mein stiefvater und meine mama

  • Liebe Katrien.
    Meine Mama hat noch viele Stunden hier im Wohnzimmer in ihrem Bett gelegen. Ich wollte eine würdevolle Verabschiedung von ihr.
    Nicht in der kalten Aufbahrungshalle. Ich bin immer wieder zu ihr gegangen und habe sie berührt und geküsst.
    Als dann am späten Nachmittag die Herren des Institutes kamen hab ihr ihren Schmuck ausgezogen und ihr versprochen, dass wir uns irgendwann wieder sehen.
    Katrien :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Bin gerührt. Ich glaube dass war ein wirklich würdevoller Abschied.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Es tut immer noch so weh.
    Du, bzw. Dein Stiefpapa, hast jetzt schon Jahrestag und Dir geht es auch immer noch nicht wirklich gut :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Ihr Lieben,


    sagt nicht "noch immer"! Ich glaub, nach einem Jahr kann es noch nicht "wirklich gut gehen"! (Zumindest nicht "andauernd", und bei dir Susanne sind es doch überhaupt erst knapp vier Monate)
    Wir haben einen Teil unserer Wurzeln verloren. Stellt euch vor, wie ein Baum aussieht, dem man einen wichtigen Teil seiner Wurzeln genommen hat.
    Er wird sicherlich mehr als ein Jahr brauchen, bis er wieder "in alter Pracht" dasteht.
    Und wir haben dazu auch noch Gefühle, das alles muß erst einmal verarbeitet und verkraftet werden.
    Die, die meinen: "jetzt muß es doch gut sein, vergiß das, sie/er kommt nicht wieder", die haben meist noch niemand Wichtigen in ihrem Leben verloren. Oder sie stehen nicht zu ihren Gefühlen und verdrängen sie.
    Unsere Mütter/Väter sind die Menschen, die wir am längsten in unserem Leben kennen. Ich fände es eigentlich traurig, könnten wir in "kürzester Zeit" wirklich zur Tagesordnung übergehen und sie nicht mehr vermissen.


    Wir werden sie immer vermissen. Aber wir werden lernen, mit diesem Vermissen zu leben, es zu integrieren, und dann wird vieles leichter.


    Katrien, ja, Arbeit lenkt ab, aber - "davonlaufen" bingt auf Dauer auch nix. Es hilft nichts anderes, irgendwann müssen wir uns stellen, sonst verfolgt es uns unser ganzes restliches Leben lang. Und du hast auch nichts davon, solange "weiterzuwursteln" bis du ganz zusammenbrichst.
    Ich hoffe wirklich sehr, daß du mit deiner Psychologin einen für dich gangbaren Weg finden kannst.


    Ich wünsche dir "trotz allem" ein schönes Wochenende, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta. Ich bin wohl zu ungeduldig. Ist eine meiner Schwächen X( Ich denke immer, alles muss schon gestern erledigt sein. Die Trauer, die dauert aber, das habe ich wohl gemerkt.
    Danke :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Katrien,
    ich habe dir bereits vor 2 Tagen geantwortet, könntest du deine Mails nochmal checken, ich habe nämlich die Antwort auf dem Laptop im Büro und jetzt bin ich Wochende und zu Hause ….



    Welche ist jetzt deine richtige Adresse? Die gmail oder die chello? ich glaube ich habe an Chello geschrieben ... LGChristine

  • Christine , nochmals herzlichen Dank.


    Ich fühle mich so abgeflächt, so gedämpft, so leer. Nichts kann mich erfreuen. Möchte verschwinden von dieser Welt und gar nichts mehr denken, fühlen brauchen.


