Meine Mama fehlt mir sehr

  • Liebe Manuela!


    Danke für Deine lieben Worte. Ja, es ist tatsächlich so, daß alles plötzlich anders wird. Die Welt ist nicht mehr die Gleiche wie vorher.
    Gestern waren wir auf dem Friedhof und haben Laternen aufgestellt (sind nun schon 3) und ein Engelchen, das über sie wacht.
    Die Kränze sind noch voll Schnee, aber er zergeht schon langsam und wird werden das mit den Kränzen am Samstag oder Sonntag machen.
    am Freitag habe ich in Wien am Vormittag eine Sitzung, da werde ich dann danach in Mamas Wohnung fahren und nochmal durchschauen ob noch persönliche Sachen zum mitnehmen sind und dann werde ich nicht mehr hingehen, bis die Verlassenschaft geklärt ist und die Wohnung geräumt werden muss.
    Gestern ist mir beim Heimfahren vom Friedhof das Auto eingegangen, ein Bruch der Halbachse. Es ist wie verhext. Meine Mama hatte immer gesagt, wenn mit ihr was passiert, soll ich mir ihr Auto nehmen, weil es noch nicht so alt ist wie meines. ich wollte es eigentlich nicht nehmen, weil es mir zu klein ist und ich nicht weiß, ob es mich nicht immer nur an sie erinnern wird.
    Als mein Auto gestern stehenblieb dachte ich sofort an Mama und daß es ein Zeichen von ihr ist. Sie will mir damit sagen: Nimm dir mein Auto, ich brauche es ja jetzt nicht mehr und ich möchte, daß Du damit fährst. Dumm nicht? ich war gestern relativ ruhig und wunderte mich, daß mich das alles gar nicht aufgeregt hat und ich am Abend auch gar nicht so arg traurig war. Dafür kam heute früh wieder der Moment wo ich dachte, heute darf mich niemand schief anreden, entweder springe ich jemanden an oder ich breche in Tränen aus.
    Ich habe nämlich im rechten Arm so ein seltsames Gefühl, also eher kraftlos. Da ich vor 3 Jahren einen kleinen Schlaganfall hatte, war ich sofort in heller Aufregung und bekam plötzlich furchtbare Angst, daß mich meine Mama nun zu sich holt und mein Mann und meine Kinder dann überhaupt niemanden mehr haben, der sich um sie kümmert. Es wird schön langsam besser, ich denke ich hab mich gestern ein bißchen verkühlt, als ich beim Auto auf den ÖAMTC gewartet habe, denn wenn ich den Arm hebe, dann spüre ich ein Stechen hinten im Schulterblatt. Ich hoffe, daß diese Gefühllosigkeit im Arm bald vergeht, sonst werde ich noch verrückt vor lauter Angst. Denn ich habe seit meinen Schlaganfall beruflich meinen Stress etwas reduziert (ging mit Mamas Hilfe) aber nun rauche ich wieder und stehe unter Hochspannung. Deshalb meine Angst, daß sich das nun vielleicht an meiner Gesundheit rächen könnte.
    so nun muß ich weiterarbeiten.
    Liebe Grüsse und alles Liebe
    Michaela

  • Liebe Michaela,


    wenn sich das mit deinem Arm nicht ganz schnell wieder ändert, bzw. wenn es dich zu sehr beunruhigt, solltest du vielleicht doch deinem Arzt einen Besuch abstatten? Natürlich ist es leicht möglich, daß du dich verkühlt hast, aber sicher ist sicher - oder?


    Die Gefühle mit dem Auto kommen mir sehr bekannt vor. Seit Vatis Tod fahre ich sein Auto. Ich mein, ich bin auch schon vorher öfter damit gefahren, doch dann war es doch etwas anderes.
    Manchmal, wenn es staubig, nicht ganz so gepflegt ist, wie Vati es immer machte, "höre" ich ihn: "Auto waschen wäre wieder mal fällig!". Aber meist habe ich einfach das Gefühl, er paßt auf mich (und "sein" Auto ;) ) auf, wenn ich damit unterwegs bin. In der Zwischenzeit fahre ich echt gerne damit.


