Hallo zusammen,
ich schreibe heute das erste mal. Gelesen habe ich schon öfter. Ich habe bislang noch nicht geschrieben, weil ich Angst habe, dass mich meine eigene Trauer und die der anderen völlig runterziehen wird. Aber ich halte die Einsamkeit nicht mehr aus. Mein lieber Ehemann ist im Juni 2010 verstorben. Am Anfang habe ich nur funktioniert, einfach weiter gemacht, mit allem was wir uns gemeinsam vorgenommen hatten. Außerdem haben wir eine 15jährige Tochter, da kann ich mich nicht in einen Trauersumpf begeben. Ich muss uns ja auch ernähren. Also arbeite ich jetzt Vollzeit, schmeise den Haushalt und Garten, räume Schnee weg und versuche zu leben.
Dann, am Wochenende oder wenn ich nichts zu tun habe, kommt die Trauer, Verzweiflung, Wut, Einsamkeit!!!
Ich habe zwar mein Kind, die mittlerweile auch einen Freund hat, worüber ich mich sehr freue, da sie nun auch wieder lacht und sich des Lebens freut, aber ich kann und darf sie nicht immer mit meinen Bewältigungsproblemen belasten. Sie ist nicht dafür da, mich aufzufangen. Ich habe auch gute Freunde, die mich über die Feiertage aufgefangen haben, aber er fehlt mir so.Unsere Gespräche, die Ratschläge, das Miteinander, sich verlassen zu können......
Oft bin ich so wütend und verzweifelt, ich habe Angst vor der Zukunft, wie alles werden soll. Schaffe ich alles? Mir darf nichts geschehen, dann ist meine Tochter ganz alleine.
Gibt es Menschen, denen es ähnlich geht? Wie geht Ihr damit um? Dieses Alleinsein, keinen Ansprechpartner zu haben, macht mich völlig fertig. Ganz zu schweigen von dem lieben Menschen, der einfach fehlt, und seiner Liebe. Unser Lebenswerk ist vorzeitig beendet worden.
In tiefer Traurigkeit
Lebenswerk