Meine Mama fehlt mir sehr

  • Ich lese schon einige Tage im Forum und nun habe ich mich entschlossen, auch meinen Schmerz von der Seele zu schreiben.
    Meine Mama ist vor einem Monat gestorben und es war eigentlich doch unerwartet für mich. Sie war immer so gesund und lebensfroh, 62 Jahre alt und eine hübsche lebenslustige Frau. Sie hat mich immer in allem unterstützt und war mir besonders in den letzten Jahren eine große Stütze. Wir waren wie Freundinnen, sie hat mich mit 16 Jahren unehelich bekommen und wir waren unser ganzes Leben eng verbunden.
    Im September 2010 wollte sie sich einer GallenOP unterziehen, weil sie immer wieder Beschwerden hatte und bei den Voruntersuchungen wurde ein großer Lebertumor festgestellt. Der Prof. meinte, daß dieser wegoperiert werden sollte und sie gute Prognosen hat, daß sich die Leber danach erholt, weil sie in so guter körperlicher Verfassung ist.
    Das war sie wirklich, sie hatte ja eigentlich keine Schmerzen und der große Tumor ist bis dahin bei keiner Blutabnahme oder sonstigen Untersuchungen aufgefallen.
    So bekam sie ihren OP-Termin am 4.11.2010, sie meinte das ist ein gutes Datum, denn meine Oma, die vor 1 1/2 Jahren starb, hatte an diesem Tag Geburtstag.
    Sie ging am 1.11. ins Spital für einige Voruntersuchungen, wir telefonierten jeden Tag und am Tag vor ihrer OP machten wir uns aus, daß ich am OP-Tag ins Spital komme, um sie zu sehen, wenn sie aus dem OP kommt und am 2.Tag nach der OP wollten wir uns dann wieder gegenseitig sehen, denn da würde sie dann wieder wach sein.
    Es kam anders, die OP verlief nach Plan und der Arzt sagte mir nachher, daß sie noch im Tiefschlaf sei, aber am nächsten Tag werde ich mir ihr schon sprechen können. Da fuhr ich beruhigt nach Hause um sie dann am nächsten Tag wieder zu besuchen.
    Da sagte der Arzt dann, daß die Leberwerte sehr schlecht seien, sie noch im Tiefschlaf sei und ihr Zustand sehr ernst ist. Ich fiel aus allen Wolken. Nachdem die OP gut gegangen war, rechnete ich nicht damit, daß danach noch große Probleme kommen könnten. Am nächsten Tag dann waren die schlechten Werte stabil und ich dachte mir, daß sich die Leber nun erholt und alles wieder gut werden kann. Dann in der Nacht rief mich ein Arzt an und sagte, daß ihr Körper übersäuert und wenn die Gegenmaßnahmen nicht in den nächsten 2 Stunden greifen, dann wird sie sterben. Es konnte wieder stabilisiert werden und so besuchte ich sie am nächsten Tag wieder, um vom Arzt zu erfahren, daß ein Mulitorganversagen im Gange ist, das nicht mehr aufgehalten werden kann. Am Abend des 7.November 2010 starb sie dann, ohne daß sie nach der OP wieder wachgeworden ist.
    Ich konnte mir nie vorstellen, daß meine Mama mal nicht mehr sein würde, sie war so eine tolle Frau und niemand, der sie kannte, konnte glauben, daß sie nicht mehr da ist.
    Sie ist vor 5 Wochen noch da gewesen, hat mit meiner Enkelin auf dem Spielplatz gespielt und ist mit unserem Hund Gassi gegangen. Hat jeden erzählt, daß sie operieren geht und in 3 Wochen wieder da sein wird. Es ist unvorstellbar für mich und ich denke fast jede Minute an sie. Überhaupt wenn meine kleine Enkeltochter nach ihrer Omija fragt, warum sie nicht mehr kommt und wo sie jetzt ist. Ich sage ihr dann, die Omija ist im Himmel und passt auf uns alle auf. Dann fragt sie: und wann kommt sie wieder zurück? Das tut verdammt weh, denn wenn ich ihr sage: die Omija kommt nie wieder, dann sagt sie meistens: aber ich will!!! Da würde ich am liebsten laut schreien: ich will auch meine Mama wieder zurückhaben!!!!
    Aber ich muß nun damit fertigwerden, daß sie nicht mehr da ist. Ich muß ständig an sie denken und manchmal treffe ich Leute, denen sie vorher ihre Befürchtung mitteilte, daß sie vielleicht nicht mehr wiederkommen könnte. Zu mir sagte sie es nie, wir sind eigentlich immer davon ausgegangen, daß alles gut wird, wenn die OP gelingt. Im Nachhinein sagte mir der Professor, daß sie ohne OP, also nur mit Therapie nur noch wenige Monate gelebt hätte. Ich verstehe das nicht wirklich, denn eigentlich hatte sie nie schlimme Beschwerden, der Tumor wurde zufällig entdeckt, aber er war schon 13x10cm groß und vielleicht hätte ihr Leidensweg nun angefangen. Vielleicht ist ihr viel Schmerz und Leid erspart geblieben, das ist vielleicht das einzige, was mich nun trösten kann, aber ich hätte sie so gerne noch bei mir. Sie fehlt mir so wahnsinnig und ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Schmerz mal vergehen kann. Ich habe gottseidank eine Familie - mein Mann, mein Sohn 22, meine Tochter 20 und meine Enkeltochter 4 - wir wohnen alle zusammen und es gibt immer viel zu organisieren, aber es ist nicht leicht, immer stark zu sein - ich bin sehr traurig und erwische mich schon dabei, mit den Schicksal zu hadern, obwohl ich immer ein positiver Mensch bin und in allem etwas Gutes sehe. Aber daß ich meine Mama nicht mehr habe, da kann ich wirklich nichts Positives daran finden.
    Entschuldigt, wenn ich jetzt einen ganzen Roman geschrieben habe, aber danke Euch fürs zuhören.
    Ich bin jetzt 46, aber wir haben alle nur einen Mama - diese zuverlieren konnte ich mir nie vorstellen und nun ist sie auf einen Schlag weg - unfassbar für mich
    Danke Euch
    Michaela

