Ich bin wie betäubt

  • Liebe Manuela,
    ich denke mir das auch öfter, schade dass meine mädels so weit weg sind. Ich denke, wir würden uns mächtig gut verstehen....


    es ist wirklich schade, dass deine vorige Therapie auf diesem sonderbaren Weg im Sande verlaufen ist. Die bräuchte wohl eine Sekretärin, die sich um Terminvergabe bemüht, damit sie selbst den Kopf ausschließlich für Patienten frei hat. Sie ist zwar wahrscheinlich toll in ihrem Fach, aber ein Antitalent im organisatorischen Bereich.


    Ich freu mich für dich, dass du nächste Woche noch 2 Tage frei hast, da ist der Beginn ein wenig einfacher, weil eine verkürzte Woche auf dich wartet. Kannst dich vorsichtiger dem Alltag nähern. Bin wirklich froh, dass du nicht "volle Kanne Programm" hattest.


    Na da lasst euch mal euer Raclette super gut schmecken. Das ist eine wunderbare Erfindung. Gabs bei uns früher meistens bei Familienzusammenkünften. Alle sitzen gemeinsam beisammen,-- das Essen kann sich stundenlang ziehen,-- gute Unterhaltung in lieber Gesellschaft, - dazu gute Getränke. Da wünsch ich euch ganz viel Spass.


    Ich hoffe, dass Päpelchenbesuch nicht allzu traurig war.


    Möcht dich einfach :24: und für dich da sein.


    Ganz liebe Grüße
    deine Michi

  • Liebe Ela,


    ich weiss, dass es nicht immer Worte geben kann...
    gerade auch dann, wenn es einem selbst nicht gut geht...
    Bitte mache Dir darüber keine Gedanken...
    über liebe Worte freue ich mich immer
    auch wenn es nur ein kleiner Gruss ist...


    Ich denke, wenn man über jemanden schon soviel gehört und gelesen hat
    dann denkt man an diesen Menschen, auch wenn man ihn nicht kennt...
    ich finde es einfach lieb, dass Du dran denkst wie es Päpelchen geht....
    Danke Dir dafür!


    Ich :24: Dich!
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Michi....


    das stimmt wohl, dass sie eine Sekretärin gebraucht hätte..., denn ich habe mich schon bei ihr wohl gefühlt. Die 3/4 Stunde war immer zu kurz für alles was beredet wurde. Sie hatte auch immer gute Ideen, Ansätze und es war immer ein Austausch da. Wenn ich sie gefragt habe, was und wie ich dies oder jenes machen soll, machen könnte, dann hatte sie gute Gedanken, die ich auch umsetzen konnte. Jetzt bekomme ich gesagt: " Das kann ich Ihnen nicht sagen, das müssen Sie wissen".
    Damit kann ich nicht soviel anfangen.... ?(
    Nun am Dienstag spreche ich mit dem Doc. Und dann werde ich mich an meine Krankenkasse wenden....


    Ja, es ist gut, dass ich nicht gleich voll durchstarten muss. Und es ist ja eh ne kurze Woche, da Freitag ja Feiertag ist...Und irgendwie freue ich mich auch wieder auf meine Arbeit. Denn ich bin gerne da, ich liebe meinen Job. Das ist natürlich was Schönes, wenn man das so sagen kann...


    Nur das frühe Aufstehen, das wird schwer, denn dahingehend habe ich ja die 2 Wochen ganz schön gegammelt. Länger geschlafen und den Tag mit Käffchen im Schlafanzug begonnen....Das ist nun vorbei.... :(


    Päpelchen war gestern sehr schlecht dran. Er hat feste geschlafen, die Augen gingen gar nicht auf....
    das war ja schon oft so. Es gibt Tage wo ich das irgendwie wegstecke, aber gestern bin ich einfach in Tränen ausgebrochen....ich konnte einfach nicht dagegen an, es gibt da einfach die Tage wo man das alles nicht so leicht wegstecken kann....