    Ich hoffe für euch, daß bis zum WE nicht wieder neuer Schnee dazukommt und ihr das mit den Kränzen erledigen könnt - im Augenblick tanzen bereits wieder neue Flocken vor dem Fenster.


    Viel Kraft für morgen Nachmittag, alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Michaela. Ich möchte mich Juttas Worten anschließen. Warte nicht so lange. Besser einmal mehr zum Doc als zu wenig :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Michaela!


    Ich sitze hier und lese Deine Zeilen und mache mir nun ernsthaft Sorgen um Dich! Das sind Schmerzen, die Du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest....bitte gehe zu Deinem Arzt...lieber er sagt, dass alles harmlos ist als dass es nachher doch was ist....und Du bist nicht gegangen!!!!


    Gerade auch dann wenn man unter Hochspannung steht, Stress hat und grossen Kummer und auch noch raucht.....ist damit nicht zu Spaßen.... ;) Hhmmm, da sag ich was...ich rauche auch..und das nicht gerade wenig... :rolleyes: :huh:


    Pass auf Dich auf....versprochen????


    Einen lieben Gruss
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Michaela,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum - der Tod der eigenen Eltern ist immer auch ein letzter Abschied von der eigenen Kindheit; ganz egal wie alt man ist...


    Die Beschreibung des Verhaltens Deiner Hündin hat mich nachdenklich gemacht. Natürlich hat ein Hund eine sehr feine Nase und es gibt Spürhunde für Verstorbene, die können z.B. einen toten menschlichen Körper unter Wasser in einem Boot bis aus einer Tiefe von 25 Meter riechen. Nun beträgt die normale Bestattungstiefe bei einer Erdbestattung irgendwas zwischen 1,80 und 3,00 Metern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Eure Hündin da durch die Erde hindurch den Geruch Deiner Mutter wahrgenommen hat, sich aber nicht erklären konnte, wieso sie sie nicht sehen oder begrüßen kann.


    Dagegen spricht, dass natürlich zu dieser Zeit auch andere Gerüche entstehen, die den gewohnten Geruch Deiner Mutter überdecken und zum Teil auch verändern. Es wäre auch möglich, dass dieser Geruch sie irritiert hat. Was es genau war, werden wir wohl nicht in Erfahrung bringen - möglich ist es, dass sie Deine Mam gerochen hat und das ist ein schöner Gedanke - deswegen würde ich auch dabei bleiben!


    Liebe Grüße
    Markus

  • Hallo Michaela!
    Ich bin auch der Meinung das deine Hündin deine Mama noch riechen kann.
    Und ich weiss aus eigener Erfahrung das Tiere genauso trauern wie wir. Nur sie nehmen den Tod als das hin was er ist, als Sache.
    Wir wünschen uns nur das der Mensch wiederkommt, das tut das Tier nicht. Es trauert einfach. Lass ihr diese Gefühle ! Es ist ja wunderschön das deine Mama auch
    dem Hund so fehlt!
    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe.
    Mia

  • Liebe Michaela!!!


    Ich habe heute oft an Dich gedacht....wie geht es Dir heute??? Wie fühlst Du Dich????


    Es ist vielleicht eine blöde Frage...., möchte aber gerne wissen, wie es Dir im Moment so geht.....ich weiss eben selber so gut wie es ist, wenn man seine geliebte Mami verliert... :33:


    Schreibe einfach wenn Du magst....


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ich danke Euch, es ist lieb, daß Ihr Euch um mich sorgt.


    In meiner Trauer ist es mir heute etwas besser gegangen, wahrscheinlich wei ich mir Sorgen um meine eigene Gesundheit gemacht habe und irgendwie Angst habe, daß mich Mama zu sich holen könnte.


