Verloren im Leben

  • Die Monate vergehen so schnell. Mama ich verstehe diese Welt nicht. Morgen werden Maly und Phili schon ein halbes Jahr alt. Irgendwie habe ich nicht mitbekommen das soviel Zeit vergangen ist. Ich weiß noch was du damals gesagt hast. Ich fand es merkwürdig, weil es ziemlich wenig war. Heute bin ich mir sicher das es dir schon richtig schlecht gegangen ist. Nur habe ich es nicht bemerkt. Warum konntet ihr beiden mir nicht die Wahrheit sagen? Du könntest noch leben. Ich werde das alles niemals verstehen.

  • Liebe Malin,


    das passiert oft mit dem wenig oder nichts sagen.

    Oft können Sie es selber nicht einordnen haben keine Worte dafür.


    Mach Ihnen vor allem Deiner Mama und Dir keine Vorwürfe.


    Die Zeit ja vergeht für uns ist Sie ein Stück weit stehen geblieben ein anderes Zeitgefühl auch das ist normal, vergeht aber wieder.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Linchen, vielen Dank für deine Antwort. Die Vorwürfe werde ich mir wohl für immer machen. Ich kann mir die Fehler die ich gemacht habe nicht verzeihen. Vielleicht wird es mit Hilfe der Psychologin irgendwann besser. Für meine Mama tut es mir unendlich leid. Sie hat noch so leiden müssen. Keine Ahnung wie ich damit jemals klar kommen soll.

  • Zu wieviel Prozent bin ich schuld das meine Mama nicht mehr da ist? Diese Frage drängt sich immer wieder in meine Gedanken. Die Möglichkeit nicht schuld gibt es nicht. Ich habe Angst erneut solche gravierenden Fehler zu machen.

  • Liebe Malin,


    du hast keine Schuld bitte tue Dir das nicht an.das

    Wir machen und handeln in diesen Momenten und Situationen so gut wie wir es können nach besten Wissen und Gewissen mit Liebe uns allem was dazu gehört.


    Das was wir nicht aufhalten können weil es eben schlicht nicht geht was wir aber alle hier gerne wollen das es anders wäre.

    Das wir das aufhalten könnten, hätten können.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Malin, ich glaube auch nicht dass du Schuld hast, aber selbst wenn du einen Fehler gemacht haben solltest, dann zeigt dass nur dass du ein Mensch bist. Wir machen alle Fehler. Und unsere Gehirne ermöglichen es uns manchmal nicht die Wahrheit zu erkennen und danach zu handeln. Der Tod ist nicht verhandelbar und wir haben es nicht in der Hand unsere geliebten Menschen oder auch uns selbst vor ihm zu schützen. Das ist vielleicht die schlimmste Erkenntnis: wir sind machtlos.

  • Danke für eure Worte. Ich habe schon versucht anders zu denken, es geht aber nicht. Ich kann mir die Fehler selbst nicht vergeben. Es ist viel Enttäuschung über mich selbst, weil ich nicht erkannt habe das die Situation ernst ist. Unter Stress scheint mein Gehirn auszusetzen, darf es doch aber nicht. Andere hätten die Kontrolle behalten und wenigstens im Krankenhaus richtig agiert, dem Arzt und Pflegepersonal nicht geglaubt. Ich stand völlig neben mir, habe wichtiges vergessen zu sagen, dem blöden Arzt vertraut, nicht bemerkt das Untersuchungen oberflächlich waren. Da sind so viele Details die ich nicht schreiben kann.

  • Gestern habe ich zwei von den Katzen abgegeben die meine Eltern in einem Kleingarten hatten. Jetzt bin ich nur noch am heulen, es fühlt sich entsetzlich und falsch an. Meine Mama hatte aber noch gesagt ich soll sie abgeben. Schließlich brauchen sie ein richtiges Zuhause. Nur mein aktueller Zustand ist so mies, ich kann mit Abschied überhaupt nicht mehr umgehen. Jetzt denke ich, es wäre auch genug Platz gewesen um sie mit nach Hause zu nehmen, wenigstens einen. Ich kann mich selbst nicht mehr leiden und verzweifel an jeder Entscheidung die ich treffen muss. Nie wird es richtig.

    Nach wieviel Monaten oder Jahren wird das psychisch alles wieder besser?

  • Liebe Mama,

    der Rat die Kätzchen wegzugeben war leider eine schlechte Idee. Du wusstest damals aber auch nicht wie es mir jetzt geht und was alles furchtbares passieren wird. Ich weine nur noch, hätte sie niemals weggeben dürfen und mach mir die schlimmsten Vorwürfe. Ich mach alles falsch. Keine Ahnung was ich jetzt tun soll, ich will wenigstens einen wieder. Ich weiß nicht mehr wie der Spruch ging, mit man soll den Ast nicht absägen auf dem man sitzt. Blöd wie ich bin habe ich genau das getan. Jetzt erst merke ich wie sehr ich diese Tiere brauche. Es ist alles so still ohne die zwei. Ich bin so wütend auf mich. Immer merke ich erst im Nachhinein was richtig oder falsch ist. Warum mach ich immer wieder so viele Fehler?

