Plötzlich ist mein Vati nicht mehr da

  • Hallo,ihr Lieben!
    Lieb,das ihr an mich denkt.
    @ Ela, du fragst,wie es mir geht.Bescheiden,würde ich sagen.Ich konnte gestern nicht zum Friedhof-Blitzeis auf den Straßen.Es ist ja auch so,das mein mittlerer Bruder gestern Geburtstag hatte.Wie muss es für ihn sein?Er redet nicht darüber.Morgen werden wir ein wenig Geburtstag "feiern" und an unseren Vati denken.


    Es kommt gerade jetzt so viel hoch.Ich hab das Gefühl,ganz am Anfang zu stehen.Ich denke dauernd an meine Tochter,sie ist in meinen Träumen. :33:
    Ich hatte noch immer nicht die Kraft,ihre beiden Taschen auszupacken.Nur einen großen Teddybären(ca.1m groß) hab ich ausgepackt,meine Kleine wollte ihn so gerne,sie schläft auf ihm.
    Bin total hin-und hergerissen. :95:


    Ich grüße euch ganz lieb
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • :24:
    Lass Dich einmal ganz fest drücken.
    Schön, dass Du Dich meldest. Hab mir schon Gedanken gemacht.
    Ihr habt jetzt aber auch gerade so einem Marathon hinter und vor euch.
    Feiertage, Trauertage, Geburtstage.
    Das hört irgendwie gar nicht auf.
    Ich würde Dir gerne etwas sagen, was Dir etwas Trost spendet oder dich zum Lächeln bringt damit einmal ein kleiner Moment da ist, wo es nicht ganz so drückt.
    Aber manchmal kann man halt nicht zaubern. :(


    Die Taschen werden irgendwann einmal, wenn Du bereit dazu bist, entpackt werden. Und so lange stehen sie dann halt da.
    Ich hab mich mit dem Karton von Papa auch schwer getan, aber ich bin jemand, dem das dann auch keine Ruhe lässt.
    Ich bin um den Karton herum geschlichen, die Brust war wieder ganz eng, der Adrenalin-Spiegel stieg, ich hab gezittert und gefroren.
    Aber dann hab ich tief Luft geholt und hab ihn aufgemacht.
    Insgesamt hab ich ungefähr 5 Stunden gebraucht für diesen einen Karton.
    Aber ich hab zwischendurch Pausen gemacht.
    Einen Kaffee getrunken, Nase geputzt (vom vielen Weinen) und dann weiter gemacht.
    Manches war fremd, manches war vertraut. Manches war überraschend und gut und manches war schwer.
    Aber jedes Stück hat ihn mir näher gebracht.
    Es kostete sehr viel Kraft aber meiner Seele hat es gut getan.


    Ich wünsche Dir, dass es Dir auch gut tut, wenn Du es machst.
    Einerseits ist es der saure Apfel in den wir irgendwann beißen müssen aber andererseits ist es auch der Sahnebonbon, der uns einen Moment verzückt die Augen schließen lässt.
    Es ist ein Stück Nähe was in dem Moment nur Dir alleine gehört.


    So wie der Teddy jetzt Deiner Kleinen gehört.
    Was ich übrigens total schön finde.


    Eigentlich alltägliche Dinge. Aber diese Stücke halten die Verbindung irgendwie stärker.
    Mir kommt es so vor.
    Seine Uhr in meiner Küche, seine Figur in meiner Vitrine, neben dem Anhänger dem ich ihm gemacht habe als ich 10 war.
    Er hat immer noch einen Platz in meinem Leben.
    Ihn kann ich nicht mehr sehen oder berühren. Aber die Dinge, die er um sich hatte, die er berührt hat. Als wäre von dieser Berührung oder dem Blick darauf noch etwas da und würde auf mich übergehen.


    Entschuldige, jetzt hab ich irgendwie so viel von mir erzählt und eigentlich wollte ich Dir etwas schreiben, was Dir zeigt, dass ich an Dich denke und Dich ein wenig in dieser schweren Zeit stützen möchte, damit Du nicht ins Straucheln kommst.
    Ich wünsche Dir Kraft. Fühle Dich von mir umarmt.
    :24: :30:


    LG, Ela

  • Liebe Karla. Schön mal wieder von Dir zu hören.
    Es ist eine bescheidene Zeit. Vielleicht wird es uns allen ein wenig leichter ums Herz, wenn der Frühling kommt. Jetzt, dieses triste Wetter, zieht einen nur noch tiefer runter.
    Zum Glück hast Du den Halt durch Deinen Mann und Deiner kleinen Tochter :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • :24:
    Einerseits ist es der saure Apfel in den wir irgendwann beißen müssen aber andererseits ist es auch der Sahnebonbon, der uns einen Moment verzückt die Augen schließen lässt.
    Es ist ein Stück Nähe was in dem Moment nur Dir alleine gehört.


