Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Liebe Mona!


    Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst!


    Bin auch gerade weinend vom einkaufen nachhause gekommen.Alle wünschen ein gutes neues Jahr und ich frage mich was soll an den neuen Jahr gut werden?


    Werde heute auch auf den Friedhof fahren ,allein und mit meiner Tochter reden.Auf dem Glas vond er Laterne sind zwei Wolken drauf und wenn die Kerze brennt sieht es auch als wenn die Sonne aufgehen würde.


    Vielleicht sehen sich unsere Kinder das Feuerwerk aus dem Himmel aus an.


    Wünsch dir für das neue Jahr viel Kraft und hoffe daß es doch irgendwann ein bißchen leichter wird.


    Alles Liebe


    Annemarie

  • Liebe Mona,


    das find ich gut, die Idee von Dir, für die Junds Pizza zu backen wie früher und über Martin zu sprechen. Wirst sehen, das tut Euch allen und besonders Dir gut, weil es Deine Idee war und Du es so wolltest.......


    Wünsche Dir viel Kraft für heute Abend!!


    Alles Liebe


    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Hallo!


    Sylvester ist vorbei und wieder ein neues Jahr ohne die geliebten Menschen angebrochen! Wie weh das tut, ich war in der Jahresschlussmesse und am Grab, habe wieder frische Blumen


    in die Vasen gestellt. Dann war ich im Stall bei den Hühnern und den Miezen, die mussten ja versorgt werden, bevor es überall zu knallen begann, hab dort auch sehr weinen müssen.


    Dann ist mir wieder in den Sinn gekommen, wie sinnlos das doch alles ohne die beiden ist, am liebsten hätte ich mich auf dem Heuboden verkrochen und dann nie mehr rauskommen, einfach


    den Kopf in den Sand stecken und nicht mehr mitbekommen. Ich habe mir das sehr schön vorgestellt. Dann ist mir wieder eingefallen, das es Martin sehr viel Spaß gemacht hat, Sylvester


    schön zu feiern, also wieder ins Haus, alles vorbereiten, weinen, ich konnte nicht aufhören damit, meine Jungs haben mich in die Arme genommen, auch mein Mann, meiner Schwiema


    ist es auch so ergangen, sie hat die ganze Zeit nur weinen müssen. Sie sagte auch, im letzen Jahr waren wir in einer Ausnahmesituation und nicht mehr ganz bei uns.


    Ich habe dann begonnen mit den Pizzas, die Jungs sind gegen acht Uhr gekommen, ich war so froh, nicht alleine sein zu müssen. Dann habe ich erfahren, das man einen Freund mit


    dem Auto bringen wird, also habe ich gesagt, das mein Jüngster zurücksimsen soll ,das die Mama und der Papa auch mitkommen sollen, die beiden haben schon so viel ausgehalten mit


    uns, sie haben ja selber ein Kind verloren, ihnen geht es auch nicht viel besser. Sie hatten auch nichts vor uns sind mitgekommen, ich hab mich echt gefreut. Wir haben dann zusammen


    gegessen, auch Schwiema musste kommen, sie wollte zuerst nicht, dann ist mein mittlerer Sohn gegangen und hat sie geholt, danach hat es ihr aber schon gefallen, durch die Jungs war


    sie dann auch abgelenkt vom Weinen. Das hat eine ganze Weile gedauert, bis alle zufrieden und satt waren. Ich habe danach die Küche aufgeräumt und die Jungs sind in den Party-


    keller gegangen und haben sich dort weiterbeschäftigt.


    Wir sind ins Wohnzimmer gegangen und haben dort von unseren Kindern geredet und Fernsehen geschaut, um halb zwölf sind wir zum Freidhof gelaufen und haben dort diese beiden


    römischen Lichter am Grab angezündet, es hat ja ziemlich stark geregnet, dann wieder heim, um Mitternacht sind alle raus, die Jungs haben Raketen abgeschossen, die Kirchenglocken


    haben das neue Jahr eingeläutet und ich habe Schwiema im Arm gehabt und wir beide haben einen Weinkrampf bekommen. Wir haben gesagt, wieder ein neues Jahr ohne unseren ge-


    liebten Menschen, wo seid ihr nur, dann hat Oma gesagt, das die Beiden bestimmt jetzt auch hier irgendwo sind, das war so ein schöner Gedanke, ich habe mir einfach vorgestellt, die


    Beiden sind hier unter uns. Die Jungs hatten einen Riesenspaß, es sind dann auch viele Leute vorbeigekommen, wir wohnen ja direkt an der Hauptstraße und haben uns in den Arm


    genommen und ein gutes neues Jahr gewünscht. Wir haben für uns ausgedacht, das dieses Jahr etwas besser werden sollte, als das vergangene, mal sehen wie es wird.


    Ich war überhaupt nicht müde und als die Freunde gegangen sind und die Freunde der Jungs, war es schon halb drei, ich war überhaupt nicht müde und bin erst nach halb vier ins Bett


    gegangen und um sieben Uhr wieder aufgestanden. Wieder zum Neujahresgottesdienst in die Kirche und danach kochen. Nach dem Mittagessen bin ich eingeschlafen, bis meine


    einzige Schwester kam, die uns aushält, wie haben gemütlich Kaffee getrunken und Plätzchen gegessen. Danach sind wir zu meiner Mutter gefahren, alle zusammen, dort sind wir zwei


    Stunden gewesen, danach bin ich noch zum Friedhof, dort traf ich meine Freundin am frischen Grab ihrers Vaters in Tränen aufgelöst, ich habe versucht sie zu trösten und fest in den


    Arm genommen, sie hat sich dann langsam beruhigt, wir sind dann gemeinsam an unseren wichtigen Gräber gegangen und danach haben wir noch lange geredet. Es war ja nicht kalt


    gestern und geregnet hat es auch mal gerade nicht. Heute habe ich Kreuzschmerzen und bin fast nicht aus dem Bett gekommen, nicht wegen der Schmerzen oder weil ich besonders


    müde gewesen wäre, nein, sondern es war mir fast zu viel aufzustehen, ich habe richtig eine Kraftanstrengung gebraucht um rauszukommen.. Mein Mann versteht das nicht, er meint,


    wenn er aufstehen mag, tut er es einfach, aber heute ging es fast gar nicht mehr. Hoffentlich war das eine einmalige Sache.