    Am Freitag war ich in der Kirche. Ich bin kein Kirchengänger normalerweise. Aber ich hatte am Freitag das Bedürfnis dazu. Zumal ich ja auch eine Kerze für Heinz Sohn Markus anzünden wollte.
    Das habe ich auch gemacht. Ich habe dann noch 2 weitere Kerzen angezündet. Eine für Mami und eine fürs Päpelchen.
    Ich habe gebetet, dass er doch erlöst werden darf.... :33:


    Das hat mich viel Kraft gekostet, aber es war dennoch gut so....


    Danke Michi...
    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Meine Lieben!


    Hier ist das versprochene Bild.
    Leider fängt das Bild es nicht so schön auf wie es in Wirklichkeit aussieht...man sieht die kleinen Ostereier an den Zweigen nicht so gut...

    Bilder

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    das Foto ist wunderschön. Mit so viel Liebe gestaltet. Das große Herz hat mich auch sehr beeindruckt. Ein "schönes" Grab.


    Dass du für Päpelchens Erlösung gebetet hast....du bist so ein tapferes Mädel. Ich weiß genau, wie schwer dir das gefallen ist. Als ich das gelesen habe, fühlte ich mich um 25 Jahre zurück versetzt, als wir alle für meines Vatis Erlösung gebetet haben. In den letzen Tagen habe ich dir schon öfter was schreiben wollen, hab aber nicht den Mut dazu gefunden, aus Angst, dass das "schriftlich" nicht richtig bei dir ankommt. Nun nehm ich all meinen Mut zusammen. Vorweg muss ich schicken, dass ich bestimmt nur das Beste für dich und Päpelchen will.


    ALSO: Du schreibst immer wieder, wie schlimm es um Päpelchen steht, dass du das Gefühl hast, dass er "zwischen den Welten" ist, was wohl auch so sein wird. Darum meine Frage:
    Hast du schon mal, während er schlief und du seine Hand gehalten hast zu Päpelchen gesagt, dass er ruhig zu Mami gehen darf?[/size] Vielleicht ist es eure besonders intensive Verbindung, die ihn einfach nicht gehen läßt. Ich könnte es mir vorstellen. Seine Seele will dich einfach nicht alleine zurücklassen.
    Ich hoffe, du bist mir wegen dieser Frage nicht böse. Ich weiß auch, wie schwer es ist, ihm zu sagen, dass er ruhig gehen kann. Ich war doch in der selben Lage, auch wenns schon 25 Jahre her ist, das vergisst man nicht. Liebe Manuela, ich hoffe so sehr, dass dein Päpelchen keinen Schmerz erleiden muss, dass deine Gebete erhört werden und er heimgehen darf.
    Dieser Schmerz zerfrisst dich noch. Seit langer Zeit trauerst du aufrichtigsten Herzens um deine liebe Mami, nun die Angst um dein Päpelchen. Ich mach mir echt Sorgen um dich.
    Diese 2 Wochen Auszeit vom Job waren jetzt sehr wichtig für dich, damit du wenigstens ein wenig "abschalten" konntest. Ach Mädel, ich denk so viel an dich.


    Hatte die letzten 2 Stunden Probleme im Forum zu schreiben, ich hoffe, dass diese Nachricht nun leichter durch geht.


    Ich wünsche dir, dass dein Gespräch am Dienstag bei Doc und Krankenkasse positiv verläuft, denn die Antworten die dir der Therapeut gibt, kriegst du an jeder Straßenecke... :95:
    "das weiiß ich nicht, das müssen sie wissen". Mensch Kollege, warum meinst denn, dass ich da bin..? :4: Grrrrrrrrrrr da komm der Superzorn in mir hoch. Ob der wirklich eine Therapeutenausbildung hat? Frag mal bei der KK nach.


    Nun alles Liebe, bis bald, ganz herzliche Grüße und :30:

  • Liebe Manuela,
    das Foto ist wunderschön. Mit so viel Liebe gestaltet. Das große Herz hat mich auch sehr beeindruckt. Ein "schönes" Grab.


