Mein Opa ist gestorben

  • Hallo


    Ich bin schon lange ein stiller Mitleser und ihr habt mir schon sehr geholfen, damit ich nur lesen konnte das ich nicht alleien bin.


    Doch nun ist heute Nacht um 3.10 mein Opa gestorben und ich bin unentlich traurig. Meine Tante und ich waren bis zum Schluß bei


    ihm und ich möchte diese Erfahrung nicht missen. Es tut so gut zu wissen, das er friedlich eingeschlafen ist. Er hatte letzte Woche noch


    seinen 97 Geburtstag und wir habe so gut es ging mit ihm gefeiert.


    Danke fürs zuhören




    Patricia

  • Hallo Patricia!


    Mein herzliches Beileid zum Tod deines Opas!


    Ich finde es schön, dass du dabei warst! Ich war auch beim Sterben meiner beiden Opas bis zum Schluss dabei und es war zwar sehr traurig, aber auch schön und ich konnte mich gut verabschieden von ihnen. Ich bin meinem Vater bis heute dankbar, dass er mich damals, als mein 1. Opa starb, "überredet" hat, mitzukommen. Ich wollte nämlich zuerst nicht, ich hatte Angst. Ich hätte was fürs Leben Wichtiges verpasst, wäre ich nicht dabeigewesen damals.


    Ich kann mir vorstellen, dass die nächsten Tage voll sind mit Erledigungen rund um die Trauerfeierlichkeiten. Lasst euch nicht unter Druck setzen und lasst euch Zeit dabei, alles so zu planen, wie es für euch und deinen Opa richtig ist!


    Wenn du was brauchst, schreib hier, wir hören zu und haben manchmal gute Ideen!


    Es freut uns, dass wir eine still mitlesende "Katze" "hinter dem Ofen hervorlocken konnten" (ich hoffe jetzt, du kennst diese Redewendung;-)


    Alles Liebe


    Christine

  • möchte dir mein beileid aussprechen,es ist sehr schön das dein opa seinen geburtstag noch mit euch feiern konnte,,es war auch leichter für ihn zu gehn weil ihr bei ihm ward,ich möchte dich auch herzlich begrüßen,auch wenn es traurig ist aber dein opa ist erlößt,ich drück dich ganz fest sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Patricia


    Mein tiefstes Beileid zum Tod deines Opas.


    Ich schließe mich Christine an, auch ich finde es toll das deine Tante und du in seiner letzten Stunde bei ihm gewesen seid!
    Ach Mensch.... egal wie jung oder wie alt ein Mensch ist... wenn er nicht mehr da ist, dann tut es einfach nur weh!


    Patricia, du schreibst das ihr seinen Geburtstag "so gut es ging" gefeiert habt... hatte er den Schmerzen?
    Magst ein bisschen von deinem Opa erzählen?
    Er war ja noch ein Kind der Kriegsgeneration... 1911 geboren?
    Er hat sicher viel erlebt und dir viel von seinem Leben erzählt?


    Danke für dein Vertrauen und ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage
    wann werdet ihr die Beerdigung haben?
    meine Gedanken sind bei dir
    deine Chris

  • auch ich möchte Dir meine Aufrichtige Anteilnahme zum Ableben Deines lieben Opas aussprechen.


    Als Gott sah, dass der Weg zu lang,
    der Hügel zu steil und das Atmen zu schwer wurde,
    legte er den Arm um ihn und sprach: Komm heim!


    Mit stillem Gruss
    Christiane

    Notwendig ist im Augenblick des Todes ein unbesiegbarer Glaube voll höchster geistiger Gelassenheit.

  • Hallo



    danke für die lieben Antworten. Mein Opa hatte keine Schmerzen, aber er konnte nicht mehr gut sehen und hören. Das Laufen war die letzten Tage auch ein riesen Problem und er wollte einfach nicht mehr. Er war in Belgien in einem Kohlebergwerk im Krieg und hat sein ganzes Leben für uns gearbeitet und geschaffen. Er hatte immer ein paar Euros für uns Enkelkinder, er war einfach der Beste Opa der Welt.


    Grüße an alle


    Patricia

  • auch wenn Du Deinen Opa nicht mehr sehen, ihn nicht mehr anfassen kannst - so bin ich mir sicher, dass er jetzt Dein lieber Schutzengel ist.
    Schutzengel


    Am Herz zu Deiner Linken steht,
    ein Engel, der stets mit Dir geht.
    Schützend seine Flügel spannt,
    hat er Gefahr um Dich erkannt.