    Jetzt versuche ich, das Haus zu putzen, ich werde anfangen und die Jungs helfen mir später dabei, der Jüngste weniger, er hat immer wieder sehr große Schmerzen an seinen Hüften,


    was das noch werden soll, weiß ich auch nicht. Ich habe Angst, das ihm was bleiben könnte.




    Mona

  • Hallo!


    gestern war wieder ein Treffen der verwaisten Eltern und mein mittlerer Sohn wollte mich davon abhalten, hinzugehen! Er hat argumentiert, das ich ja nicht verwaist sei, ich hätte ja noch


    ihn und den Jüngsten, sie würden sich komisch vorkommen, denn verwaist würde ja heißen, das es niemanden mehr gibt, auch sie Beide nicht!


    Das hat mir sehr zu denken gegeben, ich bin aber trotzdem hingefahren und es war sehr sehr schön. Wir waren dieses Mal nur zu dritt und die Gruppenleiterin hat uns mit zu sich nach


    Hause eingeladen, das ist nicht weit weg vom Treffpunkt, sie hat eine sehr schöne Weihnachtskrippensammlung und eine Krippe ist sehr sehr groß und wunderschön, die hat sie selber


    gemacht, es gab aber auch welche in Miniformat, in Walnuss bzw. Haselnussschalen, dann wieder eine, wo die Figuren einen halben Meter und größer sind, auch selbergemacht. Es war


    eine sehr schöne Umgebung zum Reden und weil wir nur zu dritt waren, waren auch die Gespräche sehr persönlich und tief. Wir haben uns um 19.30 getroffen und sind um 23.00 erst


    auseinandergegangen. Die ganze Atmosphäre war einfach nur gut, wir haben über den Jahrestag von Martin gesprochen, wie Weihnachten und Sylvester verlaufen ist und wie es


    jedem von uns an diesen Tagen ergangen ist. Das hat mir sehr viel gegeben, auch die andere Frau die noch da war, ist sehr nett, wir haben beschlossen uns mal einfach nur so zu


    treffen.


    Mein Schwager hat heute Geburtstag, wir werden nicht hingehen, sondern nur anrufen und ihm gratulieren, mir ist es einfach noch zuviel auf solche lustigen Feste zu gehen. Auch


    haben wir keine Feierlaune, ich habe noch soviel zu tun, es ist soviel liegen geblieben, oft fehlt mir die Kraft für Dinge, die aber erledigt werden müssen. Heute ist so schönes Wetter,


    windig zwar, aber wie im Frühling, Martin fehlt an solchen Tagen sehr, er hat das schöne Wetter geliebt und wäre heute bestimmt in seinen geliebten Wald gegangen um dort zu


    arbeiten. Mein Mann wird das heute auch machen, der Wetterbericht sagt ja schon wieder Sturm und Schnee voraus, dann kann man das nicht mehr machen. Aber wenn ich so hinaus-


    schaue, sieht es nicht so aus, es kann sich halt alles so schnell ändern.


    Mein alter Lehrer ist auch gestorben, ihn mochte ich sehr gerne, aber zur Beerdigung gehe ich nicht, das zieht mich wieder so hinunter, das ich es lieber sein lasse. Ich denke, ich kann


    auch so für ihn beten.



    Mona

  • Liebe Mona!


    Heute geht mir wieder etwas besser,aber du kennst ja das Wellental mal bergauf und dann wieder bergab.


    Ich gehe auch zur Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern,leider ist sie ziemlich weit weg aber ich fühl mich dort auch wohl.Es sind auch nette Menschen dabei aber keiner ist in meiner Nähe zuhause.Hier gibts viele Gruppen aber leider keine für Eltern die ihr Kind verloren haben.Ich hab mir schon überlegt ob ich selber mal eine Grupper hier gründe,nicht jetzt aber später wenn es mir mal besser geht.


    Wenn ich auf dem Friedhof gehe mache ich immer eine Runde,zwei kleine Kinder sind heuer gestorben,ein junger Mann mit 31 und die besuch ich auch immer und ich halte immer Ausschau ob ich jemanden von den Angehörigen sehe aber bis jetzt ist mir noch niemand über den Weg gelaufen.


    Ich kann es sehr gut verstehen wenn du nicht zu der Feier gehen möchstest,die anderen erwarten daß man fröhlich ist aber man kann Gefühle nicht einfach ein-und ausschalten.
    Ich gehe schon deswegen nirgendsmehr wohin weil ich auch Angst habe daß ich den anderen alles vermiese,sie wissen nicht wie sie mit mir umgehen sollen und irgendwie wird alles so zwanghaft.Es kann schon sein daß ich mal über was lache aber es ist kein normales lachen,es fühlt sich so falsch an,es kommt nicht mehr von Herzen.


    Hier ist es auch sehr schön,aber der nächste Sturm ist schon wieder im Anzug,das Wetter ist genau so unberechenbar wie unsere Gefühle,kaum meint man es geht uns besser kommt das nächste Tief daher.


    Liebe Grüße und eine liebe Umarmung


    Annemarie

  • Liebe Annemarie!