    Dass du für Päpelchens Erlösung gebetet hast....du bist so ein tapferes Mädel. Ich weiß genau, wie schwer dir das gefallen ist. Als ich das gelesen habe, fühlte ich mich um 25 Jahre zurück versetzt, als wir alle für meines Vatis Erlösung gebetet haben. In den letzen Tagen habe ich dir schon öfter was schreiben wollen, hab aber nicht den Mut dazu gefunden, aus Angst, dass das "schriftlich" nicht richtig bei dir ankommt. Nun nehm ich all meinen Mut zusammen. Vorweg muss ich schicken, dass ich bestimmt nur das Beste für dich und Päpelchen will.


    ALSO: Du schreibst immer wieder, wie schlimm es um Päpelchen steht, dass du das Gefühl hast, dass er "zwischen den Welten" ist, was wohl auch so sein wird. Darum meine Frage:
    Hast du schon mal, während er schlief und du seine Hand gehalten hast zu Päpelchen gesagt, dass er ruhig zu Mami gehen darf?[/size] Vielleicht ist es eure besonders intensive Verbindung, die ihn einfach nicht gehen läßt. Ich könnte es mir vorstellen. Seine Seele will dich einfach nicht alleine zurücklassen.
    Ich hoffe, du bist mir wegen dieser Frage nicht böse. Ich weiß auch, wie schwer es ist, ihm zu sagen, dass er ruhig gehen kann. Ich war doch in der selben Lage, auch wenns schon 25 Jahre her ist, das vergisst man nicht. Liebe Manuela, ich hoffe so sehr, dass dein Päpelchen keinen Schmerz erleiden muss, dass deine Gebete erhört werden und er heimgehen darf.
    Dieser Schmerz zerfrisst dich noch. Seit langer Zeit trauerst du aufrichtigsten Herzens um deine liebe Mami, nun die Angst um dein Päpelchen. Ich mach mir echt Sorgen um dich.
    Diese 2 Wochen Auszeit vom Job waren jetzt sehr wichtig für dich, damit du wenigstens ein wenig "abschalten" konntest. Ach Mädel, ich denk so viel an dich.


    Hatte die letzten 2 Stunden Probleme im Forum zu schreiben, ich hoffe, dass diese Nachricht nun leichter durch geht.


    Ich wünsche dir, dass dein Gespräch am Dienstag bei Doc und Krankenkasse positiv verläuft, denn die Antworten die dir der Therapeut gibt, kriegst du an jeder Straßenecke... :95:
    "das weiiß ich nicht, das müssen sie wissen". Mensch Kollege, warum meinst denn, dass ich da bin..? :4: Grrrrrrrrrrr da komm der Superzorn in mir hoch. Ob der wirklich eine Therapeutenausbildung hat? Frag mal bei der KK nach.


    Nun alles Liebe, bis bald, ganz herzliche Grüße und :30:
    deine Michi

  • :2: meine lieben Mädels....
    es freut mich, dass es Euch auch gefällt.
    Schade, dass man die Zweige mit den Eichen nicht so gut sieht, das sieht in Wirklichkeit viel hübscher aus, auch wenn die Zweige noch nicht blühen....


    Ja, das Herz als Grabstein, das wollte ich damals so haben. Hat mir einfach gefallen und meinem Päpelchen auch...!
    Ich wollte einfach keinen normalen Grabstein, das hätte mich bein Anblick zu sehr "erdrückt"...das Herz hat für mich etwas Schönes und Friedliches...


    In die 2 in die Grabplatte geschnittenen Herzen pflanze ich Sommer immer etwas, in das eine Herz kommen Bümchen, in das andere Herz eine Palme. Mami liebte Palmen so sehr....


    Eure Manuela mit :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Meine liebe Michi!


    Du musst Dir keine Gedanken machen, dass Du mir etwas schreiben könntest, was bei mir falsch ankommen könnte oder mich verletzt.
    Du schreibst immer so voller Gefühl und Herz, das kann gar nicht falsch ankommen.! Ich weiss aber, was Du meinst...! :24:


    Ich habe es Päpelchen schon gesagt, dass er gehen darf. Sogar schon 2 Mal. Einmal hatte er die Augen zu und beim anderen Mal hat er mich aus seinen grossen blauen Augen angeschaut. Ich habe ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe, dass ich nicht möchte, dass er sich quälen muss und dass er, wenn er zu Mami gehen möchte, gehen darf. Dass ich dann gehen lasse....


    Es war schwer für mich, ihm das zu sagen. Das hat mich sehr viel Kraft gekostet. Ich habe es vor ein paar Wochen hier auch mal geschrieben. So etwas zu sagen ist einfach nicht leicht.
    Ich möchte ja doch nur das Beste für ihn. Nur das zählt.


    Letzte Woche rief das Heim an, als ich die Nummer auf dem Display sah, da klopfte mir das Herz bis zum Halse, ich bekam fürchterliche Angst...Sie wollten aber nur was wissen sowie es vor ein paar Wochen schon mal war als sie anriefen...


    Ich wünsche Päpelchen die Erlösung, und doch habe ich Angst vor genau diesem Anruf...
    Ich würde mir wünschen, dass ich da bin wenn es passiert, damit mir genau dieser Anruf erspart bleibt....


    Heute ist es 10 Monate her. Ich weiss nicht wo diese ganzen Monate geblieben sind....
    Ich kann fast sagen, dass es die schwerste Zeit in meinem Leben war und ist...
    Es war schon so schwer nach Mamis plötzlichem Tod, doch da wars Päpelchen noch da, und wir konnten das alles zusammen tragen...


    Jetzt bin ich damit alleine. Mit dem Schmerz, mit allen Entscheidungen und der Angst.
    Mein Freund unterstützt mich sehr, aber das ist dennoch nicht das Gleiche....


    Danke meine liebe Michi, es ist wirklich schön, dass es Dich gibt und Du so mit mir fühlst, obwohl es Dir auch oft so mies geht....


    Deine Manuela mit ganz vielen :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    ich kann deinen Schmerz nachfühlen. Wenn ich hier im Forum bin, haben endlich auch mal wieder die Gedanken an meinen Vati Platz bekommen. Obwohl es schon ein viertel Jahrhundert zurück liegt,--- er wird mir immer fehlen. Ich war sein Sonnenschein, er mein starker Held. Nachdem er um 27 Jahre älter war als meine Mami, hab ich bei ihm Vati und Opagefühl vermittelt bekommen. Ich war sein Wunschkind ich wurde verwöhnt, er war immer für mich da. Er hat mir alles erlaubt. Er hat mir immer zu gehört. Du siehst, egal wie lange es "schon vorbei ist", das intensive Gefühl an den verstorbernen Elternteil wird immer in dir gespeichert bleiben liebe Manuela. Es wird nur manchmal durch anderes überdeckt, ein wenig nach hinten geschoben, aber es ist DA. Unsere Eltern sind das wichtigste das wir haben. Sie haben uns unser Leben geschenkt, sie haben uns geprägt, sie haben uns auf den Weg geschickt...--gehen müssen wir ihn aber ab einem bestimmten Tag ganz allein. Dann sind wir wie ausgesetzte in einem fremden Land auf einer einsamen Landstraße....und drohen in unserem Schmerz umzukommen.
    Ich stelle mir immer wieder die Frage, warum uns so oft im Leben so weh getan wird. Warum nur müssen uns unsere liebsten auf oft so furchtbare Weise verlassen. Bei dir kommen 2 ganz schlimme Extreme zusammen. Der absolut überraschende unerwartete Tod deiner geliebten Mami und jetzt dieser nun schon 10 Monate dauernde Kampf deines Päpelchens. Ich finde es ganz besonders mutig von dir, dass du Päpelchen nun schon 2 mal das Gehen erleichtern wolltest. Das tut so weh. Ich glaub dir gern, wie fertig du bist, wenn die Nummer des Heimes am Display erscheint. Da kommen Ängste, Panik, Trauer und was weiß ich noch alles an Gefühlen in wenigsten Augenblicken zusammen. Ich weiß gar nicht, ob es gut wäre, wenn du bei seinem Tod dabei wärst. Ich verstehe schon, dass du dann den Anruf nicht ertragen müsstest, aber ich weiß trotzdem nicht. Es ist wahrscheinlich immer gleich schlimm. Weil er dann zwar Erlösung gefunden hat, aber du nun an seinem Sarg stehen musst, ihn zu Mami auf den Weg schicken musst..... Oh warum nur...? Dieser Schmerz zerstört wieder einen Teil der "alten Manuela". Ich glaube, dass immer ein Teil von uns mit unseren Vorangegangenen mitgeht...


