Meine Mama ist gestorben

  • Liebe Mia...


    Danke für das Kompliment...weisst Du, ich schreibe, das was ich fühle....die Worte kommen einfach...es ist irgendwie so als ob meine Seele meine Hände über die Tastatur gleiten lässt...weisst Du was ich meine? Bei Dir fällt es mir besonders auf, denn ich glaube, dass wir uns sehr ähnlich sind in dem was wir fühlen und erlebt haben...Den so plötzlichen Verlust, die enge Bindung zu unseren Mamas und das schöne Verhältnis, das wir zu ihnen hatten....


    Ihr habt in einem Haus gelebt....so habt Ihr Euch auch sehr viel gesehen....Ich finde es schön, dass Ihr die Wohnung Deiner Mama erstmal so lasst wie sie ist...Lasst Euch Zeit damit, denn ich stelle es mir grausam vor, diese Wohnung räumen zu müssen..., denn sie würde Euch doch überall "begegnen"..., sei es ein Handschuh in der Schublade oder einfach nur aufgehobene Kassenzettel in einer kleinen Kiste...
    Das wäre ein schwerer Gang, und wenn Du die Möglichkeit hast, alles zu lassen wie es ist, dann ist das gut, sehr gut sogar.


    Bei mir ist es auch ähnlich, die Wohnung meiner Eltern ist eine Eigentumswohnung, in der mein Päpelchen nach Mamis Tod weiter lebte mit Unterstützung von meinem Partner und mir, eine Putzhilfe hatten wir auch. So konnte er in der Wohnung bleiben bis zum Schlaganfall am 18. Juni diesen Jahres. Das war sehr wichtig, er war so in seiner geliebten vertrauten Umgebung mit all seinen Erinnerungen... Auch ich habe jetzt diese Zeit, ich brauche nicht räumen, überlegen wie und wann ich kündigen muss, ich habe einfach Zeit....Das ist wichtig, denn aus Kosten-oder Termingründen rasch räumen zu müssen, das stelle ich mir ganz schlimm vor und würde im Moment meine Kräfte übersteigen.


    Ich denke, das geht Dir auch so, oder?


    Du hast noch einen Bruder und einen Partner? Hast Du dort die notwendige Unterstützung? Fangen sie Dich auf? Kannst Du da weinen und reden?


    Du schreibst, Du gehst in die Wohnung, um Blumen zu giessen und siehst dort Deine Mama beim Fernsehen....Ja, das kenne ich auch..., das ging mir auch so und geht mir auch heute immer noch so, wenn ich in die Wohnung fahre, sehe ich sie überall....oft hatte und habe ich das Gefühl, die Türe geht auf und sie kommt rein...Am Anfang war es oft so, dass ich dachte, sie ist nur mal kurz einkaufen oder zum Friseur....gleich kommt sie ja wieder....Aber sie kam nicht wieder...Und da beginnt wieder das Nichtbegreifen können und wollen....
    Nach Mamis Tod hatte ich aber noch mein Päpelchen, der sich freute, wenn ich kam... Wenn ich jetzt in die Wohnung komme, um nach Post zu schauen, Blumen zu giessen, dann ist niemand mehr da....Diese Leere ist grausam....überall sind die Erinnerungen an so viele glückliche Stunden....der leere Sessel, das Rätselheft auf seinem Rollator....und dann das Wissen, er kommt auch nie mehr wieder..obwohl er noch lebt... Dieses Gefühl kann ich gar nicht in Worte fassen!


    Wir müssen irgendwie mit diesem Verlust leben...und das ist schwer...dieses Vermissen und diese Lücke, die gerissen wurde, schmerzt. Das kann aber auch nur jemand wirklich nachvollziehen, der genau das auch so erlebt hat und so empfindet.


    Du schreibst gestern war es schlimm, heute wieder besser...das sind diese Wellen, die uns tragen... Es werden immer gute Tage kommen und wieder die Tage, wo wir nicht wissen wohin mit unserem Schmerz... Es braucht seine Zeit...und die Zeit musst Du Dir auch nehmen, auch wenn es Menschen in Deinem Leben geben sollte, die meinen, dass Du nun genug getrauert hast und wieder normal werden sollst! Solche Menschen habe ich aus meinem Leben gekickt.....
    Denn eines ist klar, wir müssen weiterleben, das Leben geht ja auch für uns weiter, nur es wird nie mehr so sein wie es einmal war...es wird anders sein, und wer das nicht verstehen will, der wird auf meinem Sofa nicht mehr Platz nehmen.... Verstehst Du, was ich meine?