  • Liebe Michaela,


    mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust.
    Es ist immer schwer, einen lieben Menschen zu verlieren.
    Egal, ob man Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten oder nicht und auch egal, wie alt man ist.
    Verlieren tut weh.
    Schreib Dich hier aus. Ich hoffe, dass es Dir helfen wird, so wie es mir momentan sehr oft hilft.
    Ich sende Dir ganz liebe Gedanken.


    LG, Ela.

  • Liebe Michaela,


    ich möchte Dich hier bei uns willkommen heissen....Christine hat es einmal so schön ausgedrückt...in unserer Forumsfamile....Und die sind wir hier wirklich geworden....Liebe Michaela, es tut mir sehr sehr leid, dass Du Deine geliebte Mama verloren hast...ich weiss selber zu gut, wie das ist, wenn man seine Mama verliert....


    Deine Mama war noch sehr jung, erst 62, und ich kann mir vorstellen, wie schwer es für Dich nun ist, ohne sie weiterleben zu müssen....sie ist für eine OP in die Klinik und kam nicht mehr zurück....Du hast niemals damit gerechnet, dass das passieren würde oder könnte....und deshalb trifft es Dich nun umso härter....Der Schock darüber, dann das Unfassbare und Unerwartete...


    Dein ganzes Leben ward Ihr eng miteinander verbunden, habt vieles zusammen erlebt und durchlebt. Sie war Dir eine grosse Stütze...., Deine Mama und auch Deine Freundin...und wenn das so plötzlich wegbricht, eigentlich so unerwartet, dann bricht alles zusammen....


    Ich denke auch, - wie Du es auch selber schon schreibst -, dass es ein Trost ist, dass ihr etwas erspart geblieben ist. Keiner weiss, was mit Deiner Mama gewesen wäre, wenn sie wieder wach geworden wäre....Vielleicht hätte dann ein langes Leiden vor ihr gelegen, was für Deine Mama sicher schlimm gewesen wäre - und auch für Dich, Deine Mama in einem Zustand zu sehen, den Du nicht an ihr kanntest und hilflos daneben zu stehen...


    Ich glaube fest daran, dass "jemand" unsere Schicksale lenkt und entscheidet wann, wo und wie wir gehen müssen....Dagegen können wir nichts machen....Manche Dinge liegen wirklich in Gottes Hand....er weiss, warum er manche Dinge tut....


    Deine Mama hat vielleicht auch etwas geahnt, wenn sie zu jemanden sagte, dass sie vielleicht nicht wiederkommt....Es gibt Menschen, die das spüren....und sie hat nichts zu Dir gesagt, weil sie Dir keine Sorgen machen wollte....


    Liebe Michaela, wir hier können Dir den Schmerz nicht nehmen, aber wir können Dich auf dem Weg begleiten, Dich stützen, Dir "zuhören" und für Dich da sein....
    Es werden gute Tage kommen, es werden die schlechteren Tage kommen...wir nennen das hier das Wellenmeer...das uns durch diese schwere Zeit trägt...


