Ewiges Auf und ab

  • Liebe Michi,


    ist ja auch egal - dann packst du halt viele, viele kleine Taschen und nicht zwei große Koffer ;)
    Es muß nur der Fahrersitz frei bleiben, alles andere kannst ja zuschlichten.


    Vielleicht ist ein neues Haus gar nicht schlecht - da sollte es doch den Schwung und Enthusiasmus des "Neuanfangs" geben. Hoffe nur, daß schon alle Bauarbeiten erledigt sind :P


    Bei Gars am Kamp fällt mir ja spontan Willi Dungl ein.
    Hast du schon gegoogelt? Gar nix gefunden? Muß mal schauen.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Michi,
    du klingst im Moment wirklich besser, das Stumpfsein sind die Nebenwirkungen, die lassen nach, danach solltest du dann ganz nomal wieder fühlen. In jedem Fall brauchst du die Medikamente aber und das Stumpfsein im Moment ist - wie du sagst - als Erholungsphase zu bewerten, die du auch dringend nötig hast.
    Was ist mit dem Watte-Gefühl?
    AL
    Christine

  • Also viel hab ich ja wirklich nicht gefunden (zugegeben aber auch nicht intensiv gesucht, nur so schnell geschaut).
    Nur unter www.gars.at gibts zwei, drei Einträge, die hast du wahrscheinlich ja gesehen?
    Es ist wirklich das ehemalige Aktiv Hotel von Dungl, das umgebaut wurde.
    Irgendwo steht da auch, daß sie eine "Schreibwerkstatt" im Programm haben - das wär doch was für dich? ;)
    Vielleicht schreibst du dann nacher wirklich ein Buch über deine Fellnasen?
    Und startest damit eine große Karriere. Und zur ersten Buchvorstellung machen wir dann alle einen "Forumsausflug" und schmücken uns mit deinen Federn :P .
    Aach, ich wünsch dir einfach, daß es dir gut tut.


    Ich drück dich, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Christine,
    ja Erholung vom Weinen..---das hab ich derzeit wirklich. Wie wenn sich meine Seele eine Auszeit genommen hätte. Ich empfinde es als gnädiges stumpf- und müde sein.


    Die Watte ist seit vorigen Dienstag weg. Da hat meine Therapeutin die geführte Entspannung gemacht, wo es mir sehr gut dabei ging. Es war für mich so wunderschön, es ging mir so gut dabei, als ich "zurück geholt" wurde, und mich wieder bei mir selbst befand, spürte ich, dass diese Watte wirklich weg ist. Das war dann die Draufgabe auf die schönsten Minuten, die ich seit vielen vielen Monaten erleben durfte. Dafür bin ich meiner Therapeutin zutiefst dankbar, was ich ihr auch schon gesagt habe. Ich habe für mich selber leider nicht die Fähigkeit, so abzuschalten und loszulassen,als wie sie mich führte. Habe verschiedene Entspannungs CD´s früher probiert....aber leider hat es nicht geklappt.
    Mittlerweile ist auch dieser angsteinflößende Schwindel fast komplett weg. Bin als ganzes derzeit "bei mir". Keine Höhen aber auch keine Tiefen, diese neutrale Phase spür ich richtig, wie ich sie brauche. Ich lebe derzeit komplett in den Tag hinein. Aufstehen wann ich will, keine festen Essenszeiten. Einfach nur meine Haustiere und ich. Mit meiner Kur dürfte es nicht mehr all zu lange dauern. Hab am Dienstag mit der PVA telefoniert, die brauchten ein Attest vom PSD, das hab ich in derselben STunde veranlasst. Soeben hab ich in der wahrscheinlichen Kuranstalt angerufen, um die Wartezeiten zu erfragen. Die sind jetzt grad bei Terminvergabe Anfang Juli, haben aber natürlich noch nichts von mir aufliegen.
    Wollte mir nur die Homepage ansehen, drum hab ich eigentlich angerufen. Das Internet gab nichts her. Die Homepage ist noch nicht fertig. Gars am Kamp wird es wahrscheinlich werden.


    Ich wünsch dir einen schönen Tag.


