Meine geliebte Mama

  • Vielen Dank.



    Auf dem Foto das ist meine Mama im letzten Sommer.




    Wisst Ihr, ich hab e ja noch zwei Schwestern. Die sind viel älter als ich. Haben geheiratet und hatten ihre eigenen Familien.


    Schwester 1 ist jetzt 66, geschieden, hat zwei Kinder und 3 Enkel


    Schwester 2 ist nun 60, verheiratet, keine Kinder.


    Jetzt hat Schwester 1 keinen Kontakt zu ihren Kindern. Hat auch dafür gesorgt, daß ihre Kinder und Enkel, ihre Oma, meine Mama auch nicht besuchten.


    Wir haben die Kinder über 10 Jahre nicht gesehen.


    Mein Schwager hat einmal sehr deutliche Worte für ihr Verhalten gefunden. Von dem Tag an, will sie nichts mehr mit dem Schwager zu tun haben.


    Sie kam zu keinem Familienfest, wenn die andere Schwester mit Mann kam.


    Selbst als Mama 80 wurde und das im Restaurant gefeiert hat, ist sie nciht gekommen.


    Wir waren immer gezwungen jedes Fest zwei mal zu feiern, nur wegen ihrem Dickkopf.




    Sie wohnt hier in unserem Ort. Beide Schwestern haben sich in all der Zeit, in der Mama krank war, nciht wirklich oft hier blicken lassen. Ganz zu schweigen von Hilfe.


    Gut, ich selber kann nicht gut fragen. Aber es ist doch auch ihre Mama. Da hätten die doch einfach mal kommen können.


    Ich bin schon enttäuscht über deren Verhalten.


    Das Geld was noch auf Mamas Sparbuch ist, das wollen sie natürlich haben. Kleidung von Mama haben sie auch sofort mit genommen. Am Tag der Beerdigung schon.


    Ich werden das durch 3 teilen müssen. Keine von Beiden will verzichten.


    Keine hat Mama je mal das Essen hier bereitet.


    Keine hat Mama gewaschen, angezogen, den Po gewischt, usw.


    Aber beim Geld, war es ja auch ihre Mutter. Das steht uns zu.




    Mir geht es nicht um das Geld. Nur die Einstellung der Schwestern, die macht mich krank.




    Zum Glück bin ich auf sie angewiesen. Ich haben ein paar gute Freunde, die mit mir geweint und mir geholfen haben in den letzten vier Wochen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!


    Ja, zum Glück hast du gute Freunde, die mit dir geweint haben, die dir geholfen haben. Denn auf deine Schwestern kannst du anscheinend nicht recht zählen. Dass es auch ihre Mutter war, war ihnen vorher nicht recht bewusst, erst jetzt, wenn es um die Euros geht. Verstehe dich sehr gut, dass das schmerzt. Ja, es geht gar nicht Mal so um das Geld, nicht wahr, aber einfach diese Einstellung schmerzt so wahnsinning. Kaum blicken lassen, nie der Mutter was Gutes tun und dann gleich "Hand auf". Verstehe deine Enttäuschung sehr gut.


    Deine Mutter wusste, was sie an dir gehabt hat. Sie wird dir dankbar gewesen sein, dass du ihr eine so liebe und tüchtige Tochter warst.


    Hast du Mal mit deiner Mutter über Finanzen gesprochen? Wollte sie das auch, dass alles aufgeteilt wird? Hoffentlich könnt ihr alles ohne Streit abwickeln.


    Ganz liebe Grüße


    Linda

  • Guten morgen Linda.


    Meine Eltern kannten ihre anderen Töchter. Vor 20 Jahren haben sie unser Haus auf mich überschreiben lassen.


    Denn all die Jahre ist mein Geld mit hier ins Haus geflossen. Wir haben immer ein Konto gehabt und alles wurde aus einem Topf gezahlt.


    Mama hat immer geahnt, daß, wenn sie nciht mehr ist, da was kommt.


    Alle Sparguthaben sind auf meinem Namen- bis auf das eine Buch. Wollte meiner Mama den Spaß nicht verderben. Sie hat ab und an gern da rein geguckt und sich über Ihre Euros gefreut.


    Schwester 1 war immer sehr eifersüchtig auf mein gutes Verhältnis zu unserer Mama.


    Gerade sie hat Mama auch viel zu verdanken. Sie hat mit 19 ein Baby bekommen. Aber keine Mann dazu. Anfang der 60er war das hier auf einem Dorf noch ein Hammer. Meine Eltern haben das Kind wie ihr eigenes erzogen.