    Lass Tränen und Verzweiflung zu, das ist wichtig, denn Du darfst traurig sein, Du hast einen wertvollen Menschen verloren, der Dich durch Dein ganzes Leben begleitet hat. Es braucht Zeit....und es ist wichtig, dass Du Dir diese Zeit auch nimmst...


    Es ist schön zu lesen, dass Du Mann, Kinder und eine Enkelin hast...gerade Deine Enkelin wird Dich ablenken können, Kinder haben oft ein sehr gutes Gespür dafür....


    Schreib immer hier, wenn es Dir danach ist, und Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, dass Du einen Roman geschrieben hast. Im Gegenteil, je mehr Du schreibst desto mehr erfahren wir von Dir und können Dich besser unterstützen...


    Ich wünsche Dir viel Kraft und sei
    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Es tut mir so leid das deine Mama dich verlassen musste.
    Es war als würde ich meine eigene Geschichte lesen,ich verstehe so sehr deinen Schmerz,diese Machtlosigkeit.
    Mit deiner Mama ist ein Teil von dir gegangen und das ist als würd einem jemand dasHerz heraus reißen.
    Meine Mama starb am 12.11.2008 sie war 54Jahre.
    Bei mir sind es mittlerweile 2 Jahre das sie gegangen ist-der Schmerz ist nicht vergangen aber man lernt damit umzugehen.
    Ich weiß sie ist bei mir immer und überall.
    Liebe Michaela,es wird leichter du wirst sehen,es dauert halt seine Zeit und du hast deine Enkelin und deine Kinder die dir sicher eine große hilfe sind.
    Ich wünsch dir von Herzen ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
    In Gedanken bei dir.....Lisi

  • Vielen DAnk für Eure schönen Worte!
    Es ist schon so, daß es an manchen Tagen besser ist und dann kommt wieder so ein Schub, wo ich plötzlich wieder trauriger werde. Ich bin an sich ein Mensch, der fest im Leben steht - auch meine Mama war so - und ich soll ihr angeblich sehr ähnlich sein.
    Sie fehlt mir nur so schrecklich, es drehen sich alle Gedanken im Moment nur um sie. Wenn ich einkaufen gehe, dann denke ich: sie kann das nie mehr. Wenn ich etwas Schönes erlebe, dann denke ich: da wäre sie auch gerne dabei gewesen.
    Ich habe viele liebe Menschen, die daran glauben, daß die Seelen der Verstorbenen immer bei uns sind, ich bin nur anscheinend zu erdig, um es momentan zu spüren. Ich warte immer darauf, ein Zeichen von ihr zu bekommen, aber ich spüre davon noch nichts. eine Freundin sagt, daß die Seele 2 Monate unter uns ist und dann muß man sie loslassen, damit sie in Ruhe gehen kann. Ich weiß nicht, ob das so ist, aber ich würde gerne daran glauben, daß sie jetzt glücklich ist - dort wo sie auch immer sein mag.
    Sie ist immer noch allgegenwärtig, weil sie eben so ein lieber Mensch war, den jeder mochte und ich finde es so ungerecht, daß gerade sie gehen musste.
    Warum hat sie nicht gekämpft, um wieder aufzuwachen? Hätte sie noch aufwachen können? Ich finde darauf keine Antwort, aber es beschäftigt mich. Meine Freundin meint, daß ihre Seele beschlossen hat, daß es Zeit ist zu gehen. Ich glaube aber, daß sie auch gerne noch gelebt hätte.
    Vieleicht war es schon vor vier Jahren Bestimmung, daß meine Tochter mit 16 die Kleine bekommen hat und Mama viel Freude an der Kleinen hatte. Sie selbst hat mich auch mit 16 Jahren bekommen und hatte nie irgendwelche Vorurteile und immer gesagt: Die Kleine kriegen wir auch noch groß, wenn wir alle zusammenhelfen.
    Meine Tochter hat gleich nach der Geburt noch im Karenzurlaub ihre Berufsschule fertiggemacht und meine Mama ist immer an den Berufschultagen in der Früh schon gekommen, um sich um die Kleine zu kümmern. Dann als meine Tochter nach dem Karenzurlaub wieder arbeiten ging, war ihr zuhause langweilig und sie kam dann trotzdem zwei Mal die Woche, um mit unserer Hündin Gassi zu gehen und nebenbei unsere Wohnung in Schwung zu bringen. Dann kam sie fast täglich, weil sie sagte daß ihr zuhause die Decke auf den Kopf fällt und sie mich gerne unterstützt, während ich arbeiten bin. Vielleicht war es so bestimmt, daß wir uns seit der Geburt der kleinen Janine so viel näher gekommen sind.
    Es beruhigt mich schon ein bißchen, daß ihr viel Leid und Schmerz erspart geblieben ist, denn sie war die Art Mensch, die auf niemanden angewiesen sein wollte und schon gar nicht jemanden zur Last fallen wollte. Vielleicht hat der liebe Gott ihr das ersparen wollen, weil sie so ein guter Mensch war. Was weiß man, vielleicht gibt es ihn wirklich und wir können nicht erahnen, was er sich dabei denkt:
    Da fällt mir eine Geschichte dazu ein: Zwei Engel kamen zu einer geizigen Familie und fanden im Keller ein Loch vor. Dahinter verbarg sich ein Schatz und er blieb dadurch verborgen, weil einer der Engel das Loch zumachte.Danach fanden die zwei Engel bei einer armen Familie Unterschlupf, die ihnen das Letzte gegeben hätte, um ihnen zu helfen. Am nächsten Morgen war die einzige Kuh tot und der zweite Engel fragte den ersten: Warum hast Du nicht geholfen, daß die arme Kuh leben kann? Da sagte der erste Engel: Gott wollte in der Nacht die arme Frau holen und ich überredete ihn, daß er stattdessen die Kuh holt und die Frau leben lässt. Die Moral der Geschichte: Gottes Wege sind nicht immer gleich zu durchschauen, aber meistens hat alles einen Sinn, wenn wir ihn auch nicht verstehen
    Ich weiß zwar noch nicht, welchen Sinn es haben sollte, daß wir einen so lieben Menschen verloren haben, aber vielleicht komme ich mal dahinter.