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Jutta,
    ja neues Haus - neues Glück. Vielleicht ist das wirklich gut. Es ist wirklich das ehem. Dungl Zentrum. Soeben hab ich angerufen, um mir die homepageadresse sagen zu lassen. IST NOCH
    NICHT FERTIG. Ich hab ja gegoogelt bis der Finger zuckte und hab nichts gefunden. Vielen Dank für deine Mühe. Ich hoffe bloß, dass mir dort nicht noch der Bagger übern Kopf fährt :wacko: , weil eben noch nicht fertig.... Bei der Gelegenheit hab ich mich gleich telefonisch erkundigt, wie es mit Einkaufsmöglichkeiten aussieht. Alles notwendige ist in 2-10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Weiß ja nicht, ob die von sportlichen Sprintern oder von MICHI ausgehen :whistling: . Bin da eher die gemächliche. Mein Sohn hat mir angeboten, mich eventuell hinzubringen. Weiß aber noch nicht, ob ich mein Auto bei mir haben will, oder nicht. Sohnemann hat außerdem einen Kombi.... Ich lass es jetzt mal wirklich rankommen. ?(
    Michi schreibt ein Buch...und ihr alle kommt zur Präsentation ..... :8: :8: :8: :8: :8: Dann kann ich euch alle endlich live knuddeln und nicht nur elektonisch :24: :24:


    Ich bin jetzt schon fast ein wenig gespannt auf das, das mich erwarten wird. Heißt nicht, dass ich mich drauf freue, aber neugierig bin ich geworden. Eine Gefühlsregung die im Moment nur sehr selten zum Vorschein kommt.


    Liebe Jutta, ich wünsch dir mal einen schönen Tag. Bin so was von müde. Wahrscheinlich auch von der Verdopplung meiner Medikamente.


    Ganz liebe Grüße und :24:
    deine Michi

  • Liebe Michi,


    die nicht fertige Homepage hab ich auch gefunden ;) Dort steht - ab April finden Sie hier Informationen...
    Na gut, der April ist ja noch nicht zu Ende.


    Ich glaub nicht (mehr), daß du dir über Bagger oä. Gedanken machen mußt. Auf gars.at steht ja: die Arbeiten wurden fristgerecht abgeschlossen. Also wirds ja hoffentlich auch stimmen.
    Soweit ich von früher weiß, liegt das Hotel ziemlich zentral im Ort, also werden die Zeitangaben schon stimmen.


    Lieb von deinem Sohn, daß er dich fahren will. Kann aber gut verstehen, wenn du sagst, ich möchte mein Auto vor Ort haben. Ich selber fühle mich ohne fahrbaren Untersatz irgendwie "ausgeliefert und abhängig". Auch wenn das Auto dann meist eh stehenbleibt und ich zu Fuß gehe. Alleine der Gedanke: ich kann wenn ich will - der reicht mir meist.
    Na, du hast ja noch Zeit zu überlegen, fährst ja noch nicht morgen.


    Es freut mich, daß du neugierig geworden bist, ich finde, das ist ein gutes Zeichen.
    Und die Müdigkeit wird sicher wieder besser wenn du dich an die höhere Dosierung gewöhnt hast. In der Zwischenzeit gönnst du dir halt zwischendurch ein kleines Nickerchen.


    Wünsche dir eine gute Nacht voll süßer Träume, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,
    ja den Schmäh mit April hab ich auch entdeckt. Allerdings haben sie ja auch keine Jahreszahl dazu geschrieben. Bei den vielen Beiträgen die ich mir angesehen habe, hab ich einen gefunden, da wurde immer von März Baubeginn gesprochen,---- dann nach vielen weiteren Recherchen, hab ich dann 2010 gefunden. Ich dachte nämlich schon, März Baubeginn, ich soll da heuer noch hin.... ich werde als Bauarbeiter therapiert. 8| Ja mittlerweile bin ich wirklich schon neugierig geworden.


    Ich hab heut Nachmittag 2 Stunden tief und fest geschlafen. Werde wohl eine Nachtschicht schieben (vor dem Fernseher).....


    Es ist wirklich komisch, dass ich derzeit auf "Neutralbetrieb" laufe. Es ist schon fast beängstigend. So als ob ich nichts mehr empfinden könnte. Ich schiebe es einfach auf die Tabletten, denn sonst müsste ich mch als gefühlskalt bezeichnen....