    Habe heute mit meiner Schwester telefoniert.Wir redeten über den bevorstehenden Gerichtstermin irgendwann in September oder Oktober. Sie sagte dass er wohl nicht gestraft werden wird weil er den Unfall absichtlich verursacht hat (hat er laut Augenzeugen gesagt - ich wollte mich umbringen) sondern nur weil er betrunken und zu schnell gefahren ist. Er hat zwar zugegeben dass er alleine Schuld ist am Unfall aber es ist ihn den Nachmittag doch so schlecht gegangen. Seine Frau hatte ihn an den Tag verlassen, seine Firma ist in Konkurs gegangen und dann hat er zu viel Valium, Antidepressiva und Alkohol zu sich genommen. Nach dem Unfall hat er sich auf der Geschlossenen einweisen lassen. Ich reagierte ganz empört weil meine Schwester meinte dass man da auch nichts ändern könnte und wir das so hinnehmen müssen und ich ganz andere Meinung bin. Ich bin erschrocken von den Hass in mir ihn gegenüber und erstaunt über die (wahrscheinlich realistische) Einstellung meiner Schwester. Ich möchte dass er lebenslang kriegt. Immerhin hat er meine Mama umgebracht. Meine Schwester meinte dass wird ihn nicht weiterhelfen dadurch kriegen wir die Mama nicht zurück. Natürlich verstehe ich sie und ich weiss dass sie Recht hat aber mein Gefühl spricht was ganz anderes. Ich bin normalerweise nicht hassträgend aber wird er wirklich so unbestraft davon kommen? Ich weiss nicht wie ich da mit umgehen werde wenn das wirklich der Fall ist.
    Für mich wäre es eindeutig anders wenn es wirklich einen Unfall gewesen wäre, aber er wollte sich umbringen... so liegen die Karten meiner Meinung nach doch anders. Wird sicher noch schwer sein damit um zu gehen. Mal abwarten was Anwalt und Gericht schlussendlich dazu sagen.

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebste Katrien !
    Du bist dort wo ich schon war ! Diese ganzen Termine,das familiäre drumherum.ich könnte heute noch kotzen !!
    Es geht weiter,glaube mir,wie ist eine anders Frage,
    Du findest aus dem Dschungel,es dauert ! Alles Liebe Chrisu ! :2: :30: :8:

  • Liebe Katrien!


    Ja, sicher bringt euch die Verhandlung und auch die Verurteilung eure Mama nicht zurück. Das weißt du ohnehin. Aber ich kann dich gut verstehen, wenn du "Hass" empfindest. Er hat euch eure Mutter genommen. Er hätte seine Selbstmordabsichten auch anders "abwickeln" können. Aber da er Einiges in sich hatte, wie Valium, Alkohol usw. wird er überhaupt nicht an die Folgen anderer gedacht haben. Ich nehme es halt Mal an, dass es nicht in seiner Absicht hat, jemand anders zu verletzen od. zu töten. Er hat ohne Verantwortung gehandelt, er war selber in einer Ausnahemsituation. Natürlich möchtest du, dass auch das verurteilt wird, dass er absichtlich einen Unfrall verursacht hat. Auch wenn der Richter ein gutes Urteil spricht, gerecht wird er dir/euch nie werden. Gar nicht können. ;( Du bist über deine Haßgefühle erstaunt. Ja, das kann ich auch verstehen. Man ist normalerweise nicht so. Aber durch diese Umstände, durch diesen plötzlichen und schmerzlichen Verlust deiner Mama kommen Gefühle zu Tage, die man sich selber nicht zugetraut hätte. Am liebsten möchte man diesen Tag ungeschehen machen. :13:
    Liebe Katrien, mir fallen leider keine "weisen" Worte ein. Ich kann dir nur versichern, dass ich dich verstehen kann. Deine Gefühle sind total menschlich. Nur pass auf, dass die Hassgefühle nicht überhand nehmen, dass sie dir dein Leben nicht noch schwerer machen. Vielleicht lassen sie sich in weiter Ferne in Richtung Vergebung verändern.


    Alles Liebe :30:


    Linda

  • Liebe Katrien,


    wie gut kann ich dich verstehen!!
    Ich weiß, dieser Haß kann "übermächtig" sein, so daß man zeitweise an gar nix anderes mehr denken kann. Aber ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, daß er "nichts bringt". Außer sich selbst das Leben zu vergiften, es noch schwieriger zu machen.


    Linda - "vergeben" habe ich auch nach diesen vielen, vielen Jahren nicht, das schaffe ich einfach nicht. Ich hab schon einmal hier irgendwann geschrieben, wenn ich diesem Unfallfahrer heute plötzlich gegenüberstehen würde, bekäme er wahrscheinlich jetzt noch eine "Ohrfeige" von mir. Zumindest würde ich ihn wohl mit Vorwürfen überschütten und "verbal" niedermachen.
    Was ich geschafft habe ist, diesen Haß umzuwandeln - in eine Mischung aus Gefühlen, die ich gar nicht wirklich beschreiben kann. Schon auch Zorn (aber kein "Haß"), aber auch "Gleichgültigkeit" ( er selbst ist es für mich nicht "wert", mich mit wirklich destruktiven Gefühlen zu "belasten") und ein gewisses "ergeben" ins "Schicksal", ein hinnehmen und akzeptieren, daß es eben so ist, wie es ist. Und zeitweise eine gewisse "Genugtuung" (in die sich erstaunlicher Weise in letzter Zeit sogar ein wenig "Mitgefühl" einschleicht, daß er sein restliches Leben mit dieser Schuld - am Tod eines Menschen schuld zu sein - leben muß.
    Aber das hat sehr, sehr lange gedauert!
    Puh, das ist sooo schwierig, das zu beschreiben. Ich glaube, meine Wortwahl zeigt, wie zwiespältig ich da immer noch bin, und ich hoffe, daß das noch irgendwie verständlich ist, was ich da von mir gegeben habe.


    Liebe Katrien, ich wünsche dir sehr, daß du mit dem Urteil - wie immer es auch ausfallen wird - irgendwie klarkommen kannst.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Linda , Jutta danke.
    Momentan kann ich noch nicht an Vergebung denken oder Verständnis aufbringen. Ich weiss objektiv dass er in einer Ausnahmesituation war, dass Leute die sich suizidieren "wollen" in den Moment nicht mehr klar denken können, dass die auch Hilfe brauchen und dass Ihr Akt ein Hilfeschrei ist. Aber das alles ist für mich keine Entschuldigung für das was er uns angetan hat. Er hat unser Leben von der eine Sekunde in der Nächste geändert und es wird nie mehr so sein wie es mal war. Erstens ist die Mama nicht mehr da und alleine diese Gegebenheit bringt in unsere Familie soviel Traurigkeit. Aber dass (und da kann ich nur über mich reden, wie es für meine Geschwister ist, weiss ich nicht) ich fast paranoid funktioniere seitdem (ich kann ohne Handy neben mir nicht mehr leben, auch in der Nacht), dass ich 24 Stunden Angst habe dass meinen Liebsten wieder was schlimmes passieren wird, dass ich den Sinn des Lebens wieder mal extremst hinterfrage und er an dem alles Schuld hat, das kann ich nicht vergeben, verzeihen. Es ist sicher ein Prozess damit umgehen zu lernen aber wie hart es auch klingt, er tut mir nicht leid.
    Und diese Wutgefühle hab ich nicht nur ihn gegenüber, auch gegenüber meinem Stiefvater ist der Wut groß. Es ist doch nicht weil man anscheinend selber so leidet, dass man anderen leid zufügen muss. Ich finde das schlicht und einfach egoistisch. Und ja auch ich hatte in meinem Leben schon Suizidgedanken aber ich konnte den Mut aufbringen mir rechtzeitig Hilfe zu holen. Es war ein langer Weg (über 5 Jahren) aus ein tiefes, schwarzes Tal, aber es hat sich gelohnt auch wann ich damals sehr verzweifelt war und glaubte dass es nie besser sein wird. Für mich ist es noch immer so dass ein Suizid der leichteste Weg ist, weil wann es gut geht ist alles vorbei. Und nachdem ich letztes Jahres diese Schmerzvolle Erfahrungen erlebt habe, weiss ich, ich werde dieses Leid meine Angehörigen nie und niemals antun.

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Katrien!


    Ja, wie traurig, dieser Mann hat dir deine liebe Mama genommen, hat dein Leben verändert, auf drastische Weise. Ich verstehe dich wirklich. :30:


    Verstehe auch deine Wut gegenüber deinem Stiefvater!


    Und meine Bewunderung dafür, dass du dir Hilfe geholt hast, als es dir so lange schlecht ging!! Toll, dass du es aus dem "schwarzen Tal" heraus geschafft hast. Du hast nicht aufgegeben!!Das ist wunderbar!!


    Dir alles Liebe!


    Linda

  • Liebe Katrien,


    Wut ist okay ;) , laß sie ruhig zu. Auch sie muß raus!
    Und wenn sie sehr groß ist - vielleicht fragst du bei deinem Termin deine Therapeutin nach der Box-Therapie? So wie Maki sie gemacht hat? Ihr hat das ja sehr gut getan.


    Sicher gibt es keine Entschuldigung, wenn ein Mensch anderen so großes Leid zufügt.
    Und mein "Mitleid" hält sich auch in Grenzen. In letzter Zeit denk ich mir halt manchmal, er ist ein "armer Hund" - aber das hat auch 35 Jahre gedauert.
    Es kommt mir so vor, als hätte ich diesen Unfall doch nicht so ganz verarbeitet gehabt, als ich geglaubt hatte, und doch auch ein bissel was verdrängt gehabt. ;)


    Die Angst vor neuen "schlechten Nachrichten", daß einem unserer Lieben etwas passiert - ja, die ist groß. Auch da braucht es harte Arbeit und viel Zeit, bis man wieder etwas mehr Vertrauen ins Leben haben kann. :24:


    Ich wünsche dir, daß du auch diesmal wieder aus diesem Tal "hinauf auf den Berg" findest.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Heute in genau 3 Stunden ist mama letztes Jahr tötlich verunglückt. Und ich fühle mich heute innerlich tod. Ich kann es nicht fassen, 1 Jahr lang habe ich ihre Stimme nicht mehr gehört, 1 Jahr lang gab es kein Lebenszeichen und es wird nie wieder eins geben. Ich kann heute nicht weinen. Es ist alsob alles zugesnürt wurde und abgebrannt wurde. Ich spüre nur Leere und nichts.
    Ich überlege noch ob ich meinen Bruder anrufen soll aber ich weiss nicht .... es ist mir heute alles so egal aber vielleicht braucht er mich oder freut er sich mich zu hören. Wir hören uns sehr selten... ich kann schlecht einschätzen wie er mit Mamas Tod umgeht.... Ich habs Gefühl, wir haben uns in den letzten Jahren verloren. Das tut mir weh weil ich liebe meinen Bruder genau so wie meine Schwester.
    Das Leben geht weiter, anders aber es schreitet fort und irgendwann wird es wieder gut sein... anders aber gut.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Hab gerade mit meinem Bruder und meine Schwester telefoniert. Bei meinem Bruder verlief es total emotionslos ab. Ich glaube er wil l(kann) nicht über Mama reden. Mit meiner Schwester war es dann total schön und traurig, die Tränen sind dann doch gekullert. Wir vermissen uns gegenseitig so sehr dass es richtig schmerzt. Ich bin so dankbar eine so tolle Schwester zu haben.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Katrien!


    Ein Jahr lang nichts mehr die Stimme deiner Mama gehört, ein langes Jahr lang gefüllt mit Sehnsucht, Liebe, des Nichtverstehens, mit Trauer und Schmerz. :13: Liebe Katrien, lass dich Mal drücken! :30:
    Dein Bruder geht mit der Trauer ganz anders um, oder? Vielleicht kannst du ihm Mal einen Brief schreiben. Manchmal geht das fast leichter, in Briefen über Gefühle zu reden. Ich denke, Männer tun sich vielleicht schwerer, dies auszudrücken, aber sie haben ganz ähnliche Gefühle. Aber er weiß sicher, dass du für ihn da sein möchtest. Vielleicht hat er auch das Gefühl, er muss jetzt "stark" sein für dich? Fein, dass du mit deiner Schwester so gut reden kannst. Das ist wunderbar, nicht wahr? Habe auch eine Schwester und bin ebenso sehr dankbar dafür.


    Ganz liebe Grüße


    Linda

  • Hallo Liebe Katrin!
    möchte dir erzählen
    wie ich mit der wut-hass gegenüber dem autofahrer umgegangen bin
    am anfang also die ersten paar monate war sie extrem groß
    dan löschte ich es aus meinem leben aus
    in irgendeiner art und weise war ich harmonie süchtig unterwgs
    so das wut in meinem leben kein platz hatte
    ich verschloß es sehr gut
    das war sehr falsch von mir
    es fehlte das Feuer in meinem leben
    aber nach 17monaten wurde ich sehr heftig damit konfrontiert
    wurde mit diesem puzllestück dem ich kein beachten schenkte konfrontiert
    und lernte damals in der Psychiatrischen Tagesklinik mit Therapeutisches Boxen
    meine wut, den hass, das schicksal,....
    anzunehmen und zulockern
    jetzt hängt bei mir schon fast 2wochen ein Boxsack am ballkon
    und immer wen ich merke ich spüre "es" dan boxe ich sowie gelernt.


    Christin schrieb mir damals diese worte , die mir halfen
    .. ungewollt hat sich der autofahrer einen platz in meinem leben erschlichen
    aber ich habe es ihm gegeben (sollen)
    vergeben oder verzeihen werde ich nie können
    mitleid hab ich keins aber es ist "geschehen"
    das liebste mir weggenommen


    bei dir war er unter suizidwunsch
    bei mir unter stress
    und ich denke Sie haben auch genug zu tragen


    In der tagesklinik lernte ich einen Verursacher kennnen
    ich sah die andere seite
    und glaub mir
    für sie ist es auch nicht leicht
    und
    doch kein vergleich mit dem was wir ertragen müssen


    hoffe das ich dir etwas helfen konnte, ganz liebe grüße maki

  • Linda , Maki Danke! Ich tue mich schwer zu antworten auf was ihr mir geschrieben habt. Es ist nicht so dass ich Eure Ratschläge nicht lese oder sie nicht wichtig einschätze. Nein, ich hab irgendwie keinen Kopf eine gescheite Antwort hinzuschreiben. Ich lese was Ihr schreibt und dann lass ich es durch meinem Kopf gehen und überlege ob dies für mich auch sinnvoll sei oder nicht.
    Boxen ... seine Wut herauslassen ... sicher nicht schlecht ... aber da braucht man sicher viel Platz und ich weiss nicht ob das in der Wohnung wegen die Nachbarn dann nicht zu laut wird.
    Einen Platz in unserem Leben hat der Verursacher sich einfach genommen, wir haben ihn nicht gefragt aber ihm den Platz geben, da tue ich mir noch recht schwer. Ich glaube es fragt Zeit und ob ich jemals vergeben kann... pff
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Katrien. Das vermissen unserer Mütter tut immer mehr weh.
    Ich möchte auch endlich mal wieder im Supermarkt einen Anruf von ihr erhalten.
    Sie war dann immer ganz stolz, wenn sie es geschafft hat, mich auf dem Handy zu erreichen.
    Das wird nie mehr so sein.
    Sorry,ist doch Dein Trade. :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Katrien!


    Du, mir geht es auch so. Habe manchmal das Gefühl, keine "gescheite" Antwort schreiben zu können. Aber ich denke, sie muss nicht unbedingt "gescheit" od. sehr "durchdacht" sein, einfach über seine Gefühle schreiben zu können, das ist das Feine. Macnhmal hilft eben das Schreiben alleine schon, dann das Verstanden werden von Anderen, das Mitgefühl, ...


    Wie waren deine letzten Tage?


    Konntest wieder Mal mit deinem Bruder telefonieren? Mailt ihr auch manchmal?


    Sei lieb gegrüßt


    Linda