    Es hilft mir sehr, wenn ich mir solche Gedanken von der Seele schreiben kann, denn meine Familie sagt mir immer, daß ich zuviel nachdenke, aber ich bin wie ich bin und darüber reden hilft mir immer noch am Besten. Meine Mama war auch so, sie fand immer jemanden, mit dem sie ins Gespräch kam, wenn sie mal ein paar Minuten wo warten musste. Sie war so ein lieber Mensch und umsomehr fehlt sie jedem der sie gekannt hat.


    Ich danke Euch
    Liebe Grüsse
    Michaela :2:

  • Liebe Michaela, mein tiefstes Mitgefühl. Es ist schlimm das Du Deine Ma gehen lassen musst,


    Ich kann Deine Zeilen so gut verstehen, es war bei meinen Onkel auch so, ruckzuck war sein Gesundheitszustand nicht mehr am Leben zu erhalten, alles ging sooo schnell. Bei meinen Vater hatte sich im Krankenhaus auch alles total schnell schlimm verändert und er starb dort.


    Was deine freundin so alles sagt über die Seelen, hm ich weiss nicht, 2 Monate Zeit haben das sie noch da sind usw, ich bezweifel das, ich denke, sie sind immer da wenn wir es wollen wenn wir an sie denken.(sollte es das wirklich geben ??) setzt dich bitte nicht damit unter Druck , ich finde ein Jeder sollte es einfach laufen lassen, geschehen lassen.


    Ich wünsche Dir alles Liebe und den Anderen im Forum auch mit lieben Grüssen Petra

  • Liebe Michaela. Auch von mir einen stillen Gruß. Habe meine Mama ebenfalls in diesem Jahr verloren. Kann Deine Gefühle gut nach vollziehen.
    Es gibt auf viele Fragen keine Antworten. Unsere Mamas sind mit Sicherheit immer bei uns. Meine Mum hat mir meine Nichte geschickt. Mit ihr hatten wir über 10 Jahre keinen Kontakt mehr.
    4 Monate nach Mamas Abbleben, stand sie eines Abends plötzlich vor der Türe. Sie sagte, dass sie eigentlich schon im Bett war, als plötzlich irgendwas in ihr sagte: Fahr jetzt zu Susi. Du musst das jetzt tun.
    Von da an, haben wir wieder ein gutes Verhältnis.


    Ich hätte auch gern dieses Ereignis mit Mama geteilt, aber es geht nicht mehr :13:


    Michaela :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Michaela,
    herzlich willkommen hier bei uns und mein herzliches Beileid zu Tod deiner Mutter! Stelle dir keine "Warum-Fragen", denn du wirst diese Fragen nie und nimmer beantworten können, sie ziehen dich nur in einen Strudel aus Grübeleien und lenken dich von der eigentlichen Trauerarbeit ab. Es ist normal, wenn Warum-Fragen auftauchen, es ist aber auch wichtig mit der zeit zu lernen sie zu stoppen.
    Alles Liebe
    Christine

  • Ich danke Euch allen ganz herzlich für eure Worte!
    Ihr habt alle einen lieben Menschen verloren und gelernt, damit umzugehen. Ich werde das sicher auch noch lernen, aber im Moment denke ich noch ständig an sie.
    Gestern waren wir auf den Friedhof und hatten unsere Hündin mit, sie schnüffelte herum und winselte. Ich kann eigentlich nicht glauben, daß sie Mamas Geruch dort wahrnehmen kann, aber eine Kollegin von mir meinte, daß sie das ganz sicher kann, denn es gibt ja auch speziell ausgebildete Hunde, die Lawinenopfer o.ä. finden können. Das hat mich ganz betroffen gemacht und mir bewußt gemacht, daß sie da wirklich unten liegt. Das ist eine harte Erkenntnis gewesen.
    Meine Mama sagte vor ein paar Wochen zu unserem Hund: Arme Simba, dir werde ich mal am meisten fehlen. und ich sagte darauf: aber nein, du kommst noch viele Jahre zu uns.
    Wie konnte ich ahnen, wie recht sie mit ihrer Vorahnung hatte. Unsere Hündin leidet und wartet in der Früh vor der Türe, weil Mama immer kam und lange Spaziergänge mit ihr machte. Sie versteht es am wenigsten und wenn wir sie auf den Friedhof mitnehmen, dann wird sie noch trauriger, weil sie an Mama erinnert wird.
    Ach - dumme Gedanken, aber wenn Simba auf sie wartet, dann macht mich das noch trauriger.
    Heute hat eine Kollegin von mir den Anruf bekommen, daß ihr Papa überraschend gestorben ist - da ist mir gleich alles wieder hochgekommen.
    Was ist im Moment nur für eine Zeit? Es sterben so viele Leute, die eigentlich noch viel zu jung dafür wären. Und andere alte Leute die gerne gehen würden, müssen bleiben. Verkehrte Welt - aber wahrscheinlich ist alles so vorgegeben, irgendjemand da oben wird sich was dabei denken.
    Bisher hatte ich immer wenn jemand einen lieben Menschen verloren hat Mitleid mit demjenigen gehabt, aber nun weiß ich, was wirklich in einem vorgeht, wenn es einem selber passiert. Erst dann kann man wissen, wie man sich dabei fühlt. Das ist eine Erfahrung, auf die man gerne verzichten würde.
    Morgen mache ich mit meinem Mann einen Ausflug zu einem Adventmarkt, den wir schon lange angemeldet haben. Es macht im Moment alles keinen Spass, aber da werden wir wohl durch müssen und irgendwie wird es ein bißchen Ablenkung sein - naja. Ich möchte nicht alles absagen, was wir geplant haben, denn Mama würde sicher sagen: fahrt nur, gönnt euch ein bißchen Abwechslung. Vielleicht ist sie ja mit und sieht uns zu und freut sich, daß wir unser Leben weiterführen.
    Liebe Grüsse an Euch alle und vielen Dank für Euer Mitgefühl
    Michaela

  • Liebe Michaela!


    Ich kann Dein vieles Nachdenken sehr gut verstehen, ich glaube, das geht den meisten so, die einen geliebten Menschen verloren haben...Und dieser Mensch fehlt einfach an allen Ecken und Enden....Er war ja immer da, und aufeinmal ist er nicht mehr da wo er immer war. Man hat mit diesem Menschen soviel geteilt und kann es nicht mehr.... Ein Elternteil zu verlieren, zu der man eine so besonders enge und intensive Bindung hatte, ist dann so besonders schwer und hart...Diese Endgültigkeit macht sich breit...immer mehr wird einen bewusst, dass dieser Mensch nicht mehr da ist...


    Du hattest zu Deiner Mama diese Bindung, sie hat Dir soviel geholfen, war immer für Dich, Deine Tochter und ihre Enkelin da. Sie reisst eine grosse Lücke in Dein Leben....Michaela, es braucht einfach alles Zeit, viel Zeit, es ist ja alles noch so frisch und fühlt sich so unwirklich an, nicht wahr?


