Ich bin wie betäubt

  • Liebe Manuela,


    ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwer ist.
    Und ich weiß oft nicht, was ich Dir sagen könnte.
    Ich wünsche euch, dass er es doch noch herausbringt, was er sagen möchte.


    Ich denke oft an euch.
    LG, Ela.

  • Liebe Manuela :24:, ich kann gar nichts schreiben. Tut mir so leid, was Ihr da erleben müsst.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Manuela!
    So ein Schneechaos ist bei uns auch zur Zeit,will gar nicht aufhören zu schneien.
    Ich finde das wunderbar,das dein Freund dir so viel Halt gibt.Abends ein winzig kleines Stück "Normalität" mit Essen und nem Wein,daran klammere ich mich auch.Sonst würde ich es nicht aushalten.Ich verstehe dich da so gut!Dieses lange Abschiednehmen,dein Päpelchen.Ach,ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
    Ich hab mich heute krank schreiben lassen.Ich werde erst nach den Feiertagen wieder arbeiten gehen.Für morgen haben mich meine Kollegen überredet zur Weihnachtsfeier mitzugehen.Bin froh,so verständnisvolle Kollegen zu haben.
    Wie war es denn bei deinem Päpelchen,seid ihr durchgekommen bei dem Schnee?
    Liebe Grüße
    Karla :30: :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Danke meine lieben Mädels.... :30:


    ich kann Euch gut verstehen, dass es Euch schwer fällt, was zu sagen....! Ich kann ja selbst kaum damit umgehen, weil es mir so weh tut....!


    Danke Karla, nun bei uns hat das Schneechaos nachgelassen...aber es ist wieder neuer Schnee gemeldet.... X( X( X( Ich mag keinen Schnee mehr...immer dieses Gestapfe mit den dicken schweren Schuhen, dann nen Extra Paar für den Job in der Tasche, denn ich kann ja schlecht meine Kunden mit diesen "Tretern" beraten.... :huh:


    Heute war es wieder arg "schlimm" beim Päpelchen... :33: ich war da und Päpelchen hat nur geschlafen, er lag "sitzend" im Bett, den Mund auf und schlief schlief schlief...und schnarchte....Es war ein schlimmer Anblick, und er wurde auch nicht wach, obwohl ich versuchte , ihn wach zu machen, mit ihm sprach und Küsschen gab....Ich war ziemlich fertig, das zu sehen und zu erleben! Als die Pflege kam, um ihn wieder zu umzulagern, wurde er kurz wach, schaute uns alle an, aber dann schlief er weiter....


    Achje...ich weiss gar nicht was ich sagen soll....ich sehe mein liebes Päpelchen vor mir wie er immer war, und jetzt sehe ich das....Es ist nicht zu fassen, was mit einem Menschen passieren kann...


    Traurige und nachdenkliche Grüsse
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • :2: liebe Susanne!


    Das wünsche ich Dir auch, aber Du wirst sicher schon schlafen, oder??? ;) ich muss mich nun auch zwingen ins Bett zu gehen.....morgen muss ich früh raus....und nach Frankfurt fahren...... :( Also heisst es nun für mich, das Glas Wein noch austrinken, die letzte Zigarette und dann ab ins Bett...bis morgen!!


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,


    Auch ich weiß kaum, was ich sagen soll. Vati hat in der letzten Zeit auch fast nur geschlafen, aber ich wußte, wenn er munter ist, können wir reden, erzählen, lachen. Trotzdem hat es mich fertig gemacht. Wie muß es dir erst gehen :24:
    Es ist so schwer einen Menschen, den man immer als kraftvoll empfunden hat, so kraftlos, müde, hilflos zu sehen. Und die eigene Hilflosigkeit, das nicht ändern zu können, macht es noch schwerer. Und hat mich oft wütend gemacht. :13:


    Mußt du heute mit dem Auto unterwegs sein? Paß auf auf dich! Ich "durfte" ja gestern das Chaos auf den Straßen erleben - das war gar nicht schön.


    Alles Liebe und Sonnenstrahlen aus Wien.
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Manuela,


    ich wollte mich mal bei Dir melden, um zu hören, wie es Deinem Päpelchen geht?
    Es ist immer schlimm, wenn man sehen muss, wie ein geliebter Mensch immer weniger wird.
    Aber anders gesehen, hat er hoffentlich keine Schmerzen, wenn er schläft.
    Ich hoffe, es geht euch allen irgendwie einigermaßen.


    Liebe Grüße,
    Ela.