    Danke, dass Du nach meinem Päpelchen fragst...Es geht ihm sehr sehr schlecht. Seit ein paar Wochen schläft er fast nur noch, spricht nicht mehr und reagiert fast gar nicht mehr. Es ist alles sehr sehr schlimm, traurig und gnadenlos brutal. Wenn Du magst, dann kannst Du ja in meinem Thread " Ich bin wie betäubt" alles nachlesen....Er beginnt in 2007 mit Mamis Tod....


    Ich wünsche Dir auch weiter viel viel Kraft!
    Lass Dich :30: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Mia!
    Ich verstehe nur zu gut, was Du durchmachst. Meine Mama starb am 7.November und ich vermisse sie sehr.
    Als ich das erste Mal in ihrer Wohnung die persönlichen Sachen holte, Fotos, Notizen, Rezeptbücher - und alles was niemanden etwas angeht, hatte ich ein so schlechtes Gewissen, weil ich in ihren Sachen herumkramte. Das war wirklich schlimm. Oder als ich die Pensionsversicherung und ihre Bank verständigte, war für mich, als würde ich ihr das Leben absprechen, obwohl sie schon gestorben war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß ich ihr alles nehme, was wichtig für sie war und sie es vielleicht doch noch brauchen könnte.
    Alles wirklich dumme Gedanken, aber das was für mich so endgültig. Vielleicht hatte ich es bis dahin verdrängt - ich hatte das Gefühl, daß ich in einem schlimmen Traum gefangen bin und wartete daß ich endlich aufwache.
    Dazu kam, daß das Spital eine Selbstanzeige machte und eine Obduktion wollte. Der Staatsanwalt beschloß aber aufgrund der Krankenakte, daß keine Obduktion nötig ist, weil alles klar sei. Das verzögerte alles um 2 Wochen und wir mussten den ersten Termin für das Begräbnis verschieben. Es war alles sehr nervenaufreibend, aber vielleicht half es mir, nicht zuviel nachzudenken.
    Dann kam das Begräbnis, ich war relativ gefasst, obwohl ich das Schlimmste befürchtet hatte. Doch nun ist alles vorüber und sie fehlt mir noch mehr als vorher.
    Nun kommt irgendwie die Erkenntnis, daß sie nicht nur auf Urlaub ist, sondern wirklich nie wiederkommen wird.
    Ich weiß nicht, ob es Dir auch so ähnlich ergangen ist.
    Wir müssen Mamas Wohnung räumen, weil es eine Mietwohnung ist. Mein Bruder möchte das alles nicht selber machen, aber mich würde es beunruhigen, wenn fremde Menschen einfach alles auf den Müll schmeissen würden. Die persönlichen Sachen habe ich ja schon bei mir, aber ihre Wohnung war ihr Reich und ich fände es unfair, wenn ich mich nicht bis zum Ende darum kümmern würde, daß alles seine Ordnung hat. Vielleicht ein dummer Gedanke, aber ich glaube, das schulde ich ihr eben.
    Ich wünsche Dir und auch mir, daß wir irgendwann darüber hinwegkommen, ich weiß es im Moment nicht.
    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Hallo Ihr Lieben!
    Hallo Mica, danke für deine Anteilnahme, ich möchte dir mein tiefes Beileid wünschen. Es tut mir so leid, es muss ja wirklich schlimm sein seine Mama so zu verlieren.
    Ja du hast recht, seine Mama vom Leben "abzumelden" ist extrem schlimm. Die Pension, die Versicherungen, die Banken etc, und am ärgsten war das Telefon. Aufeinmal gibt es die
    Nummer nicht mehr mit der ich aufgewachsen bin! Die immer in meinem Kopf bleiben wird! Und die Wohnung - die Lebensmittelvorräte, die Kleidung etc, die Dreckwäsche!!!! Die Sachen von ihr noch zu waschen, obwohl sie sie nicht mehr braucht.... Es zerreist mir jedesmal das Herz. Die Hauspatschen von ihr stehen noch da, die Brille liegt noch am Tisch,
    als ob sie auf einem langen langen Urlaub wäre. Das wilde ist das die Blumen in ihrer Wohnung auch langsam eingehen, obwohl ich sie pflege, aber ich bin nicht sie....
    Manchmal denk ich mir - binnen 4 Wochen die Wohnung zu räumen ist warscheinlich schlimm -aber besser als das was wir machen, irgendwann müssen wir es ja auch tun.
    Ich habs schon mal erzählt, am Grab hab ich mal sehr geweint, da ist eine Frau zu mir gekommen hat mich umarmt und mir gesagt das es bei ihr 3 Jahre gedauert hat das sie am Grab nicht mehr um ihre Mama geweint hat. In dem Moment ist mir klar geworden das wir das alle mitmachen müssen, und je inniger unser Verhältnis zu den Eltern ist desto schlimmer.
    Ich kann euch nur gaaaanz viel Kraft wünschen!!
    Liebe Melanie, wie gehts deinem Papa? Ich hofffe so halbwegs!
    Die Sonenstrahlen lassen zu wünschen übrig, deswegen kann ich euch nur liebe Gedanken schicken!
    Liebe Grüße
    Mia

  • Liebe Mia...




    Danke für das Kompliment...weisst Du, ich schreibe, das was ich
    fühle....die Worte kommen einfach...es ist irgendwie so als ob meine
    Seele meine Hände über die Tastatur gleiten lässt...weisst Du was ich
    meine? Bei Dir fällt es mir besonders auf, denn ich glaube, dass wir uns
    sehr ähnlich sind in dem was wir fühlen und erlebt haben...Den so
    plötzlichen Verlust, die enge Bindung zu unseren Mamas und das schöne
    Verhältnis, das wir zu ihnen hatten....




    Ihr habt in einem Haus gelebt....so habt Ihr Euch auch sehr viel
    gesehen....Ich finde es schön, dass Ihr die Wohnung Deiner Mama erstmal
    so lasst wie sie ist...Lasst Euch Zeit damit, denn ich stelle es mir
    grausam vor, diese Wohnung räumen zu müssen..., denn sie würde Euch doch
    überall "begegnen"..., sei es ein Handschuh in der Schublade oder
    einfach nur aufgehobene Kassenzettel in einer kleinen Kiste...


    Das wäre ein schwerer Gang, und wenn Du die Möglichkeit hast, alles zu lassen wie es ist, dann ist das gut, sehr gut sogar.




    Bei mir ist es auch ähnlich, die Wohnung meiner Eltern ist eine
    Eigentumswohnung, in der mein Päpelchen nach Mamis Tod weiter lebte mit
    Unterstützung von meinem Partner und mir, eine Putzhilfe hatten wir
    auch. So konnte er in der Wohnung bleiben bis zum Schlaganfall am 18.
    Juni diesen Jahres. Das war sehr wichtig, er war so in seiner geliebten
    vertrauten Umgebung mit all seinen Erinnerungen... Auch ich habe jetzt
    diese Zeit, ich brauche nicht räumen, überlegen wie und wann ich
    kündigen muss, ich habe einfach Zeit....Das ist wichtig, denn aus
    Kosten-oder Termingründen rasch räumen zu müssen, das stelle ich mir
    ganz schlimm vor und würde im Moment meine Kräfte übersteigen.




    Ich denke, das geht Dir auch so, oder?




    Du hast noch einen Bruder und einen Partner? Hast Du dort die notwendige
    Unterstützung? Fangen sie Dich auf? Kannst Du da weinen und reden?




    Du schreibst, Du gehst in die Wohnung, um Blumen zu giessen und siehst
    dort Deine Mama beim Fernsehen....Ja, das kenne ich auch..., das ging
    mir auch so und geht mir auch heute immer noch so, wenn ich in die
    Wohnung fahre, sehe ich sie überall....oft hatte und habe ich das
    Gefühl, die Türe geht auf und sie kommt rein...Am Anfang war es oft so,
    dass ich dachte, sie ist nur mal kurz einkaufen oder zum
    Friseur....gleich kommt sie ja wieder....Aber sie kam nicht wieder...Und
    da beginnt wieder das Nichtbegreifen können und wollen....