    Liebe Jutta, lass mir deine 2 Knuddelbären schön grüßen.


    Ich umarme dich ganz lieb und :2: dir, dass du dich so für mich "gars - schlau" machst... :24: :24: :24: :24:
    deine Michi

  • Liebe Michi!


    Muss oft über deine Ausdrucksweise schmunzeln (das heißt: du beschreibst das immer so gut), lese gerne deine Berichte über deine kleinen Lieblinge. Ich würde mich echt nicht wundern, wenn du wirklich Mal ein Buch schreiben würdest. Ich würde dann auch liebend gerne zur Präsentation kommen. Ein Autogramm hätte ich dann aber auch gerne. :D
    Und eben musste ich schmunzeln wegen "Bagger über den Kopf" - ich denke, du kommst da wirklich in was super-Neues. Ich bin schon gespannt und freue mich, dass sich auch bei dir ein bißchen "Neugierde" geregt hat.


    Hast einige Nachtfilme gesehen?? Od. kam dann doch der Schlaf?


    Sende dir ganz liebe Grüße
    Linda

  • Liebe Michi,


    ja, ein neues Haus, finde ich, hört sich sehr gut an....Dort ist man vielleicht noch bemühter um die Menschen, die dort Hilfe suchen....
    Ich drücke Dir die Däumchen, dass es was wird. Wichtig ist, dass Du Dich gut aufgehoben fühlst und es Dir gut geht....
    Wie weit ist denn die Klinik von Dir weg?


    Über Deine Geschichten mit Deinen Zwergen muss ich auch immer schmunzeln. Das klingt immer so herzerfrischend, ich kann mir gut vorstellen und verstehen, dass sie Deine Seelentröster in den vielen traurigen Momenten sind. Tiere sind so ehrlich, sie spüren es, wenn es uns Menschen nicht gut geht...Sie tun Dir einfach gut, und das ist soooo schön!


    Ja, ich komme dann auch zur Präsentation Deines Buches.... ;) und nen Autogramm mag ich dann auch haben! :)
    Denk wirklich mal drüber nach, denn Du hast echt Talent zum Schreiben....
    Schau doch mal in die Zeitung. Die suchen doch oft Menschen, die gut schreiben können....Dann könntest Du vielleicht mit einer Kurzgeschichte anfangen....
    Kann mir gut vorstellen, dass es klappt damit. Und Du schreibst ja auch gerne....


    Fein, dass sich das Blöckchen füllt. Ja, gut so! Schreib alles rein, was Dir einfällt. Streichen kann man immer noch. Hauptsache, dass erstmal alles steht was einem grade einfällt, dann wird eher auch nichts vergessen....


    Auf " Neutralbetrieb" laufen, das ist in vielen Momenten sicher sogar gut. Auch das brauchen wir.
    Sonst verlieren wir uns zu sehr in unserer Trauer und in unseren vielen Tränen....
    Sicher tragen die Medis auch viel dazu bei....
    Sie lähmen in manchen Momenten, helfen uns aber dann auch, die schweren Momente, etwas besser zu ertragen...


    Irgendwie müssen wir ja weitermachen. Es ist ein neues Leben, was wir irgendwie beginnen und auch fortführen müssen. Das ist eben sehr schwer, weil wir unser altes gewohntes Leben verloren haben. Den Schmerz darüber werden wir immer irgendwie haben, denn es war ja das Leben, das wir so geliebt haben...., und wir mussten es hergeben.


    Es braucht viel Zeit bis wir dieses neue Leben annehmen können und auch leben können, um eines Tages wieder glücklich zu sein, naja, eher anders glücklich zu sein. Das alte Leben haben wir tief in unserem Herzen verankert. Das kann uns niemand nehmen.


    Ich habe nach Mamis Tod oft gesagt, dass es die alte Manuela nicht mehr gibt...es hat mich und mein Leben verändert. Mein damaliger Freund sagte mal zu mir, als er mir ein Foto von uns beiden zeigte: " Diese Manuela möchte ich zurück". Ich sagte ihm, dass es diese Manuela nicht mehr gibt und nicht mehr geben wird. Er konnte das nicht verstehen.


