Noch ganz frisch...Witwe mit 38

    Eigentlich hätte ich gestern Nacht nur 3 Stunden Arbeit gehabt mit 15min Autofahrt. Nix da, bekam eine andere Kollegin ganz plötzlich hohes Fieber, sodass ich dann die Nacht auf der Baustelle für 12 Stunden Arbeit einsprang. 45min Autofahrt, sehr starker Regen, durch die Serpentinen hindurch.... Seit Sonntag 10Uhr früh bis jetzt insgesamt 9 Stunden Schlaf.


    Dafür, dass ich kurzfristig wechselte, habe ich nun heute und morgen frei. Freitags von 11 bis 18:30 Baustelle, Samstag und Sonntag nachts jeweils für 3 Stunden. So läuft das :28:


    Aber, was ich eigentlich mitteilen wollte: So verlockend die gestrige Autofahrt war (ich glaube, was ich damit meine muss ich nicht extra betonen), mein einziger Gedanke war "Luigi, wenn ich dich nicht hätte" - unseren Kater

    manu1984w schrieb:

    An jeden, der hier älter ist, viele viele gemeinsame Jahre mit seinem geliebten Partner / seiner geliebten Partnerin verbracht hat, welcher / welche auch ein - ich sage mal - "normales" Alter erreichte: Eurer Verlust ist ebenso tragisch, traurig, schmerzhaft. Auch ihr habt alle mein tiefes Mitgefühl.


    Aber, ist das nur mir aufgefallen, oder kommt nur mir das so vor? Hier in diesem Forum finden sich verhäuft viele Jung Gestorbene, junge Hinterbliebene, teils mit schwerer und langer Krankheit, teils unerwartet...


    Ist das nur mein subjektiver Eindruck? Woran liegt das? Oder ist es einfach nur so, dass viele Ältere Hinterbliebene nicht "ins Forum finden"...

    Ältere Hinterbliebene wie ich sind auch oft wegen des Todes ihrer Eltern hier. Liebe Grüße! mayatochter

    Ihr Lieben, ich schreibe jetzt einfach drauf los, viele Gedanken, wird alles keinen Zusammenhang haben, was solls...


    Gestern am Tag bei der Arbeit (Wohnungen lüften, Temperatur und Raumfeuchtigkeit messen - ja, ja, sehr sehr wichtig und anspruchsvoll - ich bin froh, dass ich nur DAS machen muss, bin alleine auf den Runden, habe meine Ruhe, kann mich zu einem Kaffee zurückziehen, habe auch Gespräche/Unterhaltungen mit den anwesenden Arbeitern/Bauleitung, also im Ganzen eine gute Mischung) schmiedete ich für heute Pläne: in der Früh mit dem Hund Gassi, Duschen, Kartoffelgulasch machen, meine Wohnung putzen, eventuell das Bettzeug wechseln und waschen, mit dem Kater auf der Couch bei den Rosenheim Cops kuscheln, nachts für 3 Stunden arbeiten... Tja, heute morgen stand ich auf - zu nichts mehr Lust, keinerlei Motivation/Antrieb... Hund, Essen, Duschen, Kater, TV wird gemacht - aber sonst alles verschoben.


    WOZU? ES IST EINFACH SINNLOS!

    Wozu soll ich wie sonst gründlich regelmäßig die Wohnung putzen? Es kommt eh keiner zu mir. Dreckig ist es ja nicht, hier und dort paar Katzenhaare, hier und dort etwas Schotter vom Katzenklo... das wars, kein Staub und sonst auch nichts. Es reicht doch alle 2 Wochen mal drüber wischen und saugen. Hier rede ich mir immer ein, ich mache es für UNS, für meinen Mann. Er hat die Wohnung geliebt, als es ihm noch gut ging hat er alles so gut gepflegt.

    Wozu soll ich so oft das Bettzeug wechseln? Alle 3 Monate reicht vollkommen. Ich wechsle weiterhin beide Bettzeuge... schlafe abwechselnd auf der Couch und im Schlafzimmer, also wird jedes etwa 1,5 Monate benutzt.