    Dann werden deine 2 wichtigsten Menschen auf der Welt zusammen sein und von drüben auf ihr Mädel achten. Sie werden dann in dem mit so viel Liebe ausgewählten Grab liegen, du wirst Blümchen und die Palme pflanzen. Du wirst an ihrem Grab stehen und sie beweinen. Dann bist du allein zurückgelassen...das kleine Mädel auf der Landstraße...


    Meine liebe Manuela, ich wär jetzt wirklich gern bei dir, um für dich da zu sein. Dich ein wenig zu trösten, dich zu umarmen und dir sagen: Alles wird gut.....irgendwann ......
    Ich will dich ganz lieb :30:
    deine Michi

  • Liebe Michi!


    Vielen Dank für Deine wieder so lieben Zeilen.
    Ja, Du hast Recht, ich sehe es auch so, dass die Eltern das Wichtigste sind, das wir haben. Ganz besonders dann - wenn das Verhältnis besonders eng war und ist... Wie Du es so schön beschreibst, sie haben uns das Leben geschenkt und uns geprägt....


    Wie wären nicht hier auf der Welt ohne sie.
    Diese so besonders wichtigen Menschen gehen zu lassen ohne Wiederkehr ist ganz schlimm.


    Es gibt ja leider auch viele, die das Verhältnis nicht hatten, die sogar noch Eltern haben, aber seit Jahren keinen Kontakt mehr haben. Man kennt nicht immer die Gründe, wer Schuld hat oder keine. Oder das Verhältnis ist sehr schlecht, sehr kalt oder einfach nur mit wenigen Besuchen im Jahr.


    Deshalb bin ich auch so unendlich dankbar, dass ich solche tollen Eltern hatte...Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so haben wir doch immer zusammengehalten, waren immer füreinander da, und wir haben uns immer wieder vertragen, ohne dass eine Nacht vergangen ist. Weil wir immer gesagt haben, dass man ja nie weiss, was morgen ist und ob man sich nach einem richtigen Krach dann wieder versöhnen kann.....


    Ja, sie schicken uns auf den Weg, und irgendwann müssen wir alleine weitergehen...
    Du beschreibst das sehr gut. Danke dafür.!


    Das ist nicht leicht, wenn man diesen Weg nicht kennt und nicht weiss wie er aussieht und wohin er führen wird.
    Ich hatte immer beides. Ich hatte mein eigenes Leben, aber dennoch habe ich sie immer daran teilhaben lassen. Das war mir sehr wichtig.


    Meine Eltern waren früher viel auf Reisen, sie sind durch die ganze Welt geflogen. Ich war auch oft mit. Später dann sind sie auch viel alleine unterwegs gewesen. Ich fand das immer toll, dass sie es gemacht haben und habe sie auch oft noch dazu ermutigt, noch mehr Reisen zu machen. Sie hatten die Zeit dafür und waren beide gesundheitlich gut drauf. Ich habe mich in der Zeit dann um die Wohnung gekümmert, dass sie beruhigt weg sein konnten.


    Da war es auch manchmal komisch, wenn ich in die leere Wohnung kam, beide nicht da. Aber ich wusste, sie sind ja auf der Reise und kommen wieder.
    Jetzt ist es anders. Wenn ich jetzt in die Wohnung komme, ist sie auch leer. Nur dieses Mal kann ich nicht mehr denken, dass sie bald wiederkommen...
    Dieser Gedanke tut mir ganz schrecklich weh....


    Ja, Michi, das frage ich mich auch oft: Warum muss uns im Leben so oft weh getan werden?
    Eine Antwort darauf finde ich auch ich nicht....


    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    heute hast du dein Gespräch mit dem Doc und der KK. Ich hoffe sehr, dass du eine positive Antwort bekommst.


    Dass es Familien gibt, wo die Eltern nur mehr terminisierte Besuche der Kinder bekommen erschüttert mich auch immer wieder. Das kann man sich kaum vorstellen, weil man selber so ein tolles Elternhaus hatte. Dass dich die Besuche in der nun leeren Wohnung furchtbar schmerzen, kann ich dir so gut nachvollziehen. All die Schatten der Erinnerung kommen in dir hoch. Der vertraute Geruch, alles ist so, wie es dein Päpelchen verlassen hat. Die Einrichtung, die deine Eltern gemeinsam gewählt habt. Eure Ecke, wo ihr gemeinsam gesessen seid, gemeinsam gelacht habt. All die vertrauten Geräusche, wenn Mami mit dem Kaffeetassen klappert,--- all diese Geräusche sind verstummt. Nur das weinen deines Herzens ist da.


    Der Weg auf den uns unsere Eltern geschickt haben, liegt im finsteren vor uns. Wir müssen uns ganz langsam durchtasten, um nicht zu fallen. Und doch werden immer wieder Stolpersteine unsere Wege kreuzen, die uns zu Fall bringen. Aber wir müssen immer wieder aufstehen, das haben sich unsere Eltern für uns gewünscht liebe Manuela. Deine Liebe in deinem Herzen wird dir den Weg so gut es geht ausleuchten,-- das Licht der Liebe wird dich beschützen, wird dir die Kraft geben, immer wieder aufzustehen. Auch wenn wir am liebsten liegen bleiben würden. Es fehlt einfach die Kraft,- die Kraft zum Aufstehen,- zum weiter gehen. Und doch ist ein Motor in uns, der das Unmögliche möglich macht. Der Motor ist die Kraft von unseren Vorangegangenen - sie versuchen uns von drüben zu helfen so gut sie können.


    Niemals eine Nacht dazwischen kommen lassen, wenn man nicht einer Meinung ist.... das ist so wichtig. Du schreibst genau das, das ich immer predige. Gehts niemals im bösen schlafen, ihr wisst nicht, ob es am nächsten Tag noch ein WIR oder nur mehr ein ICH gibt. Diese Erfahrung war so schlimm...obwohl wir nie gestritten haben, uns in Worten nichts schuldig geblieben sind. Dieses: Jetzt gibt es nur noch ein ICH....das war und ist immer noch sehr schmerzhaft. Ich lebe aber immer noch in unserem Haus und nicht in meinem.


    Liebe Manuela, ich wünsche dir die Kraft, das alles durchzuestehen, ohne selber Schaden zu nehmen, denn das könnten deine lieben Eltern nicht verkraften.


    Ich will dich ganz lieb :24: :30:
    deine Michi

  • :2: meine liebe Michi Maus,


    Du immer sooo treue Seele... :)


    ich habe mit Krankenkasse und meinem Arzt gesprochen...mein lieber Hausarzt hat sich sehr viel Zeit für mich genommen...obwohl ich ein wirklicher dazwischen geschobener Termin war. Das fand ich toll. Denn eigentlich hatte er keinen freien Termin mehr. Aber die Sprechstundenhilfe sagte mir, ich soll um 16:00 kommen und etwas Wartezeit mitbringen...Gerade deshalb fand ich es toll, dass er mich nicht mal eben so abgefertigt hat, sondern sich richtig Zeit genommen hat.


    Er hat mir geraten die Therapie sofort abzubrechen. Das hätte so keinen Sinn, weil es mir einfach nicht helfen wird. Es passt einfach nicht. Er sagte, ich bräuchte jemanden, der mir mit Mitgefühl entgegen kommt und meinen Kummer versteht. Er konnte nachvollziehen, dass ich mit einem gewissen Widerwillen in die Therapie gehe, denn das darf nicht sein, sagt er.
    Sicher ist eine Therapie nicht immer angenehm...meint er, aber man darf nicht gleich immer mit diesem Gefühl hingehen...Denn das bringt nichts und führt nicht zu dem gewünschten Erfolg.


