Fragen an Euch, Gedanken die mich verrückt machen

  • Hallo an Euch alle, die hier sind, obwohl Sie niemals hier sein wollten,

    meine Mama ist innerhalb von 10 Tagen gestorben. Nie auch nur ein Anzeichen der Sch… Erkrankung. Sie stand mitten im Leben und war 10 Tage später weg, ein Mensch, so lebenswichtig ist weg. Das anzunehmen ist wie ein ganz privater Horror.
    Es fällt mir schwer mein Geburtsdatum zu nennen.

    Ich sehe ihr Gesicht!
    ich sehe alles was war und wenn es 30 Jahre her ist detailliert vor mir.

    Gehe in keine Geschäfte in denen wir zusammen waren.
    Bilder anschauen??? Niemals. Habe sie wie sie immer war in meinem Kopf.

    Ich befürchte oft dass ich irgendwann richtig verrückt werde. Nehme zum schlafen Tavor.

    Ich habe meine Mama zusammengebrochen im Bad gefunden. 10 Tage lang ist uns an jedem neuen Tag die Hoffnung genommen worden. Nicht der Lungentumor hat sie zerstört sondern 3 Metastasen im Kopf.

    Sie hatte keine Chance.
    Meine Trauer frisst mich auf, sie verätzt mich von innen.


    Danke an alle die das lesen…

    Ihr hättet meine kleine, verrückte, unkomplizierte, fröhliche, fleißige Mama gemocht.

  • Hallo,das ist eine ganz schwere Zeit.Bei meinem Mann ging es auch schnell und vor einem Monat war noch alles gut.Jetzt ist er seit 9 Tagen nicht mehr unter uns.Und es geht mir genauso wie dir.Das lesen hier tut gut,ich versuche mich abzulenken aber keine Chance.Ich hoffe das wir eines Tages vielleicht irgendwann mal nach vorne schauen können.Aber grade ist alles kaum auszuhalten.Fühl dich fest in den Arm genommen.Kathi

  • Liebe Kathi,

    danke für Deine liebe Umarmung.

    Mein großes Mitgefühl gilt Dir. Es tut mir sehr leid.

    Die Zeit auf Erden wollen wir nur glücklich sein. Mehr will ich doch gar nicht. Nur das. Geld; es ist so unwichtig.
    ich merke immer deutlicher wie unfair alles ist. Aber wenn man „leben“ will, muss man mitspielen. Wie mein Arzt sagt; das Leben ist nichts für Weicheier ( seine Eltern sind letztes Jahre beide innerhalb von 11 Monaten gestorben)


    ich knuddele Euch alle so fest ich kann, ihr tapferen Menschen :whistling:

  • Hallo und mein aufrichtiges Beileid wegen deiner Mama. Es tut sehr weh seine geliebten Eltern zu verlieren.

    Ich habe 2019 meinen geliebten Vater verloren Er war nach einem Schlaganfall 3 1/2 Jahre dement im Bett und hat mich nicht mehr erkannt.

    Meine Mutter und wir,also meine inzwischen verstorbenen Frau und ich,haben ihn gepflegt und zusätzlich noch ein ambulanter Pflegedienst.


    Im Januar 2019 war ich mit meiner schon damals kranken Frau nochmal auf Montage in Leipzig. Damals war sie noch transportfähig und es wurde ein Appartement von meiner Firma bezahlt,da ich sie schon selber pflegen musste.


    Nach knapp vier Wochen Montage rief ich meine Mutter an und es war gerade der Notarzt da. Ich sprach mit ihm und er meinte es ginge dem Ende zu.

    Ich beschloss sofort zu meinen Eltern zu fahren. Ca.500 km entfernt von Leipzig. Es war sehr kalt und mein Auto sprang nicht an. Ich rief im Flughafen an und bekam gegen 23 Uhr den letzten verfügbaren Mietwagen.

    Wir fuhren fast ohne Pause durch Schneetreiben durch.

    Um 5 Uhr morgens kam ich dann bei meinen Eltern an. Mein Vater lebte noch und starb eine Stunde später. Er hatte auf mich gewartet

    Für meine Frau war es zu viel. Ich hatte sie vorher Zuhause abgesetzt


    Der Tod der Eltern ist ganz schlimm. Der Tod der Liebe meines Lebens war für mich jetzt noch schlimmer,da meine Frau noch nicht so alt war .


    Ich sende Dir ganz viel Kraft für alles .


    Liebe Grüße

    Matthias

  • Von Herzen danke Mathias.

    Ich habe immer gesagt; wenn meine Mama mal stirbt, das werde ich irgendwie durchstehen. Nur lass niemals meinen Mann vor mir gehen.

    NOCH SCHLIMMER als das hier, und mein Leben wäre beendet,
    nur durch ihn komme ich durch diese Parallelwelt.
    Von mir deshalb mein tiefstes Mitgefühl

    für Dich. Du bist unendlich tapfer!

    Du hast meinen Respekt.


    Ich bin sehr froh dass es dieses Forum gibt.
    Nicole

  • Liebe Nicole,

    ich danke Dir für Dein Mitgefühl.

    Ja ich bin auch sehr froh, daß es dieses Forum gibt.

    Es sind so viele warmherzige und authentische Menschen hier,die alle schlimme Schicksale teilen und das Leben dennoch weiter irgendwie meistern.


    Ich fühle mich nach dem Verlust nach wie vor wie amputiert

    Aber ich muss weiterleben und es gibt noch andere Familienangehörige,die mich vielleicht noch brauchen.


    Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Mutter,die 200 km entfernt wohnt.

    Sie ist 86 und möchte nicht nochmal umziehen.

    Zum Glück geht's ihr noch verhältnismäßig gut.


    Alles Liebe

    Matthias

  • Lieber Mathias,

    ich bin sehr froh dass Du Deine Mama noch hast. Ihr gebt Euch Gegenseitig Kraft.
    Und sie gibt DIR Kraft.
    Weißt Du, ich habe zum ersten Mal so psychische Schmerzen ( der Tod von Omas und meinem geliebten Opa war auch sehr schlimm, aber kein Vergleich) dass ich mich übergeben könnte.
    Was Trauer mit einem Menschen tut ist nicht zu fassen!

    Nicole

  • Liebe Nicole,


    ich fühle mit Dir und Deiner tiefen Trauer.

    Es tut mir sehr leid, daß es Dir so schlecht geht.


    Und ja meine Mutter und ich geben uns gegenseitig Kraft. Ich bin froh, daß sie noch lebt.


    Ich wünsche Dir, daß Du zu Dir selbst zurückfindest und Dein Leben weiterhin gut meisterst. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.


    Unsere Liebsten sind zwar vorausgegangen,aber sie wachen über uns. Da bin ich mir sicher.


    Liebe Grüße und gute Nacht

    Matthias

  • Liebe Nicole,


    ich danke Dir von ganzem Herzen .

    Und möchte Dir ebenfalls ganz viele Sonnenstrahlen schicken,die Dein Herz etwas erwärmen.


    Ja wir werden unsere Liebsten wiedersehen. Auf jeden Fall.


    Ganz liebe Grüße

    Matthias

  • Guten Morgen lieber Mathias,

    vielen Dank 🫶🏻

    Gut dass Du mich da auch „gefunden“ hast. Heute beim aufwachen keine Panikattacke

    Das ist immer das Schlimmste.

    Jetzt, wie jeder von uns, versuchen den Tag zu leben.
    Fahre zu einer Freundin die grade gegen Brustkrebs kämpft.
    Ich drücke Dich Matthias und sage: bis später

  • Liebe Nicole,


    wie geht es Dir??? Bin endlich mal dazu gekommen alles zu lesen auch Deines es tut mir soooo leid.


    Metastasen im Kopf oh je....ja mittlerweile weiß ich das ein Lungentumor mit zu denen gehört die kaum heilbar sind.


    Bei Mama war er unglaublich aggressiv nicht älter als ein halbes Jahr. Heute weiß ich auch das sowas bei einer COPD Erkrankung häufig ist trotz aller Schutzmaßnahmen.


    Darauf bereitet ein keiner vor.

    Mama hat sich von Ihrer COPD so gut erholt wie es selten der Fall ist.

    War schnell weg von den Maschinen und sah ein viertel Jahr später richtig gut aus.

    Selbst die Ärzte waren überrascht.

    Sie hatte das große Glück das sich bei Ihr kein Schleim oder sonstiges entwickelte das macht ein riesen Unterschied.


    Trotzdem brauchte sie natürlich Sauerstoff zusätzlich den auch eine COPD ist nicht heilbar.

    Wir dachten immer wir hätte noch Zeit weil es Ihr so gut ging bis auf bestimmte Dinge.

    Wir haben alles getan um sie zu schützen.

    Grippeschutz Impfung alle und immer im Herbst und Winter zusätzlich was für das Immunsystem und Lungenschutzimpfung.

    Dann kam das Jahr 2020 als im Januar die ersten Meldungen kamen aus China war ich mehr als beunruhigt ich wusste sofort da kommt was auf uns zu.

    Ich hab Mama und Papa sehr früh darauf vorbereitet.

    Auch sehr früh gehandelt als hier noch alle völlig normal weiter machten.

    Dann geschah das was ich vorher gesehen hatte und ich weiß noch wie ich in der Wohnung stand kaum Luft bekommen habe weil ich die Panik bekam ich wusste nicht wie ich sie über diese Zeit bringen soll ohne das was passiert.

    Das sie das nicht überleben würde war mir klar.

    Dann geschah das womit niemand gerechnet hat nicht das Virus nicht die COPD ein Lungentumor von dem niemand was geahnt hatte der so aggressiv alles Angriff Leber Niere so das am 2. April 2020 das unfassbare geschah der Alptraum Realität wurde.


    Wenn ich an diesen Tag zurück kehre spüre ich das ich in diesen Minuten sterben wollte.

    Ich schaltete ab ich löste mich von mir um das zu überleben.

    Mit dem Ergebnis das mein Körper völlig rebellierte nichts ging mehr.


    Ich viel ich viel in den Abgrund und niemand fing mich auf.

    Erst hier im Forum wurde ich aufgefangen und dann kurze Zeit später von meiner Therapeutin dafür bin ich unglaublich dankbar.


    Vlg. Linchen

  • Linchen1

    Dein „ Alptraum“ , die Beschreibung dessen, geht mir immer wieder so nahe . Ich kann es so spüren und nachempfinden. Es hat sich so „ festgehakt“ in unsere Seelen .


    Mein Gott, diese sch… Krankheit , ich weiß das so sehr , Lungenkr…. 😭

    So aggressiv, ich kann und werde es nicht begreifen , dass mein Liebster dem zum Opfer wurde.
    Mein Gott , die wollen zum Mars, zum Mond , soviel unwichtiges soll so wichtig sein .

    ABER können oder wollen die Menschen nicht schützen oder helfen . Ein einziger Alptraum .


    Mögen sich diese schlimmen Ereignisse für uns alle irgendwann milder anfühlen , vergessen werden wir es nicht.


    Herzlichste Grüße ♥️♥️

  • Liebe Sonnenschein57,


    ja wir haben alle in der einen oder anderen Variante diesen Alptraum, das war genau 1 Woche nach dem schweren Herzinfarkt meines Partners, er hat überlebt weil sofort Reanimation stattfand und er mit einem Helikopter in die Herzklinik geflogen wurde.

    Er war in einer Reaklinik das war sein großes Glück.

    Das die Krankenschwester so aufmerksam war und sofort reagiert hat, als er sagte er hat Armschmerzen und da hatte sie schon das Telefon in die Hand genommen.

    Er brach zusammen und sofort wurde alles gemacht er hatte großes Glück.

    Das war eine Woche vor dem Alptraum...der dann begann.


    Vlg. Linchen

  • Hallo liebes Linchen, liebe Pia, liebe Sonnenschein.


    ich habe das alles erlebt, wie in einem Nebel. Doch geschützt vor dem immer noch anhaltenden Schock hat er mich nicht.
    Linchen.. Du hast so „logisch“ gedacht. COPD, das wird kritisch wenn COVID über ins herein bricht..

    Der dreckige Bastard kleinzelliger Lungentumor.
    Kein Husten, keine Atemnot, nichts.
    Einfach umgefallen ist sie. Drei Wochen vorher hatte meine Mama Kopfschmerzen und Probleme mit dem Brustwirbel. War es das? Waren das die Anzeichen??
    Das war nichts Neues. Meine Gedanken bringen mich noch um.

    Hätte sie vor einem Jahr COVID bekommen, wäre die Lunge geröntgt worden, hätte man da es gesehen?!
    Ich weiß nur eines: sie hat von diesem Alptraum nichts mitbekommen…und dafür bin ich so dankbar. Aber sie hatte keine Chance.

    Noch einen Tag bevor meine Mama starb wollten wir sie in die Uniklinik verlegen lassen. Selbst das ging nicht mehr.
    Ich empfinde Hass, Schmerz und unendliche Trauer.


    Danke fürs lesen

    Ich, Nicole