Sachen entsorgen

  • Ihr Lieben, ich sehe das genauso:24:! Wie schön, dass es euch alle gibt. Ich wohne ja in Xanten am Niederrhein und das ist eine kleine Stadt und hier gibt es keine Trauergruppen oder ähnliches.

    Dafür habe ich euch und bin so sehr dankbar, denn hier wird man verstanden!!

    <3

  • Hallo liebe Rita, das Schicksal hat für uns alle den ein oder anderen kosmischen Witz parat. ÄTZEND IST DAS! Wir soll man anderen Menschen erklären, dass dieser eine Mensch der uns jetzt für immer fehlen wird nicht zu ersetzen ist? Es ist für mich nicht vorstellbar... ich hatte mich vor Kurzem bei einer Datingplattform angemeldet und mich auch sehr schnell wieder davon verabschiedet...für die schnelle Nummer bin ich mir zu schade... und die wenigen, die es eben nicht auf den Quickie abgesehen hatten, haben selbst massiv mit irgendwelchen Traumatas zu kämpfen... danke - aber nein danke.... ich bin momentan zuviel selbst damit beschäftigt den Sinn in meinem Leben an und in jedem einzelnen Tag zu suchen und bin mir selbst 'Psycho' genug....und außerdem war keiner von diesen Typen mein Mann.... 🤷‍♀️

    Also was das Weggeben der persönlichen Sachen betrifft: ich habe mich sehr schnell von den meisten Klamotten verabschiedet - habe mir aber 3 Schubladen mit Jan's Lieblingsklamotten freigeräumt und die sind auch rappelvoll...

    Aber Rita - bitte sieh das nicht als einen weiteren guten Rat - never ! DU machst es für Dich so wie es passt! Ich hab meine andere persönliche 'Nemesis' nämlich in fast jedem Raum stehen.... Lego so weit das Auge reicht! Ich hab zwar schon ein paar Kartons verkauft, aber die aufgebauten Sachen ''kleben'' quasi an mir fest und sobald ich auch nur ansatzweise den Versuch starte - BÄÄÄÄHM - Trauermonster im Anmarsch....


    Also was ist jetzt mein Ratschlag:

    DURCHHALTEN LIEBE RITA!

    Irgendwann erkennen wir vielleicht den Sinn!


    Ich drück Dich!


    ⭐💫🌟 Susanne

  • Niemand anderes kann entscheiden, was mit den "zurück gebliebenen" Dingen geschehen darf -

    ob sie bleiben, weil in ihnen noch so viel Energie von den Fortgegangenen ist, die uns tröstet und beschützt,

    ob sie Wächter der schönen Erinnerungen sind -

    oder ob sie eines Tages wieder in die Welt hinaus gehen und weiter ziehen dürfen -

    zu anderen, die sie schätzen werden und in ihr eigenes Leben integrieren.

    Wir alle sind auf einer (Durch-)Reise.

    Vieles können wir dabei nicht bestimmen - aber zumindest über unser "Gepäck" - die Dinge, mit denen wir uns umgeben.

    Mögen sie heilsam für unsere Seelen sein.

  • Liebe Rita - ich danke dir.

    Es ist schon besonders, sich hier mit fremden Menschen auszutauschen und sich gegenseitig zu verstehen,

    wo der eigene Freundes- und Bekanntenkreis sich zurück zieht.

    Wie viele hier bin ich vom Himmel in die Hölle gefallen - ohne Umweg.

    Verzweifelt, hadernd, handelnd:

    "Lieber Gott, bitte nimm mich und gib diesem wundervollen Menschen das Leben zurück.

    Lass` es nur einen bösen Traum sein."

    Aber es ist Realität - der ich mich wie alle hier jeden Tag stellen muß.

    Ich habe die Menschen, für die ich selbst immer da war, um Unterstützung gebeten.

    Es ist so viel auf mich eingestürmt, was angegangen werden mußte.

