Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Liebe Elisa, liebes Linchen,

    danke für euer Verstehen. Es tut wirklich gut sich mit Menschen auszutauschen die in der gleichen Situation sind. Ich bin ja leider immer der Zweifler, der denkt man nimmt sich selbst zu wichtig. Muss euch kurz noch von einem Gespräch mit meiner Tochter erzählen, das ich vorhin noch hatte. Sie meinte doch tatsächlich seit dem Tod meines Mannes wäre ich viel eigenstenständiger geworden und ein Bekannter von ihr meinte ich wäre ausgeglichener. Ich dachte nur es ist schon erstaunlich wie man von anderen eingeschätzt wird, aber das ich mir zuhause wenn ich alleine bin die Augen ausheule und trauere das sieht ja keiner. Klar wird man eigenständiger, was bleibt einem denn anderes übrig. Also ist die Maske die man trägt für andere perfekt.

    Liebe Karin

    Ich bin immer wieder auch perplex wie sich andere Leute von außen so ihr Urteil über Menschen bilden, so einfach mal , ohne groß mit demjenigen in Kontakt zu sein , so von außen , einfach mal ein Urteil bilden.
    Genau das , macht meiner Meinung nach das ganze zwischenmenschliche Miteinander kaputt.
    Und bei Menschen , die dann noch sehr sensibel sind, ( ich bin es auch ) , bewirkt es dann nochmal mehr als das , wenn man ein wenig „ grober „ durch die Welt geht.
    Heute , nach meinem persönlichen Weltuntergang, sind mir solche Menschen sehr egal . Früher habe ich mir alles zu Herzen genommen .


    Wundere dich nicht über solche Menschen .
    Sie wissen oder wollen nicht wissen , dass wir zu sitzen und um unsere Liebsten weinen. 🧡🧡


    Herzlichst ♥️♥️

  • Liebe Pia,


    da stimme ich Dir voll und ganz zu und es zieht sich wie ein roter Faden durch Tod und Trauer.

    Wer beschäftigt sich schon gern damit.

    Man kann sich die Zeit nehmen um zuzuhören, tröstende Worte zu sprechen oder in den Arm zu nehmen.

    Das ist vielleicht nicht immer angenehm und kann für beide auch mal schmerzhaft sein, aber der Mensch sollte kein. empathieloses Wesen sein.

    Jeder wird früher oder später in diese Situation kommen und wird dann froh sein jemanden an seiner Seite zu haben. Das muss man sich nur bewusst machen.


    Liebe Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Dieser Egoismus der Menschen und dieses unsensible regt mich wirklich auf, umso schlimmer in der eigenen Familie, entschuldige liebe Karin, aber dass man dich anruft um über seine eigenen Probleme zu sprechen anstatt dir in deiner Trauer mal zu zuhören... schlimm, die meisten Menschen wissen garnicht, wie gut es ihnen noch geht.

    Liebe Pia, ich fühle mich dann auch immer wie ein seelischer Mülleimer für die Sorgen der anderen, die mal wieder wichtiger sind als meine Trauer, es ist mir immer wieder unbegreiflich wie das sein kann. Aber wie Ralph schon schreibt jeder kommt mal in die Situation und wird dann verstehen was es bedeutet in Trauer zu sein.

  • Liebe Karin,


    es ist ja nichts verkehrtes daran, wenn dir jemand sein Herz ausschüttet, aber diese Einseitigkeit stört mich enorm, gerade, wenn es jemandem schlechter geht, als einem selbst gerade und es Probleme sind die man nicht unbedingt bei einer trauernden Person "abladen" sollte... aber versteh einer die Menschen, jeder ist sich selbst der nächste, Mitgefühl und Hilfe für andere haben nur noch wenige... es ist tragisch dass man in seinem Schmerz so wenig und selten auf Verständnis stößt ❤️💔

  • Ihr Lieben, ja es ist manchmal wirklich nicht einfach vor allem jetzt wo die Schulter des geliebten Partners fehlt an die man sich anlehnen könnte. Man fühlt sich einfach doppelt einsam.

    Ich wünsche euch trotz allem eine gute Nacht 🌃

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    Ich frage mich in was für einer Welt leben wir eigentlich, heute sind es 20 Wochen her seitdem mein Liebster von mir gegangen ist und meine Trauer wird jeden Tag schlimmer, er hat so ein großes Loch hinterlassen in das ich mehr und mehr versinke. Heute Morgen fasste ich mir ein Herz und fragte eine Bekannte, die ihren Mann vor 11 Monaten verloren hat, ob sie dieses Gefühl der Trauer und des weinens auch noch immer hat, sie bejahte es zwar, aber wies mich daraufhin, dass man es quasi heimlich machen sollte da es ja keiner wissen muss. Diese Aussage bestätigt mich immer mehr darin, dass Trauer nicht gesehen werden will und ich mich immer unverstandener fühle und sehr vorsichtig werde, mit wem ich meine Gefühle eigentlich noch teilen kann. Das macht mich jetzt noch trauriger. Eigentlich dachte ich, dass meine beiden Damen die ihre Männer vor 4 Jahren und die andere halt vor 11 Monaten verloren haben, nachfühlen können wie es mir geht, jetzt traue ich mich gar nicht mehr über das Thema zu sprechen. Geht wohl wirklich nur in der Trauergruppe oder bei der Seelsorgerin. Ist es denn so verkehrt, wenn es nach 20 Wochen noch Thema eins bei mir ist.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,

    an deinen Gefühlen und deiner Trauer ist überhaupt nichts verkehrt.Viele unserer Mitmenschen scheinen aber immer empathieloser zu werden.

    Ich erlebe das leider auch.Meine Freundin,die ihren Mann schon vor 10Jahren verloren hat ,kennt das auch.

    Mir ihr kann ich sehr gut über meine Trauer sprechen .Wir verstehen uns,und hören einander zu.

    Sie ist es auch die sagte,dass es auch nach so langer Zeit immer noch weh tut aber dass es milder und leichter wird.

    Das ist ein Lichtblick für meine Zukunft.

    Liebe Karin,es ist alles gut mit unseren Gefühlen.Nur schade,dass es viele nicht verstehen,würde es für uns oft erträglicher machen.

    Wünsche dir und allen anderen noch einen ruhigen Sonntag.

    Glg🌻☀️Elke

  • 20 Wochen!!! Liebe Karin, ich bitte dich, das ist doch keine Zeit...


    2 Jahre, 3 Jahre, noch mehr Jahre oder ein ganzes Leben, wer kann schon sagen wie lange wir trauern... das Vermissen bleibt, mit dem Schmerz müssen wir leben lernen, er verändert sich, wird stiller oder milder, leiser um sich dann wieder mal brutal laut in Erinnerung zu rufen, aber dafür gibt es doch keine Regeln und schon gar keine Zeit...


    Hör nicht auf andere, hör auf dich, deine Gedanken und Gefühle sind wahr.


    Gerne hätten wir es anders... aber wir fühlen nun mal, wie wir fühlen, das kann man doch niemandem absprechen.

  • Liebe Karin,

    ich kann nicht verstehen, wie man Trauer mit sich ganz allein ausmachen kann. Ohne mit jemandem darüber zu sprechen und auch mal seine Gefühle nach außen zu tragen.

    Natürlich holt man damit den ein oder anderen aus seiner Komfortzone.

    Erst vor kurzem bin ich mit einem Nachbarn ins Gespräch gekommen, während unserer Unterhaltung über meine verstorbene Frau ist er in Tränen ausgebrochen. Er hatte seine Frau vor 3 Jahren verloren und trifft selbst bei seinen erwachsenen Kindern nicht auf das nötige Verständnis.

    Herzliche Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Ja ich bin wirklich traurig darüber, daß ich in letzter Zeit immer mehr feststellen muss, dass selbst die Bekannten auf die ich gebaut habe und die auch ihre Partner verloren haben, nicht mehr über die Trauer sprechen wollen, ich hatte eigentlich gedacht sie würden mich verstehen. Jetzt muss ich wirklich immer auf die Termine mit meiner Seelsorgerin und der Trauergruppe/Trauercafe warten. Diese ständigen Enttäuschungen neben meiner Trauer machen mich fertig.

  • Mich macht es traurig das Menschen die jemanden zum reden haben nicht reden wollen und solche die über ihre Trauer reden wollen niemanden haben.

    Ich wäre froh wenn ich einen Vertrauten außerhalb meiner Trauergruppe hätte. Die Treffen finden leider viel zu selten statt.

    Herzliche Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Lieber Ralph,

    genauso ist es. Ich wäre auch sehr froh wenn mir jemand zuhören würde oder mich einfach mal in den Arm nimmt um mir zu vermitteln, daß er mich versteht. Aber die Realität ist anders. Mein Trauercafe ist auch nur 1 x im Monat, habe mich jetzt zu einer Trauergruppe bei der Diakonie angemeldet, soll eine feste Gruppe sein, die auch über die Weihnachtszeit begleitet. Leider auch nur 1 x monatlich. Ich finde es auch verdammt traurig, dass nicht mal meine eigene Familie, in der Lage ist einen durch die Trauer zu begleiten. Somit wird man von allen Seiten enttäuscht und ich bin leider sehr sensibel was mir dann auch noch im Wege steht.

    Liebe Grüße Karin