    Nach Mamis Tod hatte ich aber noch mein Päpelchen, der sich freute, wenn
    ich kam... Wenn ich jetzt in die Wohnung komme, um nach Post zu
    schauen, Blumen zu giessen, dann ist niemand mehr da....Diese Leere ist
    grausam....überall sind die Erinnerungen an so viele glückliche
    Stunden....der leere Sessel, das Rätselheft auf seinem Rollator....und
    dann das Wissen, er kommt auch nie mehr wieder..obwohl er noch lebt...
    Dieses Gefühl kann ich gar nicht in Worte fassen!




    Wir müssen irgendwie mit diesem Verlust leben...und das ist
    schwer...dieses Vermissen und diese Lücke, die gerissen wurde, schmerzt.
    Das kann aber auch nur jemand wirklich nachvollziehen, der genau das
    auch so erlebt hat und so empfindet.




    Du schreibst gestern war es schlimm, heute wieder besser...das sind
    diese Wellen, die uns tragen... Es werden immer gute Tage kommen und
    wieder die Tage, wo wir nicht wissen wohin mit unserem Schmerz... Es
    braucht seine Zeit...und die Zeit musst Du Dir auch nehmen, auch wenn es
    Menschen in Deinem Leben geben sollte, die meinen, dass Du nun genug
    getrauert hast und wieder normal werden sollst! Solche Menschen habe ich
    aus meinem Leben gekickt.....


    Denn eines ist klar, wir müssen weiterleben, das Leben geht ja auch für
    uns weiter, nur es wird nie mehr so sein wie es einmal war...es wird
    anders sein, und wer das nicht verstehen will, der wird auf meinem Sofa
    nicht mehr Platz nehmen.... Verstehst Du, was ich meine?




    Danke, dass Du nach meinem Päpelchen fragst...Es geht ihm sehr sehr
    schlecht. Seit ein paar Wochen schläft er fast nur noch, spricht nicht
    mehr und reagiert fast gar nicht mehr. Es ist alles sehr sehr schlimm,
    traurig und gnadenlos brutal. Wenn Du magst, dann kannst Du ja in meinem
    Thread " Ich bin wie betäubt" alles nachlesen....Er beginnt in 2007 mit
    Mamis Tod....




    Ich wünsche Dir auch weiter viel viel Kraft!


    Lass Dich :30: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Mia...


    mit Melanie meintest Du mich, oder? ;)


    Päpelchen geht es leider unverändert schlecht.....schlimm für uns, das so zu sehen!!!!


    Liebe Mia,...ja Du hast recht, es ist wie ich Dir schon schrieb, eine Wohnung räumen zu müssen, ist sicher schlimm...sovieles begegnet einem....und auch wie Du es schreibst....die Dreckwäsche waschen obwohl sie nicht mehr da ist....Uns ging es damals auch so...wir haben aber alles gewaschen und in den Schrank gelegt.....Meine Mami hatte damals noch eine Hose von sich in die Reinigung gebracht, der Abholzettel lag auf dem Tisch, denn sei wollte an dem Samstag diese Hose abholen....nur am Morgen wachte sie nicht mehr auf.... Es war ein schwerer Weg für mich, diese Hose aus der Reinigung zu holen...


    Dass die Blumen eingehen....auch das kenne ich....sie waren es halt gewohnt von unseren Mamas gegossen zu werden....es sind ja auch Lebewesen....


    Ja, es dauert lange...und es ist wirklich so, je enger das Verhältnis war, desto schwerer ist es dann....


    Sei umarmt
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Huch wie peinlich, bitte bitte entschuldige!!!
    Das kommt weil eine Freundin von mir - die Melanie - mir grade ein Mail geschrieben hatte, und da bin ich durcheinander gekommen!
    Aber du weisst ja das ich dich meine!! :P
    Ich hoffe das dein Päpelchen bald erlöst wird und nicht mehr lange leiden muss. Ich hoffe auch für dich das es dann eine Erlösung ist.
    Ach mir ist momentan so schwer ums Herz, ich hab so das Gefühl alle 5 Minuten loszuheulen, geht nicht gut in der Firma, daheim hab ich schon meine Unterstützung,
    aber ich will nicht jedesmal alles erzählen, was ich fühle, warum es so schwer ist etc, ich will einfach nur heulen. Ich glaube mein Partner versteht mich da nicht gut,
    er trauert schon auch, aber irgendwie ist es für ihn vorbei, warum solange weinen, das bringt sie auch nicht mehr her, das hätte sie nie gewollt etc, die Sprüche kennst du sicher auch! Und bei den Freunden will ich auch nicht anklopfen und sagen he mir gehts schlecht...
    Muss ich halt euch mein Herz ausschütten!
    Morgen wirds schon wieder besser gehen.
    Liebe Grüße und ein paar Sternschnuppen
    Mia

