte mich sehr auf das Kind gefreut.Ich wollte endlich mal in Ruhe ein Kind grossziehen.Meine 3 Kinder hatte ich sehr jung bekommen ,mit 24 das dritte.Ich hatte immer Stress,ging ich doch auch arbeiten( Lehrerin,Kinder waren in Kitas)Ich war total unglücklich.Trotzdem entschied ich mich für einen Abbruch der Schwangerschaft.Ich musste es tun.Wer sollte sich um meine Kinder kümmern? Mein damaliger Mann war dazu nicht in der Lage.Dann das Risiko für mich und das Kind.Eine Schwangerschaft ist immer auch ein Risiko.Da spielen Faktoren eine Rolle,die man vorher nicht absehen kann.Und dann kommt noch dazu ,dass man sich fremden Menschen anvertraut.Mein Enkel Charlie wurde mit einer geschlossenen Fontanelle geboren.Er hatte dann eine ganz schwere Operation.Er war doch noch so klein.Ich wollte dir nur sagen,das Leben birgt viele Gefahren.Man lernt es aber durch solche Schicksale oft erst schätzen.Es ist ein hohes Gut.Ich wünsche dir für die Zukunft mit deinen Kindern viel Glück und Zufriedenheit.Christine.