    Wozu wie bisher alle 2 Wochen die Wäsche waschen? Ich bin alleine! Wegen der halb vollen Waschmaschine ist es mir nicht wert, sie aufzudrehen. Auch hier reichen alle 4 Wochen, oder zumindest, bis die Waschmaschine mal voll ist. Denn was brauche ich? Hausgewand für 2 Wochen, Hunde-Gewand für 2 Wochen, Arbeitsgewand für 2 Wochen - also in Summe 3 Hosen, 3 Shirts, eventuell 3 Pullover, Unterwäsche, Socken natürlich - wegen dem waschen?


    Man stellt sich wirklich oft die Frage, WOZU soll man dies oder jenes machen...


    Auch telefonierte ich letztens mit einer Arbeitskollegin. Sie meinte nur "Weißt du, wie alt du bist? Du kannst dich doch nicht den Rest deines Lebens zu Hause verschanzen! Sogar meine Mama (irgendwas mit 80 Jahre, verlor vor 3 Jahren ihren Mann) meinte, ein paar Jahre möchte sie doch noch leben."

    Doch, ich kann mich verschanzen. Was soll ich bitte draußen? Bei einem Fest z.B.? Dort sitzen, was essen, trinken, die Musik genießen, Spaß haben, Freude empfinden? Wie soll das bitte gehen, wenn man niemanden mehr hat, um das alles zu teilen?

    Ihre Mama hat Kinder, Enkelkinder und Urenkel im Kindergartenalter - klar, dass sie da noch ein wenig aufwachsen sehen und miterleben will. Wenn meine Eltern nicht mehr sind, und auch meine Schwester nicht mehr (dazu kommt dann auch noch was) habe ich keinen mehr. Gut, die Katzen, die ich laufend ersetzen werde bis zur Pension wenn ich diese erlebe. Deshalb sage ich auch ständig, ich tue mir selbst nichts an, aber wenn mir etwas zustoßen würde worauf ich keinen Einfluss habe, so habe ich absolut nichts dagegen.


    Die Schwester meldete sich zufällig. Morgen gehts mit ihr zum Chinesen. Und dann zu ihr. Sie möchte mit mir reden. Ich kann ihr meine Probleme erzählen, sie will mir ihre Probleme erzählen, die sich hauptsächlich sowieso nur um ihr Kind, meinen Neffen, drehen. Wenn sie nicht bis morgen Zahnweh oder Kopfweh bekommt. Das kenne ich schon alles. Aber sie meinte auch, sie möchte wieder bischen mehr mit mir beisammen sein, denn sie hat ja dann auch nur noch mich, wenn die Eltern nicht mehr sind, weil von ihrem Kind kann sie ja nichts erwarten.

    Wir haben uns immer um Kontakt bemüht. Nicht nur zu Feiertagen und GEburtstagen, sondern auch zwischendurch - zu uns auf Kaffee oder Essen oder wenn wir wo hin gingen ob sie mit kommt... immer diverse Krankheiten oder andere Ausreden...


    Hab auch letztens im TV die Theorie gehört, dass wir, unser Leben, alles nur eine Simulation sein soll. Gut, ist weit hergeholt, das ernsthaft zu glauben. Da könnte man endlos theoretisieren...

    Hier war noch alles in Ordnung... Du klagtest über ein wenig Schnupfen... 3, 4 Tage später musste ich den Notarzt rufen... Atemstillstand inklusive Herz- und Lungenversagen... danach ging es nur noch bergab... ;(

    Und je mehr Zeit vergeht, desto mehr werden die Fragen auf die ich nie eine Antwort bekommen werde, auf die es keine Antwort gibt... die ja eigentlich keine Rolle mehr spielen, denn sie bringen dich nicht zurück


    Warum habe ich es nicht gemerkt? Konntest du dich sooo gut verstellen? Sonst hast du mich die letzten Monate, Wochen auf Abstand gehalten, aber eine Woche vor dem 2. Mal KH wolltest du unbedingt Sex mit mir, da konnte ich dir gar nicht nah genug sein...


    Wusstest du es tatsächlich? Es kommen so viel Gedankenblitze... Habe ich es damals ausgeblendet?

    So einzelne Sätze von dir, an die ich mich nach und nach erinnere... wie z.B. es soll ja ein neues Medikament auf den Markt kommen, aber für mich wird es zu spät sein.... oder: Wie lange habe ich noch?... Nur, dass du es nie mir gegenüber sagtest, sondern immer nur so: ich z.B. in der Küche am Laptop, du Wohnzimmer beim TV mit dem Kater... Männergespräche... wo ich irgendwelche Wortfetzen aufschnappte... fragte ich dich danach, so meintest du, ich bilde mir das ein du hast nichts gesagt oder das war im TV...


    Genauso dein (angeblicher) Krebs, für den es bis jetzt keinen eindeutigen Nachweis gibt... es kann sein, es kann nicht sein... (Stand Jänner 2023, nachdem ich in der Lungenklinik anrief und nach dem Ergebnis der letzten Biopsie fragte)... aber warum dann bereits im Mai 2022 der Verdacht auf Krebs mit der sofortigen Einstufung ins vorletzte Stadium?... man kann doch nicht ohne einen Beweis, einen Anhaltspunkt gleich in so ein Stadium einstufen...


    Du fehlst mir



    Liebe manu1984w,


    ach mensch ja das kenne ich alles ist auch alles gut dann machst Du es eben so wie Du es kannst was nicht geht geht nicht.


    Du brauchst Zeit viel Zeit das dauert einfach noch mach Dir bitte keine großen Gedanken darüber das Du gerade so bist wie Du bist, es ist okay.

    Deine tausend Fragen das durchspielen diese Gedanken Spiele Kopfkino das kennen wir alle es wird besser mit der Zeit irgendwann beginnen wir langsam zu verstehen das nichts was wir hätten tun können an dieser Situation etwas geändert hätte.

    Dann wäre es etwas anderes gewesen aber das dauert einfach lang.


    Vlg. Linchen

    Morgen ihr Lieben :wink:


    Gestern, am Feiertag, gab es wieder ein riesen Chaos: Kurz nach dem Aufstehen mit der Schwester telefoniert.

    Mein Neffe hat ja mit meinen Eltern ausgemacht, dass er gestern fix zu ihnen kommt um zu grillen. Eigentlich wollte er das schon Sonntag machen, aber da war er eingehascht. Sonntag wäre ich arbeiten gewesen.


    Er war gestern früh schon bei den Eltern. Mama, Papa bereits den Griller gerichtet und geputzt. Hat dann erfahren dass ich auch komme (ich wäre ihm weitest aus dem weg gegangen), danach fühlte er sich hintergangen und ist weg. Alles stehen und liegen gelassen. Wenn ihm wer gesagt hätte dass ich komme wäre es "kein Problem " gewesen. Wie die Stimmung nun daheim ist könnt ihr euch denken...


    Letztlich haute die Mama das Grill alles in den ofen.


    Hab selbst erst am Abend davor das mit Marco und grillen erfahren. Hab extra noch die Mama gefragt ob ich überhaupt kommen soll. JA. Vlt. das letzte gemeinsame grillen bevor der Papa...



    So, wie oben, hat Marco es der Schwester geschildert. Dann als wir - sie und ich - bei den Eltern waren, sagt Papa, er hat Marco am Abend davor doch gesagt dass ich auch komme... nur wollte er nichts mehr davon wissen.... und macht solch ein Theater

    Meine Schwester hat vor einiger Zeit einen Nervenleitgeschwindigkeitstest gemacht... auf der linken Körperseite hat sie nur 3% volle Funktion... rechts sind es 100%


    Aja, und sie hatte Überschwemmung in der Küche, bei der Armatur war was geplatzt... tja der Neffe ist ja Installateur, aber nicht geholfen, denn sie sind ja "quitt". Wenn er mal wieder z.B. die wäsche gewaschen braucht, dann macht er auch was für sie.... So ist er nun mal, und die Schwester lässt ihn trotzdem nicht ganz fallen, da er ja doch ihr Sohn ist



    Papas Chemo hat nicht angeschlagen, nun wollen sie mit der Tablettenform starten, wegen dem mit höchster Wahrscheinlichkeit dazu gekommenen Knochenkrebs muss ich mit ihm am 1.9. nach Wr. Neustadt ins KH zur Besprechung, eventuell auch hier Strahlentherapie...


