Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Liebe Karin56 ,


    Ich sehe es wie Muckelchen . Die Menschen wollen helfen, wissen aber oft nicht wie. Und dann kommen manchmal unpassende Sachen dabei heraus. Es ist die Unsicherheit, mit der Trauer umzugehen.


    Sie wollen, dass es Dir gut geht. Und verstehen nicht, dass das derzeit einfach nicht möglich ist.


    Ich erwarte nicht, dass es mir gut geht. Aber das versteht nicht jeder.


    Und manchmal möchte ich nicht schon wieder erklären. Dann behalte ich Dinge für mich.


    Tja.

  • Hallo an Alle, ich seit vorgestern neu hier und habe meinen Mann vor knapp einem halben Jahr verloren. Er starb innerhalb 6 Wochen an einem nichtkleinzelligen Lungenkrebs mit vielen Folgeerkrankungen.

    Ihr macht als Hinterbliebene die gleichen Erfahrungen wie ich.

    Freunde, von denen wir danach gerne getröstet und begleitet worden wären, blieben weg, schwiegen, kamen einfach nicht zu mir.

    Später habe ich vo zwei Menschen erfahren, dass sie Probleme hatten zu mir zu kommen und Rolf, mein verstorbener Mann, war nicht mehr da. Damit kamen sie nicht gut zurecht. Ich hätte sie so gebraucht hier, um die schreckliche Stille zu überbrücken und vielleicht der Seele meines Mannes ein Zeichen zu geben, die Freunde kommen weiterhin in unser Haus und helfen und stützen.

    Leider musste ich mich mit der Zeit selber einladen und sie bitten, das Schweigen zu unterbrechen und mit mir über meinen Mann zu reden.

    Nicht nur über die furchtbaren Tage im Krankenhaus sondern über uh als Freund und über uns als befreundetes Paar.

    Einige waren erleichtert, andere überfordert. Das musste ich akzeptieren. In einem Buch las ich „ das Adressbuch wird sich verändern „, das muss ich leider bestätigen. Dafür erfuhr ich Unterstützung von Bekannten, die mir vorher nicht nahestanden. Man bemerkt auch die Ungeduld, wenn Freunde nach einem halben Jahr nicht verstehen wollen, warum man noch nicht „über den Berg ist „…

    Da hilft es nur in sich hineinzuhorchen und seinen Umgang damit zu finden, wieder Vertrauen zu entwickeln in sich selbst und eine gute Therapeutin oder Therapeuten zu finden, was nicht so einfach ist und lange dauern kann.

    Liebe Grüße

    eure Elisa

  • Karin56 Ich finde mich in den Worten von Muckelchen wieder

    "Man muss schon selber diese Situation erfahren, um sie zu verstehen. Und selbst solche Leute reagieren nicht immer so, wie man es eigentlich bräuchte"


    Nach 2 Jahren und 4 Monaten ohne meinen Schatz bin ich im Umgang mit meinen Mitmenschen verständnisvoller geworden.

    Ich habe reflektiert und überlegt welche vermeintlich tröstenden Worte ich früher so vom Stapel gelassen habe.

    Auch ich habe es damals nur gut gemeint und schäme mich jetzt dafür 🙈

    Und wenn man diesen schrecklichen Verlust selbst erlebt hat, kann man auch nur seine Erfahrungen teilen und ein guter Zuhörer sein.


    Mir geht es nach 2 Jahren und 4 Monaten "relativ" gut und dafür bin ich dankbar.

    Vor 6 Monate sah das überhaupt noch nicht danach aus.

    Ich liebe und vermisse meinen Schatz ganz dolle, aber es zerreißt mich nicht mehr, oder nur noch ganz selten.

    Und ich bin (wenigstens zeitweise) wieder glücklich und habe Spaß.

  • Ich danke euch für eure lieben Worte die mich sehr zum nachdenken angeregt haben und zum überlegen wie habe ich früher reagiert als man selbst noch nicht in der Situation war. Man ist halt im Augenblick sehr sehr empfindlich und fühlt sich unverstanden.

    Liebe Grüße Karin

  • Ich danke euch für eure lieben Worte die mich sehr zum nachdenken angeregt haben und zum überlegen wie habe ich früher reagiert als man selbst noch nicht in der Situation war. Man ist halt im Augenblick sehr sehr empfindlich und fühlt sich unverstanden.

    Liebe Grüße Karin

    Liebe Karin,

    da hast du vollkommen Recht.

    Ich habe mich auch total unverstanden und hilflos gefühlt. Es ist ja auch so. Sie machen es nur nicht absichtlich, sie können es einfach nicht wirklich verstehen.

    Ab und zu mache ich noch den Versuch es zu erklären, aber nur bei Personen mit echtem Interesse.

    Es hat bestimmt ein Jahr gedauert bis ich angefangen habe überhaupt darüber nachzudenken. Vorher hatte ich nicht die Kraft dazu.


    Ich sende dir viele liebe Grüße

    Monique

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    Ich bin so frustriert. Hatte vor einiger Zeit von meinen Knieproblemen geschrieben. Es ist schlimmer als ich dachte. Nach den jetzigen Röntgenaufnahmen stellte sich heraus, dass jetzt die Zeit für eine Knieprothese wäre. Ich bin ins Krankenhaus mit der Überweisung und bekam die niederschmetternde Nachricht für eine OP müsste ich erst abnehmen. Ich weiß, dass ich zu dick bin, aber die Mitteilung war dann doch ziemlich hart für meinen eh angeschlagenen Gemütszustand. Kurze Zeit später bekam ich wahnsinnige Schmerzen im Kreuzband. Daraufhin bin ich zum Hausarzt da mein Orthopäde keine Notfallsprechstunde macht. Er hat dann ein MRT veranlasst Rausgestellt hat sich Kreuzband vorne fast komplett gerissen. Termin zur Vorstellung 20.07. So wenig wie möglich bewegen. Ich bin völlig fertig. Ich bin alleine, wie soll man sich da wenig bewegen, ich habe niemanden in der Nähe. Habe auch Angst, was sie mir da jetzt wieder im Krankenhaus sagen werden.

    Liebe Grüße Karin

  • Ihr Lieben es ist heute auch wirklich ein sch.... Tag. Mein geliebter Mann fehlt mir so sehr, er ist der einzige der mich wieder aufbauen könnte. Stattdessen sitzt man ganz alleine hier und heult sich die Augen aus dem Kopf. Dann bekommt man noch kluge Sprüche wie "Kopf hoch genieß das Leben " super, das kann ich gerade gut gebrauchen. Sowas natürlich von Menschen die ihren Mann noch haben und auch keine gesundheitlichen Probleme haben.

    Mein geliebter Mann ich vermisse dich unendlich.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Elke vielen Dank, das ist genau das was mir so fehlt:24:Bei mir ist im Augenblick Weltuntergangsstimmung. Es geht mir soviel durch den Kopf, das alleine sein wird mir immer bewusster. Mein Kopfkarussel dreht sich im Kreis und ich frage mich ständig wem bin ich eigentlich noch wichtig? Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Alleine ist man echt aufgeschmissen. Ich komme nichtmal zum Friedhof. :13:

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin56,


    oh man das auch noch obendrauf weil es uns ja so gut geht gerade am Anfang natürlich solche Sätze mit wenig Empathie von Seiten der Ärzte von anderen ganz zu schweigen.


    Eine Liebe Umarmung und ein Kraftpaket sende ich Dir.:30:


    Vlg. Linchen <3