    Erst als das Mädchen 7 war und in die Schule kam, hat Mama meiner Schwester gesagt, die war in der Zeit verheiratet, sie soll das Kind jetzt selber nehmen. Noch mal eine Schulzeit anfangen, konnte Mama nicht. Zudem war ich zu der Zeit häufig im Krankenhaus.


    Wie all die Jahre vorher auch.




    Begreifen kann ich deren Benehmen nicht. Jetzt warte ich nur noch darauf, daß Schwester 1 zum Anwalt läuft und noch mehr haben will.


    Sie war gestern schon auf der Bank und wolle das Geld haben.




    Ich krieg echt die Kriese.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Du tust mir so leid.
    Eifersucht,Neid, Geldgier........
    Aber alle kriegen irgendwann zurück was sie anderen antun,davon bin ich überzeugt.
    Laß dich nicht unterkriegen,du bist ein herzensguter Mensch und deine Mama weiß was du für sie getan hast.


    Ganz liebe Grüße Lisi

  • Liebe Susanne!


    Gut, dass deine Eltern da vorgesort hatten und das Haus der "Richtigen" überschrieben haben.


    Ja, wie Christine schreibt, das alles verletzt einfach sehr. Deine Schwestern klingen irgendwie "verbittert", dabei war deine Mutter euch allen eine gute Mutter. Alle Achtung auch davor, ein Enkelkind noch so lange zu behalten. Das Gefühl des Dankens und dass man einen Teil seiner Mutter zurückgeben möchte, das kennen sie wohl nicht.


    Lass dich von ihnen nicht zu sehr kränken! Pass auf dich auf!


    Lieben Gruß


    Linda

  • Ich danke Euch für Eure lieben Worte.


    Hab das Gefühl, daß wir uns alle schon lange kennen. Vielleicht verbindet uns die Liebe zu unseren Verstorbenen?!


    Am Samstag kommen zwei Cousinen meiner Mama mit ihren Männern. Die hatte ich vor 4 Jahren über das Internet gefunden.


    Damals hatten wir keine Ahnung wo die wohnen. Weil der Vater dieser "Kinder", ein Bruder Mamas Papa, im Krieg gefallen ist und die Kinder wurden von deren Mutter ins Kinderheim gebracht. Von da an hat sich die Spur verloren.


    Als ich 2006 dann mit PC anfing, hab ich versucht was heraus zu kriegen. Hab sich sehr schnell gefunden.


    Wie haben uns ein paar mal gegenseitig besucht. Das sind ganz liebe, nette Menschen.


    Jedenfalls konnten die am Tag der Beisetzung nicht kommen. Aber Samstag ist es so weit.


    Eigentlich wollen die das Mittagessen zahlen. Mir sollen keine Kosten und Arbeit entstehen.


    ABER, ich werde das Essen noch von dem Sparbuch selber zahlen. Danach kann es dann aufgelöst werden.




    Ach man, ich kann das ganze immer noch nciht fassen.




    Jedes mal wenn ich meinen PC hoch fahre, hab ich Mama auf dem Bildschirm. Ich spreche dann mit ihr.


    Abend erzähle ich ihr was den Tag über so war.


    Jetzt laufen schon wieder die Tränen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Heute ist meine Mama nun einen Monat nicht mehr bei mir. Genau um diese Zeit hat sie einfach aufgehört zu atmen.


    Ich vermisse sie so sehr.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Es tut mir so leid!
    Ich versteh dich so gut.
    Unsere Mamas haben uns unter ihrem Herzen getragen und mit ihnen ist auch ein teil von uns gegangen.


    Aber sie sind da und es ist gut wenn du mit ihr sprichst,sie hört dich!


    Traurige Grüße Lisi

  • Ja Lisi, ich erzähle Mama immer was sich hier bei mir so tut.


    So auch, daß heute die Cousinen kommen.


    Wie lange mag der Schmerz noch dauern? Er ist manchmal zu ertragen, aber dann wieder......


    Kennt Ihr das auch; wenn ich mit guten Freunden über Mama rede, also Leute die sich auch mochten und kannten, ist das schlimmer, als wenn ich mit "Fremden" über sie rede.?


    Am Telefon bei meiner Freudin, kommen mir regelmäßig die Tränen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo Susanne, den Verwandtenkram kenn ich auch, was da alles zum Vorschein kommt, Hintergründe usw, da fallen einen die Schluffen aus.


    Aber das ist eben so, warum wer mit wem keinen Kontakt hat, usw, das kenn ich auch und ist ein zusätzlicher Stressfaktor, und weil man nicht alles kennt und weiss was damals geschehen ist, ist es für einen unverständlich. So sehe ich das heute. Zudem habe ich das Gefühl, alle sind so nervlich angegriffen, das eh jeder Piep eine Katastrophe auslösen kann, so jedenfalls bei uns.


    Heute ist heute, und heute scheint die Sonne bei uns, also richte ich meine Gedanken auf heute.


    Dir wünsche ich alles LIEBE, mit lieben Grüssen Petra

  • Ja Du hast Recht. In diesen Tag ist man sehr empfindlich und meint Jeder will einem was.




    Heute waren die Cousinen mit ihren Männer hier. Wir sind noch einmal auf den Friedhof und dann in das Restaurant gegagen, wo auch der Kaffee stattgefunden hat.


    Schwester 2 mit Mann waren auch da. Schwester 1 kommt ja nicht, wenn der Schwager da ist, läßt sie es eben bleiben.


    Wir hatten einen angemehmen Tag. Jetzt sind sie wieder auf der Autobahn un fahren heim. Das wir so 1,1/2 - 2 Stunden dauern.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne !
    Das geht mir auch so.Ich kann mich mit "Fremden" "leichter" über meinen Bruder bzw. meinen Vati unterhalten als mit Freunden ,Verwandten oder gar mit meinem Mann oder meiner Mutti.
    Da laufen die Tränen nur so!
    Wie lange das dauert? Tja,wer weiß das schon.... ?(
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Für heute hab ich einen Nachruf für meine Mama in die Zeitung setzen lassen.


    Eine Freundin hat schon angerufen, weil sie das gelesen hat.


    Mir laufen schon wieder die Tränen, weil hier die Zeitung jetzt auch da ist.


    Ich kann es nicht fassen, daß alles so endgültig ist.



    :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Sagt mal, kennt Ihr das auch?


    Ich könnte zur Zeit mehr Süßigkeiten essen als gut für mich sind.


    Hat das mit der Trauer was zu tun?


    Besonders am Abend, wenn ich vor dem Fernseher sitze.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo Wilma, kenn ich auch , und habe aber gleichzeitig seid mein Vater gestorben ist, Appetitlosigkeit,


    und kochen, mit ach und krach, bekomm ich das hin. deswegen wohl auch Abends ............Ist eben alles ein bisschen durcheinander.


    Und dieses WETTER heut, das nervt mich zusätzlich.


    Einen schönen Abend Petra

  • Hallo ihr Naschkatzen!


    Das Phänomen ist bekannt, ihr versucht damit das Loch zu füllen, das der Tod hinterlassen hat. Also passt auf: Das Loch kann man nicht füllen, man muss damit leben lernen - langsam, Schritt für Schritt. Wenn ihr es versucht mit Süßigkeiten zu füllen, dann hilft es erstens nix und zweitens nehmt ihr zu ... und das macht Frauen meist auch nicht glücklicher ;)


    Also: Versucht dreimal am Tag eine Kleinigekit zu essen, auch wenn der Appetit nicht da ist.
    Achtet drauf, dass ihr bei jeder Mahlzeit Eiweiß, Vitamine und Kohlehydrate dabei habt und zwischendurch mal ein Stück Obst und 5 Nüsse ... dann habt ihr abends weniger Heißhunger auf Süßes! Und wenn ihr jeden Tag eine Rippe Schokolade esst, dann wird das nicht schaden!


    Liebe Grüße von der ...
    TrauerForums-Diät-Assistentin :D

  • Hallo Christine.


    :2: Für Deinen Rat. Das stimmt wohl wirklich. Denn am Abend hab ich niemanden mehr, mit dem ich reden kann. Also sopfe ich mir was süßes in den Mund. Mama hat immer geschimpft, wenn ich etwas mher genascht habe.


    Nur Nüsse,die kann ich nciht essen, wegen meiner Allergie.


    Aber ich weiß ja jetzt, daß mein "Verhalten" wirklich mit der Trauer zusammen hängt. ?(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Meine Mama hat ja schon lange nciht mehr in ihrem Schlafzimmer geschlafen. Ich wolle das für sie schon vor Jahren renovieren lassen, aber sie hat den Dreck und die Unruhe gescheut.


    Hat immer gesagt: Wenn ich nicht mehr bin, dann kannst Du machen was Du willst.




    So, jetzt renoviere ich das Zimmer. Oft frage ich, ob ihr das wohl Recht ist, was hier alles gemacht wird. Ihren großen Schrank lasse ich bestehen. Der ist zerlegt, wird aber wieder aufgebaut. Heute hat eine Schulfreundin die Türen gestrichen. Hab immer so ein Gefühl,..........


    was Mama jetzt sagen würde.


    Ich kann mich nicht freuen. Vielleicht hab ich zu früh angefangen?!


    Aber immer auf das Zimmer meiner Mama gucken, das war mir auch zu schwer ums Herz. :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne