Meine Mama ist gestorben

  • Hallo Mia. Ich habe auch noch sehr viele Kleidungsstücke von Mama.
    Als ich anfing mit dem räumen, hab ich geheult ohne Ende. Meine Schwestern haben viel genommen. Die eine Schwester kann zwar nichts davon tragen, aber nun denn.....
    Nachbarinnen habe ich auch was gegeben. Es ist ganz komisch. Als ich jetzt den Schlafanzug von Mama bei der Frau sah, hab ich mich gefreut, war aber auch gleichzeitig traurig.
    Vielleicht weil es einer der letzten neuen Teile war?
    Mia, eben kamen mir wieder mal die Tränen. Nur weil ich gelesen habe, dass ein Hund gestorben ist. Bin zur Zeit sehr emotional. :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo Wilma!
    Es ist jeden Tag anders, gell! Gestern ist es mir relativ gut gegangen, war dann am Abend bei einer Freundin und hab nur geheult.
    Ich freu mich heute über das herrliche Wetter und den Sonnenschein, ich hoffe du hast das auch!
    Sonst schick ich dir ein wenig Wärme.
    Liebe Grüße


    Mia

  • Hallo Zusammen, hallo Mia, das auf und ab hab ich auch, mal mehr mal weniger, und als ich in die wohnung meiner eltern kam und mein vater war nicht mehr da, war es jedesmal schrecklich, selbst wenn ich an das Haus meines Patenonkels komme, weiss ich und erinnere mich an meine Tante die 5 Monate später nachging, denke das hat jeder. Hab ein bild von meinem vater an meinen bett stehen, und oft denke ich immer noch, es kann nicht sein das er tot ist.


    schönes Wochenende allen passt auf euch auf, mit lieben Grüssen petra

  • Danke für eure ganzen lieben Tipps Gedanken und Ratschläge.
    Es tut einfach gut wenn man "verstanden" wird. Ich habe am Wochenende die erste Nacht seit ihrem Tod wieder durchgeschlafen, ich war wie ein neuer Mensch.
    Leider ist es damit schon wieder vorbei, aber ich hoffe das es bald ein wenig besser wird.
    Ich rede von ihr immer noch in der "ist" Form, macht ihr das auch?
    Heute kann ich euch keinen Sonnenstrahl schicken wie wärs mit einer Schneeflocke?
    Liebe Grüße
    Mia

  • Liebe Mia,


    schön, daß du wieder mal gut durchgeschlafen hast - ja, das tut wirklich gut. Ist dann alles gleich ein kleines bissel "leichter"
    Wenn ich nicht gut schlafe, hilft mir in letzter Zeit eine Duftlampe mit Lavendelöl. Der Kerzenschein und dieser Duft beruhigen mich sehr, und meist schlaf ich dann wirklich gut (wenn auch nicht sehr lange, muß mir wohl größere Teelichter zulegen ;) )


    Mein Vati ist jetzt seit gerade 1 1/2 Jahren tot, doch auch ich spreche immer wieder noch in der "ist-Form" von ihm, denn für mich ist er ja "bei uns", auch wenn wir ihn nicht sehen können. Auf jeden Fall aber ist ja unsere Liebe noch da. Also - wenn es dir dabei gut geht - alles ist erlaubt ;)


    Schneeflocke? Bitte nein! In Wien herrscht dann immer das Chaos - und das kommt noch früh genug.
    Wobei - so ein Spaziergang mit knirschendem Schnee unter den Füßen, das mag ich schon gerne. Na ja, vielleicht in knapp drei Wochen in Tirol?


    Dir alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo ihr Lieben!
    Bin froh das ich nicht die einzigste mit diesen Wehwehchen bin.
    Irgendwie warte ich immer noch das der Wahnsinn ein Ende hat und Mama in der Tür steht wie immer. Ich kann es halt einfach nicht warhaben.
    Sie fehlt mir so unendlich.
    Ich weiss das der Moment kommen wird und das der Schmerz weniger wird - oder leicher zu ertragen wird.
    Danke euch!
    Und - einen warmen Sonnenstrahl, heute gibts genug davon!
    Mia

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich hoffe ihr hattet auch alle so ein warmes und sonniges Wochenende und es geht euch halbwegs...
    Gestern war ich am Grab, im Sonnenschein, in der Wärme, und hab fast nicht geweint, weil das Wetter so herrlich war.
    Aber mit heimgehen wurde mir so richtig bewusst das ich jetzt alleine bin, für den Rest meines Lebens ohne Mama.
    Das sie nie mehr mit mir redet, das sie nie mehr zu mir kommt, das ich sie nie mehr sehe.
    Das nie mehr am Handy steht "Mama ruft an", undsoweiter undsoweiter, das sich mein ganzes Leben ändert, ob ich
    will oder nicht.
    Warum muss eine Mama eigentlich sterben?
    Traurige Grüße
    Mia :13:

  • Hallo ihr Lieben!
    Als ob es nicht genug wäre wurde mein Bruder am Dienstag letzter Woche notoperiert, Blutvergiftung! Ist gottseidank nochmal alles gutgegangen,
    gestern haben wir aber gehört wie knapp das alles schon war, 3 Stunden später und er wäre nicht mehr....
    Er kann wenn alles gutgeht am Wochenende aus der Klinik heim.
    Das komische ist nur das ich nichts fühlen kann. Es ist schrecklich, ich steh am Grab von meiner Mama und fühle nichts, kann nicht weinen, bin innendrin "tot".
    Auch bei den ganzen Klinik-Geschichten hab ich kein Angstgefühl bekommen.
    Ist das normal?
    Ich schick euch eine herrlich frische Schneeluft! Sonnenstrahlen gibts keine mehr!
    Liebe Grüße
    Mia

  • Liebe Mia,


    gut, daß dein Bruder noch rechtzeitig ins Spital kam und operiert werden konnte. Baldige Besserung an ihn.


    Ich meine schon, daß deine Reaktion "normal" ist. Deine Mama ist doch erst knapp zwei Monate nicht mehr bei euch, und jetzt hast du schon den nächsten Schock zu verdauen. Das Gehirn blockt dann einfach ab, es "schaltet aus" sozusagen. Und läßt nur das zu deinen Gefühlen durchdringen, was gerade verkraftbar ist. Und das ist bei dir im Augenblick halt - "nix".
    Vielleicht kannst du diese Zeit nutzen und wieder ein wenig Kraft tanken, denn die brauchst du wahrscheinlich bald. Die nächste Trauerwelle kommt bestimmt.
    Irgendwann hat jeder eine Zeit in der er "nichts" fühlt, nicht weinen kann. Mach dir keine Gedanken (und schon garnicht Selbstvorwürfe) deswegen. Das ändert sich "ganz von selbst" wieder.


    Danke für die frische Schneeluft. Ich hoffe, ich kann sie übermorgen "live" erleben! Hier ist es ziemlich grau in grau und "stinkig".


    Alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Mia....


    auch ich möchte Dich hier bei uns willkommen heissen und Dir sagen, wie sehr ich mit Dir fühle, dass Du Deine geliebte Mama verloren hast... Es ist alles noch so frisch bei Dir! Ich kann Dich sehr sehr gut verstehen, was im Moment in Dir vorgeht...Es ist einfach dieses nicht Begreifen, das nicht Verstehen und die vielen Fragen nach dem Warum....und an erster Stelle stehen einfach jetzt nur Tränen und Verzweiflung...die vielen Fragen, die man hat, auf die man einfach keine Antwort bekommt, zumindest keine Antwort, die wir verstehen können....


    Du stehst vor dem nicht wahrhaben wollen.., denn eben war doch noch alles okay...Eben sassen wir doch noch zusammen, Deiner Mama ging es gut, sie war nicht krank, sie war munter und freute sich auf die bevorstehende Reise und dann geschah das Unfassbare....Aufeinmal ist dieser Mensch einfach nicht mehr da....


    Liebe Mia, ich fühle so sehr mit Dir, denn ich habe es ähnlich erlebt. Ich habe meine Mami auch so plötzlich verloren, sie war grade 80 geworden, auch nicht krank, sie war auch fit und gut drauf, sie ging schlafen und wache nicht mehr auf....einfach so. Das ist nun fast 3,5 Jahre her...es war für mich ein Schock....Und ich habs bis heute, dass ich das Geschehene nicht begriffen habe....


    Mit der Zeit lernt man damit zu leben, das Vermissen bleibt...ich denke, es bleibt für immer. Und wenns nicht so wäre, dann hätten wir diesen Menschen nicht geliebt. Wie Du, habe ich diese Gedanken, dieses Nie mehr, das Handy klingelt nicht mehr wo steht " Mami ruft an"....Es fehlt einfach etwas....


    Ach Mia, Du glaubst nicht wie gut ich Deine Gedanken und Gefühle verstehen kann....!