    Warte nicht auf ein Zeichen, sie kommen irgendwann, und es sind oft nur kleine Begebenheiten, die wir als Zeichen "erkennen" lernen, es sind oft Dinge, die passieren, wo man aufeinmal denkt, "Huch, was war denn das? "----


    Weisst Du, meine Mami ist ganz plötzlich gestorben, sie ging abends putzmunter zu Bett und wachte nicht mehr auf...Das ist jetzt 3,5 Jahre her...Ich stand damals unter einem grossen Schock, wirklich verdaut habe ich es bis heute nicht....Das Vermissen ist jeden Tag aufs Neue da, auch wir hatten eine besonders enge Bindung. Auch sie war nicht nur meine Mami, sie war auch meine Freundin....


    Ich sass einmal an Grab, und ich war total verzweifelt, weinte und hab gesagt: "Mami, wenn Du mich hörst, dann bitte schick mir ein kleines Zeichen"...Genau in diesem Moment, als ich das aussprach, brauste ein Flugzeug über mich hinweg....DAS war für mich ein Zeichen, den meine Mami liebte das Fliegen!


    In meiner Küche habe ich auch ein Bild von ihr an der Küchentüre kleben...fest kleben, eines Tages als ich in die Küche kam, fiel es runter. Es konnte eigentlich nicht runterfallen...Das war für mich auch ein Zeichen....Sie ist da. - Du was ich damit meine?


    Dass die Seelen 2 Monate bei uns sind, das habe ich auch schon mal gehört, aber ich denke, sie sind zwar nicht immer bei uns, aber oft bei uns, sie "helfen" uns, wenn der Kummer mal besonders gross ist und schicken uns Kraft....


    Liebe Michaela, ich wünsche Dir viele schöne Zeichen von Deiner Mama und viiiiel Kraft
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela!
    Ich danke Dir für Deine tröstenden Worte.
    Ich verstehe, was Du meinst, diese kleinen Zeichen.
    Bei uns ist eine Woche nach Mamas Tod im Bad ein Regal runtergefallen, das schon seit Monaten da hing und am nächsten Abend als ich das Licht im Bad aufdrehen wollte, brannte die Lampe an der Decke durch und wir hatten in der halben Wohnung keinen Strom. Ich hab das als Zeichen von Mama gedeutet, weil sie immer mit mir schimpfte, daß bei uns im Bad so eine Unordnung herrschte.
    Ich denke schon, daß es so kleine Zeichen gibt und daß sie uns lächelnd an unsere Lieben erinnern sollen.
    Heute früh war der Schmerz wieder besonders groß, ich weiß auch nicht, warum es mich manchmal so stark überkommt und dann wieder nicht so stark.
    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Lieber Josef!
    Diese Wellen sind anstrengend und ich hoffe, daß das einmal nicht mehr so stark sein wird.
    Aber im Moment kann ich es mir nicht vorstellen, daß ich einmal an Mama denken kann, ohne dabei traurig zu sein.
    Ich versteh nicht, warum sie mich verlassen hat. Sie ist mit so einer Zuversicht in die OP gegangen, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß ihre Seele gehen wollte.
    Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll, wenn mir eine Freundin sagt, daß ihre Seele beschlossen hat zu gehen.
    Sie hat so gerne gelebt und es ist so ungerecht, daß sie nicht mehr da ist.
    Immer wieder treffe ich Leute, die mich darauf ansprechen und auch nicht glauben können, daß sie nicht mehr da ist.
    Einerseits freut es mich, daß sie für andere Menschen auch ein wichtiger Mensch war, andererseits macht es mich danach immer so traurig, an sie zu denken.
    Sie hätte sicher gerne noch bei uns bleiben wollen, ich kann nicht glauben, daß sie schon gehen wollte.
    Jetzt müssen wir noch die Verlassenschaft abwickeln. Ich wollte eigentlich morgen in ihre Wohnung fahren, um nachzusehen, ob noch irgendwelche persönliche Sachen dort sind, bevor sich ein Notar meldet ( wir werden die Erbschaft vielleicht nicht antreten und ich weiß nicht, ob ich dann noch persönliche Sachen holen darf) Aber ich will nicht hinfahren, denn dann wird mir das Herz nocheinmal so schwer, als es ohnehin schon ist.
    Ich möchte gerne einmal einen Tag oder eine Nacht nicht an das alles denken müssen, aber eigentlich denke ich jede Minuta an sie.
    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für alles was noch vor Dir liegt.
    Es ist anstrengend.
    Ichmuss im Moment auch schon umfallen, damit ich irgendwie schlafen kann.
    Und dann dieses Auf und Ab und die unterschiedlichen Gefühle.
    Das schlaucht.
    Halte durch.
    Ich sag mir immer:
    Denk an de nächsten Schritt, an das nächste atmen.
    Eins nach dem anderen. Es klappt leider nicht immer und dann kommt das Gedankenkarussell und es geht nix mehr.
    Aber wir können, wenn überhaupt, immer nur eins nach dem anderen schaffen.
    Ich denke an Dich.


