Ich bin wie betäubt

  • Liebe Manu,
    ich weiß, ich melde mich zur Zeit wenig aber ich habe oft an Dich gedacht.
    Du hast soviel geschafft in der letzten Zeit und Du hast es mit viel Liebe gestaltet.
    Dass Du Dein Päpelchen selber getragen hast, das finde ich sehr schön.
    Bei uns stand sie ja schon.
    Aber ich musste damals als alle weg waren alleine da noch einmal stehen und ein paar Worte noch nur für uns sagen.
    Und es war auch für mich wichtig, nocheinmal alles zu berühren.
    Ich denke, Du hast instinktiv einfach gespürt, was Dir wichtig sein wird und hast danach gehandelt.
    Schön, dass Du mir Ingrid einen kleinen Anfang in der Wohnung gemacht hast.
    Alleine ist es so unsagbar schwer.
    Ich wünsche Dir noch schöne Stunden mit ihr und einen wunderbaren Urlaub in Rio.
    Nimm Dir Deine beiden im Gepäck mit und geniesse dieses wunderbare Land dem euer Herz gehört.
    Ich knuddel Dich einmal aus der Ferne und möchte Dir sagen, dass Du unheimlich stolz auf Dich sein kannst wie Du die letzten Wochen und Monate mit Liebe gefüllt hast trotz dieser schweren Last auf Deinem Herzen.
    Liebe Grüße, Ela

  • Meine Lieben!


    Habt herzlichen Dank für Eure so lieben Worte. ! Es ist so ein schönes Gefühl, Euch zu haben, das kann ich immer nur wieder sagen!!! :2:
    Gestern ist Ingrid zurück nach Rio geflogen. Es war ein tränenreicher Abschied am Flughafen, und als wir nach Hause kamen, war ich immer noch total traurig. Immer wieder kamen mir die Tränen....Im Moment fühle ich mich total alleine und verlassen. Wieder ist ein Mensch, der mir sehr wichtig ist, "weg", wenn es auch ein anderes "weg" ist....es ist dennoch für mich ein Verlust, der weh tut. Es war einfach schön, dass sie hier war, und ich habe mich daran gewöhnt, dass sie einfach da war und wir eine schöne Zeit erleben konnten. Es hat mir auch sehr geholfen, es hat mir gut getan. Nun muss ich mich erstmal wieder umgewöhnen.....ist nicht so leicht, denn mit Abschieden kann ich derzeit so gar nicht umgehen und mit Veränderungen auch nicht, die nun auch noch alle auf mich zu kommen. Zwar in kleinen Schritten, aber erstmal muss der erste Schritt gemacht werden, und genau der fällt so schwer.


    Mit dem Sortieren von Mamis Klamotten haben wir angefangen, aber dann kam der Punkt wo ich aufhören musste. Es ging einfach nicht mehr. Bei allem was ich in die Hand nahm, da sah ich Mami in den Sachen vor mir, besonders bei den Dingen, die sie so gerne trug. Ingrid hat einiges mitgenommen, zumindest das, was in den Koffer passte....die Tage werde ich noch ein Paket voll machen und den Rest, der nicht mehr in den Koffer passte, ihr via Post hinterher schicken.


    Es gibt Menschen, die mir anfangen Druck zu machen, dass ich die Wohnung leer räumen muss...sofort.... ?(
    Doch das kann ich nicht. Ich werde erst mit der Zeit Dinge verändern. Ich bin überhaupt nicht der Typ, der alles im Hauruck Verfahren macht, und ich denke, dass es nur einen Menschen gibt, der das Tempo bestimmt, und das bin ich, oder? Ich mache doch nichts, was mir nicht gut tut...ne ne ne....das geht ja mal gar nicht....


    Heute war ich am Grab, seit ein paar Tagen ist nun die Grabplatte wieder drauf, und auf dem Herz stehen nun 2 Namen. Ich bin in Tränen ausgebrochen, als ich davor stand. Sicher, ich weiss ja, dass nun auch mein Päpelchen nicht mehr da ist, aber es zu lesen, das ist doch was anderes. Es ist jetzt so furchtbar endgültig. :13:


    Ich kann im Moment damit nicht so recht umgehen. Es ist sehr schwer....


    Lasst Euch alle drücken
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela!