    Unsere Mamas hatten einen schönen Tod, sie durften gehen ohne Krankheit, ohne Leid, ohne Schmerzen und ohne Gedanken, jemanden Geliebtes zurück lassen zu müssen....Das ist nur ein kleiner Trost, aber ein Trost, an dem ich mich immer wieder hochgezogen habe....ihnen beiden ist ein Leiden erspart geblieben.... das Wissen hat mir in manchen schweren Momenten etwas geholfen und Kraft gegeben....


    Es ist wichtig, liebe Mia, dass Du Dir Zeit und Raum gibst, Du darfst weinen, und Du brauchst Zeit für Dich, für Deine Tränen und Deine Erinnerungen, das ist sehr wichtig. Und lass Dir Zeit, das ist besonders wichtig.....!


    Schreibe immer, wenn es Dir danach ist, hier ist immer jemand, der Dir "zuhört" und Dir weiterhilft!


    Ich denke an Dich und schicke Dir viel Kraft!
    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Halo ihr Lieben!
    Danke danke danke für eure Antworten, für euer Unterstützung.
    Mein Bruder kommt heute wieder heim, juhui, alles nochmal gutgegangen.
    Ich fürchte auch das die nächste Trauerwelle bald kommen wird...
    Manuela: Danke für deine liebe Anteilnahme. Ja unsere Mamas hatten schon einen schönen Tod, und ich vergönne es ihnen!
    Aber "begreifen", nein, das geht nicht. Ich funktioniere momentan, ich geh arbeiten, ich richte alles, ich schau das daheim alles normal weiterläuft und
    warte das Mama wieder heimkommt. Nur wenn ich in ihre Wohnung gehe und sehe das sich nichts mehr verändert dann kommt wieder die Realtität daher.
    Es ist einfach dieser Schock der mir noch so in den Knochen sitzt. Vielleicht wäre es ein wenig leichter gewesen wenn wir uns verabschieden hätten können.
    Auch wenn so ein Abschied ganz schrecklich sein muss aber irgendwie - so für uns, ganz egoistisch gesprochen - wäre es leichter, wäre es verständlicher.
    Irgendwie denk ich mir immer das ich mich nicht beklagen darf, es gibt so schlimme Schicksale, da ist ein Einschlafen mit 79 nichts arges, wenn aber wenigstens
    eine Krankheit da gewesen wäre der ich jetzt die Schuld geben könnte!!!!
    Der Trost für mich ist das sie nicht leiden musste, das wir uns immer gut verstanden haben, das wir ein paar Tage vorher ja noch eine Familienfeier hatten und sie ihre
    Schwester nochmal gesehen hat, und das ich mit meinem Schicksal nicht alleine bin.
    Irgendwie muss ich da drüber, müssen wir alle dadrüber, es sind nur momentan die Tage so schlimm.
    Mama war ein Weihnachtsfan, die hat das geliebt über alles, und ich will versuchen diese Zeit halbwegs positiv zu sehen, mit viel Licht und lieben Gedanken.
    Viele Leute sagen mir das der Hlg. Abend so schlimm ist, warum denn nur dieser Abend? Es ist doch jeder Tag voll mit Trauer und Erinnerungen, ich glaube schon das
    die Menschen sich da sehr hineinsteigern. Und am 25. ist dann alles gut? Komische Einstellungen.
    Ich wünsche euch einen schönen Tag - einen ganzen Haufen warmer Sonnenstrahlen kann ich euch schicken!!
    Liebe Grüße
    Mia

  • Liebe Mia,


    wie schön zu lesen, dass Dein Bruder wieder heim kommt....darüber freue ich mich mit Dir...


    Weisst Du Mia, diesen Gedanken " Wenn da wenigstens eine Krankheit gewesen wäre, der ich die Schuld geben könnte", den habe ich damals auch gehabt, eben auch, weil ich wie Du nicht verstehen konnte, wie ein Mensch, der gesund und fit war - trotz des Alters - von der einen auf die andere Sekunde - ohne Vorwarnung nicht mehr da war.....Ein Abschied nehmen können hat einfach gefehlt - wie bei Dir. Und wir hatten keine Chance, uns vorzubereiten, weil ja alles gut war. Da trifft es einen doppelt und dreifach....Wir selber leiden, aber ein Leiden ist Deiner und meiner Mama erspart geblieben....


    Weisst Du, jetzt erlebe ich das Sterben meines Vaters, jetzt habe ich eine Krankheit, der ich die Schuld geben kann, dass mein Vater da so hilflos liegt...jetzt habe ich das Abschiednehmen können.....Doch was passiert? Mein Vater leidet, und ich leide auch, ihn so zu sehen....Und vorbereiten? Jetzt sollte ich es sein, aber wenn die Stunde kommt, dann werde ich es doch nicht wirklich sein....
    Heute denke ich so, dass ich meinem Vater den gleichen Tod gewünscht hätte, den meine Mutter hatte. Dann hätten beide kein Leiden gehabt...mein eigenes Leiden darüber und darunter wäre nicht so wichtig....


    Ich denke, dass wir es nicht entscheiden, wie wann und warum wir gehen...das macht ein anderer für uns, und warum er das so macht, das werden wir wohl nie erfahren.....


    Liebe Mia, Deine Gedanken- so gut kann ich sie verstehen....habe das Gleiche durchlebt, es tut einfach nur weh...jeder Tag im Jahr ist es so, dass wir die Menschen, die wir lieben und haben gehen lassen müssen, unendlich vermissen....Meine Erfahrung sagt aber, dass es an bestimmten Tagen im Jahr besonders schlimm ist... wie z.b. der erwähnte Heiligabend....Hinzu kommen noch die Geburstage und Jahrestage....


    Dann denken wir daran, wie schön es mal an diesen Tagen war, denn es wird nicht mehr so sein wie es war - an diesen Tagen....


    Meine Gedanken begleiten Dich und ich wünsche Dir viiiiel Kraft
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hallo ihr Lieben, hallo Manuela!
    Danke dir für deine lieben Zeilen.
    Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Es muss sehr schlimm für dich sein bei deinem Papa so zuzuschauen... auch wenn der Schock dann nicht so groß sein wird.
    Und auch für deinen Vater - diese Gedanken haben unsere Mütter gar nie gehabt.
    Ich hab auch gar nicht so die Angst das meine Mama gelitten hat - das ist der pure reine Egoismus das ich jetzt alleine da stehe und so ohne irgendeine Vorwarnung
    das alles nun durchmachen muss. Und nur einen Wunsch habe das ich die Zeit zurückdrehen könnte.
    Dein Spruch sag auch sehr viel aus, das man das eigene Sterben nur tut, mit dem Sterben anderer muss man leben.
    Irgendwie ändert sich auch das ganze Leben, bin immer mit Mama einaufen gegangen, jetzt gehe ich alleine, oder mit meinem Partner.
    Freunde von früher sind keine Freunde mehr, flüchtige Bekannte sind aufeinmal die großen Stützen,
    eigenartig. Es wird schon alles seinen Sinn haben....
    Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?
    Mein Papa ist gestorben da war ich 9. Dieser Gedanke das ich ihn irgendwann wiedersehe hat mir als Kind immer sehr geholfen. Mama hat immer gesagt das ist alles Schmarrn, wenn es vorbei ist ist es vorbei.
    Ich war immer ganz fertig und hab ihr gesagt sie nehme mir ja jede Hoffnung!
    Und heute weiss ich gar nicht mehr ob ich an ein Leben oder an ein Sein danach glauben soll.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ganz viel Wärme in dir drin, damit du die schwere Zeit gut überstehst.
    Liebe Grüße - leider heute ohne Sonnenstrahlen. nur brrrr Winterkälte!
    Mia

  • Liebe Mia...


    ich danke Dir für die Kraft und die Wärme, die Du mir schickst....sehr lieb von Dir! Leider kann auch ich Dir keine Sonnenstrahlen schicken, ich kann hier nur mit vielen Schneeflocken dienen.... ;)


    Den puren reinen Egoismus, den Du beschreibst, den hat, denke ich fast jeder...Denn keiner will aufeinmal ohne Vorwarnung plötzlich alleine dastehen und das alles alleine durchmachen.... Es ist eben dieses nicht Verstehen und immer dieses Fragen nach dem Warum, auf das einem keiner antworten kann.... Du bist immer mit Deiner Mama einkaufen gegangen? Wie schön, das zeigt, was für ein wunderbares und vertrautes Verhältnis Ihr zueinander hattet....Viele Mütter hätten sich sicher so eine Tochter wie Dich gewünscht! Denn es gibt da leider ja auch ganz andere Verhältnisse, die ich nie nachvollziehen konnte und kann.....


    So ein schönes Verhältnis macht es dann aber auch so schwer, wenn solche Momente wegbrechen.... Ich bin auch oft mit meiner Mami einkaufen gegangen. Wir hatten immer einen festen Tag in der Woche, an dem wir einen Mutter/Tochter Tag hatten, dann sind wir bummeln gegangen, haben Klamotten anprobiert, waren einkaufen und sind dann immer noch in unser Weinlokal und haben dort gemütlich nen Weinchen getrunken und haben dabei unendlich viel gequatscht.... Das war alles aufeinmal weg...und ich kann bis heute in manches Geschäft nicht mehr gehen...und dieses Weinlokal habe ich bis heute nicht mehr von innen gesehen....


