Wie oft besucht Ihr das Grab Eurer Lieben?

  • Hallo !


    Naja vielleicht ist es doch kein gutes Thema?! Ich weiss nicht... ich versuche es einfach...


    Also bei mir ist es so: Am Anfang war ich jeden Tag am Friedhof. Nun habe ich für mich selbst herausgefunden - dass es mir nicht so gut tut... jeden tag am friedhof zu stehen.


    Aber gehe ich 3 tage nicht bekomme ich ein schlechtes Gewissen ... und habe Angst dass er kein Licht mehr hat. Die halbe Abstellkammer zu Hause ist voll mit Kerzen - aus Angst mir könnten mal die Kerzen ausgehen. ?(


    Vielleicht möchtet ihr auch etwas zu diesem Thema schreiben.


    Es grüsst euch herzlichst


    Tina

    Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden, dann würde ich hinaufsteigen um Dich zurückholen.

  • Liebe Tina


    Bei mir ist es ganz gleich wie bei dir.


    Die ersten Monate ging ich jeden Tag zum Grab meines Sohnes Rene. Jetzt ca. jeden 3. Tag. Wie ich gerade das Bedürfnis habe und nätürlich so wie bei dir, aus Angst es könnte keiner Kerze mehr brennen. Obwohl es viele liebe Menschen gibt, die immer wieder Kerzen auf das Grab stellen.


    Bei Mutti´s Grab, die einen Monat vor meinen Sohn gestorben ist, komme ich eher selten, da es ein bißchen weiter weg ist. Aber ich denke jedesmal an sie, wen ich an Rene´s Grab stehe. Ich weiß aber, das mein Vati noch immer mindestens einmal am Tag zum Friedhof fährt.


    Liebe Grüße
    Chrisi

  • Hallo Tina,


    ich habe mein Lebensgefährten am 05.11.2008 verloren und er wurde am 20.11.2008 beigesetzt. In den ersten Tagen bin ich auch jeden Tag dagewesen und habe geweint. Ich muss immerhin 20 km fahren bis zu ihm und bin nun nur noch am Wochenende dort, an den anderen Tagen ist seine Mam dort, weil sie dort am Ort wohnen. Ich komme damit gut klar und kann schon ohne große Heulanfälle dort stehen und mit ihm sprechen.


    Nun kommt die schwere Zeit, er hat am 19.12. Geburtstag und ich und seine Kumpels senden eine Geburtstagskarte in einer Form einer Himmelslaterne in den Himmel. Dann die Weihnachtszeit wird noch mal schwer und werde ihn auch dann wieder besuchen.


    Du musst kein schlechtes Gewissen haben wenn du einmal nicht da warst, weil die Lieben warten auf uns.


    Mit freundlichen Grüßen


    Dany

  • Guten Morgen !


    Ich gehe fast täglich auf den Friedhof,es kommt aber vor dass ich manchmal nur dreimal die Woche gehe.Eben wie Du auch schreibst Dany,dass manchmal die Kraft fehlt.Manchmal glaube ich noch in der Realisierungsphase zu stecken,wenn ich seinen Namen lese am Grabstein ist alles nicht wahr.Das mit den Kerzen ist auch so eine Sache.Wenn ich glaube dass sie ausgegangen sind und ich erst später hinkomme werde ich dann so unruhig.Manchmal weine ich am Grab manchmal bin ich ganz geschäftig mit dekorieren und sachlich.Aber das eigentliche ist,dass ich im Gedanken oft mehrmals am Tag das Grab vor mir sehe auch beim einschlafen.


    Aber ein schlechtes Gewissen habe ich ständig wegen irgendetwas,auch meinem Vater gegenüber obwohl er schon 26 Jahre tot ist,weil ich ja hauptsächlich wegen meinem Sohn hingehe,oder eben wegen der Kerzen,oder weil ich weiterleben darf während er dort unten liegt.Es ist eben alles anders geworden.