    Ein jeder Mensch, ein jedes Tier-
    hat seinen Engel immer hier;
    Wohin Du gehst, was Du auch machst,
    Niemals fällst Du ihm zur Last.


    Bitte um Rat und sprich mit ihm!
    Er führt Dich zu der Antwort hin.
    Und glaubst Du daß er Dich verließ ...
    Ich bitte Dich, beachte dies:


    Dein Engel lässt Dich nie allein,
    und magst Du noch so traurig sein.
    Er wird Dir stets zur Seite stehn,
    Doch kannst Du es nicht immer sehn.


    Auch schlimme Zeiten sind bedacht,
    gibt er dann ganz besonders Acht!
    Dann streckt er seine Flügel weit -
    geleitet Dich durch diese Zeit.


    Sieh ihn als Freund an Deiner Seite,
    Dich begleitend ins Nahe und Weite.
    Erzähle ihm Deine Träume und Deinen Schmerz,
    und schließe ihn liebevoll ins Herz.

    Notwendig ist im Augenblick des Todes ein unbesiegbarer Glaube voll höchster geistiger Gelassenheit.

  • Gestern haben wir den Opa zu Grabe getragen. Es war eine sehr schöne Beerdigung und er hatte viele schöne Blumen. Ich bin total froh das ich bis zum Schluß dabei war und ihm beim letzten Atemzug die Hand halten konnte. Das war das was ich ihm noch mitgeben konnte und die 4 Stunden mit ihm kann mir keiner mehr nehmen. Ich glaube durch diese Erfahrung kann ich den Tot meines Opas viel besser verarbeiten und ich habe selber nicht mehr so viel Angst vor dem sterben. Jetzt wäre es sicher noch zu früh, ich habe einen lieben Partner einen Sohn und Verwandte die mich noch brauchen, aber ich glaube es ist schön nach so einem langen Leben gehen zu können. Man muß auch lernen gehen lassen zu können. und damit hatte ich vor 8 Jahren bei meiner Oma noch ein riesen Problem. Sie war sehr schwer krank und starb im Krankenhaus, aber ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich habe Monate lang jeden Tag geweint und konnte nicht verstehen warum sie uns verlassen hat. Ich war sehr egoistisch damals und habe dadurch viel durchgemacht. Ich hoffen das ich diese Einstellung wie ich jetzt habe beibehalten kann und es mir auch in den nächsten Tagen und Wochen noch so gut geht wie momentan.


    Von der Erde geschieden im Herzen geblieben!


    Patricia

  • Liebe Patricia

    Zitat

    Ich hoffe das ich diese Einstellung wie ich jetzt habe beibehalten kann und es mir auch in den nächsten Tagen und Wochen noch so gut geht wie momentan.


    Du hast dich noch ganz ruhig von deinem Opa verabschiedet, hast ihn "gehen lassen"
    Wie du schon richtig geschrieben hast, diesen besonderen Moment kann dir niemand mehr nehmen!
    Du hast dich ganz bewusst verabschiedet und deinen Opa begleitet!


    Wie geht es dir heute wenn du an deine Oma denkst?
    liebe Grüße
    deine Chris

  • Wenn ich an meine Oma heute denke geht es mir gut. Ich habe sehr lange gelitten, da sie für mich wie eine Mutter war. Ich wollte sie nicht loslassen und war immer total sensibel. Wenn ich im Radio ein schönes Lied hörte, oder in der Kirche die Orgel spielte habe ich sofort geheult. Das war mir immer so peinlich und es war manchmal nicht leicht mit mir.


    Seit einiger Zeit denke ich etwas anderst und ich habe ihr sehr viel zu verdanken. Mir sind heute die Tränen auch nicht mehr peinlich denn es zeigt ja nur das man ein Herz hat und nicht nur einen Stein.


    Ich habe in den letzten Tagen so viele positive Reaktionen erfahren, von Freunden von Arbeitskollegen. Ein nettes Wort, eine Umarmung oder nur ein Blick. Ich bin nicht alleine mit meiner Trauer und das Leben geht weiter mit vielen schönen Erinnerungen


    an OMA und OPA



    Patricia

  • Liebe Patricia

    Zitat

    Seit einiger Zeit denke ich etwas anders und ich habe ihr sehr viel zu verdanken. Mir sind heute die Tränen auch nicht mehr peinlich denn es zeigt ja nur das man ein Herz hat und nicht nur einen Stein.