    Durch Päpelchens lange Krankheit jetzt habe ich mich wieder verändert. Auch die Manuela, die es zwischen Mamis Tod und Päpelchens Krankheit gab, die gibt es auch nicht mehr.
    Meine Unbeschwertheit, die ich immer hatte, die ist weg. Die kann auch nicht mehr wiederkommen, wie auch?


    Ich denke, dass es Dir ähnlich geht, deshalb habe ich das so beschrieben, dabei wollte ich gar nicht soviel über mich schreiben....sorry!


    Liebe Michi, hab Geduld mit Dir!
    Denke immer an die kleinen Schritte, ich weiss, ich kann das ja auch nicht immer.... ;)


    Ich :24: Dich feste!
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Linda, Liebe Manuela,
    es freut mich sehr, dass ich euch ein wenig zum Schmunzeln bringen kann, mit meinen Texten. Meine Zwerge liefern ja auch Stoff :thumbsup: . Derzeit liegen sie total geschafft und strecken alle 4e von sich. Haben heut schon 2 mal 1 Stunde Wanderung bei massiven Gegenwind hinter uns gebracht. Wenn ich heut noch eimal die Leine nehmen würde, würden sie mir garantiert die Freundschaft kündigen und den Stinkefinger zeigen. :huh:


    Das mit der Schreiberei springt schon seit einiger Zeit in meinem Kopf herum. Jutta hat einen Beitrag gefunden, dass es eine Schreibwerkstatt gibt, dort wo ich meine Seele gerade biegen lassen darf. Die werd ich garantiert besuchen, das weiß ich heut schon. Wenn ich nachdenke, was ich schreiben möchte - MATTSCHEIBE, wenn ich dann aber einfach die Finger in Tippposition bringe, gehts los. Meine lieben Mädels, natürlich seid ihr alle Ehrengäste bei meiner Buchpräsentation, und signierte Werke liegen bereit... ;)


    Die Kuranstalt ist von mir ca. 120 km entfernt. Das ist das allernäherste, das es gibt. Die anderen Anstalten wären dann ab 300 km aufwärts... Ich bleibe in meinem Bundesland.
    Die Packliste wird länger und länger und länger. Ich werd mich wahrschenlich von meinem Sohnemann hinbringen lassen, denn der hat einen Kombi :rolleyes: Hab mich telefonisch schon mal ein wenig nach Einkaufsmöglichkeiten vor Ort schlau gemacht. Alles zu Fuß gut erreichbar. Bei den starken Medis bin ich nicht sonderlich erpicht, so weit in fremde mit unvertraute Gegend zu fahren. :wacko:


    Ja, die Medis sind schon recht heftig, das spür ich jeden Tag. Bin dauernd müde :19: . LINDA: Obwohl ich gestern 2 Stunden am späten Nachmittag geschlafen habe, hab ich um 22 Uhr abgedreht und selig geschlummert bis 8 Uhr 30 morgens :sleeping: . Das müssen die Pillen sein, das ist nicht mein Ding normalerweise. Aber es ist auch wirklich "befreiend" mal keinen Dauerakutschmerz zu empfinden. Ich sehe es echt als Erholung. Das hab ich auch Mutti so geschildert. Sie macht ja immer so Sorgen um mich, noch schlimmer, wenn sie nicht bei mir sein kann. Sie ist mein kleines Sorgenkind und macht sich dauernd um mich Sorgen. Hab ihr aber gesagt, dass es mir besser - weil eben neutral geht.


    Altes Leben-Neues Leben. Liebe Manuela entschuldige dich nicht, dass du von dir schreibst. Du hast so recht, mit allem was du beschreibst. Ich sag auch immer: Die alte Michi gibts nicht mehr und wird es nie mehr geben. Kann es nicht, denn das Leben ist ja auch nicht mehr so... GENAU wie du es beschrieben hast.
    Mein neues Leben hab ich eigentlich noch nicht gefunden...obwohl ich schon 96 Wochen und 3 Tage drinnen stecke. Ich find mich einfach nicht zurecht. Ich hoffe sehr, dass mir die Therapie dahingehend auch ein wenig helfen kann, mich auf einen Weg bringen kann, den ich dann allein gehen kann. :33:


    Meine Lieben, ich danke auch aufrichtig, dass ihr immer so lieb zu mir seid, so viel an mich denkt, und mich so liebevoll auffangt, wenn ich am fallen bin.