  • Liebe Mia,


    vielen Dank für die Sternschnuppen. Fand ich sehr süß.
    Ich kann das verstehen, dass Du nicht dauernd erzählen willst, warum es Dir jetzt "schon wieder" schlecht geht.


    Das ist anstrengend. Und mich setzt das auch irgendwie unter Druck und das widerum macht mich wütend.


    Alles nicht so einfach.


    Quatsch Dich hier aus. Ich glaub', das kennen hier alle.
    Und haben wahrscheinlich auch alle hier schon hinter sich.


    :24:

  • Liebe Mia... :24:


    danke auch für die Sternschnuppen.... :) sehr lieb von Dir!


    Ja, Du magst recht haben, für mein Päpelchen wäre eine Erlösung sicher das Beste...Für ihn ist das kein Leben mehr, er hat so gerne gelebt, liebte das Leben und war für sein Alter gesehen noch so rüstig! War er jetzt hat ist eine Qual. Er hatte jetzt 2 Tage, wo er wacher war, mehr um sich guckte, aber dennoch ist sein Zustand unverändert schlecht....
    Das Loslassen ist schwer, für ihn und auch für mich....Er war immer in Sorge um seine Tochter, mich "alleine" , ohne Eltern...zurücklassen zu müssen, war und ist seine Sorge....Es ist nicht leicht liebe Mia!


    Musst Dich nicht entschuldigen wegen "Melanie"....ich hab mir schon gedacht, dass Du mich meinst... :)


    Dir ist schwer ums Herz, möchtet nicht immer reden müssen, aber weinen weinen weinen....und magst nicht woanders anklopfen....Das kommt mir alles sehr bekannt vor... ?( ja, auch die Sätze " Das bringt sie auch nicht wieder, das hätte sie nicht gewollt"---- Männer trauern eh anders, und in Deinem Fall ist er ja nicht ganz direkt betroffen....DU hast DEINE Mama verloren, plötzlich und unerwartet....ohne jede Vorwarnung...Mia, Du darfst weinen.....!!!!


    Es ist komisch, die Menschen, die das nicht erlebt haben, nicht selbst erlebt haben, wollen uns bestimmt irgendwie helfen...sind aber hilflos wie sie helfen sollen und machen dann genau das Verkehrte....diese schlauen Sprüche oder packen uns mit Samthandschuhen an....Dabei würde ein "In den Arm nehmen" schon so helfen oder einfach "uns zuhören"...


    Du kannst hier immer schreiben, liebe Mia,....schütte uns Dein Herz aus...


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Mia,
    liebe Ela,


    ja, das kennen wir alle. Die so "tröstlichen" Sprüche :4: ebenso, wie das: Wieso weinst du schon wieder.
    Nur daß es bei mir heißt: ...noch immer! Und das macht die Sache auch nicht leichter. Irgendwie denke ich dann doch auch manchmal: "Warum" kann ich's nicht "gut sein lassen"?
    Aber dann werde ich doch auch wieder wütend, und denk mir: ihr könnt mich doch alle ....!


    Mia, Männer trauern (meist) anders. Sie können da halt nicht so aus ihrer Haut - ebenso wenig wie wir.
    Aber dafür sind wir ja hier - um uns ein bissel ausquatschen zu können und das Herz ein wenig leichter zu machen.


