der Tod und das Leben

  • oder auch umgekehrt! Es ist beinahe wie mit dem Huhn und dem Ei, es gehört untrennbar zusammen und doch weiß man nicht was zuerst kommt oder ist oder war.


    Hallo Zusammen,


    ich bin neu hier, habe sicher noch nicht alle Einträge studiert und bin daher auch mit den Gepflogenheiten dieses Forums nicht vertraut. Doch ich schreibe jetzt einfach mal weiter:


    und vorallem ist es unheimlich schwer, den TOD ZU LEBEN ! Wir allesamt hier scheinen uns diese schwerwiegende Unheimlichkeit gemeinsam von der Seele reden und fühlen zu wollen. Sozusagen haben wir das Leben nach dem Tod aufgenommen, eigentlich mussten wir es aufnehmen, denn wenn es auch momentan bei Tod eines geliebten Menschen so scheint, als ob die Zeit stehenbliebe, so fährt sie doch in einem fort und treibt uns wie ein großer Strom weiter, wir können gar nicht dagegen ankämpfen, wir müssen mitschwimmen. Einerseits gut so, aber andererseits geht irgendwie alles zu schnell, viel zu schnell bis man dann irgendwann hinterherhinkt.


    Mit lieben ersten Grüßen
    Memo

  • Herzlich Willkommen hier im Forum.


    Ich erlebe es auch, die Zeit rennt und rennt, obwohl sie eigendlich nicht so rennen sollte.


    Als mein Vater starb, 25,2,2010 ´hatte ich das Gefühl alles geht jetzt langsamer, aber genau das Gegenteil ist der Fall.



    Ich wünsche Dir eine schöne Zeit hier, und das was Du suchst



    Mit lieben Grüssen Petra

  • Hallo Liebe Memo!


    Herzliches Willkommmen im Forum!


    Ja es sind Wahre worte!!!


    Das LEBEN und der Tod gehören zusammen
    die Geburt und das Ableben!!!


    wenn die Welt für einen zusammenbricht, dann macht man sich mehr denn je gedanken : Was ist eigentlich "Leben"???
    habe oft das gefühl wir "Leben um zu Sterben"
    und doch
    fange ich erst jetzt "wieder" nach fast 2Jahren , mich zu freunen im Leben



    Darf ich fragen wen hast Du verloren?


    ganz liebe grüße, maki

  • Hallo Memo
    Willkommen hier bei uns. Erzählst Du uns mehr über Dich? Hast ja bestimmt schon bei uns mal rein gelesen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Schönen Abend,


    ich habe noch kaum reingelesen, eher die Diskussionen durchgelesen. Es darf sich irgendwie einfach entwickeln.


    Mein Mann ist am 3.2. diesen Jahres völlig unerwartet von uns gerissen worden. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen. Irgendwie finde ich keine Worte zu schreiben. Es fällt mir sehr schwer. Erst heute morgen beim Beobachten des wundersamen in rot und gelb getauchten Sonnenaufganges ist der ganze Kummer wieder über mich hergefallen. Immer wieder hat er mich telefonisch an diesem wunderbaren Schauspiel teilhaben lassen, wenn er alleine unterwegs war. Überhaupt hatten wir trotz unserer langen Partnerschaft (20 Jahre) eine sehr kommunikative und gute, vertrauensvolle und kraftspendende Beziehung. Gemeinsam waren wir stark und beinahe unzertrennlich. Und nun sitze ich da alleine herum und kann mich nirgends anlehnen, gemeinsame Zukunft diskutieren/planen, Kraft danken, Entscheidungen treffen, und und


    Memo

  • Liebe Memo,
    ich darf Dir meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen.
    Du hast sehr gute Worte gefunden die Du geschrieben hast. Hier im Forum hören wir Dir auch alle gerne zu. Es tut vielleicht ganz gut die Gedanken von der Seele zu schreiben.
    Ich will Dir viel viel Kraft schicken.
    Liebe Grüße Josef

  • Hallo Josef,


    schön von Dir zu hören, aber ich tu mir jetzt etwas schwer, da ich nicht weiß, was Dir im Leben auferlegt wurde bzw was dir durch Tod genommen wurde?


    Seitdem Ableben meines Mannes bin ich heimatlos, egal wo ich mich befinde, er war meine Heimat. Doch sind unsere Kinder und ich in der glücklichen Situation noch immer "UNS" zu haben, aber beide vermissen ihn unendlich. Wir gehen sehr vorsichtig und behutsam miteinander um, keiner möchte den Anderen irgendwie zusätzlich belasten oder wehtun. Trotzallem versucht aber jeder für sich wieder sich in seinem Leben zurechtzufinden, obwohl es sehr sehr schwer ist. Überhaupt unser besonderer Sohn (Down Syndrom), der jetzt bald 20 Jahre alt wird, er möchte in die Rolle seines Vaters schlüpfen und erkennt dadurch noch mehr seine Unzulänglichkeiten. Unsere Tochter (16) hatten eine ganz tolle Beziehung zu ihrem Vater, vorallem auch deswegen, weil sie über viele gemeinsame Interessen diskutieren konnten.


    Bitte erzählt mir auch einwenig eure Lebensgeschichten oder gebt mir einen Hinweis, wo ich nachlesen kann, ich fühl mich gerade so einsam im Erzählen, danke.


    Schönen Tag allen miteinander
    Memo

  • Liebe Memo,


    leider ist mein Vater vor vielen Jahren gestorben.
    Habe auch einen Thread hier im Forum
    <<Trauer um Vater schon vor über 10 Jahren gestorben>>


    Es ist schön zu hören, dass ihr, also Du und Deine Kinder sowie ich herauslese ein so liebevolles Verhältnis zueinander habt.


    Alles alles Liebe und Gute
    Josef

  • Danke für die Infos. und ja zum Glück habe ich Kinder. Aber die alleinige Obsorge und Verantwortung über alles erscheint mich manchmal zu erdrücken. Die Anlehnungsbedürftigkeit bleibt völlig isoliert stehen und weiß nicht wohin, die Zukunftsorgen schnüren zu und der Vergangenheitsschock lähmt, wie soll man da bloß im Moment in der Gegenwart leben. Der Vollmond erhebt sich zurzeit klar ersichtlich über den nächtlichen Himmel und erlaubt manch direkt mystiches Schauspiel. Wo auch immer ihr seid, der Mond ist immer der gleiche und man kann ihn überall beobachten, natürlich vorausgesetzt er herrschen klare Verhältnisse. Er ist eine Konstante, er kommt und geht, wird größer und kleiner, hält seinen Rythmus bei, was auch immer hier auf Erden geschieht, es berührt ihn nicht. Er behält seinen Rythmus bei und lässt sich nicht beirren, vielleicht können wir etwas Kraft von ihm danken. Zumindest wünsche ich das jedem, der sich Kraft wünscht, braucht oder besonders notwendig hat.


    Gute Nacht
    Memo

  • Liebe Memo,


    ein liebes Willkommen im Forum und meine herzliche Anteilnahme zum Verlust deines Mannes.
    Ich kann mir vorstellen, daß das "von jetzt ab alleine verantwortlich sein" dich manchmal zu erdrücken scheint. Es ist schwer, wenn die "Schulter zum Anlehnen" so plötzlich nicht mehr da ist. :24:


    Kurz bevor ich deinen letzten Beitrag las war ich gerade draußen und hab auch zum Mond raufgeschaut. Und dachte mir ähnliches. Es ist beruhigend, so da zu stehen und zu wissen: da ist etwas, was konstant ist, sich nicht "ändert".
    Mir gibt das immer viel Ruhe und damit auch Kraft, wenn ich ein bissel im "Mondschein sinnieren" kann.


    So schicke ich dir mit diesem schönen Mond die Kraft, die du brauchst.