    Ja, ich verstehe dich soo gut. Es ist immer schwer, einen lieben Menschen zu verabschieden, wie bei Ingrid. Immerhin lebt sie ja nicht nur einen "Katzensprung" von dir entfernt. Wenn es auch Telefon und Internet gibt, so ist es doch was ganz Anderes, jemand Lieben ganz in der Nähe zu haben, mit ihm direkt reden zu können, auch Mal drücken zu können, gemeinsam lachen zu können, gemeinsam essen, ..... Und du weißt ja, dass dies wieder eine Weile dauern wird, bist du sie in die Arme nehmen kannst (aber wenigstens ist es nicht soo lange ;) ).


    Von wem aus musst du die Wohnung leer räumen? War es eine Mietwohnung od. geben dir "nette" Bekannte diesen Ratschlag? Ja, du hast Recht, du selber kannst das Tempo bestimmen!! Jeder möchte das anders. Der eine räumt schon am nächsten Tag von der Beerdigung alles weg, der andere nach ein paar Wochen, der andere nach paar Jahren.Man weiß ja selber, dass man es irgendwann tun muss, aber wann, das sollte echt jedem selber überlassen sein. Ich finde das so toll, dass deine liebe Freundin die schönen Sachen deiner Mama tragen wird. So weißt du, dass wirklich ein lieber Mensch davon profitiert und diese Sachen auch in Ehre trägt. Ach - ich hätte damals auch so gerne ein Stück von meiner Firmpatin gehabt. Aber ich selber hatte mich nicht getraut, danach zu fragen.


    Dir ganz einen lieben Gruß :30:


    Linda

  • Liebe Manuela,
    dass du mit Abschied und Veränderung nicht so gut umgehen kannst, ist sehr sehr nachvollziehbar. Mir geht es ganz genau so wie dir. So lange alles seinen gewohnten Gang geht ist alles so halbwegs im Lot, aber sobald die kleinste Kleinigkeit anders läuft, bin ich raus aus der Normalität.... und flippe aus. Brauche Tage, ehe ich wieder in meiner Normalität bin.


    Dass dir von einigen Leuten Empfehlungen bekommst, was du tun sollst.... find ich doch sehr einmischend... Jeder muss seine Sache in seinem Tempo machen. Wie Linda auch schon schreibt. Du bist die einzige, die das Tempo vorgibt. In kleinen Schritten oder auch im Laufschritt, entscheidest ausschließlich du. Außerdem wirst du ja selber in die Wohnung ziehen.... das kann deinem Umfeld auch ganz egal sein. Ignorier sie einfach. Wenn das Freunde von dir sind, dann meinen sie es einfach gut, wenn es keine Freunde sind, kannst du sie gleich vergessen.


    Kann mir gut vorstellen, wie es dir am Grab ging...mit dem zweiten Namen drauf.


    Ich habe heute ein ganz wunderbares Buch angefangen. KEINE SEELE GEHT VERLOREN VON BERNARD JAKOBY. Das hat mich wie auch DIE BLAUE INSEL ganz stark zum Nachdenken gebracht. Hab heut wieder mal richtig heftig weinen müssen. Hab mich wieder mal um lange Zeit zurückversetzt gefühlt. 113 Wochen ist es her...


    Liebe Manuela, finde deinen Schritt, du machst es richtig, wenn du nur deinem Herzen folgst.


    Ich umarme dich


    Michi

  • Liebe Linda, liebe Michi..


    nein, ich lasse mir keinen Druck machen, denn ich kann nur Dinge machen, die ich auch schaffe und selber will...Mir ist aber schon selber klar, dass ich den Wechsel in die Wohnung meiner Eltern machen muss, aber auch möchte....Denn auf längere Zeit 2 Wohnungen zu finanzieren, das wird mir auch zu viel.....das gebe ich lieber für andere Dinge aus...Ich muss einen Anfang finden, in der Wohnung meiner Eltern etwas Platz schaffen, damit ich auch meine Sachen unterbringen kann. Meine Eltern sind sehr schön eingerichtet, es sind Sachen, die mir auch selbst gut gefallen. Wenn ich dort dann lebe, dann kann ich ja überlegen was ich ändern möchte, anders stellen oder auch weggeben möchte.


    Laut dieser Bekannten soll ich alles ausräumen und mehr oder weniger auf die Strasse stellen. Und genau DAS will und kann ich nicht. Warum soll ich schöne Möbel weggeben und mir für teures Geld alles neu einrichten? Das kann ich nicht einsehen, und das will ich nicht. Und ich kann es auch nicht. Das könnte ich mit mir selber nie vereinbaren.
    Erst will ich dort einziehen, und dann sehe ich weiter.


    Ich kann es jetzt überhaupt nicht vertragen, dass sich Menschen derart einmischen, die nicht wirklich zu meinem Leben gehören. Versteht Ihr was ich meine? Es mag Menschen geben, die so handeln, aber dazu gehöre ich wahrhaftig nicht. Anders wäre es wohl, hätten meine Eltern die Wohnung voller Eichenmöbel stehen. Dann würde ich wohl anders handeln. Dem ist aber nicht so.


    Und ausserdem habe ich ja Zeit, warum muss ich Dinge übers Knie brechen? Es ist ja auch eine Eigentumswohnung, also kann ich ja auch investieren in Dinge, weil ich weiss, es bleibt mir erhalten, weil ich ja nicht irgendwann mal ausziehen muss....


    Was ich brauche ist Zeit, und die nehme ich mir auch....alles andere würde mir nicht gut tun....


    Es ist ja alles noch so frisch, und ich habe nicht viel an Kräften in mir. Auch die muss ich erstmal wieder neu aufbauen.Das geht nicht von heute auf morgen....Im September habe ich eine Woche Urlaub, da werde ich verstärkt anfangen, den Umzug voranzutreiben. Im November werde ich mir nochmal eine Woche nehmen, wieder einiges bewerkstelligen, damt ich dann am 23.12. nach Rio fliegen kann und schon das meiste geschafft habe....Diese 3 Wochen nehme ich mir dann zum Entspannen. Denn auch das habe ich dringend notwendig....


    Ich drücke Euch
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Meine Lieben!


    Nun ist ein bisel Zeit vergangen, aber heute möchte ich mal wieder ein paar Zeilen da lassen....


    Ja, am Mittwoch hatte ich mein Vorgespräch bei der Ambulanzleitung in
    dem Therapiezentrum. Es war ein sehr angenehmes gespräch, ich fühlte
    mich dort gut und auch gut aufgehoben. Ich hatte das Gespräch mit einem
    etwas älteren
    Herrn, der sehr einfühlsam war, also nicht so ein Grobian den ich
    vorher als Therapeuten hatte. Wir sind einen Fragebogen durchgegangen,
    er hat vieles aus meiner Kind- und Jugendzeit wissen wollen, um mich
    "einzuschätzen", und er sagte mir : " Ich spüre in Ihrem Reden den
    Schmerz, den Sie in sich haben"


    Ich fand diesen Satz sehr
    bemerkenswert. Ich dachte, das ist ein Mensch, der Deine Tränen spürt
    und weiss was mit Dir los ist....
    Das hat mir gefallen und hat gut getan.


    Er
    sagte, dass in diesem Therapiezentrum hauptsächlich Menschen behandelt
    werden, die ein psychische Störung haben wie Gewalt und Missbrauch in
    der Kindheit, schlechte Kindheit, Gewalt in der Ehe.etc..., Menschen,
    die ein Trauma erlebt haben und so dringend eine Therapie brauchen. Er
    sagte, dass er das bei mir nicht sieht, also keine psyschische Störung
    vorliegt. Ich hätte eine wunderbare Kindheit und Jugend gehabt, er
    meinte " Sie glauben gar nicht, was wir
    hier alles erleben und hören, Sie können sich glücklich schätzen ein
    solches Elternhaus gehabt zu haben, das ist eher selten."


    Als er
    das alles sagte, da dachte ich schon, dass ich nicht angenommen bin,
    weil ich eben eher kein typischer Fall für dieses Therapie zentrum bin.
    Aber er sagte dann: " Ich schlage Ihnen eine Verlustverarbeitungs
    Therapie vor"..., denn Sie haben innerhalb von 4 Jahren beide Eltern
    verloren.
    Ich denke, dass das genau das Richtige ist, denn ich
    brauche keinen Therapeuten, der in meiner Kind-und Jungendzeit wühlt,
    ich brauche jemanden, der mir hilft, den Tod meiner Eltern zu
    verarbeiten.


    Ich bekomme bald Nachricht, wann es losgeht, er
    sagte, dass es jetzt sehr schnell geht. Und da ich ja Montags immer frei
    habe, wird es auch einfacher sein wegen der Termine....er fragte mich noch was mir lieber ist: Eine Frau oder ein Mann oder egal wenns passt"...Ich sagte ihm dann " egal wenns passt"....