    Keine Ahnung, ob Papa da überhaupt noch mitmacht - das muss er entscheiden


    Ihr seht, es geht einfach immer weiter



    Mich wundert es ja, dass ich anscheinend die einzig Gesunde in der Familie bin - zumindest spüre/merke ich nichts... Vlt wenn ich einen Bluttest machen würde, dass sie etwas entdecken, aber ich gebe mein Blut nicht her - sollte ich etwas haben, so will ich es gar nicht wissen

    Papa hat ja letzte Woche mit der Tablettenform-Chemo-Krebstherapie begonnen. Die ganze Woche hatte er Symptome wie extreme Schwäche, extreme Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Durchfall, Schluckbeschwerden, Zunge belegt und Bläschen, gelbe Haut (habe ich selbst nicht gesehen - klar, von der Leber, er hat auch Leberkrebs zum Lungenkrebs und Knochenkrebs). Wollte partout nicht ins KH bzw. einen Arzt ins Haus holen lassen - war ja bei meinem Mann auch so, bis zum letzten Drücker.....


    Papa wollte nicht, da er ja gestern am Freitag ohnehin zur Blutabnahme ins KH musste. Es geht schon bis dorthin. Schwester konnte sich gestern kurzfristig einen Urlaubstag nehmen, also kam sie auch mit. Blutabnahme, Herzkontrolle, Lungenröntgen, Spezialblutbild - er musste (zum Glück) im KH bleiben. Wo er sich ja weigerte, aber meine Schwester und ich schafften es, dass er bleibt. Morgen gehen Mama, Schwester und ich ihn besuchen. Hoffentlich kann uns ein Arzt mehr Auskunft geben, denn gestern wussten sie ja selbst noch nichts Neues zu sagen, was wir nicht eh schon wissen, da sie ja selbst erst alles auswerten müssen.


    Papa hat heute schon kurz mit Mama telefoniert. Er hat gestern noch 10 Infusionen bekommen. Nahrung auch über Infusion. Sie haben ihm auch noch nichts gesagt, außer dass die Leber nun sehr schlecht aussieht bzw. der Tumor schon fast Lebergröße haben soll. Papa glaubt nicht, dass er noch mal aus dem KH raus kommt... :13:Deshalb wollte er auch nicht ins KH... So wie mein Mann...


    LG, Manu

    Oh, Manu, das berührt mich sehr, ich würde Dir gerne beistehen, weiß aber nicht wie. Fühl dich einfach gedrückt, auch wenn wir uns nicht kennen. Ich bin jemand, der deinen Schmerz und Deine Verzweiflung wahrnimmt. Vielleicht kann ich dir ein bisschen Kraft und Zuversicht senden.

    Liebe Grüße

    Dietlind

    Liebe manu1984w,


    mit Erschrecken hab ich Deinen Beitrag gerade gelesen....oh je das hört sich schlimm an um ganz ehrlich zu sein.


    Was können wir tun ausser hier sein für Dich...es tut mir unendlich leid es muss grausam sein das alles noch mal zu erleben zu durchleben.


    Ich schicke Dir auch ganz viel Kraft und eine liebevolle Umarmung.:30::30:


    Vlg. Linchen <3

    Liebe Manuela, was für ein Alptraum da wieder auf dich, deine Mutter und deine Schwester zukommt.

    Die Angst, die Beschäftigung mit dem Verlust deines Ehemannes, und die ganzen Parallelen die du aus der Vergangenheit in die jetzige Situation mit deinem Vater sehen wirst.

    Das ist sehr, sehr hart.

    Ich schicke dir aus der Ferne eine Umarmung und wünsche dir, das ihr euch gegenseitig halten könnt.

    Liebe Grüße

    Elisabeth

    Danke, ihr Lieben <3


    Tja, Papa ist sehr schwach, ihm ist sehr schwindelig, der Blutdruck ist den ganzen Tag über extrem im Keller....


    Aber natürlich versuchte er während unseres Besuchs die ganze Zeit über aufzustehen und eine rauchen gehen - typisch.


    Einen Arzt konnten wir heute leider nicht sprechen - der war auf Visite. Meine beiden Anhängsel (Schwester und Mama) wollten nicht warten. Dafür telefoniert Mama morgen mit einem Arzt bzw. am Dienstag fahr ich wieder mit Mama zu ihm.


    Pflege konnte uns nur das mit dem Blutdruck sagen, und im Mundbereich hat er eine Pilzinfektion.


    Schau ma mal...