Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Liebe Karin,

    Du hast heute in einem anderen Beitrag geschrieben, dass sich deine Trauer inzwischen auch körperlich bemerkbar macht. Ich kann dich gut verstehen und ich weiß, auch viele andere hier haben mit diesen Auswirkungen der Trauer zu kämpfen. Auch ich habe seit ich meinen lieben Mann verloren habe, mit Herzrhythmusstörungen zu kämpfen, immer wieder.

    Körper und Seele sind eine Einheit und wenn es der Seele lange Zeit schlecht geht, hat das immer auch Auswirkungen auf den Körper.

    Trauer ist Schwerstarbeit, sie macht dem Körper Stress. Und zu viel Stress, macht auf Dauer körperliche Symptome.

    Ich habe gemerkt dass es ganz wichtig ist, sich täglich ganz bewusste Ruhepausen zu gönnen und die Gedanken - und Grübelspirale mal auszuschalten. Sich auf die Couch kuscheln, ruhige, schöne Musik hören oder eine geführte Meditation aus Youtube. Das hilft mir, Stress abzubauen, mal abzuschalten und es beruhigt mich.

    Ich habe mir eine wundervolle CD gekauft: "Forest Bathing" von Real Music. Es gibt Hörproben davon..., vielleicht wäre das ja auch etwas für dich :24:.


    Herzlichst, Kerstin

  • Liebe Kerstin,

    Das ist ein guter Beitrag von Dir, motivierend!

    Ich versuche such immer, Pausen von der Trauer einzurichten, mir helfen sich geführte Meditationen oder Traumreisen (z. B. von Eva Terhorst). Immer klappt es nicht aber ich bemühe mich täglich darum…..

    Es ist so, Verstand und Herz sind nicht im Einklang, die Emotionen hinken immer hinterher…..

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Karin56,


    ich kann mich den Worten von Kimmy3 nur anschließen es ist Schwerstarbeit für den Körper nicht nur für unsere Seele und unser Herz alles ist in Mitleidenschaft gezogen.


    Probiere aus man muss wirklich ausprobieren was einem hilft und gut tut.

    Ich bin viel in die Natur gegangen Wald Wiesen Felder möglichst wenig Menschen.


    Vlg. Linchen

  • Hallo ihr Lieben,

    Habe jetzt schon länger nichts mehr geschrieben, aber das muss heute mal raus.

    Ich bin heute mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden, meine Tochter ist der Meinung es wäre ja jetzt schon fast 1 Jahr her seitdem mein Mann nicht mehr da ist und jetzt wäre es an der Zeit nach vorne zu schauen. Ich zeige ihr doch meine Trauer gar nicht, da ich ja ihre Einstellung kenne, aber weh tut mir diese Aussage doch ganz schön. Eigentlich müsste sie es doch verstehen zumal im Oktober ihre Partnerin verstorben ist, aber scheinbar trauert sie nicht oder sie spricht mit mir nicht drüber.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,

    Es tut mir leid, dass Du gerade von Deiner Tochter so „enttäuscht“ wurdest was das Thema Verständnis betrifft. Möglicherweise trauert sie anders oder verdrängt (was ich ihr nicht wünschen würde, denn die ungelebte Trauer sucht sich dann später ihren Weg)….. Es spricht ja nichts dagegen, nach vorne zu schauen (wenn man das schon kann und wenn auch nur Stück für Stück). Aber deshalb muss man die Trauer ja nicht abrupt beendet. Sie dauert so lange wie sie dauert. Ich glaube, ich würde sehr freundlich sagen, dass ich ihr Interesse an Deinem Wohlergehen schätze aber es hätte eben jeder seine Art, mit Trauer umzugehen und dass das bitte zu respektieren sei. Sage ihr einfach, Du würdest sie nicht behelligen und hättest keine Erwartungshaltung, bittest aber darum, Deine Haltung zu respektieren. Das ist höflich und korrekt und sollte zu keinem Streit führen. Denn das würde nichts bringen. Dass Du menschlich enttäuscht bist und Dich alleine gelassen fühlst, verstehe ich nur zu gut aber auch innerhalb der Familie lässt sich Hilfe und Unterstützung leider nicht einfordern. Aber es tut weh! Aber denke immer daran, es gibt Menschen, die Dir zuhören und Dich unterstützen, Du bist nicht allein!
    lg Herzschmerz

  • Liebe Herzschmerz,

    Man kann schlecht mit ihr reden, dass ist ja auch so ein Problem. Ich habe auch keine Lust und auch nicht die Kraft auf endlos Diskussionen. Gerade heute wo es mir trauermäßig eh schon bescheiden geht, kam das noch hinzu. Ich sehe halt immer mehr, daß ich gut abwägen muß wo und mit wem ich über meine Gefühle reden kann. Habe jetzt lange nur mitgelesen in unserem Forum, merke aber daß es auch gut tut wenn man eure wertvollen Rückmeldungen bekommt.