    Kann mich gut an Zeiten erinnern als C.in der Pupertätsphase war und wenn er mal frech war hab ich immer gesagt."Du wirst einmal an meinem Grab stehen und weinen "Mein Gott,wer hätte bei solch Floskeln gedacht,dass es einmal umgekehrt sein wird.Ich werde auf jeden Fall immer bei ihm sein,egal ob zu Hause oder am Grab.

  • liebe dany,


    mein tiefstes beileid, bei dir ist es noch nicht so lange her......


    uihh du - 20km ist sehr weit weg. du bei mir ist es auch so...... gedanklich ist man doch immer bei ihnen.. ob am grab oder zu hause oder in der firma... egal wo man ist.


    ja - bei uns ist es auch die schwere zeit: papa hat am 14.12. geburtstag!


    ja im sommer habe ich schon schon für papa eine himmelslaterne fliegen lassen - die sind sooooooo wunderschön - du wirst sehen.. wie schön!!!!! es ist eine gute idee!


    alles liebe


    tina

    Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden, dann würde ich hinaufsteigen um Dich zurückholen.

  • Liebe Crisi!


    ja wirklich - die angst dass keine kerze mehr brennt ist glaube ich am grössten! leider räumt man immer die eigenen kerzen weg. :( . nicht wirklich oft dass mal eine fremde steht. das macht mich auch oft traurig.


    lg Tina

    Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden, dann würde ich hinaufsteigen um Dich zurückholen.

  • liebe crisu


    ich kann manchmal gar nicht den namen am grab lesen.. ich schaue gar nicht hin... weil ich denke DAS KANN NICHT SEIN! da bin ich dann gleich wie du mit dem dekorieren.. und herumstellen - schön machen... und da bin ich auch immer so beschäftigt!


    weisst du - du konntest es ja nicht wissen dass es mal anders kommt als du es zu ihm gesagt hast.


    noch alles liebe


    Tina

    Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden, dann würde ich hinaufsteigen um Dich zurückholen.

  • Liebe Chrisu


    Ja, diese Floskeln die man zu den Kindern sagt.


    Ich hab zu meinem Sohn Rene öfter gesagt, wenn er nicht besser auf seinem Leben acht gibt, mit seinem Herzfehler, das ich ihm ins Grab nachschauen muß. Ich wollte bei Gott nicht so Recht haben.


    Liebe Grüße
    Chrisi

  • Hallo an euch!
    Hans und ich gehen so gut wie jeden Tag zum Grab. Es sind nur etwa 5 Minuten.
    Das Unwirkliche trifft mich auch immer wieder.
    Ganz am Anfang - unser Bestatter (Supermensch - wäre ein eigenes Thema) hatte auf die Tafel - hier ruht Herr Andreas... geschrieben, Da habe ich gleich angerufen und gesagt:" Bitte weg, unser Bub war noch kein Herr. "Haben sie sofort ausgetauscht. Welche Dinge doch wichtig sind???!!!


    Aber wer da liegt, man will es nicht wahrhaben! Beschäftigtsein, etwas tun, nur damit man nicht denkt und vielleicht weinen muss.
    Manchmal beruhigt das Gehen zum Grab, manchmal wühlt es nur auf.


    Viele Grüße
    Elisabeth

  • Hallo,ihr Lieben!
    Ich denke nicht,das es darauf ankommt,wie oft man zum Grab geht.Unsere Lieben sind doch sowieso immer bei uns.Ich gehe je nach Bedürfnis,je nachdem wie es mir geht.Ich kann aber auch nicht auf das Kreuz mit dem Namen schauen,denke dann auch,das kann nicht sein!
    Außerdem ist es bei mir so,ich arbeite,wie ihr wisst im Krankenhaus.Daran schließt sich der Friedhof an,auf dem mein Vati begraben ist.Von der Hintertür meiner Station kann ich auf den Friedhof sehen,und jetzt wo die Blätter von den Bäumen fehlen,auch das Grab.Ich hab meinen Vati also immer in der Nähe.Jetzt,im Nachtdienst,schaue ich oft(wenn ich Zeit habe) zur Hintertür hinaus,hänge den Gedanken nach.Das tut mir irgrnwie gut.Die Stille,die Lichter!
    Lg Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo ihr lieben


    Danke Tina für die anregung find ich ein wichtiges Thema.
    Ich für mich oder besser wir mein Mann und meine Tochter haben für uns eine ganz andere Lösung gefunden wir haben unseren Domi
    bei uns im Garten begraben lassen mussten ihn verbrennen lassen mit dem Sarg geht das nicht was für mich ganz wichtig war ich mein Sohn und ich haben gar nicht lange vor seinem Tot darüber gesprochen und er meinte im eigenen Garten begraben zu werden währe schön und das half mir oder besser für uns gab es gar keine Überlegung mehr " Danke Domi " und so hab ist es für mich ein Gefühl
    der Ruhe und Geborgenheit obwohl es "nur" die Hülle ist und auch hier gehen mir manchmal die Kerzen aus ist aber nicht so schlimm.
    Am Friedhof haben wir eine Gedenkstätte am Familiengrab für seine Freunde und alle die möchten eingerichtet und fiele wissen gar nicht das er hier gar nicht liegt es ändert glaube ich nichts wichtig war für mich der wunsch meines Sohnes hier gehe ich so ca alle zwei Wochen hin.
    Für alle die es nicht wissen mein Sohn starb ganz Plötzlich durch einen Verkehrsunfall da sieht man wieder das es eine Fügung gibt
    welche Mutter weiß schon wie ihr Sohn begraben werden will weiß man bei Alten Leuten oft nicht seither reden wir ganz offen in unserer Familie wie jeder beerdigt werden will ich finde es schön von jedem seinen persöhnlichen Wunsch zu wissen.
    Hoff ich hab niemanden geschockt glaube aber das in unserem Forum niemanden etwas Schocken kann
    Alles liebe Sonja-Maria

  • Hallo Tina


    irgendwie spricht mich die Frage nach dem Grab an. Es ist bei mir ja nun schon 8 Jahre her, dass mein Baby gestorben ist, und ich bin manchmal entsetzt über mich, wie wenig oft ich das Grab besuche. Und wenn, dann bringe ich eine Kerze und bleibe nur kurz, und ich fühle auch irgendwie dort keine Nähe mehr!


    Am Anfang bin ich mindestens zweimal im Monat die 70 km hin-retour gefahren, an jedem 9. und jedem 21. (Geburts- und Sterbetag) und manchmal noch dazwischen einmal. Das ging so fast 2 Jahre, dann habe ich hin und wieder einen Tag ausgelassen, und als meine Tochter geboren wurde, ging es nicht mehr so leicht.


    Und dann habe ich auch am Anfang manchmal irgendwelche Leute, die mir wichtig waren (gute Arbeitskollegin, Patin, ...) mitgenommen - wahrscheinlich aus Angst vor dem Vergessen, Georg wurde ja nur 12 Tage alt - das war aber jedesmal eine herbe Enttäuschung. Die Leute fühlten sich genötigt, irgendetwas zu sagen, und das war mir dann auch nicht recht.


    Danke fürs Lesen


    Gini

  • ich besuche michael immer mittwoch und sonntag,anfangs täglich,und im sommer geh ich auch wieder öftes zu ihm,aber jetzt ist es zu kalt,ich trage ihm täglich in meinem herzen,und das wissen unsere lieben auch...liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • hallo ihr lieben!


    man weiß wirklich selbst am BESTEN. was für einen gut ist. Wie oft und wann man ans grab geht.


    meine mutter geht fast nie... denn sie schafft es einfach nicht..... wenn es ihr nicht gut tut - ist es natürlich am besten.


    ich schicke euch liebe grüsse


    tina

    Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden, dann würde ich hinaufsteigen um Dich zurückholen.

  • Anfangs bin ich sehr oft am Friedhof gewesen am liebsten wäre mir gewesen ich hätte jeden Tag dort sein können. Wohne etwas weiter entfernt und muss mit dem Auto hin. Habe mich manchmal sogar unter Stress gesetzt um regelmässig hinzukommen. Bis ich bemerkt habe das mir dieser Stress nicht gut getan hat.