    Alles Liebe
    Jutta



    PS: unter dem Namen und Avatar steht bei jedem Beitrag: "Beiträge: ...." Wenn du da draufklickst und zum ersten Beitrag gehst, so findest du meist die Geschichte des Schreibers

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo Memo,


    auch ich wünsche dir nachträglich ein herzliches Beileid!


    Ich verstehe dich nur allzugut; auch ich habe meinen Mann vor über 2 Jahren verloren und auf einmal fehlt die zweite "bessere" Hälfte. Wir haben 19 schöne Jahre miteinander verbracht; ich kannte meinen Mann aber schon einige Jahre vorher. Wir haben gemeinsam viel geschaffen und hatten noch soviele Ziele, welche uns durch seine Krankheit genommen wurden - leider hat er Krebs bekommen.


    Unser Sohn ist nun 17 Jahre und ich bin so froh, dass es ihn gibt. Er ist doch ein Teil von meinem Mann.


    Obwohl ich jetzt wieder in einer Partnerschaft lebe, denke ich oft, dass mein Mann etwas Besonderes war. Er hat mich auf Händen getragen, was mir damals in dieser Situation nicht bewusst war. Oft fällt mir dieses oder jenes ein, woran ich wieder erkennen muss, wie sehr er mich geliebt hat.


    Das Leben ist oft ungerecht, aber damit müssen wir leider leben, ob wir wollen oder nicht. ;(


    Lg
    Regenbogen

  • Vielen Dank Jutta und Regenbogen, vielen Dank für die netten Worte und für die Hinweise. Mir tut jedes einzelne Schicksal hier leid und doch sind es soviele Menschen, die betroffen sind. Jeder Mensch wird in seinem Leben damit konfrontiert, und jeder einzelne Tod hat seine eigene Tragödie, aber trotzdem erscheinen manche als besonders ungerecht und besonders hart. Vorallem dann, wenn viel Schmerz davor herging oder das Leben zumindest an Jahreszahlen nicht ausgelebt werden durfte, oder die besondere Härte beim Ableben selbst, oder oder...
    Ich für meinen Teil sehe mich sehr leid um das Leben meines Mannes, dass er jetzt nicht mehr leben darf. Einerseits bin ich dankbar für die wunderbare Zeit, die wir miteinander hatten, aber es hätte ja noch viel länger dauern können, viel mehr Jahre wäre ich ihm vergönnt gewesen, dass Leben zu geniesen, Freuden nachzugehen, zu wirtschaften und erfolgreich zu sein, zu erforschen, zu lachen, zu planen, zu fühlen, und und ...


    Ein Zitat von "ich weiß nicht woher?":


    [size=10]

    Du kannst dein Leben nicht verlängern.
    nur vertiefen.
    Nicht dem Leben mehr Jahre,
    aber den Jahren mehr Leben geben.
    Zähle das Leben nicht nach Tagen und Jahren.
    Zähle die Stunden da der Engel dich berührte[/

    size].


    In diesem Sinne
    Memo

  • Liebe Memo,


    herzlich willkommen hier bei uns und mein herzliches Beileid zum Verlust deines Mannes!


    "Heimatlos" - du triffst es auf den Punkt!


    Du hast gefragt, wo du nachlesen kannst, ein paar Tipps hast du schon bekommen. Ich möchte dich noch auf unseren "Trauerratgeber" hinweisen, da findest du Infos und kannst dir für die Trauer etwas Orientierung verschaffen:


    ASPETOS Trauerratgeber


    Alles Liebe
    Christine

  • Liebe Memo,
    haben Dich lange nicht gesehen hier. Vielleicht bist Du stille Mitleserin hier im FOrum.
    Ich möchte Dir zu Deinem morgigen Geburtstag alles alles Liebe und Gute wünschen und dass Deine Wünsche in Erfüllung gehen.
    Viele liebe Grüße sendet Dir
    Josef