    Geht das Dir auch so? Dass Du an den Orten vorbei gehst und mit den Tränen kämpfen musst?


    Liebe Mia, Deine Frage kann ich mit einem klaren JA beantworten....Ich glaube fest daran, dass es nach dem Tode etwas gibt, dass wir in anderer Form weiterleben....unsere Seele existiert weiter.., und ich bin überzeugt davon, dass wir unsere Lieben eines Tages wiedersehen werden!!! Es wird eben nur anders sein, als wir es kannten....wie es aussehen wird....Ja, das weiss ich auch nicht, aber ich stelle es mir sehr schön vor...!


    Liebe Mia, bei Dir ist alles noch so frisch, und Du darfst weinen und traurig sein, Du darfst auch wütend sein, all das hilft Dir in Deiner Trauerarbeit...Weine, wenn Dir danach zu Mute ist, denn Tränen spülen den Kummer von der Seele....Es werden gute Tage kommen und es werden schlechte Tage kommen. Wir hier nennen dies das Wellenmeer....Ich finde, das beschreibt diesen Zustand sehr schön!


    Wir werden unsere Mamas immer vermissen....ihre Ratschläge, die Telefonate und den Hafen, den wir hatten und noch so vieles mehr, mit der Zeit lernen wir irgendwie damit zu leben....wir haben ja auch keine andere Wahl... Ich habe oft gesagt, wenn man aus Tränen Stufen bauen könnte, dann würde ich viele Stufen zum Himmel bauen und sie zurückholen.....


    Ich denke, Deine Mama hätte gewollt, dass Du auch mal wieder lachst...Habe deshalb auch kein schlechtes Gewissen, wenn Du mal lachst....Sie ist immer in Deinem Herzen, und sie wird sich freuen, wenn es Dir besser geht!


    Du hast Recht, das ganze Leben verändert sich...nichts ist mehr so sein wie es einmal war.... Ich habe auch heute noch viele viele Momente, wo ich um meine Mami weine, sie unendlich vermisse und mir wünschte, sie wäre da und hätte vieles noch miterleben können, was in den 3 Jahren nach ihrem Tod an Schönem geschehen ist....und doch bin ich dankbar, dass sie so "gehen" durfte....Für sie wäre ein Leiden sehr schlimm gewesen, das hat der liebe Gott ihr erspart, und er hat es auch Deiner Mama erspart!!!


    Jetzt, wo ich das Sterben meines Päpelchen erlebe, jeden Tag ein bisschen mehr, denke ich etwas anders.....so wie es Dir schon geschrieben habe....diese Qual, ein Leben zu führen, was kein Leben mehr ist....das ist einfach nur brutal....und gemein....!


    Liebe Mia, schreib immer hier, wenn Dir danach zu Mute ist....schreib Dir alles von der Seele...Mir hat es sehr geholfen. Es sind einfach wunderbare Menschen, die sich hier gefunden haben! Hier ist immer jemand da, der Dich tröstet und Dich auf Deinem schweren Weg begleitet....


    Wenn Du es kannst und magst, dann schreib uns von Deiner Mama, ja?


    Eine :24:
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hallo Manuela!
    Du hast ja recht - du schreibst so wunderschön und kannst so gut Gefühle ausdrücken, das muss ich dir mal sagen! :rolleyes:
    Das ist wie Balsam.
    Gestern war ein schlimmer Tag, ich weiss auch nicht warum, ich war am Grab, das erste Mal eingeschneit, ruhig, weiß....
    Heute gehts schon ein bisschen besser.
    Mama - ich und mein Partner - und mein Bruder mit Partnerin wir wohnen alle im gleichen Haus, schon eigenen Wohnungen aber immer zusammen.
    Das ist unser großes Glück weil die Wohnung von Mama einfach so bleibt wie sie ist, vorläufig.
    Auf der anderen Seite muss ich ja rauf Blumen gießen etc., und hab immer das Gefühl sie sitzt auf der Couch und schaut fernsehen.
    Ja wir waren viel zusammen, sind immer zusammen zum einkaufen gegangen, und es ist wirklich so, in manche Geschäfte kann ich nicht gehen.
    Wie geht es deinem Papa?
    Wie ist die Situation?
    Ich wünsche dir viel Kraft und einen schönen Tag und alles Gute!
    Mia