    Zitat

    ch kann es sehr gut verstehen wenn du nicht zu der Feier gehen möchstest,die anderen erwarten daß man fröhlich ist aber man kann Gefühle nicht einfach ein-und ausschalten.
    Ich gehe schon deswegen nirgendsmehr wohin weil ich auch Angst habe daß ich den anderen alles vermiese,sie wissen nicht wie sie mit mir umgehen sollen und irgendwie wird alles so zwanghaft.Es kann schon sein daß ich mal über was lache aber es ist kein normales lachen,es fühlt sich so falsch an,es kommt nicht mehr von Herzen.


    Wie wahr, so geht es mir auch, als ich gestern meinen Schwager angerufen habe um ihm zu gratulieren, sagte er doch zu mir, das Leben geht weiter und ich solle das vergessen, das


    Leben geht weiter und man kann nicht immer trauern und in der Vergangenheit leben. Das hat mich so sehr getroffen, ich sitze hier und mir laufen die Tränen, er hat eine Tochter die


    genauso alt ist wie mein Martin, aber er kann es sich nicht vorstellen, wie es ihm gehen würde, wäre sie von einem Tag auf den anderen nie mehr da, ich will das nicht hören, so war


    seine Antwort. Aber wir müssen jeden Tag damit fertig werden, können nicht verdrängen, wegschieben oder gar vergessen.


    Bei der Gruppe der verwaisten Eltern werden wir verstanden, denn dort sind nur solche Menschen, denen das gleiche schwere Schicksal widerfahren ist, hier verlangt niemand von mir


    das ich verdränge und vergesse.


    Ich habe gerade mit der Uniklinik telefoniert, ich soll mit Andreas vorbeikommen, wir werden uns auf sehr lange Wartezeiten einstellen müssen, aber das ist mir jetzt auch ganz egal,


    hauptsache jemand kümmert sich endlich um ihn, er läuft jeden Tag noch schlechter und hinkt und zieht ein Bein nach, dazu jeden Tag Schmerztabletten, das geht gar nicht mehr, ich


    habe wirklich Angst, das auch ihm was bleibt, er sollte sich Praktikumsplätze suchen, in Berufen ,die ihm gefallen, das wären Mechaniker, elektroniker und Mechatroniker, aber so wie er


    jetzt beisammen ist, kann er solche Arbeiten gar nicht machen, da bleibt nur noch ein Bürojob und den mag er nicht machen, er hasst es, den ganzen Tag am Scshreibtisch zu sitzen, er


    ist mehr praktisch veranlagt und will auch raus. Ich mache mir große Sorgen und weiß nicht, wie das noch werden soll ,angeblich sollte man nach einer solchen OP keine Schmerzen mehr


    haben, aber davon sind wir weit entfernt. Ich habe Angst, es nicht mehr zu packen, wenn da auch ein körperlicher Schaden zurückbleiben sollte. Ich hoffe und bete jeden Tag, das


    es nicht so weit kommt. Warum nur hört es nie auf bei uns ? Manches Mal denke ich wir ziehen das Unglück einfach an.


    Gerade ruft mich nich eine gute Freundin an und erzählt mir, das sie die Treppe runtergefallen ist und sich die Schulter gebrochen hat, sie hat große Schmerzen und muss ins


    Krankenhaus , ihr passieren auch immer wieder solche Dinge, dabei ist sie so eine nette Person und immer für mich da. Besuchen kann ich sie leider nicht, weil sie so weit weg wohnt,


    über 500 KM, das ist sehr viel. Es tut mir so leid für sie.


    Mona

  • Hallo!


    Heute war so ein übler Tag, das Wetter war einfach nur furchtbar, alles grau in grau, dazu ein starker Sturm, mit Schnee, Hagel und Graupel, die Krönung war dann am Nachmittag so ein


    starkes Gewitter, das ges gleich mehrere Stunden keinen Strom mehr gab, es war so dunkel das man hätte meinen können, die welt geht gleich unter, das hat aber zum Tag gepasst,


    ich war ja heute mit meinem Jüngsten wieder in der Uniklinik, es sieht nicht gut aus, die Knochenhaut ist stark entzündet, der Hüftknochen selber ist auch schon angegriffen und die


    haben keinen Plan wie man das stoppen könnte, von Heilung haben sie gar nicht mehr gesprochen. Als dann das Wort "künstliches Hüftgelenk" gefallen ist, habe ich gesagt, das er


    erst 15 Jahre alt ist und das wohl so nicht sein kann. Jetzt haben wir in zwei Wochen wieder einen Termin bei dem Arzt der die Operation durchgeführt hat, ich bin gespannt, was er zu


    sagen hat, dieser Mensch ist ja schließlich ein Oberarzt, ich bin immer noch fassungslos, das alles, nur weil eben dieser Oberarzt gemeint hat, das mein Jüngster nach fast drei Monaten


    an Krücken keine Krankengymnastik braucht, dabei ist der Fuß kürzer geworden und die Sehnen haben schon ab der Kniescheibe gerissen, das wurde in einem anderen Krankenhaus


    festgestellt, hier hat er dann auch ein Rezept für die KG bekommen, aber er ist halt wieder gewachsen und jetzt stimmt wieder gar nichts mehr, dabei sollten diese großen Schrauben


    dieses Jahr wieder entfernt werden, ich weiß nicht, was das noch werden soll, ich bin echt verzweifelt und hoffe, das es irgendwie wieder wird. Wenn man ihn laufen sieht, könnte man


    echt weinen, er kommt daher wie ein achzigjährig alter Mann, einfach nur furchtbar, ein Bild des Jammers. Er hat immer Schmerzen und hinkt stark, trotz Einlagen und Spezialschuhen.


    Warum kommt immer noch Neues schlimmes bei uns dazu?


    Ich bin dann als wir endlich wieder Zuhause waren, zur Arbeit gegangen, da hat mich dieses starke Gewitter kalt erwischt, ich bin unter einer Bedachung aus dem Auto gestiegen und


    war trotzdem innerhalb einer Minute nass von oben bis unten, ich war froh, bei diesem schlimmen Wetter nicht alleine sein zu müssen, denn meine liebe Kollegin hat mir geholfen, das


    war so nett, weil es auch freiwillig war, sie hat mich mal gefunden, da war ich in Tränen aufgelöst und konnte fast nicht mehr arbeiten, seitdem hilft sie mir dort immer.


    Ab nächster Woche geht es ja wieder richtig los, dann beginnt auch die Schule wieder und alles wäre so schön, wenn Martin noch hier wäre, ich vermisse ihn so sehr, ich habe ihn


    ganz fest in meinem Herzen und nichts und niemand kann ihn dirt jemals vertreiben. Und immer wieder kommt dieses Warum? Es gibt keine Antwort darauf!




    Mona

  • Liebe Mona!
    Ich nehm dich einfach mal in den Arm :30:
    Das tut mir so leid, das dein Jüngster solche Schmerzen hat.Aber vielleicht ist es mit einem neuen Gelenk wirklich besser.Dann kann er sich wieder frei bewegen,auch, wenn dir dieser Gedanke nicht behagen will, weil dein Sohn ja erst 15 ist.
    Ja, man fragt immer nach diesem unsäglichen WARUM,warum packt es immer den Einen, und warum den Anderen nie.Irgendwo hab ich mal gehört, das man immer nur so viel aufgebürdet bekommt, wie man tragen kann. Aber das finde ich Quatsch, denn dann wären z.B. wir Beide und viele Andere hier schon längst in die Knie gegangen.
    Ich frag mich selbst auch immer wo ich die Kraft für alles hernehme.Aber,ich glaub, wir haben sie einfach. Für uns und unsere Lieben.
    Liebe Grüße
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Mona!


    Es tut mir leid daß du mit deinem Sohn so große Sorgen hast,du kommst aber gar nicht zur Ruhe.


    Vielleicht kann ich dir einen guten Tip geben.Habt ihr es schon mal mit einer Magnetfeldtherapie probiert?


    Der Sohn meines Mannes hatte als er 10 Jahre alt war schlimme Hüftschmerzen und die Ärzte wollten ihm auch ein neues Hüftgelenk verpassen,er machte dann diese Therapie und er wurde wieder ganz gesund.


    Ich weiß nicht ob die Krankenkasse bei euch diese Therapie bezahlt,bei uns nicht aber so teuer ist sie auch nicht und hilft sie nicht,schaden kann sie auch nicht,einen Versuch wäre es wert.
    Dein Sohn ist ja noch am Wachsen und ein künstliches Hüftgelenk hält ja auch nur begrenzt.


    Viele Menschen sprechen sehr gut darauf an.


    Warum hat dein Sohn eigentlich diese Probleme und warum wurde er schon operiert?


    Karla,manchmal frag ich mich auch woher ich die Kraft bekomme das Leben zu meistern.Irgendwie ist das Leben ein einziger Kampf geworden,Der Kampf mit der Trauer,mit den ewigen Fragen nach den Warum ..aber wir haben keine Alternativen wir müßen es aushalten.


    Schick euch eine liebe Umarmung


    Annemarie



    Das mit den Smileys kapier ich irgendwie nicht wie das funktioniert.

  • Liebe Annemarie!




    Er hat eine Epiphysiolysis, die Beschwerden hatte er schon seit dem Sommer 2008, da bin ich auch mit ihm zum Ortzopäden gegangen und er hat uns weitergeschickt an eine


    orthopädische Klinik, dafür musste ich aber mit ihm in ein Kernspin gehen, der Orthopäde schickte uns in ein neues Zentrum, da bekamen wir auch schnell einen Termin, aber was wir


    nicht wußten und was uns auch niemand von den Ärzten sagte, die diese Bilder gesehen haben, das sie unbrauchbar waren, es war nichts zu erkennen, die Bilder waren von sehr


    schlechter Qualität gewesen und wir wussten es leider nicht, sonst wäre ich mit ihm wonaders hingegangen, es hieß nur, da ist nichts zu sehen. Wir wurden dann wieder heimgeschickt


    mit einem Schmerzmittelmedilamentenrezept, diese dürfte er zur freien Verfügung haben und nehmen, wieviel er braucht, das einem 12 Jährigen Kind zu geben, fand ich schon gar


    nicht toll, aber so war es, ich bin dann mit ihm weiter zu einem chinesischen Arzt, der hat gesagt, das er ihn immer wieder einrichtet, aber er ubedingt in eine Klinik gehört. ich war dann


    noch bestimmt 5 Mal in deer orthopädischen Klinik, gemacht wurde nichts, dann am 2. Dezember 2010 rutschte der Hüftkopf aus der Pfanne und er hatte unerträgliche Schmerzen, wir


    sind dann wieder mit ihm zum Orthopäden gegangen, der hat die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und uns gleich eingewiesen, er wurde am nächsten Morgen operiert und


    seither hat er Schmerzen, kam nach 14 Tagen aus der Klinik und dann starb Martin! Er musste bis Anfang Februar an Krücken gehen und durfte nur 10% belasten, dann kamen die


    Krücken weg und er hätte Krankengymnatik bekommen müssen oder eine Reha, das wurde aber abgelehnt und das Ergebnis ist, das er jetzt einen schweren Schaden davon getragen


    hat, ich frage mich echt, warum das auch noch sein musste, der Arme musste mit Krücken an Martins und Opas Beerdigung stehen, es war sehr schlimm. Ich bekam die KG ja erst, als


    ich einen privaten orthopäden konsultiert hatte und dieser eine detailierte Diagnose gestellt hat, der Hausarzt konnte das auch nicht, er darf keine KG ohne genaue Diagnose


    verschreiben, sonst müsste er selber dafür aufkommen. Ist alles verzwickt und verfahren, ich hoffe, das es jetzt mal vorwärts geht und ihm geholfen wird, die Leute reden mich schon


    an und sagen, das er läuft wie ein alter Mann mit siebzig und mit falschem Hüftgelenk. Er ist ja erst fünfzehn und hat noch das ganze Leben vor sich, so aber macht es ihm keinen