  • Liebe Ela....


    lieb, dass Du nach meinem Päpelchen fragst....gestern konnte ich nicht zu ihm fahren...musste gestern beruflich nach Frankfurt...da kam dann am Abend ein Schneechaos und bis ich zurück war, war es zu spät noch zu ihm zu fahren..., und ich war dann auch froh, wie ich zu Hause war und allles von mir werfen konnte...Mein Freund hatte schon den Tisch gedeckt, hatte fein gekocht und das Glas Wein stand bereit..Ich habe mich einfach den Feierabend werfen können... :)


    ich bin via Zug unterwegs-- also liebe Jutta...keine Sorgen machen wegen Auto fahren... ;)


    Heute mussten wir beide arbeiten, mein Freund hat mich von der Arbeit abgeholt, und wir sind zu Päpelchen gefahren....Er war im Halbschlaf als wir kamen, aber er hat und wahrgenommen und mit den Augen reagiert....Ich habe ihm erzählt, dass da draussen ein ziemliches Schneechaos ist und Päpelchen hat die Augenbrauen hochgezogen....ein Zeichen für Erstaunen...und ist uns mit den Blicken gefolgt...., er kam immer wieder mit seiner Hand und wollte sie uns geben...drückte sie und als er meine Hand hatte, da schaute er nach meinem Freund, die Hand wollte er auch haben..


    Ich denke, er bekommt mehr mit als wir denken..., aber er kann leider nichts mehr mit Worten ausdrücken...Das ist schlimm...auch heute wollte Päpelchen was sagen, aber..... :13:


    Als wir zu Hause waren, da haben wir darüber gesprochen - auch über das ganze Elend, was auf dieser Station so ist....Mein Päpelchen mag dort von der Pflege jeder, weil er lieb ist, dankbar schaut und mithilft beim Umlagern und Waschen und so... Er hat keine Schmerzen, er schaut recht entspannt...., kann sich eben nicht mehr in Worten ausdrücken wie noch vor ein paar Wochen...


    Doch sind auf dieser Station noch ganz andere Fälle....Da greift die Demenz sehr stark um sich...und viele, die sehr agressiv sind, um sich schlagen und handgreiflich werden....


    Wenn ich mir vorstelle, dass mein Päpelchen "verwirrt" durch die Gegend fahren würde mit seinem Rollstuhl, die Pflege vermöbeln will, in andere Zimmer fährt, um dort die Schränke leer zu räumen und ähnliches, dann stelle ich mir das noch schlimmer vor als wie jetzt, wo er lieb und friedlich in seinem Bettchen liegt ....


    dennoch ist alles schlimm....und das Leiden ist da....


    Danke meine Lieben, dass es EUCH gibt
    Eure Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manu,


    ich stelle es mir auch schlimm vor, wenn jemand den man lieb hat, auf einmal so anders wird.
    Aber das was ihr seht ist auch schlimm.
    Aber es ist schön, dass er euch erkennt, dass er mitbekommt, was ihr sagt und dass er keine Schmerzen hat.
    Dafür darf man dankbar sein.


    Ich denke ganz fest an euch.


    Je t'embrasse,
    Ela.

  • Liebe Manuela,


    es ist schön, daß dein Freund dich so lieb umsorgt. Daß, wenn du erst spät heim kommst, das Essen fertig ist, ein Drink bereitsteht :thumbup: .


    Ich glaube, auch dein Päpelchen ist froh zu wissen, daß du einen Menschen hast, der für dich da ist. Vielleicht wollte er euch das sagen, als er die Hände von euch beiden wollte? (ist nur so ein Gefühl von mir)


    Gut, daß du bei dem Wetter mit dem Zug unterwegs bist! Ich hatte mir gestern abend wirklich schon Gedanken gemacht ;) . Irgendwie kann ich die "Schrecken" unserer Heimfahrt nicht ad acta legen. Und das zeigt mir wieder, wie wenig belastbar ich (noch "immer"?) bin. Früher hätte ich das nach einem "danke, daß wir gut zu Hause sind" einfach "vergessen". Jetzt verfolgt es mich drei Tage später noch mit Albträumen. :4:


    Manu, ich drück dich. Auch meine Gedanken sind bei euch
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Meine Lieben!


    Gestern war der 18. Dezember....da war es genau ein halbes Jahr her, als es passierte, dass wir Päpelchen mit Krankenwagen in die Klinik bringen mussten....der endgültige Abschied von seiner geliebten Wohnung, in die er nie mehr zurückkam oder nie mehr zurückkommen wird.... :33: Der Klinik folgte eine andere Klinik mit Reha und dann ab dem 19. Juli das Heim....


    Dabei waren wir am 18. Juni noch so guter Hoffnung, dass es alles nicht so schlimm ist..., Päpelchen sprach noch, wollte noch was essen und trinken und als wir dann gegen 23:00 Uhr die Klinik verliessen, da dachten wir noch, dass alles noch gut werden würde....Aber dann folgte 2 Tage später die schwere Lungenentzündung und am 23. Juni wurde dann auf dem Ultraschall erkannt, dass es doch ein schwerer Schlaganfall ist.....


    Als der Krankenwagen am 18. Juni zu Hause eintraf, fragte der Sanitäter mein Päpelchen nach seinem Geburtsdatum, er sagte es ihm und fing an zu weinen....Heute denke ich, dass er es da gespürt hat, wie schlecht es um ihn steht.....Päpelchen sprach da aber noch ganz normal, er sagte noch zu mir, als er wusste, er wird nun in die Klinik gebracht, " Das geht jetzt nicht, Du hast doch übermorgen Geburtstag"....und fing wieder an zu weinen.....Da dachten wir aber noch, dass er nur vorübergend zur Beobachtung in die Klinik muss und dann wieder nach Hause kann, in seine geliebte Wohnung und wir dann noch mehr Hilfe organisieren müssen....Aber Hauptsache, er kann wieder heim...


    Ich sagte da noch, dass wir den Geburtstag nachfeiern werden, dass das jetzt nicht wichtig sei - sondern dass er jetzt wichtig ist und nichts anderes...


    Wir wollten am Samstag nachmittag zum Päpelchen fahren, gemütlich auf dem Balkon grillen, die Urlaubsfotos vom Bodensee schauen ( wir 3 waren ja eine Woche vorher noch zusammen eine Woche am Bodensee) , einen guten Wein trinken und dann in meinen Geburtstag reinfeiern und dann am nächsten Tag, an meinem Geburtstag zu unserem Stammitaliener essen gehen. Darauf haben wir uns alle so gefreut....
    Päpelchen hatte sich schon so gefreut, mir sein Geschenk geben zu können......, das mein Freund in seinem Auftrag organsiert und gekauft hat.... Das konnte er mir nicht mehr geben....genau an meinem Geburtstag kam die Nachricht der Lungenentzündung.....! Also hat mein Freund mir das Paket gegeben, hat sehr schöne Worte gefunden, dass ich gleich das Weinen anfing und dann erst recht, als ich das Paket aufmachte: Es war ein neuer Laptop....


    Alles kam anders als wir es wollten und planten....ein halbes Jahr mit so vielem Hoffen und Bangen....und sovielen Tränen....und dem Wissen, dass nichts mehr so sein wird wie es einmal war....


    Gestern waren wir beide da, Päpelchen hat nur geschlafen, hat uns nicht wahrgenommen, die Augen gingen gar nicht auf....schlimm das alles, und dann diese Ohmacht, nichts, aber auch gar nichts machen zu können.....dieses hilflos daneben stehen.....das macht mich wahnsinnig....
    mein immer so starkes Päpelchen so kraftlos da liegen zu sehen, immer auf Hilfe angewiesen und nichts mehr selbst tun zu können....immer das Warten, dass er anders gelagert wird, immer nur das Warten, das Warten auf die Erlösung....


    Heute ist ein schlechter Tag, ich fühle mich so kraftlos, antriebslos und schrecke zusammen, wenn das Handy klingelt.....wer ist dran?


    :24: Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ach Manu,


    mir fehlen die Worte.
    Ich kenne dieses "immer weniger werden" leider sehr gut.
    Ich habe das Glück, meine Omas und Opas alle sehr lang zu haben.
    Nur nun sehe und sah ich das halt alles immer sehr intensiv.
    Das tut einfach weh!!


    Es tut mir so leid, dass Du das erleben musst und Dein Päpelchen es erleiden muss.
    Habt euch lieb und nutzt die Zeit.


    Das Zucken beim Telefon. Ich kenne das.


    Ich denke an euch.


    JT'E, Ela.

  • Hi Manuela,
    jetzt machst du uns immer Mut und stärkst uns den Rücken, ich hoffe wir können dir ein wenig zurückgeben.
    Es tut mir sehr sehr leid. Gestern und heute sind auch für mich sehr schlimme Tage, vielleicht liegt was in der Luft oder der Mond steht irgendwie schief, keine Ahnung.
    Ich hoffe so sehr das dein Päpelchen nicht leiden muss und das auch für euch die kommenden Tage etwas schönes enthalten.
    Liebe Grüße ich zünd euch eine Kerze an!
    Mia

  • Liebe Manu, mir wird ganz anders beim Lesen Deiner Zeilen :24: Das Gefühl der Ohnmacht ist schrecklch.
    Bin in Gedanken bei Dir :(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne