von der Seele sprechen

  • Hallo an Alle!


    Nun ich weiss nicht, wie ich anfangen soll ich versuch es mal so...
    vor ungefähr 18 Jahren ist meine Oma gestorben ich bin bis ich ca 7 Jahre alt war fast nur bei ihr aufgewachsen ( da meine Eltern berufstätig waren).
    Manchmal glaube ich dass ich den Tod von meiner Oma noch nie ganz verkraftet habe.. An manchen tagen macht es mir weniger aus und an manchen Tagen bin ich total traurig -wenn nicht fast sogar zornig ,dass sie mich einfach ("alleine") gelassen hat.
    so fängt erst mal alles an, nun jetzt hab ich noch meinen Opa und 2 wundervolle Kinder, er kommt fast jeden tag zu besuch was auch sehr schön ist und es geht ihm ja eigendlich auch noch sehr gut für sein alter aber irgendwie hab ich immer angst er könnte auch sterben?!- wenn er sich schon nur mal etwas fester "verschluckt" bekomm ich schon fast panik. ich hoffe ihr denkt jetzt nicht dass ich ganz "irre" bin, ich weiss auch eigendlich nicht warum ich das hier rein schreibe aber vielleicht kann mich ja irgendjemand auch nur ein bisschen verstehen und es tut mal ganz gut wenn man seine Ängste mal teilen kann...


    alles liebe und danke fürs zuhören (lesen)

  • Hallo!


    ein stilles Willkommen im Forum


    mein Beileid zum Tod deiner Oma


    so wie ich es herauslesen konnte warst du damals sehr Jung um zu Trauern


    habe das gefühl das du erst jetzt beginnst in dem du dein Opa sehr oft sihst


    diese angst zustände und panik attaken, waren und sind immer wieder meine begleiter in der Trauer


    magst du über deine Zeit mit deiner Oma erzählen?


    alles liebe, maki

  • danke fürs antworten,


    eigendlich ist meine trauer und meine ängste nur eine kleinigkeit im gegensatz zu anderen hier im forum,
    aber es tut einfach mal gut jemandem das zu schildern was man fühlt, kann eigendlich normalerweise nicht sehr gut über themen wie tod und ängste sprechen aber ich bin froh mich jetzt doch hier angemeldet zu haben....


    nun ja was soll ich über meine oma berichten, ich war ja wirklich noch sehr jung als sie an krebs erkrankt ist und an den folgen dann verstorben,
    ich weiss auch nicht ob immer alles gut oder richtig war was sie gemacht hat aber für mich war sie die grösste,
    sie hat mir geholfen wenn ich schulische probleme hatte - ja egal was mich bedrückte sie war immer für mich da.
    Sie war es die mir halt gegeben hat als meine kleine schwester (7 Jahre jünger) auf die welt gekommen ist und alle nur augen für das baby gehabt haben...
    halt so die sachen die einem als kind hald bedrücken...


    danke fürs zuhören und einen schönen abend!

  • Hallo Karin!
    Herzlich willkommen bei uns! Ich empfinde es nicht als Kleinigkeit, über die Trauer um deine Oma zu schreiben.Du warst ein kleines Kind als sie an einer schweren Krankheit starb.
    Kinder empfinden den Verlust eines Menschen anders als Erwachsene.Du nimmst es jetzt,wo du selbst Kinder hast,und deinen Opa um dich hast anders war.Erst jetzt wird dir bewusst,was damals geschehen ist.Wie hast du den Tod deiner Oma denn damals vemittelt bekommen und/ oder "erlebt"?
    Was ist mit deinen Eltern? Du schreibst,deine Oma hat dich aufgezogen und dir nach der Geburt deiner Schwester Halt gegeben.Wie stehst du denn heute zu deiner Schwester?
    Ich hoffe,ich habe nicht zu viel auf einmal gefragt!Beantworte nur was du kannst und möchtest.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Nun dass mich meine Oma "aufgezogen" hat ist eigendlich nicht ganz richtig, ich habe bei meinen Elter gewohnt aber da diese zu dieser Zeit noch beide Berufstätig waren war ich von früh Morgens bis spät Abends bei Omi.
    An den Tag als Sie gestorben ist kann ich mich noch genau erinnern....
    Ich war früh Morgens schon wach als um 06:15 das Telefon läutete, es brauchte dann auch nicht mehr viele Worte dass ich wusst was passiert war...
    Meine Elter haben mich dann von jeglichem was mir noch mehr weh tun könnte abgeschirmt.( wo ich mir heute denke vielleicht hätte das ein bisschen mehr geholfen von diesem schrecklichen erlebniss mehr teil zu haben?) Es wurde mir auch frei gestellt ob ich bei der Beerdigung dabei sein will oder nicht, nur aus einem mir jetzt unverständlichem Grund wollt ich das nicht?! ?( dann auf einmal ists bei mir im Gedächtnis dunkel ich weiss so gut wie gar nichts mehr von der Zeit danach - komisch!
    Dann zu meinen Eltern: mit ihnen hab ich jetzt ein " Super" verhältnis. man kann eigendlich schon sagen dass meine Mama wie eine gute Freundin von mir geworden ist.
    Meine Schwester: jetzt kommen wir soweit auch ganz gut miteinander klar manchmal kleine reibereien aber ich würde sagen das liegt mehr am altersunterschied als an irgend was anderem...
    vielleicht könnt ihr auch mal ein bisschen von euch schreiben wenn ihr wollt, würrde mich auf jeden fall sehr freuen.


    schönen Tag!

  • huhu karin,


    herzlich willkommen bei uns.
    dein anfang, obwohl du gemeint hast du weiss nicht recht wie du beginnen sollst, war schon mal sehr berührend. danke, das du von dir schreibst. ich denk mal das ich für viele hier gilt wenn ich dir versichere, dass wir dich nicht für "irre" halten.


    was du von dir beschreibst klingt für mich völlig normal. du musstest schon sehr früh als kind den verlust deiner bezugsperson verkraften. das du dich an diese zeit erinnern kannst liegt vermutlich auch an deinem verhältnis zu deiner oma. das gefühl von alleine gelassen werden ist verständlich. ich denke, das es für dich wirklich nicht leicht war und ist. nun kommt dein opa täglich zu dir und in dir wächst die angst das er sterben wird. der film von früher beginnt in dir wieder zu laufen.
    es leichter gesagt als getan aber könnte es eine hilfe für dich sein jeden tag, jeden besuch ganz bewusst mit ihm zu gestalten? frag ihn nach seinen erinnerungen von früher auch über die zeit mit dir. vieleicht magst du ja schon ein buch darüber schreiben. erinnerungen sind es wert aufgeschrieben und behalten zu werden. würde es dir gut tun mit deinem opa über deine ängste zu reden?


    ich empfinde es als schatz in dir das du ein gutes verhältnis zu deinen eltern und zur schwester hast. es ist nicht selbstverständlich.


    mein verhältnis zu meinen geschwistern hat sich erst gebessert als ich geheiratet habe. irgendwie hat meine frau einen sehr positiven einfluss auf mich. die auseinandersetzung mit mir und der vergangenheit hilft mir vieles auzuarbeiten was mich bisher wahrscheinlich blockiert hatte. bin mal gespannt wo das noch endet :-)


    dir einen schönen tag
    burkhard

  • Erst mal ein riesen Dankeschön, ich wäre irgendwie nie selber darauf gekommen die Besuche jetzt wirklich bewusst zu erleben _ (vielleicht weil es momentan selbstverständlich ist ) und das mit dem aufschreiben finde ich eine schöne Idee... ( fange auch gleich damit an!).
    jetzt wo ich hier (wenn auch erst seit kurzem) angefangen habe zu schreiben und erzählen, kann ich die wirren Gedanken im Kopf so ganz langsam anfangen zu ordnen - finde es trozdem irgendwie komisch das ich so lange brauche die Dinge zu verstehen...


    Finde es total schön,dass du und deine Geschwister wieder besser miteinander klar kommen!
    Schön dass du eine Frau hast die dir hilft die Vergangenheit aufzuarbeiten und die voll und ganz hinter dir steht :thumbup:


    war toll was von Dir zu lesen und schönen Tag

  • Liebe Karin!


    als ich das erste mal schwanger war und in der 12 woche mein baby verlor konnte ich nicht übe r mei kind trauern, erst nach ca 9 jahren holte s mich ein dan brach es sehr stark aus. sihst du irgend wan müssen wir unsre Trauer leben, wan immer es ist aber sie holt uns ein


    schreib was immer dir auf der seele liegt, wir hören zu (lesen)


    glg maki

  • Hallo Karin!
    Ich sehe gerade,du hast Geburtstag.Ich wünsche dir alles Gute,lass es dir gut gehen.
    Wie hast du den Tag verbracht? Sicher mit lieben Menschen.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karin,


    leider ein wenig verspätet (tut mir leid), aber doch:


    Alles Liebe zum Geburtstag, und alles Gute und viel Kraft für dein neues Lebensjahr!


    Ich hoffe, du hast den gestrigen Tag gut mit allen deinen Lieben verbracht.


    Liebe Grüße
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Karin,
    herzlich willkommen hier bei und und von mir auch nachträglich: Alles Gute zum Geburtstag!


    Du hast deine Oma mit 7 verloren: Kinder tun sich viel schwerer den Tod zu begreifen und sie haben weniger aktive Bewältigungsstrategien zur Verfügung als Erwachsene. Beim Trauern sind Kinder auf die Erwachsenen angewiesen: Erwachsene sollten Kindern zeigen, "wie es geht": Nämlich, dass man Trauer zum Ausdruck bringen soll, anstatt sie zu unterdücken. Zum Ausdruck bringen heißt: Weinen können und dürfen, wenn einem danach ist, drüber reden, was geschehen ist und auch über alle Gefühle reden, an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen ... Viele Erwachsene wissen aber selbst nicht, "wie es geht" und sie wollen Kinder auch vor der Trauer verschonen, indem sie sie nicht miteinbinden in all das, was im Zusammenhang mit einem Todesfall in einer Familie geschieht. Dadurch blockieren sie die Trauer der Kinder. Trauer kommt dann mitunter stark zeitverzögert wieder auf, so wie eben bei dir.Ich habe vor nicht allzulanger Zeit eine junge Frau kennengelernt, bei der genau dasselbe passiert ist, wie bei dir.


    Ich denke, du hast schon gute Tipps bekommen. Gehst du eigentlich öfter Mal zum Grab deiner Oma? Und sprichst du viel mit deinem Opa über sie?
    Liebe Grüße
    Christine