Liebe Manuela!
Danke für Deine lieben Worte. Ja, es ist tatsächlich so, daß alles plötzlich anders wird. Die Welt ist nicht mehr die Gleiche wie vorher.
Gestern waren wir auf dem Friedhof und haben Laternen aufgestellt (sind nun schon 3) und ein Engelchen, das über sie wacht.
Die Kränze sind noch voll Schnee, aber er zergeht schon langsam und wird werden das mit den Kränzen am Samstag oder Sonntag machen.
am Freitag habe ich in Wien am Vormittag eine Sitzung, da werde ich dann danach in Mamas Wohnung fahren und nochmal durchschauen ob noch persönliche Sachen zum mitnehmen sind und dann werde ich nicht mehr hingehen, bis die Verlassenschaft geklärt ist und die Wohnung geräumt werden muss.
Gestern ist mir beim Heimfahren vom Friedhof das Auto eingegangen, ein Bruch der Halbachse. Es ist wie verhext. Meine Mama hatte immer gesagt, wenn mit ihr was passiert, soll ich mir ihr Auto nehmen, weil es noch nicht so alt ist wie meines. ich wollte es eigentlich nicht nehmen, weil es mir zu klein ist und ich nicht weiß, ob es mich nicht immer nur an sie erinnern wird.
Als mein Auto gestern stehenblieb dachte ich sofort an Mama und daß es ein Zeichen von ihr ist. Sie will mir damit sagen: Nimm dir mein Auto, ich brauche es ja jetzt nicht mehr und ich möchte, daß Du damit fährst. Dumm nicht? ich war gestern relativ ruhig und wunderte mich, daß mich das alles gar nicht aufgeregt hat und ich am Abend auch gar nicht so arg traurig war. Dafür kam heute früh wieder der Moment wo ich dachte, heute darf mich niemand schief anreden, entweder springe ich jemanden an oder ich breche in Tränen aus.
Ich habe nämlich im rechten Arm so ein seltsames Gefühl, also eher kraftlos. Da ich vor 3 Jahren einen kleinen Schlaganfall hatte, war ich sofort in heller Aufregung und bekam plötzlich furchtbare Angst, daß mich meine Mama nun zu sich holt und mein Mann und meine Kinder dann überhaupt niemanden mehr haben, der sich um sie kümmert. Es wird schön langsam besser, ich denke ich hab mich gestern ein bißchen verkühlt, als ich beim Auto auf den ÖAMTC gewartet habe, denn wenn ich den Arm hebe, dann spüre ich ein Stechen hinten im Schulterblatt. Ich hoffe, daß diese Gefühllosigkeit im Arm bald vergeht, sonst werde ich noch verrückt vor lauter Angst. Denn ich habe seit meinen Schlaganfall beruflich meinen Stress etwas reduziert (ging mit Mamas Hilfe) aber nun rauche ich wieder und stehe unter Hochspannung. Deshalb meine Angst, daß sich das nun vielleicht an meiner Gesundheit rächen könnte.
so nun muß ich weiterarbeiten.
Liebe Grüsse und alles Liebe
Michaela