    WIE recht du hast! Die Gesellschaft kann zwar meistens nicht so gut damit umgehen wenn man Tränen in den Augen hat, aber wichtig ist doch nur das wir unsere Gefühle zeigen dürfen und können!


    Wenn ich deine Worte lese, dann fühle ich das du deine Trauer ganz bewusst erlebt und zugelassen hast.
    Das ist ein schwerer und harter Weg - aber du hast deine innere Zufriedenheit gefunden!


    Es ist so schön wie du von deiner Oma schreibst, wie du dich bei ihr bedankst... man fühlt wie nahe ihr euch wart!
    Du hast deinen Opa in seinen letzten Stunden nicht allein gelassen... du hast dich ganz bewusst verabschiedet und ihn begleitet!
    (er war der Mann deiner Oma?)


    Patricia, ich zieh meinen Hut vor dir.... du zeigst uns das, wenn man bewusst den Weg geht, man das Ziel auch erreichen kann!
    Wie hat sich das bei dir angefühlt? Dieses "nicht loslassen wollen"? Und... hast du es selbst erkannt oder wurdest du darauf hingewiesen?


    Hast du die Beerdigung mit deiner Tante gemeinsam organisiert?
    ich schick dir ganz liebe Gedanken
    deine Chris

  • Ich habe deine Zeilen gelesen und hatte Tränen in den Augen.


    Ja die Oma war die Frau vom Opa der erst gestorben ist. Ich habe bis 24 Jahre bei ihnen im Haus gewohnt. Desshalb habe ich auch so eine starke Bindung zu meinen Großeltern. Mein Vater vertarb bei einem Autounfall als ich 3 war und meine Mutter verstab als ich 17 Jahre alt war. Wir haben immer schon bei ihnen gewohnt und als meine Mutter nicht mehr war nahmen sie noch mehr die Elternrolle an und desshalb hänge ich auch so an ihnen.


    1996 bin ich dann mit meinem Lebensgefährten nur 3 Häuser weiter gezogen. Ich wollte nie weit weg, ich habe sie eigentlich fast jeden Tag besucht oder sie mich. Sicher war nicht immer alles heller Sonnenschein, auch wir haben gestritten únd sie haben mich auch manchmal genervt, aber das gehört auch dazu.


    Die Beerdiegung haben meine Tante und mein Onkel bei dem er bis zum Schluß wohnte organisiert. Meine Tante und ich haben ein sehr enges Verhältnis. Sie ist die Schwester meiner Mutter und meine Taufpatin. Wir sind in den letzten Jahren sehr eng zusammengewachsen und wir verstehen uns sehr gut. Sie hat mir damals auch klar gemacht, das wenn ich meine Oma nicht los lasse kann ich keinen Frieden finde und auch die Oma im Jenseits nicht. Sie machte mir klar das die Verstorbenen auch ihre Ruhe finden müssen und wenn ich nicht los lasse, ich leide und sie. Das war ein sehr langer Prozess, aber ich habe es geschafft und nun mit dem Opa ist es nun von allem Anfang viel leichter. Ich habe heute am Grab auch geweint und ich vermiesse ihn sehr, aber er hat es verdient von den gebrechen des Alters erlöst zu werden. Diesen Spruch haben wir auf das Stebebild drucken lassen. Der ist wie für den Opa gemacht und er war wirklich nur noch arm und nichts war mehr lebenswert.
    Wenn die Füße müde sind,die Wege zu gehen,die Augen zu trübe,die Welt zu sehen,wenn alles ist nur Last und Leid,dann sagt der Herr:
    Komm zu mir, jetzt ist es Zeit.



    lgPatricia

  • Liebe Patricia


    Deine Großeltern waren wirklich ganz besondere Menschen!
    Sie sind immer für dich dagewesen wenn du sie gebraucht hast!
    Du hast schon sehr früh großes Leid erleben müssen!
    Deine Eltern sind viel zu früh gestorben.... Wie hast du das "überlebt"?
    Deine Mutter ist gestorben als du grade mal 17 Jahren alt warst (das ist ja ein ziemlich schwieriges Alter)


    Ich habe grad diese Woche erst den Satz gehört.... wenn wir nicht streiten würden, dann könnten wir uns nicht versöhnen!
    Wie du schon ganz richtig erkannt hast... es gehört DAZU!