  • Liebe Malin,


    Tiere helfen uns gerade in der schlimmsten Phase sind und können Sie ein Halt sein.


    Nun hast Du festgestellt das Du sie brauchst und Sie Dir fehlen weil Sie Dir auch viel gegeben haben und Dir etwas bedeuten.


    Jetzt gilt es einfach zu handeln, rufe diese Menschen an die Deine kleinen haben erkläre Ihnen die Situation und hole Sie Dir zurück.

    Ich würde es auf jeden Fall versuchen.


    Du hast nichts falsch gemacht Du wolltest das Beste für Sie und Dich und nun stellt sich heraus das es einfach schlicht anders ist.


    Vlg.Linchen

  • Liebe Linchen,

    danke das du mir Mut gemacht hast zu versuchen die zwei zurück zu bekommen. Leider war der Versuch bisher erfolglos. Ich bin sehr traurig, den beiden geht es nicht besonders gut, sie sind wohl sehr verängstigt. Ich probiere es morgen noch mal. Keine Ahnung was ich mit meinem beschissenen Leben tun soll, wenn das nicht klappt.

  • Liebe Malin,


    das tut mir leid vor allem das es Ihnen wohl auch nicht besonders geht.

    Ich würde es noch mal probieren ich weiß das ist ne Sch...Situation.


    Eigentlich erwartet man das Menschen das verstehen in so einer Situation das nennt man Empathie.


    Sei mutig probiere es noch mal.💪✊️


    Vlg. Linchen

  • Hallo Malin ,

    versuchen kann man es sicherlich noch einmal . Anscheinend fühlen Sie sich in der neuen Umgebung auch nicht wohl.

    Ja Tiere können in der Trauer eine Stütze sein. Etwas Normalität in der Situation . Falls es nicht klappen sollte , dann vielleicht eine Katze aus dem Tierheim.

    Meine Mama hat sich einen Hund wieder zugelegt. Ich merke auch wie der kleine mir gut tut aber es ist auch eine Verantwortung dem Tier gegenüber.

    Ich für mich persönlich würde mir glaube ich kein Tier zulegen , aufgrund meiner Schichtarbeit wäre das arme Tier dann oft alleine . Aber so kann ich unterstützen und meiner Mama damit helfen. Das hätte Papa bestimmt auch gewollt.

  • Eine unglaubliche Schütze Tiere sind etwas wunderbares gerade in so einer Situation weil Sie uns so annehmen wie wir sind und unglaublich sensibel und oft wesentlich tröstender als Menschen ohne jegliche Erwartungshaltung uns gegenüber.


    Vlg. Linchen

  • Ich Danke euch dafür das ihr mir Mut gemacht habt.

    Habe die beiden heute wieder geholt. Ich kann mich aber nicht freuen, schwanke zwischen Erleichterung darüber das sie wieder da sind und völligem entsetzten. Der eine Kater ist nur noch Fell und Knochen, der andere hat eine Verletzung an der Pfote die blutet. Sie haben in fremder Umgebung nicht fressen wollen.


    Warum muss ich immer wieder solche Fehlentscheidungen treffen und andere müssen darunter leiden? Die schlechte Erfahrung werden die beiden ihr ganzes Leben mit sich tragen. Jedesmal wenn ich sie anschaue fang ich an zu weinen.

    Keine Ahnung wie es weiter gehen soll. Ich hab schon einen eigenen Kater. Die beiden kleinen Katerchen und die Mutter Katze sind aus dem Garten von meinen Eltern, waren dort zugelaufen. Ich kann mich nicht dauerhaft um alle kümmern. Keinen Plan, wie das langfristig gehen soll. Kann nur hoffen das ich eine liebe, zuverlässige Familie finde oder einzel Person um wenigstens eines der Tiere sicher woanders unterzubringen.


    Liebe Grüße an alle die hier lesen

  • Liebe Malin,


    erst mal schön und gut das Du Sie wieder hast.

    So und nun erst mal ganz viel Liebe und Wärme und die beiden aufpeppeln sollte jetzt recht gut funktionieren.

    Die Wunde vielleicht von einem Tierarzt anschauen lassen würde ich auf jeden Fall machen.


    Alles andere wird sich finden ganz langsam mit der Zeit.

    Erst mal sind Sie zurück.


    Vlg. Linchen

  • Mama, ich halte das alles nicht mehr aus. Ich möchte weglaufen vor den Bergen an Problemen. Ich will mit dir reden, es geht nicht das du nicht mehr da bist.

    Heute muss ich wieder ständig an die Frage denken die du mir noch wegen A. gestellt hast. Ich seh diese scheiss Bilder aus der Klinik, immer und immer wieder vor mir, wie du weinst und plötzlich nicht mehr richtig reden konntest. Ich verstehe nicht warum ich das nicht begriffen habe und alles falsch gemacht habe. Das wird mich für immer schwer belasten. Ich würde eigentlich gern noch ein wenig leben aber nicht so.