    Ich weiß nicht, in der Früh dachte ich noch, daß mich meine Tochter in unsere Tagesklinik bringen soll, damit sie dort ein EKG machen und ich beruhigt sein kann, daß nix mit mir ist. Aber ich hatte dann doch Bedenken, daß sie mich gleich ins Spital schicken könnten aufgrund meiner Vorgeschichte.
    Ich hatte vor ca. 2 1/2 Jahren einen Schlaganfall, von dem ich mich aber aufgrund der schnellen Therapie gleich wieder erholt habe. Danach kam man drauf, daß ich ein Offenes Foramen Ovale habe (ein Loch im Herz) das man dann ein halbes Jahr später mit einem Schirmchen verschlossen hatte. Dieses war die Ursache für den Schlaganfall, hatte man damals vermutet. Da ich gleichzeitig mit dem Rauchen aufhörte, bekam ich mein Gewicht nicht mehr in den Griff und so ließ ich mir letztes Jahr im September einen Magenbypass machen. Ich habe 46 kg seither abgenommen und bin eigentlich pumperlgsund (bisher). Seit 3 Monaten rauche ich nun wieder, das ist seit meine Mama die Diagnose Leberkrebs bekam. Seit Mamas Tod stehe ich unter Hochspannung und "funktioniere" sehr gut für alle anderen. Ich arbeite ganztags, bin Betriebsrätin, organisiere grad die Weihnachtsfeier und fahre auf Sitzungen, etc. Ich hab das sg. Helfersyndrom und wurde bisher immer so toll von meiner Mama unterstützt, daß ich das alles sehr stressfrei machen konnte.


    Wenn ich jetzt auch noch ausfalle, dann können sich meine Tochter und mein Mann die sg. "Kugel" geben, weil beide nach Wien arbeiten fahren und ich die einzige bin, die am Wohnort arbeitet und die Kleine in den Kindergarten bringt und vor und nach der Arbeit gleich mit dem Hund gehen kann. Ich will einfach nicht krank werden und schon gar nicht daran denken, daß ich sterben könnte.


    Es wird vielleicht ja doch eine Verkühlung sein -hoffe ich - aber eigentlich spukt mir das jetzt die ganze Zeit im Kopf herum und ich horche in meinen Körper hinein. Irgendwie habe ich Sorge, daß es vielleicht doch mit dem Herz zusammenhängen könnte und ich mal nicht mehr aufwache. Es ist aber so, daß ich wenn ich meinen Arm hebe, ein Ziehen in der Seite unterm Arm habe, wahrscheinlich ist es eine Verspannung - oder eine Nervenentzündung - ach was weiß ich! Wenn es bis Montag nicht besser ist, werden ich vormittag einen Sprung zu meinem Hausarzt gehen und der kann ja dann ein EKG machen um mich zu beruhigen.


    Mein Mann und meine Tochter schimpfen eh schon mit mir, weil ich nicht gleich zur Tagesklinik fahre, aber ich habe Angst, daß die mich gleich ins Spital schicken, weil sie sich aufgrund meiner Vorgeschichte nicht drübertrauen.
    Nächste Woche habe ich aber schon so viele Termine, daß ich keine Zeit zum Kranksein habe. Ist alles sch............ , entschuldigt - ist eigentlich nicht meine Art.


    Danke für Eure Fürsorge
    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Guten Morgen!


    Wollte Euch nur sagen, daß meine Schmerzen verschwunden sind. Hin und wieder hab ich ein seltsames Gefühl im Arm, vielleicht Durchblutungsstörungen und außerdem hatte ich gestern stark geschwollene Beine. Das ist über Nacht besser geworden. Ich habe die letzten Wochen viel zu wenig getrunken und gestern erst wieder damit angefangen, darauf zu achten. Vielleicht hängt das ja auch damit zusammen?
    Ich muß im Jänner sowieso wieder meine Blutkontrolle im AKH wegen meinem Magenbypass machen, war auch in den letzten Monaten sehr schlampig mit den Vitamintabletten, die man nach einer solchen OP nehmen sollte. Muß halt wieder mehr auf mich achten.


    Psychisch geht es mir auch halbwegs. Werde heute mit meiner Tochter zum Friedhof fahren und neue Kerzen anzünden. Da der Schnee stark geschmolzen ist, kann ich vielleicht auch schon die Kränze durchsehen, damit das Grab "ordentlich" aussieht. Meine Mama legte sehr viel Wert auf Ordnung. Gestern habe ich zuhause schon damit angefangen Ordnung zu machen. Denn in diesen Dingen komme ich nicht nach der Mama, aber wenn ich an sie denke, habe ich das Bedürfnis zusammenzuräumen, Ihr zuliebe, damit sie dort "oben" Freude an mir hat. Vielleicht will ich ihr aber auch nur ähnlicher werden, um sie in mir weiterleben zu lassen.
    Sie fehlt mir sehr, aber ich muß nicht mehr ständig weinen.