    LG, Ela

  • Liebe Michaela,


    auch von mir noch ein liebes Willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leid, daß du deine Mama verlieren mußtest.


    Auch wenn du es dir im Augenblick noch nicht vorstellen kannst - es kommt ganz sicher auch einmal die Zeit, wo der Schmerz nicht mehr gar so übermächtig ist, du dann auch mit einem Lächeln an deine Mama denken kannst. Hab Geduld, mit der Zeit werden die Wellen nicht mehr ganz so stürmisch sein, und manchmal herrscht vielleicht sogar "spiegelglatte See". Zumindest bis zum nächsten Sturm.
    Denn auch diese Stürme kommen immer wieder, aber im Lauf der Zeit sind sie leichter zu bewältigen, dauern nicht mehr so lange.
    Und es ist schon gut, daß es diese Wellen gibt. In den ruhigeren Zeiten können wir Kraft schöpfen und wieder einen Schritt vorwärts machen, ein Stückel mehr verarbeiten - alles auf einmal geht nicht.


    Wie Christine schon schrieb: frag nicht "Warum", denn wir finden keine Antwort auf diese "W..."-Fragen. Klar, sie tauchen einfach auf, aber es tut nicht gut, sich in solche Fragen zu verbeißen.
    Ich glaube nicht, daß die Seelen beschließen, zu gehen. Ich meine, sie werden eher "von oben" gerufen - und da gibt es keinen Widerspruch. Und "verstehen" werden wir das wohl erst, wenn wir selbst "dort oben" angekommen sind.


    Natürlich fehlt deine Mama auch Simba, auch sie trauert, auch für sie ist eine wichtige Bezugsperson plötzlich nicht mehr da. Doch ich glaube eigentlich nicht, daß Simba beim Grab den Geruch deiner Mama wahrnehmen kann (vielleicht gibt uns Markus da noch eine Antwort?), ich denke eher, daß sie dort eure Trauer noch mehr spürt und deshalb zu winseln beginnt.


    Liebe Michaela, ich wünsche dir eine ruhige Nacht in der du "von etwas anderem" träumst und dich ein bissel erholst.


    Alles Liebe
    Jutta


    PS: wie war der Ausflug zum Weihnachtsmarkt? Konnte er dich ein wenig ablenken?

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Danke liebe Jutta!


    Der Ausflug zum Weihnachtsmarkt war ganz OK. Es waren viele Leute im Bus, die ich vom Sehen kannte. Bei der Heimfahrt hat mch eine Dame angesprochen, die meine Mama vom Cafehaus kannte und mit der sie vor ihrer OP noch gesprochen hatte. Sie war sehr bestürzt, weil meine Mama doch so zuversichtlich war, daß alles gut geht. Ich habe ihr dann erzählt, wie alles gekommen ist und während der ganzen Heimfahrt natürlich wieder nur an Mama gedacht. Das wird mir wahrscheinlich noch öfters passieren, aber wenn ich über sie erzähle, dann ist es oft nicht so schlimm, als wenn ich danach am Grübeln bin. Ich habe dann beim Aussteigen der Frau ein Trauerbildchen vom Mama gegeben und sie hat sich darüber sehr bedankt. Sie war sogar schon am Grab um sich von Mama zu verabschieden, weil sie zum Begräbnis nicht kommen konnte.


    Ich wär schon froh, wenn ich mir sicher sein könnte, daß unsere Simba "nur" unseretwegen gewinselt hat, denn wenn es anders wäre, dann wäre das noch trauriger für mich. Vielleicht kann mir das ja wirklich jemand beantworten, der das besser weiß. Würde mich etwas beruhigen.


    Ich danke Euch allen für Eure lieben Worte, ihr seid wirklich toll und ich bin froh, daß ich hier so liebe Menschen finde, die meinen Schmerz verstehen.
    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Liebe Michaela...


    sehe gerade, dass Du auch noch hier bist und will Dir noch eine paar Worte schreiben... ;) schön, dass Du den Ausflug zum Weihnachtsmarkt gemacht hast....es ist wichtig, auch ab und zu mal etwas zu unternehmen, um einfach mal auf andere Gedanken zu kommen....Das heisst ja nicht, dass Du Deine Mama vergisst...Ich denke sogar, dass sie es gewollt hätte, dass Du etwas für Dich tust und es Dir "gut" gehen lässt....