    Spaß, ich glaube er wird auch schon langsam depressiv, ich kann nicht zulassen, das nochmal ein Kind kaputt gemacht wird. Dafür muss ich kämpfen! Ich spüre jetzt auch wie die neuen


    Tabletten die ich beim letzen Besuch vom Psychiater bekommen habe, zu wirken beginnen, ich grüble nicht mehr dauernd herum und muss auch nicht mehr dauernd weinen. Aber ich


    weiß natürlich, das dieses alles chemisch ist und ich noch gar nichts bewältigt habe, aber mir geht die Kraft aus, ich kann einfach nicht mehr.





    Liebe Karla!



    Ja, man fragt immer nach diesem unsäglichen WARUM,warum packt es immer den Einen, und warum den Anderen nie.Irgendwo hab ich mal gehört, das man immer nur so viel aufgebürdet bekommt, wie man tragen kann. Aber das finde ich Quatsch, denn dann wären z.B. wir Beide und viele Andere hier schon längst in die Knie gegangen.
    Ich frag mich selbst auch immer wo ich die Kraft für alles hernehme.Aber,ich glaub, wir haben sie einfach. Für uns und unsere Lieben.


    Wie wahr, das mit dem Spruch kann ich nicht mehr glauben, ich denke einfach, dass wir anscheindend das wir das Unglück anziehen! Auch wenn wir auf dem Zahnfleisch daher kommen,


    nimmt niemand Rücksicht darauf, es ist so schwer immer noch mehr aufgebürdet zu bekommen. Jemand hat mal zu mir gesagt, das Seelen sich das was sie auf der Erde erleben


    möchten, schon vir der Geburt aussuchen, aber ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, das man sich freiwillig solche schweren Lasten wie ein Kind zu verlieren aussucht,


    das kann ich einfach nicht glauben. Es steht auch bei "Jenseits der Thesen" so geschrieben, das Forum soll ja geschlossen werden, obwohl dort so viel interessantes steht. Kennst Du


    dieses Forum auch?



    LG Mona

  • Hallo Mona,
    das ist so schlimm, was du alles durchmachen musst. Ich kenne einige Menschen in meinem Bekanntenkreis, die haben künstliche Hüftgelenke, auch einen jüngeren Mann kenne ich. Bei allen war die OP erfolgreich und sie waren in kurzer Zeit wieder schmerzfrei und voll belastbar. Wenn also so eine OP das Ende der Qual ist, dann möchte ich euch hierzu ermutigen, auch wenn dein Sohn in ein paar Jahren nochmal operiert werdn muss, weil er ja wahrscheinlich noch wächst.


    Liebe Grüße
    Ariadne

  • Liebe Ariadne!


    Danke für Deine Zeilen, ich habe Menschen kennengelernt, die auch diese Erkrankung haben und die raten aber eher von einer neuen Hüfte ab, wegen seines jugendlichen Alters und weil


    er ja noch nicht ausgewachsen ist. Ich werde jetzt erst mal zu verschiedenen Ärzten gehen und mir Meinungen einholen, denn so kann es nicht bleiben, auch heute haben mich wieder


    Leute angesprochen, die ihn haben auf der Straße laufen sehen. Dazu die dauernden Schmerzen, er sagt, die anderen können dieses und jenes tun und machen, ohne Schmerzen und


    ohne lange darüber nachzudenken, ob es daurch noch mehr wehtut, er tut mir so leid, es ist nicht schön, wenn man ein Kind so leiden sehen muss. Trotzdem hoffe ich noch auf ein gutes


    Ende bei dieser Krankheit.


    wir waren heute auf dem 80. Geburtstag von einer Tante eingeladen, am Nachmittag zum Kaffeetrinken, wir wollten eigentlich gar nicht hingehen, aber ich wurde aufgefordert, evtl.


    eine Torte zu backen, also mussten wir hingehen, gewünscht war eine Schwarzwälder Kirschtorte, die wurde dann kurzerhand von der kleinen 6-jährigen Enkelin zur Geburtstagstorte


    umfunktioniert und viele Kerzen drauf gesteckt, die Tante musste dann die Kerzen ausblasen. Die Enkelin hat sich sehr gefreut und wir haben einen angenehmen Nachmittag mit der


    Verwandtschaft verbracht, es waren auch welche da, die wir lange schon nicht mehr gesehen und gegetroffen haben.


    es wurde sehr viel über und von Martin geredet, was ich sehr schön fand, mein Mann hat gesagt, das es ihn eher runtergezogen hat, er hat sich aber auf der Feier nichts anmerken


    lassen, das fand ich nicht so gut, er hätte es doch sagen können. Es sind ja auch Tränen geflossen. Ich habe es gut ausgehalten, seit ich die neuen Tabletten am Morgen dazunehme,


    bin ich nicht mehr so am grübeln, aber irgendwie ist mir dieser Zustand auch unheimlich, das ist schon komisch, auf einmal das Gefühl und die Erkenntnis zu haben, das Martin ja wirklich


    nicht mehr da ist und auch nie mehr kommen wird. Ich hoffe jetzt wieder auf Träume, das ich ihn wenigstens dort noch sehen kann, neulich einmal habe ich wieder mal von ihm träumen


    dürfen, nachdem ja lange Zeit Pause war. Es ist so schön, ihn im Traum zu sehen! Das ist immer ein richtiges Geschenk für mich.