    Ich :24: euch, schlaft gut
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo ihr Lieben!
    Danke für eure guten lieben Wünsche, heute gehts mir echt ein bisschen besser.
    Warscheinlich weil bei uns Feiertag ist und ich im Bett bleiben konnte, hihi, bis mich meine süße Kaninchendame aufgeweckt hat.
    Die Sonne hat auch geschienen, fast ein halbwegs feiner Tag.
    Irgendwer hat mir mal gesagt (als ein Tier von mir starb) das ich nicht dauernd Kerzen anzünden soll, damit ich loslasse und sie ins Licht gehen kann, sonst halte ich sie dauernd fest. Und jetzt bei Mama tu ich nichts anderes als Kerzen anzünden, ich hab so das Gefühl das das Licht nie ausgehen darf, sie ist doch schon im Licht, oder? Und wenn sie mal herschaut und sieht das nicht mal eine Kerze für sie brennt... Ich weiss nicht so recht. Hab mir im Ebay 100 (!) 7er Öllichter gekauft, um 0,78 pro Stück, die kosten bei uns im Geschäft ganze 2 Euro (Wucher!), damit eben ja nie ein Licht ausgeht. Wie seht ihr das so? Ich glaub schon an ein Leben oder an ein Sein danach, aber eigentlich bin ich jetzt "allein", ob sie mich jetzt sieht oder nicht, mein Leben geht nun ohne sie weiter. Obwohl immer noch das Gefühl da ist das sie bald wiederkommt und dann muss ich ihr erklären wo ihre Kleidung ist!
    Ich wünsch euch einen schönen Abend und alles Liebe! :24:
    Mia

  • Liebe Mia


    naja, sind schon viele Kerzen.
    Aber Du hast das Bedürfnis. Also mach es. Was andere sagen muss Dir nicht gut tun.
    Und mal ehrlich!! Kann Dir doch keiner sagen, dass Du sie damit festhältst. Also wirklich! ?(
    Die scheinen sich ja auszukennen :4:
    Mach mal so, wie Du es willst.
    Das mit den Klamotten :whistling: sorry, aber find ich irgendwie süß.
    Dann gehste halt mal ordentlich shoppen. :whistling:
    Nein, will da nun keine Scherze machen. Aber manchmal kann man halt nicht anders damit um.


    Aber Dein Leben lebst Du nicht allein.
    Denn bei jeder Entscheidung fragst du Dich sicher, was sie Dir geraten hätte, wenn Du unsicher bist.
    Manches wirst Du eher in Angriff nehmen, weil sie Dir Feuer gemacht hätte.
    Und Du kannst auch mit ihr reden.
    Das Sprechen wird nicht anders.
    Nur für's hören musst Du auf Dein Herz umsteigen. Die Ohren können das nicht mehr.
    Und das Sehen wird Dein Geist übernehmen, die Augen reichen nicht bis dahin.
    Und eines sei Dir sicher. Die Liebe wird immer da sein.


    GLG, Ela.

  • Liebe Mia,
    wie Ela sagt: Hör nicht auf die Leute, hör auf deine Gefühle: Sie sagen dir, was du gerade brauchst. Die Leute reden oft einen Haufen Blödsinn und das, was sie dir über Kerzen und Licht erzählen gehört dazu!
    Alles Liebe!
    Christine

  • liebe Mia!


    Das mit den Kerzen versteh ich gut. Ich hab auch im Moment das Bedürfnis daß immer eine Kerze zuhause brennen muss. Und am Friedhof darf das Licht auch nie ausgehen. Ich probiere zuhause vorher aus, wie lange eine Kerze brennt, damit ich immer rechtzeitig bei ihrem Grab bin um eine neue anzuzünden, damit das Licht nie ausgeht.
    Das ist vielleicht dumm von mir, aber es würde mich beunruhigen, wenn keine Kerze am Grab brennt und es ist mir egal, was andere darüber denken.
    Wir haben jetzt sogar schon 3 Laternen am Grab stehen und in jedem leuchtet ein Licht.


    Liebe Grüsse an Dich
    Michaela

  • Liebe Mia,


    jetzt muß ichs auch noch einmal wiederholen: Laß die anderen reden, und mach wie es für dich gut ist!
    "Festhalten", weil wir mit einer brennenden Kerze nicht "loslassen" können? :4: So ein ...!
    Und mit diesem "Laß endlich los, laß sie/ihn endlich gehen" habe ich so wie so meine Probleme, das ist auch einer "jener" Sätze. Ich glaube Chrisi wars, die einmal (sinngemäß) schrieb:
    Was soll ich denn noch loslassen, ich mußte ihn doch ja schon gehen lassen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich eine Seele "festhalten" läßt, daran hindern läßt, den Weg zu gehen, den sie gehen soll (will, muß, was auch immer). Aber ich gebe zu, ich liebäugle mit dem Gedanken, mit so einem Lichtlein den Weg zu erhellen - für einen "kurzen Besuch bei mir" ;) Und auch wenn das nicht "funktionieren" sollte, so tut doch der Kerzenschein mir gut, beruhigt meine Seele.
    Du hast ja einen Vorrat für fast zwei Jahre - zünde sie ruhig an - Kerzen erhellen das Leben.


    Alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Bei mir brennen seit zwei Jahren Immer Kerzen,eine vor dem Haus und eine neben einem Bild meiner Mama.
    Zu mir hat jemand gesagt man darf keine roten Kerzen-nur weiße anzünden...Schwachsinn, weiß nicht was sich Menschen denken wenn sie solchen Unsinn reden!
    Wünsch dir alles Liebe .....Lisi

  • Liebe Mia!


    Ich schliesse mit den anderen da voll und ganz an.....dass man mit "Kerzen anzünden" die Seelen festhält....So einen Unfug - sorry für diesen Ausdruck.... ?( habe ich auch noch nie gehört....
    Ich sehe es auch so wie die liebe Jutta es schreibt....Kerzenlicht beruhigt meine Seele....Bei uns sind immer Kerzen an, im Sommer auf dem Balkon. Und im Winter in der Wohnung....Bei uns türmen sich Kerzen in allen Formen und Arten in vielen verschiedenen Körben im Regal...und jeden Tag schauen wir welche Kerzen brennen sollen....
    Meine Mami liebte den Kerzenschein....Päpelchen auch...und wir auch.....Es hat sowas Schönes und Beruhigendes, es gibt warmes Licht...


    Lass Dir nicht so ein Unfug einreden.....Ich finds toll, dass Du soviele Lichter erstanden hast :8: ....Zünde sie an und geniesse den Kerzenschein, liebe Mia!


    Einen lieben Gruss
    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Mia!


    Ich hab kurz schmunzeln müssen bei Deinem letzten Satz mit den Kleidern. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich in ihren Sachen krame und entscheide, was weggeworfen wird und was nicht.
    Um zu den Kerzen zu kommen. Bei Mamas Grab stehen nun schon 3 Laternen und ich hab in jeder eine Kerze angezündet. Es ist mir völlig egal, was Andere darüber denken. Ich möche, daß immer ein Licht brennt und das geht niemanden was an. Auf dem Friedhof leuchten aber bei vielen Gräbern immer Lichter und manche sind ganz finster. Wenn eine Kerze am Grab angezündet wurde, dann war ein Mensch da, dem jemand so wichtig war, daß er extra hergekommen ist, um eine Kerze anzuzünden. Das allein ist wichtig. Vielleicht bin ich im Moment in diesen Dingen etwas sensibel, aber mir ist es irrsinnig wichtig, daß immer eine Kerze brennt, auch zuhause.


    Also lassen wir uns nicht verunsichern, jeder hat seine eigene Meinung. Zünden wir weiterhin Lichter an, damit auch unsere Herzen erhellt werden und unsere Lieben "oben" sehen, daß sie uns immer noch wertvoll sind und wir sie nie vergessen werden.


    Alles Liebe
    Michaela

  • Lieber Josef!


    Ich danke Dir für Deine Worte. Es ist ungewöhnlich, daß ein Mann auch so denkt. Man glaubt, daß diese Gefühle eher die von Frauen sind.
    Warum eigentlich? Aber vielleicht reden Männer nicht so viel über Gefühle wie Frauen. Jedenfalls finde ich es schön, daß Du auch meiner Meinung bist und für einen lieben Menschen von Dir immer ein Licht brennt.


    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Ich danke euch allen, das bestärkt mich nur in meinem Gefühl das immer ein Licht brennen muss.
    Es ist mir sehr wichtig, und mit meinem Vorrat kann nichts mehr schiefgehen!!
    Gestern hab ich die Kamera von ihr angeschaut, die lezten Fotos gespeichert, sie hat noch so viel schönes gesehen, das tut mir gut.
    Ich wünsche euch einen schönen Abend!
    Liebe Grüße
    Mia
    .. schick euch einen Kerzenschimmer, hihi, und sag einmal ganz laut DANKE das ihr da seid.