    Liebe Grüsse und Euch einen schönen Sonntag, ich schaue später wieder vorbei.
    Michaela

  • Liebe Michaela...


    es ist schön zu lesen, dass die Schmerzen verschwunden sind....dennoch solltest Du - sobald Du Luft hast - einen Termin beim Arzt machen....eine vorsorgliche Kontrolle ist sicher besser....es würde Dich beruhigen und auch Deinen Mann und Deine Tochter! Sie machen sich doch auch Sorgen!!


    Ja...das Ordnung machen... :) das kenne ich auch! Man will einfach, der Mama da "oben" Freude machen....sie soll doch stolz sein...dass wir vieles in ihrem Sinne weitermachen! Aber sie würde sicher auch wollen, dass es Dir dabei gut geht und Du nicht über Deine gesundheitlichen und seelichen Kräft gehst...!!


    Wichtig ist, dass Du auf Dich achtest!!!! Denn das würde Deine Mama auch wollen!!


    Alles Liebe und viele gute Gedanken zu Dir liebe Michaela!
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela, liebe Christine!


    Ich danke Euch für Eure lieben Worte. Ich habe heute nur mehr Rückenschmerzen, denke daher daß das alles wirklich von der Wirbelsäule kam. Aber ich werde gleich nach den Feiertagen einen Termin beim Internisten machen, um mich mal durchchecken zu lassen und im Jänner bekomme ich im AKH wieder ein komplettes Blutbild (das hat 4 Seiten!) wegen meiner Magenbypasskontrolle. Außerdem habe ich vor, zu einen Osteopathen zu gehen, um endlich einmal meine Wirbelsäulenprobleme anzugehen.


    Heute habe ich mit meinem Stiefvater telefoniert (der geschiedene Mann meiner Mutter), er und seine Frau hatten sich vor Mamas OP noch mit ihr unterhalten und ihr geraten, doch lieber die OP im AKH machen zu lassen, dort hätten sie mehr Möglichkeiten, wenn etwas schiefgehen sollte. Das hat mir wieder zu denken gegeben. Naja, was-wäre-wenn hilft nun nichts mehr, sie hat sich für das Spital entschieden, weil sie sich beim Prof. dort gut aufgehoben fühlte und er hatte ihr im Vorgespräch so viel Mut gemacht, daß alles gut geht.


    Sie fehlt mir, aber der Alltag kehrt allmählich wieder zurück. Jetzt kommt noch Weihnachten, das ich am liebsten ausfallen lassen würde. Aber meine kleine Enkelin freut sich schon darauf. Ich habe für die Feiertage meinen Bruder mit seiner Familie zum Essen eingeladen, Mama wäre auch dagewesen. Wird wahrscheinlich sehr traurig werden. Mein Bruder ist zehn Jahre jünger als ich und betrachtet alles sehr nüchtern (ich glaube aber nur nach aussen) Seine Kinder sind 9 Jahre und 6 Monate alt.


    Alles sehr traurig im Moment, bin froh, wenn die Feiertage wieder vorbei sind.


    Liebe Grüsse an Euch
    Michaela

  • Liebe Michaela!


    Ja, wenn man alles vorher wüsste....dann würde man doch so manches anders machen,- eine andere Klinik, ein anderer Arzt...und dann wäre vielleicht alles anders gekommen.....Keiner weiss, was dann gewesen wäre....Vielleicht wäre es gut gegangen, aber das werden wir nie erfahren....Ich denke einfach, dass der Tag an dem wir gehen müssen, einfach festgelegt ist....und wir nichts machen können, um diesen Tag aufzuhalten. Deine Mama hat sich für diese Klinik und diesen Prof entschieden...., es sollte so sein....
    Ein Freund von mir ist vor vielen Jahren einem grossen Unglück entkommen, weil sein Taxi im grossen Stau stand, er verpasste so sein Flugzeug, er hat ganz furchtbar mit dem Taxifahrer geschimpft, weil er keinen anderen Weg genommen hat..., er sah grade noch wie die Maschine abflog....
    Wie gut, dass er die Maschine verpasste, denn sie stürzte kurz drauf ab, alle tot.... Es sollte so sein, für ihn war "die Zeit" noch nicht gekommen...


    Ich schreibe Dir das, weil ich sicher bin, dass alles seinen Sinn und seine Bestimmung hat....und wir müssen das Schicksal annehmen...leider... Wenn wir zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sind, dann ist es der berühmte Ziegelstein, der uns auf den Kopf fällt.....
    Soviele Beispiele gibt es da, wo es Menschen getroffen hat, weil sie einen bestimmten Weg gewählt haben, andere blieben verschont...Ich denke nicht, dass wir dem entgehen können....


    Deine Gefühle mit Weihnachten verstehe ich nur zu gut....mir geht es genau so....noch nie habe ich mir es mir so gewünscht, es würde jetzt pling machen und es wäre alles rum, dabei habe ich gerade Weihnachten immer so geliebt.... :33:


    Ich schicke Dir eine grosse :24: und viele schöne Gedanken und weiter viel Kraft!
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • danke liebe Manuela!


    Du findest immer so tröstende Worte.
    Es geht mir im Moment nicht mehr ganz so schlecht, ich denke zwar sehr viel an Mama, aber ich habe das Gefühl, daß ich mich damit abgefunden habe, daß es eben ist wie es ist. Heute zu meinem Geburtstag haben mich viele Leute angerufen und mir gratuliert. Mein Geburtstag ist aber nicht wichtig für mich - war eigentliich schon immer so. Aber Mama wäre heute sicher gekommen, um mir zu gratulieren und mir - wie jedes Jahr - mein Lieblingsparfüm Paris zu schenken. Heuer habe ich es von meinem Mann bekommen.
    Meine Tochter schenkte mir eine Kaffeetasse mit der Aufschrift: für meine liebe Mama, schön daß Du immer für mich da bist. - das sind ganz neue Töne von ihr. Sie wird erwachsen und vielleicht hat sie durch Mamas plötzlichen Tod erkannt, daß man den geliebten Menschen viel öfters sagen sollte, wieviel sie einem bedeuten. Ich habe mich sehr darüber gefreut und dazu kaufte sie noch einen Schlüsselanhänger mit Schaf und Aufschrift: schön, daß Du da bist.
    Mein Onkel rief mich an und sagte, daß sie ihnen auch sehr fehlt, aber es nützt nix - sie ist nun nicht mehr da. Ja, er hat Recht damit und wir müssen ohne sie weitermachen.
    Ich denke, daß wieder schlimmere Tage kommen werden. Am Donnerstag fahren mein Mann und ich für 2 Tage zum Advent am Wolfgangsee, das haben wir schon lange ausgemacht und nun tun wir das auch. Dort wird es sicher schön weihnachtlich sein. vielleicht kommt dann ein bißchen ein Weihnachtsgefühl auf - wer weiß?
    Aber alles in allem bin ich froh, wenn es heuer vorbei ist und endlich wieder Normalität einkehrt.
    Eine Kollegin sagte mir, in der Trauer um einen lieben Menschen muß man einmal einen Jahreszyklus durchmachen und dann hat man alle Momente mal durchgemacht die man mit diesem lieben Menschen im Laufe eines Jahres durchlebt hat und dann kann es leichter werden - du weißt was ich damit meine? Sie könnte ein bißchen recht damit haben - ich hoffe es.


    Ich wünsche auch Dir viel Kraft und grüsse Dich ganz lieb
    Deine Michaela

  • Hallo !
    Sei willkommen hier im Forum ! Meine herzliche Anteilnahme zum Heimgang Deiner Mama !
    Viele Deiner Schmerzen werden psychosomatisch sein,aber lass Dich durchchecken,Deine Gefühle für Deine Mama sind in Aufruhr,es ist völlig normal.der Tod eines geliebten Menschen hinterlässt Entzungserscheinungen,hört sich blöd an,hab das wo gelesen,konnte es nicht glauben wie das gemeint war.
    Natürlich wir müssen ohne einen Menschen weiterleben,der ALLES für uns war.(Mein Sohn starb 2008).
    Ich hoffe es geht Dir nicht irgendwann wie mir,das man sofort in der Familie auf taube Ohren stösst,wenn man sein eigenes totes Kind erwähnt,sogar in belanglosen Sachen.Könnte ja im Fall einer verstorbenen Mama auch so sein.
    Das mit Deiner Hündin finde ich grandios,mein Vater(verstorben 1982)sagte immer,der Mensch glaubt immer der Gescheiterste zu sein,aber die Tiere sind gescheiter,ein Tier tötet weil es Hunger hat,aber der Mensch hat weder den Spürsinn eines Tieres noch dessen Gefühle."
    Es werden sehr traurige Weihnachten für Dich,ohne Frage,das mit dem Jahreszyklus kann nur jemand gesagt haben,der nicht jemand nahen verloren hat.
    Der Schmerz wird nie vergehen,ebensowenig die Erinnerung,ebensowenig das alles anders geworden ist,ebensowenig vergeht die innige Liebe zu Deiner Mama,aber es ist leider so wie es ist,akzeptieren fällt sehr schwer,weil Gefühle stärker sind als der Verstand.
    Jetzt wo Weihnachten naht,ist man besonders empfindsam,aber der Schmerz hat und findet seinen Dauerplatz. Alles alles Liebe Chrisu :30:

  • Liebe Michaela!


    Deinen Geburtstag heute habe ich natürlich nicht vergessen.... ;) , ich kam heute nur den ganzen Tag über nicht zum Schreiben....Aber der Blick auf die Uhr sagt mir, dass es noch nicht zu spät ist und Du ja noch gute 31 Minuten Geburtstag hast... :) Ich wünsche Dir Gesundheit, ich wünsche Dir auch schöne Momente in Deinem neuen Lebensjahr, und ich wünsche Dir die Erfüllung der Wünsche, die Dir besonders wichtig sind!!!! Wie fein, dass Deine Lieben Dich verwöhnt haben und Dir doch noch einen schönen Tag bereitet haben....


    Ich erinnere mich auch noch an meinen ersten Geburtstag ohne meine Mami....das erste Mal, dass sie nicht anrief, nicht gratulierte und mir einen schönen Geburtstagstisch deckte, das erste Mal ohne das Glas Sekt mit ihr und und und....Das alles fehlte aufeinmal. Auch wenn ich mal über meinen Geburtstag in Urlaub war, so fehlte nie ihr Anruf und gefeiert wurde dann, als ich wieder zurück war.
    Liebe Michaela, es ist nicht leicht, Deine Kollegin hat es recht gut ausgedrückt mit dem Jahreszyklus....wenn man es einmal durch hat, alle so besonders wichtigen Tage, dann kann es leichter werden.....
    Vielleicht weil man es kennt, wie es ist und diesen Tag so gestaltet wie es einem selber am besten bekommt. Aber dennoch ist immer das Vermissen da, der Wunsch, diese Tage wieder so zu teilen wie man es immer teilte. Es wird nie mehr so sein wie es mal war. Es ist eben einfach anders....


    Lass Dich umarmen liebe Michaela
    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Michaela!
    In letzter Minute am heutigen Geburtstag,alles,alles Gute!Ich wünsche dir viel Kraft.Hoffentlich sind deine körperlichen Beschwerden wirklich nur psychsomatisch,denn wie oft hört man,wie krank einen die Trauer machen kann.
    Alles Liebe von
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Meine Lieben!


    Ich danke Euch für Eure Geburtstagswünsche. Ja, war der erste Geburtstag ohne Mama, sie wäre sicher gleich in der Früh gekommen und hätte mir gratuliert und hätte sich sofort wieder ans Ordnung machen in unserer Wohnung gemacht.
    Heute hatte ich Weihnachtsfeier in der Arbeit, bin erst jetzt nach Hause gekommen. Da ich ja Betriebsrätin bin habe ich sehr viel Arbeit gehabt, weil wir immer bei uns in der Arbeit feiern mit Catering und so, aber es müssen die Tische geschmückt werden, das Catering organisiert werden, alles eingekühlt werden, usw. - bleibt alles immer an mir hängen, aber ich mache das gerne für die Kollegen und Kolleginnen. So hatte ich nicht viel Zeit zum Nachdenken.
    War auch ganz nett und irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, daß ich mich damit abgefunden habe, daß sie nicht mehr kommt.
    Gestern hatte ich kurz das Gefühl, daß ich sie anrufen möchte um ihr etwas zu erzählen. Dann habe ich ihr Foto auf meinem Schreibtisch angeschaut und gedacht: ich brauch sie nicht anrufen, ich kann es ihr trotzdem erzählen und wenn sie wirklich irgendwo "da oben" ist, dann weiß sie es ohnehin längst, was ich ihr sagen möchte. - Ist das seltsam? Oder werde ich langsam komisch?