    Mona

  • Liebe Mona,
    ich habe ja deinen Thread gelesen und dir ist es sehr schlecht gegangen, der Arzt hat ja eine Depression diagnostiziert und deshalb muss es dir nicht unheimlich sein, wenn es dir besser geht, du weniger grübelst und weinst ... ich glaube, das ist wichtig!!!! Die Trauer ist deshalb ja nicht weg, oder? Und es ist auch wichtig, dass du Nachmittage im Kreise lieber Menschen wieder angenehm und schön finden kannst, weil das wichtige Erholung ist zwischendurch, die man einfach braucht, um zu verschnaufen, Kraft zu sammeln. Schade, dass es deinen Mann hinuntergezogen hat, ... aber da ist wohl bei ihm der Schmerz durchgebrochen. Es trauern halt nicht alle Familienmitglieder im selbem Rhythmus...


    Ich wünsche euch, dass ihr eine wirksame Therapie für die Erkrankung deines Sohnes findet!
    Liebe Grüße
    Ariadne

  • ich habe ja deinen Thread gelesen und dir ist es sehr schlecht gegangen, der Arzt hat ja eine Depression diagnostiziert und deshalb muss es dir nicht unheimlich sein, wenn es dir besser geht, du weniger grübelst und weinst ... ich glaube, das ist wichtig!!!! Die Trauer ist deshalb ja nicht weg, oder? Und es ist auch wichtig, dass du Nachmittage im Kreise lieber Menschen wieder angenehm und schön finden kannst, weil das wichtige Erholung ist zwischendurch, die man einfach braucht, um zu verschnaufen, Kraft zu sammeln.


    Liebe Ariadne!


    Danke, das tut mir wirklich gut, ich habe nämlich irgendwie ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Kind, wenn ich am Grab stehe und nicht mehr weinen kann! Ich habe das Gefühl,


    das ich ihn verrate und nicht mehr genug beachte, das möchte ich auf keinen Fall, auf der anderen Seite hat mir die Kraft gefehlt, so weiterzuleiden, ich denke auch das es Martin nicht


    recht wäre, wenn wir uns so aufgeben, ich liebe ihn trotzdem so sehr und dier Schmerz ist ja auch noch da, nur eben nicht mehr dauernd und nicht mehr so bohrend, das es gleich auf


    den Magen schlägt. Ich gehe auch täglich zum Grab, das brauche ich für mich, bei jedem Wetter, ich rede dann und bete, oder stehe einfach nur still davor, dann kommen wieder diese


    Warum Fragen, ich kann sie nun beiseite schieben, so das sie mich nicht mehr die ganze Zeit quälen, denn was andres ist es ja nicht, sie quälen mich und rauben mir die Kraft die ich


    eigentlich für meine lebenden Kinder brauche. Der mittlere Sohn ist in der Abschlussklasse und ich möchte ihn nicht zusätzlich beöasten, er ist eh so hellfühlig und merkt alles, ich muss


    da sehr aufpassen, der Kleine hat mit seiner Hüfte so viel zu tun, er leidet darunter, nicht so zu sein, wie seine Freunde, er kann so vieles nicht machen, weil es zu gefährlich ist oder


    weil er es einfach mit seinen Schmerzen gar nicht kann, dazu soll er lernen, er ist in der neunten Klasse und soll auch seinen Abschluss machen, dafür soll er in diesesm Schuljahr noch


    verschiedene Praktika absolvieren. Dazu sollen diese Stäbe an den Hüften wieder herausoperiert werden, wie das dann wird, davor graut mir schon, ich hoffe aber jetzt schon, das es


    damit besser wird, ich habe direkt Angst davor, was dieses Jahr noch so alles bringt. Ich will aber positiv denken und das Beste hoffen! Danke fürs Zuhören!





    Mona

  • Liebe Mona,


    Es tut mir so leid für euch, daß euer Jüngster sich so quälen muß und so starke Schmerzen hat. Andauernd Schmerzen zu haben ist soo zermürbend, und natürlich leidet er auch zusätzlich noch darunter, daß er mit den Freunden dadurch nicht mithalten kann. Ich wünsche euch, daß die richtige Behandlung gefunden wird und es ihm bald besser geht.


    Mona - KEIN SCHLECHTES GEWISSEN!
    Du verrätst Martin doch nicht, wenn du nicht jedesmal weinend am Grab stehst. So wie du ihn nicht stärker liebst, nur weil du weinend dort stehst. Vielleicht hilft dir der Gedanke - du liebst ihn IMMER, ob du jetzt grad weinen kannst oder nicht, ändert daran gar nix. Oder?
    Nimm es dankend an, daß deine Tränen und der Schmerz im Augenblick nicht mehr - wie soll ich sagen, ja - allgegenwärtig sind, sondern sich ein bissel lenken lassen. Auch Martin freut sich darüber.
    Genau dafür hast du die Tabletten ja bekommen. Um den Schmerz ein bissel aus dem Mittelpunkt zu rücken um ihn bearbeitbar zu machen. So daß er dich nicht nur mehr lähmt und "verrückt" macht.


    Ich wünsche dir eine gute Nacht mit schönen Träumen, :24: dich
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Mona!


    Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben wenn durch die Tabletten alles ein bißchen leichter wird.


    Du hast soviel auf die Reihe zu bringen,du hast noch deine Famlie für die du da sein mußt,deinen Job,für deinen Sohn der so große gesundheitliche Probleme hat,irgendwann geht einfach die Kraft aus.Martin hätte es sicher nicht gewollt daß es dir so schlecht geht aber man ist dem ganzen so ausgeliefert und wenn dir die Tabletten helfen ist es gut so.


    Hab jetzt mal im Internet nachgesehen was Epiphysiolisis für eine Krankheit ist,das liest sich echt schlimm an und dein Sohn tut mir so leid.
    Den richtigen Arzt zu finden ist auch nicht so leicht,den meisten fehlt das Gefühl ,man stellt eine Diagnose,verschreibt Tabletten und das wars dann.
    Hast du meinen Tip mit der Magnetfeldtherapie schon ins Auge gefasst?


    Ich hab jetzt auch mal in das Forum"Jenseits der Thesen reingesehen".Meine Theorie ist ja eher daß wir in diesem Leben für etwas bestraft werden was wir im früheren Leben verbrochen haben.Hab mich ja schon oft mit dem Thema Rückführung auseinander gesetzt und wenn ich jemanden seriösen finden würde,möchte ich das mal machen.


    Ich bin auch immer auf der Suche nach Antworten,was kommt danach?Hab mir jetzt das Buch von Paul Meek bei Amazon bestellt,ers oll ein sehr gutes Medium sein .


    Internet,Fluch und Segen,ich weiß nicht wieviele Stunden ich hier verbracht habe um Antworten zu finden,auf wie vielen Seiten ich war aber eine für mich befriedigende Antwort hab ich trotzdem nicht gefunden und die werden wir auch nicht finden weil im Hinterkopf doch immer die Skepsis ist.


    Schick dir eine lieb Umarmung und einen lieben Gruß


    Annemarie

  • Hallo liebe Annemarie


    Ich hab jetzt auch mal in das Forum"Jenseits der Thesen reingesehen".Meine Theorie ist ja eher daß wir in diesem Leben für etwas bestraft werden was wir im früheren Leben verbrochen haben.Hab mich ja schon oft mit dem Thema Rückführung auseinander gesetzt und wenn ich jemanden seriösen finden würde,möchte ich das mal machen.


    Ich habe von dem chinesischen Arzt zu dem wir immer mal wieder gehen, ein Buch zu lesen bekommen, das hat ein tibetischer Mönch geschrieben und dort glauben sie auch an diese


    Therorei mit dem Karma. ich weiß auch nicht genau, was nun richtig oder falsch ist, ich denke da muss jeder für sich selber nachdenken und das rauspicken, was für einen selber das beste ist.




    Meinem Jüngsten geht es jetzt wieder etwas besser, ich bin gerade am Suchen, für einen Praktikumsplatz, damit er sich dann dort selber vorstellen kann, ich muss halt etwas finden,


    wo er nicht die ganze Zeit nur am stehen ist, das würde die Hüfte bestimmt wieder überlasten. Auch hat unser Physiotherapeut sich Zeit für den Jüngsten freigeschaufelt, so das er


    jetzt permanent jede Woche einmal gezielt behandelt und therapiert wird. Das bezahle ich jetzt einfach selber, ich kann nicht mehr einfach zusehen, wie es immer schlechter wird, die


    Krankenkasse bezahlt ja nicht mehr wirklich viel, egal wie notwendig das ist. Nächste Woche haben ich in der Uni wieder einen Termin, den haben sie mir von sich aus angeboten, wir


    kommen wieder zu dem Arzt, der ihn operiert hat, dann sehen wir weiter.


    Ich kann schon seit zwei Tagen nicht mehr schlafen, ich weiß nicht, ob die Tablette schon nicht mehr wirkt, oder an was es liegt. Habe seit zwei Tagen Kopfweh und Schwindel, das


    sollen aber noch Nebenwirkungen von den Tabletten sein, die ich als zweites bekommen habe, so hat es der Arzt gesagt. Ich denke aber eher ans Wetter, immer wenn so ein schneller


    Umschwung kommt, habe ich starke Kopfschmerzen. Martin ging es ja auch immer so, heute habe ich wieder so am Grab weinen müssen, nach langer Zeit mal wieder, seit dem zweiten


    Medikament konnte ich ja gar nicht mehr weinen, außer es hat mich besonders schlimm belastet. Aber heute hat es mich wieder stark gerissen, wahrscheinlich weil es mir nicht


    besonders gut gegangen ist.



    Mona

  • Hallo!


    Ich weiß nicht, was ich gerade wieder habe, aber irgendwie wird es jetzt von Tag zu Tag wieder schlimmer, ich habe Schlafprobleme und muss auch wieder die ganze Zeit weinen, selbst


    dann, wenn ich nur ein Bild von Martin sehe und die habe ich ja überall aufgehängt. Meine Schwester sagt, ich soll die Bilder abnehmen, aber das möchte ich auf keinen Fall, er gehört


    doch zu uns, ich würde mit vorkommen, als ob ich ihn aussschließen oder gar wegschließen würde, das geht gar nicht!


    Die Jungs wollen gar nicht weggehen, dabei ist heute wieder Jugendtreff im Dorf, da sehen sie sich gemeinsam Filme an, ich will unbedingt, das sie hingehen und versuche sie zu


    überzeugen, das es schon in Ordnung ist. Mein Mann ist ja auch da und er will auch das die Jungs da hingehen. Jetzt muss ich mich echt verstellen, das ich überzeugend wirke.


    Heute am Grab habe ich wieder meine Freundin getroffen, ihr Vater ist ja einen Tag vor Heiligabend gestorben und sie leidet auch sehr und weint jeden Tag am Grab. Wir sind dann


    zusammen zu den Gräbern unserer Lieben gegangen und haben zusammen geweint und uns fest umarmt und über unseren Lieben geredet. Sie sagt jetzt immer, das es ganz was


    anderes ist, wenn man selber auch einen nahen lieben Verwandten verloren hat, man kann sich viel besser vorstellen, was in einem Menschen an Trauer uns Schmerz abläuft. Und


    auch, das der Vater sein Leben gelebt hat und zufrieden war, mein Martin das alles nicht durfte und der Vater ihr trotzdem so sehr fehlt.