    Ist es ja auch, ich denke, es muss einfach menschlich passen, und da ist es mir egal ob ein Mann oder eine Frau vor mir sitzt....


    Ich bin gespannt was Ihr nun zu diesem Gespräch sagt...


    Ich umarme Euch
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hi Manuela,


    ganz ehrlich - ich finde diese "Einleitung" zu einer Beratung sehr gut! Offenbar erkennen die Therapeuten dieses Zentrums auch an, dass Trauer keine Krankheit ist und dass es trotzdem gut sein kann, mit einigen Stunden therapeutischer Beratung sich anzusehen, was denn da abgeht! Ich bewundere Deine "Straightness" und Ernsthaftigkeit mit der du dich deinen momentanem Lebensthema widmest!


    Ach, ich wünschte mir diese Selbständigkeit und Ernsthaftigkeit für mehrere Menschen - es würde so vielen gut tun!!


    Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe sehr, dass dann der richtige Mensch vor Dir sitzt!!


    Alles Liebe, *umärml*
    Markus

  • ich wünsche dir alles gute und das dein schmertz gelindert wird,
    es tut dir sicher gut wen so liebe menschen um dich sind,
    sie werden dir sicher helfen,
    bitte erzähl uns wieder wen es deine zeit zuläst,
    mit besten wünschen sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Manuela,


    auch mir gefällt dein Bericht über dieses Vorgespräch sehr gut. Und hoffe für dich, daß dein Gegenüber dann gleich auf Anhieb "paßt" und genauso emphatisch ist wie der Ambulanzleiter.
    :24: dich
    Jutta
    (ich hoffe, du bist mir nicht böse wenn ich mich "einmische" und Anna gleich hier in deinem Thread antworte)

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Manuela!
    Schön,wieder von dir zu hören.
    Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.Du hast großes Glück einen so kompetenten Therapeuten gefunden zu haben.Mit offensichtlicher Erfahrung auf seinem Gebiet.
    Ich wünsch dir ganz viel Kraft bei der Therapie.
    Lass dich mal umarmen. :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Manu,
    ich musste nach längerer Zeit mal wieder schauen, wie es Dir geht.
    Ich muss sagen, dass ich es bewundere wie Du Dir Gedanken um diese ganzwen Dinge machst.
    Ich finde es so toll, dass Du Dich nicht von anderen beeinflussen lässt, sondern Deine nächsten Schritte so planst wie sie für Dich gut sind.
    Du hast Dir Strukturen und Ziele geschaffen, versuchst Dir genügend Pausen zu ziehen und auch Ablenkung zu schaffen, holst Dir Hilfe und hast eine klare Sicht auf Dich und Dein Leben.
    Ich bewundere das.
    Und ich denke, dass Du ALLES genau richtig für Dich machst.
    Ich wünsche Dir alles Liebe und bei der Therapie ein stetiges Vorwärtskommen.
    Ganz, ganz liebe Grüße,
    Ela

  • Meine Lieben!


    Nun ist doch wieder etwas Zeit vergangen, dass ich schrieb...
    es geht einfach nicht so wie ich es gerne möchte
    es fällt mir schwer, weil ich das Gefühl habe, nicht wirklich etwas Sinnvolles zu schreiben....
    Ich lese diese vielen Schicksale hier
    und würde gerne Trost spenden
    aber mir kommt nicht Rechtes in den Sinn....
    Gerne würde ich auch mehr bei den Menschen hier schreiben, die mir sehr ans Herz gewachsen sind
    ich lese es
    aber schreiben....geht nicht so gut.....
    Bitte verzeiht....!


    Seit 3 Wochen bin ich nun dabei so nach und nach in die Wohnung meiner Eltern zu ziehen
    Ich packe hier Kisten und Taschen
    und mache den Umzug so nach und nach
    je nachdem wieviel ich kann und schaffe
    eben so wie es meine Kräfte zulassen.


    Gut ist, dass ich hier nicht 100 Kisten aufeinmal packen muss
    und dann in der Wohnung meiner Eltern auf eben diesen 100 Kisten hocke
    und die wieder auspacken muss
    Das würde meine Kräfte übersteigen....
    ich habe das Glück, dies nach und nach machen zu können.....
    ich packe hier 5 Kisten, bringe sie rüber
    und packe sie aus und räume sie ein,
    dann nehme ich die 5 Kisten wieder mit zurück und fülle sie wieder neu
    So geht es einigermassen.....


    Es ist schwer, immer noch dort zu sein, auch wenn ich dort meine Eltern sehr nahe bin
    es ist die Wohnung wo ich die glückliche und schöne Kindheit und Jugend erlebte
    und die vielen glücklichen Momente des Erwachsenenalters...
    dort ist meine Heimat!


    Vieles lasse ich so wie es ist
    weil es einfach schön ist
    Kleinigkeiten verändere ich, auch mit meinen Sachen
    ich versuche vieles miteinander zu kombinieren
    Und dann - wenn ich dort fest lebe - dann schaue ich, ob ich das eine oder andere noch weiter verändere...
    denke, dass das eine gute Sache ist....


    Das "Räumen" der Klamotten ist schwer, verdammt schwer....Ich habe ja von Mamis Sachen vieles der Ingrid mitgegeben, und ich habe ein grosses Paket zu Ingrid nach Rio geschickt mit Mamis Klamotten. Ein weiters wird noch folgen.
    Einige Klamotten habe ich zusammen gepackt. auch die ganzen Schuhe, denn die passen mir leider nicht, und sie zu einer Organisation gebracht, die das für Bedürftige sammeln, die dort günstig einkaufen können, weil sie sich das sonst nicht leisten können. Der Erlös dafür geht nach Afrika.
    So habe ich noch was Gutes getan.


    Nun rückt auch mein Urlaub immer etwas näher....ich freue mich auf meine 3 Wochen in Rio, noch 3 Monate...sie werden sicher schnell rum gehen, denn ich habe noch viel zu tun....Ich brauche diese Auszeit unbedingt. Einfach mal von allem weg sein, und dann auch dahin wo es mir gut gehen wird, in mein Stückchen Heimat, wo ich einen Teil meiner Kindheit verbracht habe....
    Und ich nehme wirklich meine Eltern im Gepäck mit....Rio war unsere grosse Liebe. Sie werden mit dabei sein. Ganz sicher.


    Ich habe nun auch den Anruf bekommen, wann ich meine Therapie beginnen kann.
    Am Montag den 26.9.11
    Es wird ein Mann sein, den ich als Therapeuten bekomme
    ich bin sehr gespannt wie es wird....


    Lasst Euch umarmen von mir
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    es is schön von Dir wieder zu hören und ich will Dir viel viel Kraft schicken und wünschen.


    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.


    Dieser Spruch den Du beigegeben hast, ist sehr sehr berührend.


    Liebe Grüße sendet Dir
    Josef

  • Liebe Manuela,


    schön, wieder von dir zu hören. Jetzt bist du also am packen, umräumen, ausräumen, einräumen.... meine Gedanken sind auch bei dir, :24:.
    Es ist soo schwierig, gut, daß du langsam machen kannst, so wie es eben geht. Und es klingt nach einem guten Plan - erst mal mit deinen Sachen kombinieren und dann nach und nach schauen, was du vielleicht doch noch verändern möchtest.


    Gute 3 Monate nur noch bis Rio - schöööön! ja, die Zeit wird sicher schnell vergehen (ich kann es noch gar nicht glauben, daß ich selbst schon wieder aus Rumänien zurück bin) Kann dein Freund auch mitkommen oder fliegst du alleine?
    Nein, alleine sowieso nicht. Deine Eltern sind ja mit an Bord, so wie Vati mit uns war (wenn auch dadurch die Erinnerungen manchmal fast zu übermächtig wurden).


    Und nicht einmal mehr zwei Wochen bis zum Therapiebeginn - ich wünsch dir dazu viel Glück.
    Das klingt jetzt ein bissel komisch ... wie wenn ich dir zum Geburtstag gratulieren würde. Aber vielleicht kann dieser Tag ja so etwas ähnliches werden - der Tag eines "neuen Anfangs", der Beginn, die letzten Jahre ein bissel "leichter" verstehen, verarbeiten und "akzeptieren" zu können. Ich wünsche es dir so sehr!


    :24: dich, alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hi Manuela,


    es ist schön zu lesen, dass Du das Timing bei diesem wichtigen "Umzug" in Deinem Leben bestimmen kannst! So kommt die Seele nach, kann sich Zeit lassen und dann letztlich in Rio auch durchatmen!!


    Ich freue mich für Dich - trotz aller Trauer, die Du noch empfindest - Deine Eltern sind mit Dir!


    LG Markus