    LG Karin

  • Liebe Karin,

    Ich habe schon bemerkt, dass Du in der letzten Zeit weniger aktiv warst aber jeder darf auch mal pausieren oder durchhängen…. Ich würde mich auch nicht in sinnlosen, weil kraftraubenden und dennoch erfolglosen Diskussionen verzetteln wollen, da kann man seine Kraft woanders sinnvoller einsetzen. Und dass muss man einfach mal ganz sachlich für sich feststellen. Ich überlege mir auch gut, wem ich was erzähle. Es gibt einige, ausgewählte Menschen, der Rest bleibt, was mein Innenleben betrifft, außen vor. Nette Kontakte kann man ja trotzdem haben aber die meisten Nicht Betroffenen verstehen einen nicht. So ist das einfach (ohne jegliche Wertung).
    Aber wie gesagt - alle hier verstehen Dich und Deine Trauer, denn wir sind Betroffene…..

    Lg Herzschmerz

  • Ich würde meiner Mama niemals von der Seite weichen ach wenn Sie nur da wäre.:13:

    Manchmal würde ich gerne schreien und sagen, habt Ihr überhaupt eine Ahnung wie glücklich Ihr sein könnt das eure Mama da ist das Ihr Sie habt....oder in Pias oder Mischis Fall auch die Papas betreffend.


    Es tut mir so leid wenn ich Mamas lese die sowas schreiben ich kann das einfach nicht verstehen.


    Vlg. Linchen

  • Ihr Lieben,


    ich hoffe das war nicht zu hart, was ich schrieb.

    Da merke ich doch manchmal die Wut die hochkommt.

    Nicht auf Mama sondern auf diese Töchter und Söhne merken die denn nicht was für ein Glück sie haben????

    Sie können sie anfassen knuddeln reden und und und.


    Ach mensch ich sollte bisschen schlafen damit diese schlimmen Gedanken wieder gehen.


    Vlg. Linchen

  • Das war nicht zu hart Liebes, es ist die Wahrheit, unsere Wahrheit ❤️💔


    Es ist schwierig, Menschen sind so verschieden. Vieles können wir einfach nicht nachvollziehen, weil es uns selbst nie in den Sinn käme.


    Das hat dich sehr aufgewühlt merke ich 🫂

  • Ihr Lieben,

    Liebes Linchen,

    Du warst nicht zu hart so denke ich ja auch. Sie ist kein schlechter Mensch, das will ich nicht sagen, aber sie hat einen ganz anderen Charakter als ich, schon als Kind hat sie nur das an sich herangelassen was sie wollte. Eine wirkliche Stütze hatte ich nie an ihr, in praktischen Dingen ja, aber in Gefühlen nicht. Das macht mir jetzt halt das Leben wo ich alleine bin noch schwerer, es ist keiner in dem bißchen Familie in der Lage Gefühle zu zeigen außer mir. Du musst immer nur den harten spielen, so wurden wir schon erzogen. Aber ich bin ein Gefühlsmensch und stehe jetzt recht verloren da. Durch meinen Mann hatte ich die Sicherheit im Leben bekommen. Ist alles nicht so einfach.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,

    habe gerade in Deinen Beiträgen gelesen.

    Ich kriege auch kein Gehör, wenn ich über meinen Mann und Sohn spreche. Es heißt, schau nach vorne. Ich bin froh, wenn ich den jetzigen Tag überstehe und ich schaue so so gerne nach hinten, weil da mein ganzes Glück, das Glück meines Lebens liegt.

    Mein Leben in 52 Jahren mit meinem geliebten Mann und unser Sohn, der beste auf Erden ...


    Niemand versteht das, habe ich das Gefühl und macht mich so einsam, besonders an den Wochenenden...


    Liebe Grüße

    Adriana

  • Liebe Karin :24:, liebe Adriana :24:,


    ich kann so gut nachempfunden wie ihr euch fühlt.

    Dieser furchtbare Satz: "Du musst nach Vorn schauen..." , wie oft ich den schon gehört habe :(.

    Du beschreibst es ganz richtig Adriana wenn du sagst, du schaust so gerne nach "hinten" , weil da das Glück deines Lebens liegt. Denn ganz genau SO, ist es doch!

    Die Vergangenheit war doch genau das Leben, dass wir uns gewünscht und so geliebt haben. Der Blick nach Vorne, was zeigt der uns - ein Leben, immer ohne unsere geliebten Menschen, Leere, so viel Ungewissheit... . Warum also sollten wir unbedingt nach Vorn schauen?

    Die Zukunft kommt doch sowieso.


    Wir haben unsere beiden Söhne mit sehr viel Liebe großgezogen. Aber mein Großer hat leider auch keinerlei Verständnis dafür, dass meine Trauer sich nicht an ein in vielen Büchern beschriebenes Ablaufdatum hält. Und bis auf meinen jüngeren Sohn, der mich absolut versteht, hat auch der Rest meiner Familie seit der Beerdigung meines Mannes, mit dem Thema absolut abgeschlossen.

    Es ist so verdammt traurig dass von uns erwartet wird, dass wir vergessen und ad Acta legen sollen, was unser Leben war und was wir von ganzem Herzen geliebt haben.


    Ich schicke euch beiden, eine liebe Umarmung :30::30:.

    Herzlichst, Kerstin