    Liebe Chrisu!
    Danke auch Dir für Deine Worte. Ich habe gottseidank nicht das Gefühl, daß ich nicht über Mama sprechen "darf" Meine Familie ist es gewöhnt, daß ich mal sage: Das hätte Mama gefallen oder das hätte ich jetzt Mama erzählt. Wir sprechen öfters über sie und ich denke, sie ist immer noch allgegenwärtig und gar nicht richtig weg. Natürlich sind wir traurig, aber es ist irgendwie seltsam im Moment.
    Morgen fahre ich mit meinem Mann zum Advent am Wolfgangsee, das haben wir schon lange geplant und unsere beiden Kinder (sie sind ja eigentlich schon erwachsen) müssen die zwei Tage zuhause managen. Wir haben 2 Katzen und einen Hund. Eigentlich wäre geplant gewesen, daß Mama rauskommt und hier schläft, damit alle in die Arbeit gehen können und sich um nichts kümmern müssen. Nun hat meine Sohn Urlaub genommen (er kommt nämlich alleine schwer aus dem Bett in der Früh). Meine Tochter nimmt in der Früh schon die Kleine (sie ist 4) in die Arbeit mit, weil sie nachmittag Weihnachtsfeier hat und am Freitag bringt sie die Kleine dann selber in den Kindergarten und fängt später zu arbeiten an. Wir müssen uns alle umstellen, weil wir uns immer auf Mama verlassen haben und sie in solchen Situationen immer sich um alles zuhause gekümmert hat. So werden meine Kinder jetzt auch mal erwachsen und wissen daß sie sich um manche Sachen nun selber kümmern müssen.
    Wir werden uns Adventmärkte rund um den Wolfgangsee, St.Gilgen und am Freitag dann Salzburg und Linz ansehen. Wir fahren mit dem Bus und haben daher keinen Stress dabei. Am liebsten würde ich ja gar nicht wegfahren, aber es war eben schon lange geplant und vielleicht tut es ja ganz gut, mal wegzukommen bevor die ganzen Feiertage kommen.
    Ich nehme mein Netbook mit und werde morgen abend wieder mal reinschauen (wenn ich dort hoffentlich Empfang mit Orange habe)


    Liebe Grüsse und alles Liebe für Euch
    Michaela

  • Liebe Michaela,


    ich freue mich zu lesen, dass Du einen feinen Abend mit der Weihnachtsfeier hattest und Deine Organisation wohl auch perfekt gelungen ist! Das sind dann oft wieder die Momente, die man dann wie früher erzählen möchte....Doch ich denke auch, dass es so ist wie Du es schreibst.... Du wirst also gar nicht komisch liebe Michaela! Erzähle es Deiner Mama, sie wird es mitbekommen, auch wenn es anders ist als früher!!!


    Ganz toll finde ich, dass Du mit Deinem Mann die Reise um die Adventsmärkte machst!!!! Den von Salzburg kenne ich auch, der hat mir immer gut gefallen! So ein paar Tage weg von allem tut gut, schafft Ablenkung und gibt neue Kraft für die kommende Zeit,. Prima, dass Du alles für Deine Abwesenheit geregelt hast....Da sieht man wieder wie toll Du alles managen kannst!!! :028:


    Achja...Dein Avatar sind bestimmt Du und Deine Mama, oder? Ihr seht aus wie Geschwister! wer ist denn wer??? ?(


    Ich wünsche Dir eine feine Zeit und bitte trinke einen leckeren Glühwein für mich mit, ja?


    Sei lieb gedrückt!
    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.