    Habe mir dann eine Laterne für zu Hause gekauft,sie steht auf unserer Terasse und dies war das beste was ich tun konnte. Einmal hat der Sturm die Laterne umgeworfen und ein Glas war kaputt,ich war damals total fertig mit den Nerven (mein Bruder hat sie mir wieder hergerichtet denn ich wollte auf keinen Fall eine neue). Seit ich die Laterne habe,geht es mir besser. Wenn ich dort in Ruhe eine Kerze anzünden kann spüre ich das sie mir Nahe ist. Habe auch eine Ecke im Wohnzimmerkasten hergerichtet und auch da stehe ich oft davor und spreche mit ihrem Bild. Rund um ihre Bilder (habe mehrere stehen wo sie drauf ist) stehen Bilder von ihren Kindern, Enkeln, meinem Vater,ihrer Schwester alle die ihr eben wichtig waren. Auch von ihrer Mutter (meine Oma) steht ein Bild dort (Oma ist schon vor langer Zeit verstorben) Diese ganzen Dinge geben mir mittlerweile mehr Kraft als ein Gang auf den Friedhof. Trotzdem gehe ich noch immer oft dort hin.


    lg Christa

  • liebe christa,


    ja stimmt - ich habe mich zeitweise auch voll unter stress gesetzt - um ja auf den friedhof gehen zu können. aber dann dachte ich mir auch schon .... dass ist ja nicht sinn und zweck... :(


    habe auch eine grosse laterne vor dem haus wo immer eine kerze brennt.


    alles liebe


    tina

    Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden, dann würde ich hinaufsteigen um Dich zurückholen.

  • Hallo!


    Wenn ich das so alles lese, macht es mich noch trauriger das Klaus kein Grab hat. Er wurde verbrannt und ist jetzt bei seinen Eltern zuhause.


    Es fehlt mir total das ich keinen Ort habe, wo ich mit Klaus reden kann und wo sein Körper jetzt ist. Fehlt mir total.


    Aber ich glaub wenn er ein Grab hätte, würde ich schon öfters, nicht täglich, hingehen.


    lg

  • Liebe Sandra !


    Steht die Urne von Klaus bei seinen Eltern zu Hause ? Wird sie nicht beigesetzt auf einem Ort wo ihn alle besuchen können ?


    Entschuldige die direkte Frage aber es ist für Dich sicher schlimm so ohne eigene Stätte.Vielleicht kannst Du Dir so eine Art Gedenkstätte zu Hause machen,wie Foto,persönliche Sachen zwischen Euch .Aber ich glaube in der Art wirst Du es eh haben.Aber da er ja in Deinem Herzen ist,ist er sowieso in Deiner Nähe.Liebe Grüsse Chrisu

  • Ja die Urne von Klaus steht bei seinen Eltern. Sie wollten keinen Ort wo ihn alle besuchen können. Und meine Meinung zu diesem Thema hat keinen Interessiert.


    Ja ich hab natürlich zuhause viele Fotos und Sachen von ihm aufgestellt und in meinem Herzen ist er auch immer. Aber irgendwie fehlt irgendwas. Ich weiss das Klaus immer bei mir sein wird, aber es fehlt halt so ein Ort wo ich hin kann wenn ich ihn noch mehr spüren will. Ich red zwar so auch noch total viel mit ihm (nicht lachen) aber es fehlt halt dieser gewisse Ort für mich.


    Ich hoffe ihr versteht das.


    lg Sandra

  • Liebe Sandra !


    Es tut mir wirklich sehr leid,denn Deine Situation ist eher ungewöhnlich,man muss den Entschluss seiner Eltern halt respektieren,obwohl das sicher für viele nicht nachvollziehbar sein wird. Du tust mir wirklich von Herzen leid.Vielleicht findest Du den Ort wo ihr gerne gewesen seid,vielleicht kannst Du dort Blumen oder ein Bäumchen pflanzen?Würde Dir gerne helfen diese Lücke,die Dich zusätzlich belastet zu schliessen.Sei umarmt Chrisu