    Ich drück euch ganz lieb :24: :30: :24: :30:


    Liebe Grüße
    eure Michi

  • Liebe Michi,
    das sind die Nebenwirkungen der Medikamente, die sind in den ersten 2-3 Wochen spürbar, dann gehen sie zurück und du bist wieder ganz normal. Genieße den Neutral-Betrieb einfach und schlaf so viel du Lust hast. Nach all deinen Panik-Attacken ist das ganz gut, weil sich der Körper ein bissl erholen kann!
    Mir kommt ja vor, du wirst geradezu reiselustig! :)
    AL
    Christine

  • Liebe Christine,
    danke für die Bestätigung, dass meine bleiernen Glieder auf die Medis zurück zu führen sind. Langsam würd ich mich halt auch wieder freuen, wenn meine Gedächtnisleistung "anspringen" würde. Dieses dauernde vergessen von allen möglichen nervt langsam. Muss alles aufschreiben, sonst is weg von meiner Festplatte im Oberstübchen.


    REISELUST :evil: Ich war immer schon ein Menschlein, der das unangenehmste zuallererst machte. Empfinde es wie Dauerbehandlung beim Zahnarzt, dass ich 6 Wochen weg muss. Ich bereite mich nur so gut als möglich auf "den Dauerbohrer" vor. Ich will alles wissen was mich erwartet. Überraschungen liebe ich nicht besonders. Das ist eine Änderung meines Wesens, das mir die letzte Zeit auch arg auffällt. ICH WAR MAL EIN SPONTANER MENSCH. Heut bin ich da ganz weit weg davon. Bloß keine Veränderung, plane alles. Selbst die Gassirunden mit den Zwergen unterliegen einem gewissen Schema. Das bin gar nicht ich. ;(


    Ich muss mich damit abfinden. Das Leben ist ja auch nicht mehr wie es mal war, es hat sich massiv verändert. Wahrscheinlich will ich genau DESHSALB keine Veränderung... einfach weil ich Veränderung mit furchtbaren Dingen in Verbindung bringe.


    Danke, dass du mir immer mit Rat und Tat zur Seite stehst liebe Christine. :2: :2:


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Michi,


    du bist noch im "Ausnahmezustand". Da mag man einfach keine Veränderungen. Hab Geduld und du wirst sehen - das ändert sich wieder. Wahrscheinlich nicht mehr dorthin, wo du mal warst, alles was wir erleben (müssen) verändert uns ja. Gott sei dank, denn es wäre schlimm, würde das alles spurlos an uns vorüber gehen. Aber schrittweise nähern wir uns schon irgendwann mal dem "eigenen ich". Es braucht halt alles seine Zeit.


    Uff, ich glaub, ich muß ins Bett. Kann meine Gedanken nicht mehr "festhalten", sie laufen mir davon :D


    :24: dich
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Michi...


    dass mit den Veränderungen kommt mir sehr bekannt vor....
    da finde ich mich total selbst wieder....!
    Doch ich glaube wirklich, dass es so ist wie Du es schreibst, man bringt Veränderungen sofort mit der schlimmen Erfahrung von furchtbaren Veränderungen in Verbindung....davor haben wir grosse Angst.


    Eben weil wir ja auch nicht wissen, was noch so alles auf uns zukommt, das unser Leben wieder verändern kann.
    Es gibt ja auch positive Veränderungen. Dass wir unser Leben wieder unter einem anderen Lichtlein sehen können, dass es uns wieder besser geht. Doch ich weiss leider auch noch nicht wie diese positiven Veränderungen aussehen sollen.... ?(


    Ich kann mir vorstellen, dass Dein Kuraufenthalt Dir helfen kann. Auch wenn Du dann 6 Wochen weg bist. Vielleicht ist das eine Veränderung, die Du danach als positiv ansehen kannst, um danach Dein neues Leben besser annehmen kannst. Ich würde es Dir so sehr wünschen.


