Mit 16 Kind verloren!

  • Hallo an alle....
    herzliches Beileid wünsche ich jedem einzelnen, nicht nur jenen welche in jungen Jahren ein Kind verloren haben...
    Ich war beim Tod meines ersten Kindes selbst auch 16 Jahre alt.....
    aber - und das dürfte ein Unterschied sein: ich wußte lange Zeit bevor mein Kind starb, das ich schwanger war.


    Als Frau nicht selbst wahrgenommen zu haben das man schwanger ist und plötzlich mit dem Tod seines Kindes konfrontiert bzu sein....das ist wahrscheinlich der größere Hammer, weil man zweifel in sich und seine eigenen Körperwahrnehmungen hat im Sinne von: warum habe ich nicht bei meinem eigenen Körper begriffen, das mein Körper in anderen Umständen ist?


    Dem versuchten zahlreiche Schreiberlinge bewußt, berechtigt entgegenzustellen die Tatsache, das es weltweit, kulturunabhängig, alters unabhängig gar nicht so wenige Frauen gibt, die erst sehr spät realisieren (die Wahrnehmung haben und auch annehmen können) das ihr Körper/ihre Seele schwanger auf ein Kind ist.


    Kinderseelen leben ihre eigenen Entscheidungen. So gibt es viele Seelen, dir schon vor ihrer Zeugung "wissen", das ihr Leben hier auf Erden nur von kurzer Dauer sein wird, gerade so, als bräuchten diese Seelen nur einen kurzen Besuch hier auf Erden. Dementsprechend verhalten sich diese Kinder sehr unauffällig: es werden wenig Schwangerschafthormone ausgebildet. Das Kind bewegt sich so, das die Mutter gezielt bewußt wenig mitbekommen soll von der Tatsache, das die Frau soeben einen Untermieter hat. Es wirkt auf mich so, als wollten die Kinder versuchen auf diesem Wege die Mütter zu schützen, denn wenn eine geringe Bindung aufgebaut wird, kann der Schmerz geringer sein - scheinbar denken die Kinder so oder so ähnlich.
    In Erinnerung drängt dazu Fabio, dessen Mutter innerhalb wenigen Stunden "alles (von der Tatsache schwanger zu sein, ein schwer behindertes - außerhalb des Mutterleibes nicht lebensfähiges - Kind auszutragen " erfahren hat - nur nicht die Tatsache, wo letzendlich der Leichnam ihres Kindes beerdigt wurde. Gemeinsam ging ich mit ihr auf Spurensuche und wir fanden den Friedhof, auf dem der Leichnam ihres Kindes einem anderen familienfremden zeitgleich verstorbenen Erwachsenen beigelegt wurde - eine außerhalb von Wien häufig getätigte Bestattungsart, wenn es sich um früh verstorbene Kinder handelt und die Angehörigen fristgerecht keinen Beerdigungsauftrag erstellt haben bei einem Bestatter ihrer Wahl. Situationsbedingt muss ergänzt werden: wenn die Mutter mit keinem Mann verheiratet war, hat der "Vater/Erzeuger" (rechtlich betrachtet) wenig Möglichkeiten, die richtigen Informationen rechtzeitig zu erhalten, sodass er (statt der Kindesmutter) die Beerdigung des soeben verstorbenen Kindes in Auftrag geben kann. Ebenso verhält es sich, wenn eine Frau nicht fristgerecht ihre und/oder seine Eltern/Geschwister von der Schwangerschaft, dem erlebnis mit ihrem sterbenden/toten Kind etwas sagt. So kann es aus gesundheitlichen Gründen der Frau dazu kommen, das sie (wegen der eigenen gesundheitlichen Probleme, immerhin hat sie gerade eine Geburt erlebt) nicht fristgerecht die Beerdigung in Auftrag gegeben kann bei einem Bestatter ihrer Wahl. Das ist einer von vielen Gründen, warum sehr viele früh verstorbene Kinder im Auftrag der zuständigen Gesundheitsamtes beerdigt werden.
    Wegen der unglücklichen Wortwahl habe ich hier einiges zusammengetragen, wobei das meiste der dort angeführten Texte nicht von mir ist. Ich dachte nur, das es Wert hat, aufgehoben zu werden...
    Es ist in meinen Augen als Außenstehender sehr schwer, die "richtigen" Worte zu finden. Fachlich trainierte empatiefähige Menschen lassen z.B. den Patienten erzählen und geben nur Feedback bzw fordern auf, das der natürliche Redefluss des Patienten nicht ins Stocken und schon gar nicht zum versiegen kommt (ausgenommen der Patient wünscht von sich aus das Ende dieses für seine Seele gut tuenden Gespräches). Wichtig ist, das der "Schützling/ Patient" am Reden bleibt über seine Sicht- und Gefühlsweise, unabhängig davon, ob ich in "gleicher" Situation auch so fühlen, empfinden, reagieren würde. Ja, das alles lernt man z.B. als zahnärztliche Assistentin, aber auch als Zahntechnikerin im Umgang mit Patienten/Klienten. Ich blicke auf 27 Jahre Erfahrung in beiden Berufen zurück. Das Angebot ist allerdings auch immer ein Zeitfaktor und eine fragte meiner eigenen Ziele in diesem Moment. Erschreckend ist auch, wie viele inhaltlich emotional einsame Menschen es in allen Gesellschaftsstrukturen gibt, die z.B. zum Zahnarzt/Friseur gehen um mit ihm und seinen Angestellten gute Gespräche zu führen.... ;(
    MFG
    Gunnhild Fenia

    Sein Erbarmen hört niemals auf; er schenkt es allen, die ihn ehren, über viele Generationen hin. Lukas 1,50

  • Hallo an alle melde mich mal wieder!


    In den letzten Monaten ist es mir sehr gut gegangen auch mit meinen Errinerungen aber eine ist immer geblieben.
    Nämlich der Wunsch des eigenen Kindes.
    Seit das ganze vorgefallen ist muss ich immer wieder daran denken.
    Die Sehnsucht ein Kind zu haben lässt mich nicht los und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
    Hatte gerade wieder so einen Moment... Ich hatte einen Plüsch Hasen in der Hand und dan wieder diese unglaublich
    große Sehnsucht dieses Spielzeug in Kinderhänden zu sehen. Wie es spielt und lacht.
    Das macht mich total fertig. Es fehlt mir so....


    lg an euch alle!

  • Liebe wolfs eyes,


    es ist schön zu hören, daß es dir in den letzten Monaten besser ging.


    Ich kann gut verstehen, daß dein Wunsch nach einem Kind sehr groß ist, daß dir dein verlorenes Kind so schrecklich fehlt.
    Wie kann ich dir helfen? Ach, ich weiß auch nicht recht was ich raten könnte, kenne ja dich und deine Lebensumstände nicht.
    Am ehesten noch - vertrau der Zeit. Auch wenn das im Moment für dich keine wirkliche Hilfe ist -
    du bist noch so jung, dein Leben liegt noch vor dir. Versuche das Vertrauen aufzubringen, daß deine Zeit kommen wird, und versuche die Geduld zu haben, darauf zu warten.
    Auch wenn du "jetzt sofort" ein Kind haben würdest - der Schmerz um das verlorene wäre wohl nicht wirklich kleiner, es kann ja nicht "ersetzt" werden.


    Liebe wolfs eyes, ich wünsche dir Vertrauen und Geduld - und liebe Menschen, die dich begleiten, bis deine Zeit als Mutter gekommen ist.
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Wolfs_eyes!


    Ich freu' mich auch, zu hören dass es Dir besser geht!


    Wie ist es Dir die vergangen Monate sonst ergangen?
    Hast Du Kontakte mit gleichgesinnten Frauen knüpfen und
    Dich austauschen können?


    Horch mal in Dich rein und denk' darüber nach, ober der Wunsch
    aufgrund Deines Verlustes so stark ist, oder ob Deine Zeit jetzt wirklich
    reif ist, für einen neuen Versuch...
    Das Abenteuer Mutter zu werden ist eine große Sache und Du bist wirklich
    noch sehr jung - Du hast dafür alle Zeit der Welt...


    Liebe Grüße,


    Kate

  • Danke für euren lieben Rat.


    Ja ich habe eine Freundin gefunden die so ziemlich das selbe durchgemacht hat wie ich.
    Und das auch in jungen Jahren.
    Ja also mir ist es sehr gut ergangen. Die Momente wo ich nur zusammen breche und weine sind fast auf null gesunken.
    Ich habe in der Wohnung von mir und meinem Freund immer eine Blume stehen und ein kuschel hase der für mein kleines
    Baby steht. Jeden Tag sehe ich ihn wie er blüht. Ich werde in 3 Wochen zu meinem Freund inzwischen Mann ziehen.
    Wir haben am 19.09 geheiratet. Mein Leben ist sehr bergauf gegangen. Ja im großen und ganzen so wie ich es mir immer geträumt
    habe. Und wenn die Zeit wirklich reif ist werde ich Mutter werden. Dan möchte ich alles richtig machen und dem Kind die Familie
    bieten die es braucht.

  • Liebe wolfs_eyes,


    das sind aber schöne Neuigkeiten!


    Ich wünsche dir und deinem Mann alles Liebe und viel Glück für euren gemeinsamen Lebensweg!
    Du wirst ganz sicher, wenn es einmal so weit ist, eine gute Mutter sein- das spürt man aus deinen Worten!


    Nochmal viel Glück und alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo.
    Vor 1 Woche ist mein Opa gestorben. Ich hatte eine sehr inniges verhältniss zu ihm und er war immer für mich da.
    Und jetzt ist er nicht mehr da. Ja ist halt wieder ein Tiefflug für mich. Es hatt mich und meine Familie hart getroffen. Das macht mich
    wirklich fertig. Jetzt war alles schon dabei endlich wieder gut zu laufen und immer wenn es so aussieht ist irgendwas.
    Naja ich muss wider irgendwie damit fertig werden.........

  • Hallo liebe Wolfs-Eyes!


    Habe bei dir immer nur mitgelesen und möchte mich heute kurz zu Wort melden.


    Habe von deiner Hochzeit gelesen, herzliche Gratulation dazu.


    Und nun der Heimgang deines Opas! Möchte dir dazu meine herzliche Anteilnahme aussprechen. Musste er plötzlich sterben od. hatte er eine Krankheit? Da scheint es endlich wieder gut zu laufen und dann? Möchtest ein bißchen erzählen von deinem Opa? Hat er in eurer Nähe gewohnt?


    Sei ganz lieb gegrüßt


    Linda

  • huhu wolfs-eyes,


    ich weiss nicht recht was ich schreiben oder sagen soll. erst dein verlust des kindes und der schock, und nun dein opa. da stürzt viel auf dich ein. wieder ein verlust, wieder diese trauer ...


    doch auf der anderen seite dieses frohe ereignis der hochzeit. herzlichen glückwunsch dazu nachträglich. hab die nachricht bis heute nicht gelesen. ich kann kir vorstellen, dass du mit deinem mann einen partner an deiner seite hast, der dir kraft und halt gibt, dieses neue ereignis gut durchzustehen.


    magst du von deinem opa schreiben?


    lieben gruss


    burkhard

  • Hallo wolfs-eyes!
    Oh jeh! Mein Beileid zum Tod deines Opas! Und Glückwunsch zur Hochzeit!
    Bei dir geht es ja ganz gewaltig auf und ab.
    Ich möchte mich den Fragen von Linda anschließen.War dein Opa krank? Konntest du dich verabschieden?
    Wann ist oder war die Beerdigung? Bitte entschuldige die vielen Fragen.
    Möchtest du über deinen Opa schreiben?
    Viel Kraft wünscht
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • hallo wolfs eyes!
    auch ich war schon mal in dieser situation.,
    es ist nicht leicht worte dafür zu finden, ich war damals bei eiinem psychologen was mir eigendlich auch nicht wirklich weiter geholfen hat :(
    bei mir ist es jetzt schon gut 5 Jahre her, ich war damals auch sehr jung... ich denke nach wie vor immer noch an das baby und was es wohl geworden wäre ? mittlerweile bin ich aber jetzt auch mama und habe 2 bezaubernde mädchen - also hat sich alles zum guten gewendet obwohl ich das passierte nicht vergessen kann und will- ich schicke dir ganz viel kraft in dieser schweren zeit. und vielleicht möchtest du ja ein bisschen kontakt halten?
    sei lieb gegrüsst!

  • hallo.
    Sorry das ich mich nicht früher gemeldet habe hatte viel um die ohren. Ja mein opa hat in der nähe gewohnt. Er war mein ein und alles
    mann konnte über alles mit ihm reden hat alles bekommen und wollte immer nur das beste. Einfach ein wunderbarer Mensch. Ja eingendlich war er am Anfang nur im Krankenhaus wegen einer Entzündung am ellbogen. Sie konnten ihn aber nicht operieren weil sich herausgestellt hat das er nur mehr 20% lungenfunktion hatte. Darauf wurde er nach hause geschickt mit Medikamenten um die Lunge wieder aufzubauen. Sein Zustand hatte sich verbessert. Ja dan kam der 1 Herzinfarkt. Wir waren alle sehr besorgt um ihn. Er wurde nach Salzburg geflogen. Aber es kam die nachricht er hatt es überstanden. Ja 2 Tage später der 2.te! Auch ihn hat er überlebt und dan wurde er ganz unerwartet wieder in krankenhaus nach hause verlegt. Wo er dan auch wieder vollkommen guter dinge war. Er hat gesagt das er bald wieder kommt. Ja in der letzten Nacht hat er sich bei der Schwester noch aufgeregt das der Fernseher blöd steht und sie hat ihn für ihn umgestellt. Ja und dan 2 Stunden später glaube ich ist er einfach eingeschlafen. Es hat mich vollkommen aus der bahn geworfen. aber auf der beerdigung habe ich für ihn eine Rede gehalten. Das tat mir richtig gut. Aber weh tuts immer noch........
    Danke für die Glückwünsche und das Beileid.

  • huhu wolfs-eyes,


    ich finde es super mutig von dir eine rede bei dr beerdigung für ihn zu halten. mein respekt *hut zieh*


    es hat dir sicher geholfen den schmerz zu verarbeiten. es wäre nicht normal wenn es trotzdem nicht weiter weh tun würde. es ist normal und gehört zum prozess der trauer. schliesslich hast du einen grossen verlust erlitten.


    er ist friedlich eingeschlafen und durch eure gemeinsamen erlebnisse und erfahrungen, eure gemeinsame zeit, das gemeinsame lachen und weinen tief in deinem herzen verankert.


    lieben gruss
    burkhard

  • Liebe wolfs eyes,


    meine herzliche Anteilnahme zum Verlust deines lieben Opas.


    Schön, daß du diese Rede für deinen Opa gehalten hast (halten konntest) - ja, es tut gut, und hilft ein wenig.
    Trotzdem fehlt dir Opa natürlich sehr - mir fehlt meiner auch noch immer!
    Aber du hast recht - sie sind immer bei uns in unseren Herzen, und die Erinnerung und unsere Liebe werden uns immer begleiten.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.