    Und sei es, dass jemand mitdenkt in einer Situation, in der der eigene Geist sich weigert, weiter zu funktionieren.

    Oder einfach begleitet - z. B. als Zeuge.

    Aber niemand hatte "Zeit".

    So war es auch, als ich die Wohnung meines geliebten Sohnes auflösen mußte.

    Neben: "Bestell`doch einfach einen Entrümpler, dann mußt du dich damit nicht belasten!" (Nach dem Motto: selbst schuld, wenn du es tust...)

    gab es noch das Highlight: "Ich komme zum Aussortieren, darin bin ich gut!"

    Ich fragte völlig entgeistert, wie sie den emotionalen Wert der Dinge (ohne meinen geliebten großartigen Sohn überhaupt zu kennen) bemessen wolle?

    Antwort: "So `was kann ich - da bin ich wirklich gut!"

    - Vertraut eurem Herzen - es ist der beste Kompass.

    Alles Liebe...

  • Ich bin gerade dabei viele Dinge zu entsorgen, unser Haus ist ja zum 1. Dezember verkauft und ein Fertighaus in Planung, ob das zeitlich passt...wir hatten uns so darauf gefreut uns zu verkleinern, keine Gartenarbeit mehr, eine kleine Wohnung und im Alter durch unseren Sohn versorgt, alles kam anders und nichts ist wie es war. Nichts, gar nichts und das Vermissen ist stärker denn je;(.

    Es fällt mir unendlich schwer mich von vielen Sachen zu trennen, aber es muss nach und nach geschehen, obwohl es mir mein Herz bricht ;(.

    Eine ganz schlimme Zeit

  • LiebeDanne,

    ich kann das so gut nachempfinden.Es tut so weh sich von liebgewordenen Sachen zu trennen,die oft noch mit schönen Erinnerungen verbunden sind.Ich vermisse Jörg auch ganz schrecklich.Wir hatten auch noch so viel vor, und jetzt ist alles anders.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf,Fasses für uns alle einmal wieder besser wird,sicherlich anders aber besser.

    Wünsche dir einen ruhigen Abend.

    Fühl dich gedrückt :24:

    Glg🌻💕⭐️Elke

  • Liebe Danne -

    den emotionalen Wert der Dinge trägst du im Herzen.

    So wie du selbst - wie wir alle - einen neuen, ungeplanten Weg gehen mußt / müssen, gehen die Dinge ihren eigenen Weg - wieder in die Welt hinaus.

    Du hast es jetzt in der Hand, sie auf diesen Weg zu schicken.

    Eines Tages werden wir alles hinter uns lassen - und andere werden über das entscheiden, was bleibt.

    Jetzt kannst du entscheiden.

    Vielleicht legst du dir eine Art Tagebuch an, in dem du die schönen Erinnerungen mit den wichtigen Dingen festhälst - mit einer kleinen Zeichnung oder einem Foto.

    Dann können die Dinge ihren Weg gehen - aber das, was zählt, bleibt bei dir.

    Alles Liebe.

  • Heute habe ich zu Hause etwas gesucht. Ich schaute überall in den Schränken nach und es brachte mal wieder meinen Atem zum stocken und diese Traurigkeit kroch in mir hoch.

    Roman und ich waren ja " nur 7,5 Jahre zusammen, heirateten und dann ist es passiert".Was ich eigentlich

    sagen möchte, ist das jeder das ein oder andere Möbelstück, Haushaltsgegenstände ( die wir teilweise doppelt haben) mit in unsere gemeinsame Wohnung gebracht haben.

    In den Komoden, in den Schubladen die von Roman sind, sind überwiegend seine Sachen, viel Kleinkram von allem möglichen.

    und es ist auch ein Durcheinander in den Schubladen. Plötzlich kam dieses Gefühl in mir hoch das alles aufräumen und

    aussortieren zu wollen. Manchmal geht es mir auch mit dem Kleiderschrank so. Eigentlich wollten wir uns auch einen neuen Kleiderschrank

    kaufen weil wir Platzmangel hatten.Wir haben zwei, meiner ist sehr klein und Romans ist größer.

    Manchmal habe ich das Gefühl die ganzen Sachen von ihm erdrücken mich, und jetzt das ambivalente,ich kann mich nicht

    trennen es schmerzt einfach so sehr. Ich fühle mich, als wenn ich mein Leben neu ordnen müsste, kann es aber nicht.

    Roman ist jetzt bald 2 Jahre tod und ich habe immer noch sein Duschhandtuch im Bad hängen, seine Zanbürste, sein After Shave, alles ist noch da.

    Ich weiß, ich muss ja nichts. weg tun... wie gesagt alles irgendwie ambivalent.

  • Liebe Anja,


    ich für mich selbst habe schon vor einiger Zeit beschlossen erste kleinere Änderungen in der Wohnung vorzunehmen (ich schrieb es in meinem Wohnzimmer), begonnen habe ich mit kleineren vor meinem Auge 'versteckten' Dingen, wie eben diese zwei riesig großen Legotrümmer, die seit 14 Monaten im Kleiderschrank ihr einsames dunkles Dasein leisteten. Und nun einige Zeit später habe ich mir schon die Demontage des 6. 'Bauwerks (nämlich die im Arbeitszimmer stehen), vorgenommen.


    Ich fühle mich mittlerweile sehr viel 'freier' - es ist ein Prozess des Loslassens, aber niemals einer des Vergessens.


    Und TROTZDEM habe auch ich meine 'Ecken', die derzeit auf keinen Fall angefasst werden: sein Parfümfach im Badetimmerschrank - ich hab sogar die Aftershave-Flaschen in Zerstäuber umgefüllt und wenn die Sehnsucht mal wieder Überhand nimmt duftet es in der gesamten Wohnung nach ganz viel Jan !


    Ich weiss nicht, ob man jemals diese unbändige Trauer komplett ablegen kann, ich bin ja auch immer noch sehr skeptisch mir gegenüber und unterstelle mir selbst manchmal 'Ignoranz den Trauergefühlen gegenüber', aber nein, ich will mich nur nicht unterkriegen lassen. Ich bekomme mein altes Leben nicht zurück, also verdammt, dann muss ich mir eben ein neues schaffen.


    Da ist sie wieder, die Kämpferin in mir und ich denke, in Dir liebe Anja steckt auch eine (sie lebt momentan vielleicht im Keller, aber gib ihr eine Chance !).


    Ich drück Dich !


    🌟⭐💫 Susanne

  • Liebe Susanne,


    das hast du sehr treffend gesagt. Dein nicht unterkriegen lassen, deine Gedanken des alten Lebens nicht zurück zubekommen und das du

    dir eben ein neues Leben schaffen must, fühlt sich auch für mich persönlich stimmig an. Eine wirklich andere Möglichkeit gibt es auch für mich nicht.

    Nicht nur die Trauer braucht ihren Raum, sondern unser Leben braucht auch Raum. Alles andere wäre in der Trauer auf Dauer zu versinken und das

    ist sicherlich zumindest für mich kein guter Weg. Es ist halt schwierig, aber wer hat schon gesagt das es einfach ist.

    Ich bin eher ein langsamer Mensch sich von Dingen zu trennen, Veränderungen generell ist auch nicht immer so ganz mein Ding.

    Ich glaube jedoch, wenn ich solche Gedanken schreibe wie oben und wie es mir damit geht, das ich in einem Prozess drin bin, der sich damit auseinandersetzt

    irgendwie zu handeln.

    Ich glaube auch, das es für mich nie so wirklich der richtige Zeitpunkt geben wird. Es wird mir glaube ich immer weh tun mich ohne Roman zu bewegen.

    Aber welche Chance habe ich sonst?!


    Ich drücke dich zurück liebe Kämpferin <3


    Herzlichst Anja