    Hoffe, ich habe jetzt nicht zu "durcheinander" geschrieben....meine liebe Michi...


    Ich denke sehr oft an Dich....
    Deine Manuela, die Dich feste :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Jutta, liebe Manuela,
    ja die Veränderungen.... ihr habt sicher recht. Sie gehören halt mal zum Leben dazu,- sonst wären wir im Stillstand gefangen. Immer wieder frage ich mich: was kommt denn jetzt noch alles auf mich zu? Wir alle müssen wohl noch eine große Portion Seelenschmerzen erleiden. Wenn wir wieder an einem Sarg weinen müssen.... Gestern hats mich wieder total gepackt. Ich hab einen Bericht von Gary Lux gelesen. Das ist ein österreichischer Musiker, der seine Frau durch Bauchspeicheldrüsenkrebs kurz vor dem 30 Hochzeitstag verloren hat. Er hat eine besondere Abschiedsfeier für seine geliebte Frau gemacht. Seine Frau liebte Farben, also kamen viele ihrem Wunsch nach und erschienen nicht in schwarz. Ihr Mann hat ihr einen berührenden Song geschrieben. Als ich das Bild vom Sarg sah, hab ich geheult wie ein Wasserfall. Ich sah mich auf einmal vor Willis Sarg...und.....alles war so frisch....So als ob es grad erst gestern gewesen wäre und nicht schon vor 97 Wochen.


    Jetzt hat mich gerade Mami angerufen. Sie hat so geweint. Sie war beim Augenarzt. Er hat ihr sehr vorsichtig aber doch mitteilen müssen, dass sie langsam von der Blindheit eingeholt wird. Sie wurde im Jahr 2009 auf beiden Augen operiert (grauer Star). Am linken sieht sie nun ein wenig- konstant seit der OP. Am rechten sah sie momentan richtig gut aber nach kurzer Zeit des Farben erkennens, des richtig gut sehens, hat sich die Linse wieder begonnen einzutrüben. Laut Augenarzt gibt es keine Möglichkeit, das Auge noch zu retten. Die Gefäße in den Augen sind durch die jahrelange Diabeteserkrankung so stark geschädigt, dass er nichts mehr machen kann. Sie ist seit vielen Jahren schon in sehr engmaschiger Kontrolle bei dem Doc. Er ist ein echter Spitzenarzt. Die Patienten kommen aus bis zu 200 km Entfernung zu ihm..... ER KANN NICHTS MACHEN... Sie ist so fertig, so traurig, so frustriert. --- Sie tut mir so leid. Ich möchte ihr so gerne helfen und weiß doch nicht, wie ich es anstellen soll.


    Meine lieben Mädels, ich dank euch sehr, dass ihr mir immer so liebevoll Rückendeckung gebt, mich fangt, wenn ich zu fallen drohe. Ich dank euch, dass ihr da seid.


    Will euch ganz feste :24: :24: :24:
    eure Michi

  • Liebe Michi,
    dass deine Mutter langsam erblindet, das tut mir sehr leid. Das Alter ist manchmal einfach eine große Gemeinheit, es langt nicht, dass man abbaut, es hält auch noch andere schlimme Einschränkungen bereit .... :30:
    Ist deine Mutter jetzt in guten Händen, dass du einigermaßen ruhig abreisen kannst? Es ist trotz allem wichtig, dass du fährst und wieder Boden unter den Füßen bekommst, dass du dann wieder für deine Mutter da sein kannst, wenn sie dich braucht!
    Alles, alles Liebe
    Christine

  • Ach meine liebe Michi....


    ich weiss jetzt gar nicht recht was ich schreiben soll, um Dich trösten zu können....Es tut mir so leid, dass Deine Mami erblinden muss und der Arzt nichts mehr machen kann....
    Mir fehlen die Worte...die richtigen Worte.


    Ja, es ist so wie Christine es schreibt...das Alter ist oft eine grosse Gemeinheit. Man baut ab, das gehört im Alter sicher dazu, aber dass immer noch was oben drauf kommt, das ist einfach schrecklich. Als ob die Diabetis und das "nicht immer so gut laufen können" nicht reichen würden, einen älteren Menschen zu beuteln...