    Deine Mama war bei vielen Menschen sehr beliebt, viele werden sie vermissen und viele sind bestürzt, dass sie gehen musste, gehen "durfte"...ich denke auch, dass das ein anderer für uns entscheidet, wann wir gehen... eines Tages werden wir wissen, warum das so ist....


    ich lese zwischen Deinen Zeilen und fühle Deinen grossen Schmerz..., und ich kann ihn so gut nachvollziehen,- ich habe diese Momente auch gehabt und habe sie auch heute noch....


    Es sind doch UNSERE Mamas, die wir haben gehen lassen müsssen....Liebe Michaela, es ist nicht leicht, es braucht Zeit...und wir begleiten Dich hier...es ist schön, dass Du zu uns gefunden hast...


    Wir sind für Dich da!
    :24: :24: :24:
    Deine Manuela, die Dir eine gute Nacht wünscht mit schönen ruhigen Träumen!

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • danke Manuela!


    Ja, ich hab mir nie vorstellen können, daß meine Mama mal nicht mehr da ist und jetzt muß ich diese Erfahrung viel früher machen, als ich eigentlich erwartet hatte.
    Mama hat man nur eine und sie war ein Leben lang für mich da, sie wird mir immer fehlen.
    Ich denke ständig nur an sie, es ist schlimm im Moment. Ich bin eigentlich normalerweise ein sehr positiver lebensfroher Mensch, so kenne ich mich gar nicht.
    So einen Verlust habe ich im Leben noch nie gehabt, in unserer Familie sind alle sehr alt geworden, meine Oma ist vor einenhalb Jahren mit 87 Jahren gestorben. Vor drei Jahren mein Schwiegervater, aber vorher keine Todesfälle von nahestehenden Menschen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll und ob das irgendwann wieder besser wird. Ich möchte ja, daß es besser wird, aber ich kann mir das jetzt noch nicht vorstellen.
    Eigentlich wollte ich heute in ihre Wohnung fahren und nochmal ihre Sachen durchsehen, aber ich möchte mir das heute nicht antun, werde es ein andermal machen. Der Notar, der vom Gericht bestellt wurde, hat sich eh noch nicht gemeldet. Stattdessen werden wir auf den Friedhof gehen und eine neue Laterne aufstellen. Vielleicht ist der Schnee schon ein bißchen weg und wir können die Kränze sortieren.


    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Liebe Michaela...


    es ist wirklich so, dass man von anderen immer mal gehört hat, dass jemand Geliebtes gehen musste. Plötzlich, durch Krankheit oder Unfall....Man selber ist darüber geschockt, erschüttert und auch traurig. Aber man war in diesen Momenten nie selbst unmittelbar betroffen und getroffen...In diesen Momenten haben wir gedacht " Gott sei Dank, bei uns ist alles okay, Gott sei Dank ist bei uns nichts geschehen"... der Tod hat nicht an unsere Türe geklopft!
    Und aufeinmal ist dieser Tag da, vor dem wir sicher im irgendwie Angst hatten...eher unbewusst Angst hatten, dass es auch uns treffen kann....


    Wenn man so ein enges und gutes Verhältnis hat zu seinen Eltern, dann sind die Eltern für uns irgendwie unsterblich....Wir können uns nicht vorstellen, dass sie eines Tages nicht mehr da sind und uns zurücklassen....


    Es geht mir da wie Dir liebe Michaela, auch ich konnte es mir nie vorstellen....Dran gedacht habe ich schon, aber diesen Gedanken immer wieder ganz weit weggeschoben....und als meine Mami so plötzlich starb, da war dieser befürchtete Tag da und in mir brach alles zusammen....
    Und jetzt sehe ich mein Päpelchen sterben....
    Jetzt verliere ich auch noch mein 2. Elternteil....und auch dieses Mal klopft wieder der Tod an meine Türe...
    Wenn man selbst betroffen ist, dann ist es anders...wir leiden selber...mit anderen leiden ist anders, da kann man gute Ratschläge und Trost geben...


    Liebe Michaela, lass Dir Zeit, auch mit den Sachen durchsehen...Du darfst Dich selber nicht überfordern...und Dinge, die Dir jetzt Schmerzen bereiten, die können noch etwas warten....


    Warst Du nochmal am Grab, um eine neue Laterne aufzustellen und die Kränze zu sortieren?
    Hier hat es über Nacht so arg geschneit....sieht zwar schön aus, aber wenn man da durch muss, ist es nicht so schön..und viel zu kalt....brrrr


    Meine Gedanken begleiten Dich
    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.