    Mit der Krankenkasse habe ich auch gesprochen, sie wollen einen schriftlichen Bericht, nun..den können sie haben.
    Dann wird alles geregelt, es braucht nur Zeit, Behörden eben... :rolleyes:


    Es gibt hier ein Therapiezentrum, wo man einen Termin macht, dann bekommt man Fragen gestellt und soweiter. Auf diese Art und Weise wird man "ausgewertet", welcher Therapeuth am besten zu einem "passt".


    Ich denke, das ist richtig für mich. Auch wenn es etwas Zeit braucht. Das ist egal. Nur das, was ich jetzt habe, das bringt mir gar nix, das wirft mich eher noch zurück. Ich hätte das gleich machen sollen. Nur als ich Ende November dort anrief, war erst Ende Februar ein Temin frei. Das war mir zulange und so kam ich dann über Umwege zu meinem jetzigen Therapeuth...


    Hinterher ist man immer schlauer.... :D


    Nun muss ich nur noch den Termin für den 2.5. absagen....ich werde nicht mehr hingehen...das ist vergeudete Zeit.


    Bin schon ein bisel stolz auf mich, dass ich heute das alles gemacht habe! Das war nicht so einfach, denn ich bin derzeit einfach etwas sehr kraftlos für solche Dinge !


    Ja, Michi, die leere Wohnung...das ist immer noch sehr schwer für mich...
    Wie Du es beschrieben hast...das Geschirrgeklapper von Mami....
    ihre Schritte über den Küchenboden am frühen Morgen, wenn ich dort schlief...


    Päpelchens Rufen " Manu, bist Du in der Küche eine rauchen? Papi kommt zu Dir ein bisel quatschen, und er kam mit dem Rollator um die Ecke...


    Ja, diese Geräusche sind verstummt...
    und sie kommen nie mehr wieder.... :13:


    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Schön, dass Du für Dich jetzt etwas anders gefunden hast.
    Ich hoffe, dass das jetzt alles einigermaßen unkompliziert geregelt werden kann.


    Grüßt Du beim nächsten Besuch Dein Päpelchen mal von mir?!
    Ich weiß nicht warum, aber ich hab da einfach ein starkes Bedürfnis nach.
    Natürlich nur, wenn es für Dich ok ist.


    LG, Ela

  • Liebe Manuela,
    zuerst muss ich gleich mal sagen, dass ich derzeit massive Probleme mit dem Internet habe. Ich sitz jetzt seit 3 Stunden und werke,- ich hoffe so sehr, dass dich diese Antwort erreicht.
    Hab Jutta gebeten, euch mitzuteilen, dass ich ausgebootet bin. Wenn ich mich also nicht melde, dann weißt du, dass irgendwo in Österreich eine verrückte im Kreis springt und vor Zorn roten Rauch aus den Ohren schießt :95: . Das bin dann ich, weil ich nicht zu euch rein kann. :cursing:


    Ich bin so froh, dass du die Therapiegeschichte so toll hingekriegt hast dafür gehört dir Lob. Bist tapfer, das alles so schnell anzugehen. Ich weiß, wie schwer es ist, solche Dinge zu tun. Man ist kraftlos und will nur in einem Eckchen verschwinden und dann muss man sich um organisatorisches kümmern, und jetzt noch den Bericht verfassen. Da kannst du mächtig Wut rein lassen,--- das wird dir helfen glaub ich ;) . Es ist wirklich ein Jammer, dass dieses Zentrum zum testen so überbucht ist. Da sieht man mal. wie viele Menschen mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen haben und es werden immer mehr. :( Eigentlich müssen wir ja froh sein, dass uns das nicht vor 20 oder mehr Jahren passiert ist, denn damals wäre es viel schwerer gewesen, - um nicht zu sagen unmöglich, einen Therapieplatz zu bekommen. :thumbdown:


    Deinen unendlichen Schmerz kann ich so gut verstehen. Dieses WISSEN, dass so vieles für immer vorbei ist, das ist das, was uns so furchtbar verletzt. Einen Schmerz für eine gewisse Zeit kann man ja ertragen, wenn es denn Hoffnung auf ein positives Ende gibt, aber in unseren Fällen hier, gibt es kein positives Ende. Das zerstört uns langsam. Mal mehr mal weniger, wie die Wellen so hereingetragen werden vom Meer des Lebens. Ich hab heute Nacht von meinem Vati geträumt,--- und hab mir nicht gemerkt was es war, es war weg beim Aufwachen. Nur ein gutes Gefühl war da. Ich hab schon so lange nicht mehr schön träumen dürfen. Wie geht es dir mit deinen Träumen liebe Manuela? Kommt dich Mami manchmal besuchen, oder auch Päpelchen? Die kleinen Gesten die fehlen so sehr. Wie du die Situation in der Küche beschriebst, als Päpelchen mit dem Rollator ums Eck kam, konnte ich euch vor mir sehen. Die kleinen Szenen des Alltags, denen wir in dem erlebten Moment kaum Bedeutung beigemessen haben, die sind uns jetzt so wichtig geworden. Wahrscheinlich weil es unser ganz normales Leben war. In den einzelnen Momenten können wir nicht auf "speichern für später" gehen,- weil wir den Gedanken daran von uns weg schieben. Und doch holt er uns ein---------------JETZ----------------- sind wir mitten drinnen und es tut so weh. Schon so lang,- noch so lang - einfach lebenslänglich - Der Schmerz hat uns zu ganz anderen Menschen gemacht. Wie du schreibst: Die alte Manuela gibts nicht mehr. Ich seh das genauso, - zu viel ist passiert, zu viel Schmerz mussten wir ertragen. Ich hab mir beim letzen kritischen Blick in den Spiegel gedacht, dass da ein ganz fremdes Gesicht raus sieht. Um den Mund herum schau ich aus wie ein trauriger Smiley..... Das Leben prägt uns ---------


    Ich will dich ganz lieb :30: und immer für dich da sein, wenn es mein Internetzugang auch nur irgendiwe zuläßt. Auch wenn ich nicht hier schreibe, so denk ich doch sehr sehr viel an dich. ICh hoffe sehr, dass du deinen heutigen ersten Arbeitstag gut hinter dich bringen wirst.


    Im Gedanken bei dir
    deine Michi

  • Liebe Manuela!


    Das hast du gut gemacht, ich bin auch ein bissl stolz auf dich!!! Mir kosten solche Sachen mit Ärzten, od. Behörden auch immer sehr viel Überwindung und Kraft. :028: Das freut mich, dass du dich nun für DICH eingesetzt hast!! :028:
    Ich hoffe es sehr für dich, dass dir "dieser" Anruf erspart bleibt und du an dem Moment bei deinem Päpelchen sein kannst. Aber wir kennen nicht die Pläne von oben.


    Oft in Gedanken bei dir


    Linda

  • Liebe Manuela,
    ich will dir nur mal einen lieben Gruß hier lassen. Ich hoffe sehr, dass es dir halbwegs gut geht. :)
    Von ganzem Herzen will idh dir schöne Osterfeiertage wünschen Ich denke ganz feste an dich. Wenn du zu Päpelchen fährst, streichels ihm lieb übers Gesicht von mir und sagst ihm, dass ich ihn auch ganz lieb grüßen möchte.


    Meine liebe Manuela, ich hoffe, du überstehtst die Feiertage gut.


    Ganz liebe Grüße
    deine Michi die dich :24:und :30:

  • Liebe Linda...


    Ja, das kostet Überwindung, zumal das ja auch alles nicht so angenehm ist....
    Ich bin aber schon immer jemand gewesen, der sich vieles lange anschaut, ohne etwas zu unternehmen...
    doch dann kommt der Zeitpunkt wo ich aktiv werde, dann entscheide ich, und dann bleibe ich auch konsequent dran.


    Es braucht halt eben immer etwas Zeit...


    Ich hoffe auch sehr, dass mir der Anruf erspart bleibt, aber dabei sein..das ist sicher auch schwer...
    Doch möchte ich nicht, dass er genau dann alleine ist...
    Aber vielleicht will er es ja, das hört man ja auch öfters mal, dass es Menschen gibt, die alleine gehen wollen....


    Ich weiss nicht was besser ist....
    schwer ist beides...


    :2: liebe Linda....


    Sende Dir viiiele Sonnenstrahlen
    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.