    Es tut mir so leid, das zu lesen.
    Du kannst nichts tun, da geht es Dir ähnlich wie mir.
    Wir stehen dem allen machtlos und ohnmächtig gegenüber.


    Du kannst nur für Deine Mami da sein, und das ist sicher schon sehr viel.
    Denn darüber wird sie sicher glücklich und dankbar sein.


    In Gedanken bei Dir...
    Deine Manuela, die Dich feste :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Christine, liebe Manuela,
    vielen Dank für eure lieben Worte.


    Ja das Alter hat schon einiges an Gemeinheiten im Angebot. Da rackerte sich meine Mami das ganze Leben ab. War immer für alle da. Hat ihre Eltern gepflegt, meinen Vati gepflegt, Nachbarskinder mit groß gezogen, da die Eltern eine große Landwirtschaft hatten, also junges Mädel in der Land- und Forstwirtschaft geackert..... und dann bekommt man im Alter die Rechnung präsentiert. Gestern meinte sie nur: Ich muss wohl doch ein sehr böser Mensch sein, dass mich Gott so straft..... Ihr da die richtigen Worte zu sagen, war doch sehr schwierig.
    Ich hab gestern mehrmals mit ihr telefoniert, auch heute schon. Sie ist total fertig. Dass es immer schlimmer wird, merkt sie schon seit 2 Jahren, aber dass sie auf absolute Blindheit zusteuert, war ihr nicht so bewusst. Die Angst vor der Finsternis ist riesen groß.


    Wie das alles jetzt mit Kur wird, ich weiß es noch nicht. Am Ostersonntag haben wir Familientreffen, da werden wir das alles besprechen. Ansonsten ist Mutti daheim gut aufgehoben, weil da mein Schwager tagsüber öfter daheim ist, mein Neffe zu Mittag kommt und abends meine Schwester heimkommt. Wenn sie bei mir ist, ist sie sowieso in 24 Stundenüberwachung.


    Ja ich versuche, für sie da zu sein. Derzeit ist leider kein längerer Aufenthalt bei mir möglich, weil sie einiges an Arztterminen hat, und dann fahren noch meine Schwester und mein Schwager für eine Woche weg, da ist dann nur mein Neffe da. Sie will ihn nicht allein lassen....und auch das Haus nicht allein lassen. Das Haus ist aber auch ihr lebenslanges daheim, also kennt sie dort jeden Winkel, jede Stufe....


    MEine Lieben, ich danke euch aufrichtig, dass ihr so lieb an mich denkt.


    Liebe Grüße
    eure Michi

  • Liebe Michi,
    das klingt als wäre sie gut versorgt, da kannst du beruhigt fahren.


    Das Augenlicht wird langsam weniger werden, sie kann sich anpassen und ihr euch auch ... ich weiß gar nicht was ich da noch sagen kann ;( Trost gibt es da keinen.
    :30:
    Christine

  • Meine liebe Michi...


    dass solche Gedanken wie Deine Mami sie hat, aufkommen, das ist wahrscheinlich ganz normal.
    Sie war aber sicher kein böser Mensch, wie Du sie beschreibst, ist sie eher das Gegenteil, gütig und immer für andere da.
    Eher an andere gedacht als an sich selbst.


    Wir werden es wohl nie verstehen, warum genau diese Menschen DAS alles erleiden und erleben müssen.
    Glaube mir, diese Frage stelle ich mir auch immer wieder. Eine Antwort gibt es leider nicht darauf warum es so ist.


    Wir müssen uns damit abfinden. Irgendwie.
    und das ist so furchtbar schwer, und das tut so furchtbar weh...


    Lass Dich mal feste in den Arm nehmen....Grüss mir feste Deine Mami....Ja?


    Sonntag ist Familientreffen, dann könnt Ihr alles besprechen...wie es sein wird, wenn Du auf Kur gehst.
    Ich kann verstehen, dass Du Deine Mami in der Zeit gut versorgt haben willst, um Deine Kur auch richtig gut machen zu können, ohne Dir viele Sorgen zu machen...


    Ich denke feste an Dich, liebe Michi
    Deine Manuela, die Dich ganz lieb :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.