    Morgen sind wir alle bei einer anderen befreundeten Familie eingeladen, wo auch ein Kind gestorben ist, mal sehen wie es uns dort gehen wird, einerseits freue ich mich drauf und


    anderererseits will ich gar nicht aus dem Haus gehen. Aber da alle mitgehen, kann ich mich nicht ausklinken. Morgen hat auch eine Cousine von Martin Geburtstag, sie ist auch 1989


    geboren, meine Schwester vergisst, das ich Martin nicht mehr habe, sie sagt das wir ja trotzdem kommen können und uns nicht immer so anstellen sollen, das tut mir sehr weh und wir


    haben für uns beschlossen, das wir nur anrufen werden. Die Jungs wollen auch nicht hingehen. Zur anderen Familie gehen sie aber schon mit. Ach ja, es war mal so schön im alten


    Leben, das neue gefällt mir dafür überhaupt gar nicht, aber es wird ja nicht mehr anders. Leider.



    Mona

  • Hallo!


    Am Sonntag sind wir alle zu meiner Freundin gegangen, sogar meine Schwiema ist mitgekommen und wir hatten einen schönen Nachmittag und auch noch am Abend. Doch kaum Daheim


    war es wieder vorbei, ich habe wieder einen Weinkrampf bekommen, am Montag waren es jetzt schon 13 Monate ohne unseren geliebten Martin. Mein Mann und ich sind ganz alleine


    zum Friedhof gegangen, aber erst am Abend, als es schon dunkel war und habe dort am Grab zusammen so weinen müssen, wir konnten uns kaum noch beruhigen, erst als wir von


    dem Grab weggegangen sind, haben wir es geschafft mit dem Weinen aufzuhören. Es hat uns mit voller Wucht getroffen, bis dahin war der Tag normal gewesen, ich war arbeiten,


    mein Mann warmit Holzmachen beschäftigt gewesen, Schwiema hat ihm dabei geholfen, sie hat aber die ganze Zeit schon geweint und gesagt, das es ihr nicht gutgeht und sie bald


    nicht mehr kann.



    Heute war ich mit Andreas wieder in der Uniklinik, der Arzt, der ihn operiert hat, hat gesagt, das es nicht normal ist, so wie es bei meinem Jüngsten jetzt ist. Er hat mir gleich sehr viel


    Angst gemacht und gesagt, das man bei ihm eine große OP machen muss, da wird der Hüftkopf weggemacht und der Hüftknochen ausgefräst und dann wieder aufgefüllt, aber arg


    belasten darf er die Hüfte dann nicht mehr, denn dann hält das nicht lange und er braucht ein künstliches Hüftgelenk. Der hat das so dahingesagt und als ich ihn noch was fragen


    wollte, hatte er schon keine Zeit mehr und war aus dem Zimmer, ich konnte nicht mal sagen, das ich ein Attest für die Schule brauche, denn der Lehrer möchte ihn nicht beim Sport


    dabeihaben, er hat Angst, das etwas passieren könnte und möchte dafür nicht die Verantwortung tragen, er sagte, zum rumsitzen muss er nicht hier sein, das kann er auch im


    Klassenzimmer oder Zuhause. Ich verstehe das ja und habe es auch dem Assistenzarzt so gesagt, da habe ich ein Attest bekommen. Aber zufreiden bin ich nicht, ich habe mir überlegt


    ,das ich wieder zu dem privaten Arzt gehe und mir seine Meinung hole, Krankengymnastik hat er auch keine bekommen, obwohl er so schlecht laufen kann, wir haben beschlossen, das


    wir sie trotzdem machen lassen und eben dann selber bezahlen, unsere Kinder sind mir das wert, dann werden wir eben auch andere Dinge verzichten. Mein Mann und die Schwiema


    sehen das auch so und gemainsam schaffen wir das. auch wenn ich heute wieder sehr am Grab weinen musste, es wäre sovieles leichter zu ertragen, wenn er noch bei uns wäre.



    Mona

  • Liebe Mona!


    Ach, diese Sorgen um deinen Sohn um seine Hüfte und die Schmerzen. Schlimm, dass die Ärzte so im Stress sind, nur paar Minuten da, das Nötigste sagen und schon wieder weg. Dabei kommen einem dann die Fragen, dieses möchte man genauer wissen, da nachhaken. Man ist ja so unsicher und unwissend. Mir ging es so ähnlich auch betreffend meinem Kind. Das finde ich ganz arg, dass er keine Krankengymnastik bekommen hat !! Findet dieser Arzt sie nicht für notwendig? Od. warum verschreibt er sie nicht? Hat sie eurem Sohn geholfen? Das finde ich ganz toll von dir, dass du sie ihm trotzdem ermöglichen willst, auch wenn ihr es selber zahlen müsst.Wann meint der Arzt, dass diese große OP gemacht werden soll? Bald od. in den Ferien? Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es wirkliche Hilfe für deinen Sohn gibt, dass er ohne Schmerzen leben kann!!!


    Sind deine Jungs dann noch zum Jugendtreff gegangen? Konntest du sie überreden? Ein bißchen rauskommen tut ihnen sicher gut, auch die Ausgelassenheit der anderen Jugendlichen, ein bißchen quatschen und Filme schauen.


    Freut mich, dass du bei deiner Freundin einen schönen Nachmittag und Abend hattest. Man braucht solche Momente um ein bißchen aufzutanken.


    Ja, du hast Recht, wenn jemand gerade selber einen Trauerfall in der Familie hatte, dann verstehen sie einem besser, können mitfühlen und wenn auch jeder mit seinem eigenen Schmerz fertig werden muss, so tut gerade dieses Verständnis so gut, nicht wahr?


    Ich hoffe, es geht mit dem Schlafen wieder besser??


    Ach ja, das wollte ich auch noch sagen: Hab kein schlechtes Gewissen, wenn du nicht jedes Mal weinen musst, wenn du bei Martin beim Grab stehst.


    Sende dir ganz liebe Grüße


    Linda