    Den Satz auf dem Sterbebild deines Opas finde ich wunderschön und passend...
    Ich hab mir grad vorgestellt wie deine Oma ihn abgeholt hat.
    Nun sind sie wieder zusammen.... können auch mal streiten und sich dann wieder versöhnen.
    Und immer wieder werden sie herunterschauen und mächtig stolz auf dich sein


    schlaf gut
    deine Chris

  • Ach, das mit meiner Mutter ist schon fast 20 Jahre her. Ich war damals im 2 Lehrjahr, alles war so spannend. Ich bin mit meinen Freundinen jedes Wochenden fort gewesen und wir hatten immer was zu unternehmen oder zu lachen. Meine Arbeitskollegen waren damals auch echt spitze und das Leben ging einfach weiter. Das soll nicht heißen das mir meine Mutter nicht fehlte, aber sie war lange krank und sie war sehr depressiv seit meiner Vater nicht mehr lebte. Es war eigentlich wie schon gesagt immer meine Oma die Bezugsperson. Ich habe viele schöne Dinge mit meiner Mutter erlebt und ich werde sie nie vergessen aber die Oma war mir näher. Das klingt vielleicht etwas hart aber es ist so. Meine Mutter war mir dem Tod von meinem Vater total überfordert und sie hat es nie überwunden. Eigentlich war sie teilweise ein sehr einsamer Mensch, aber sie ließ sich auch nicht helfen. Seit ich selber Familie habe verstehe ich sie besser, warum sie manchmal so war wie sie eben war. Den Partner so früh zu verlieren war sicher nicht leicht und sie fand irgentwie nie mehr richtig ins Leben zurück. Ich habe heute gute Freunde zur Seite und auch meine Tante und die Tante meines Lebensgefährten die mir sehr viel Kraft geben und immer für mich da sind. Dafür bin ich sehr dankbar und ich denke mir manchmal das ist der Ausgleich zu meiner Jugend.


    Patricia

  • Habe nun schon lange nicht mehr geschrieben.
    Mir geht es heute nicht sehr gut. Bei uns war heute der erste richtig, schöne warme Frühlingstag. Ich saß mittags auf der Terasse und plötzlich dachte ich mir
    heute wäre so ein Tag, wo wir den Opa mit dem Rollstuhl zu uns holen würden.
    Mir ist es jetzt immer recht gut gegangen, aber heute war ein richtiger scheiß Tag. Sorry, für dieses Wort aber es ist so. Wir konnten ihn ja immer nur bei
    schönem, warmen Wetter zu uns holen und heute wurde mir so richtig bewußt es wird nie wieder sein.
    Haben am Wochenende auch den Grabstein wieder bekommen mit dem Namen vom Opa oben. War vielleicht alles ein wenig zuviel. Bin eben doch noch nicht so stark und
    so gelöst von ihm wie ich oft glaube.
    Lese immer noch viel Eure Geschichten und ich bin manchmal echt geschockt was der Mensch alles ertragen kann und muß.
    Danke Euch fürs zuhören!

  • Liebe Katze


    Diese gewissen Rituale, wie bei dir , das holen deines Opas an schönen Tagen, ja genau die machen einem bewußt: Er kommt nicht wieder.


    Den Namen in den Stein gemeiselt ist so endgültig und tut weh.


    Ich kann mir vorstellen das, das zu viel für dich war.


    Ich wünsche dir das dein hoher Wellengang wieder ruhiger wird.


    Chrisi

  • Liebe Katze


    Leider lassen uns solche Ereignisse wieder 100 Schritte zurückgehen. Da denkt man schon, man kann wieder einen Schritt nach vorgehen und dann sowas. Schon fällt man wieder 100 Schritte zurück.


    Bei mir ist es auch so, umso schöner es wird, umso schlechter geht es mir. Gerade jetzt, bei so schönem Wetter, wäre die Zeit wo Klaus und ich viel gemacht hätte. und jetzt ist einfach alles anders.
    Wie du sagst konntet ihr euren Opa auch nur bei schönem Wetter holen. Da erinnert einem das Wetter die ganze Zeit daran.


    Ich hoffe du kannst bald wieder einen Schritt nach vorne gehen.


    lg Sandra

  • wilkommen im forum,es ist sehr schön das du bei deinen opa gebliben bist,er war dir sicher sehr dankbar das er nicht alleine wahr,,liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.