    :) Sehr schöne, Ela, hast du das gesagt! Danke!
    Christine

  • Zitat von »Ela«
    Einerseits ist es der saure Apfel in den wir irgendwann beißen müssen aber andererseits ist es auch der Sahnebonbon, der uns einen Moment verzückt die Augen schließen lässt.
    Es ist ein Stück Nähe was in dem Moment nur Dir alleine gehört



    Liebe Ela,
    das sind sehr schöne Worte
    Liebe Grüße
    Josef

  • Hallo,ihr Lieben!
    Wie es mir geht fragt ihr;tja,ich weiß auch nicht.Es geht mir nicht wirklich schlecht,aber auch nicht gut.Irgendwas dazwischen.
    Heute hab ich Post bekommen von der Kindergeldstelle,man zahlt mir Geld nach ,eine nicht unbeträchtliche Summe,um die meine Tochter seit August 09 gekämpft hat.Sie hätte es besser und vor allem eher brauchen können.
    In dem Brief nennt man mich den "gesetzlichen Erben " meiner Tochter.Das ist so widersinnig und verkehrt! :thumbdown:
    SIE müsste MICH beerben.Ich hab,als ich das las, losgeheult.Konnte mich kaum beruhigen. :33:
    Ach mensch..... :13:
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Ach Karla,


    lass Dich einmal :24: .
    Ja, das nennt sich so. Und fühlt sich so falsch an.
    Sie hätte es besser gebrauchen können sagst Du.
    Aber ich finde, dass es schön ist, dass sich ihr kämpfen darum zumindest ausgezahlt hat.
    Überlegt am Besten zusammen, ob ihr damit nicht alle etwas Schönes machen wollt.
    Etwas was ihr gefallen hätte und was euch einmal "abschalten" lässt.
    Ein Wochenende in die Center-Parks oder etwas anderes in der Richtung.
    Vielleicht hilft es euch ein bißchen zur Ruhe zu kommen.
    Die letzte Zeit war bei euch gespickt mit Tagen, die besonders schwer waren.
    Versucht euch ein wenig Luft zu verschaffen.


    Ich denke an Dich.

  • Hallo Liebe Karla!


    kan dich gut verstehen :24:


    kurz nach Abi´s gehen kam ein schreiben vom Finazamt,
    ich solle das Kindergeld vom Dezember zurückzahlen, das ich im November für Abi erhalten habe :33:
    ich zahlte es zurück aber mein Herz war soooo verletzt
    das Abi es nicht mehr brauchte :13:


    fürs Finanzamt war es "nur" geld


    Denke an dich :30:

  • Liebe Maki!
    Ja,fürs Finanzamt ist es "nur" Geld-Kulanz gibt es nicht.
    Nach dem Tod ist der Mensch in der Bürokratie eben rein juristisch gesehen eine "Sache".Das ist für uns Zurückgebliebenen richtig hart-obwohl es eben so ist.
    Das tut weh.Man sieht derlei Dinge erst, wenn man sie erlebt, mit anderen Augen.
    Ich hab in den letzten drei Jahren ja so einiges erlebt,aber mit dem Tod des Kindes umgehen und leben lernen ist sooo schwer. :33:
    Ich grüße dich ganz lieb
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla. Habin den letzten Tagen immer wieder nach Deinen Beiträgen Ausschau gehlaten.
    Nun lese ich Dich- und dann so was :(
    Bin in Gedanken bei Dir :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo Liebe Karla!


    es ist wirklich ein harter weg den Du gegangen bist
    erst Vater dann Bruder und alls wäre es e ned genug dann deine Tochter
    es tut mir so leid das auch Du diesen starken schmerz kennen musstest
    ich wünsche Dir viel KRAFT und ganz besondere Menschen
    die ddich in ach soooo schmerzvollen Tagen unterstützen können


    man sagte mir mal, Es Sei Die Schlimmste Tragödie, was passieren kann!!!!
    ja ich glaub er hatte recht!
    trotz allem lernt mann weiter zu gehen wie auch immer die wege die wir gehen oder sie ausprobieren die dann es doch nicht sind und einen andeen einschlagen Wir müssen weiter gehen es sind Kinder DA die uns brauchen!!!!!


    Denke an dich!!
    laß dich sachte umarmen
    dei maki

  • Liebe Maki!
    Ja,du hast recht,dir geht es ja genauso.
    Ich hab immer gedacht:schlimmer gehts nicht.Aber wir sind eines" Besseren" belehrt worden.
    Heinz hat in seinem Thread sinngemäss geschrieben; "man hat mir die Schwester genommen,nun den Sohn;wen denn nun noch?".Ich denke zuweilen auch so verbittert.
    Aber,auch hier hast du recht.Wir müssen lernen damit umzugehen.Vergehen wird der Schmerz niemals,er ist viel zu groß.Er wird sicher irgendwann kleiner.Du kämpfst ja selbst so tapfer.
    Ja,unsere anderen Kinder brauchen uns noch,dafür müssen wir versuchen stark zu sein.Bin am Anfang,es zu versuchen. :13:
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Liebe karla!


    es ist doch etwas ganz natürliches das man Angst hat
    Wer der nächste ist?
    so erging es mir nach dem Unglück von meiner Adoptiv schwester desen Sohn mit 31 Jahren verunglückte
    ich kamm mir vor als wären wir schachfiguren
    werden von A nach B geschoben und ganz plötzlich nach XYZ
    und weg bist!!!


    Glaub mir das kämpfen lohnt sich!!!
    ich sehe jeden tag in die gesichter meiner Kinder
    wie tapfer sie eigenlich sind
    zu einem mit dem schmerz der verstorbenen schwester klar zu kommen
    zum anderen die mutter so leiden zu sehen
    Sie sind das beste was ich je in meinem Leben habe!!!


    wünsch dir vom Herzen
    die Kraft und Liebe
    in deinem Weg!!!

  • Liebe Karla, danke das du mich zitierst, freue mich wenn es gelesen wird.


    Ich bin nicht verbittert, sondern habe eine scheiß Angst noch jemanden zu verlieren. Auch zählen immer die Umstände, wie Alter ,Todesursache usw.


    Wir alle haben erst mal genug! Ja, ich bin auch teilweise wütend. Um so mehr bewundere ich euch wie tapfer ihr alle seit, das ist Gottgefällig.


    LG
    Heinz Dieter

  • Lieber Heinz!
    Dann habe ich deine Worte mißgedeutet,aber,selbst wenn du verbittert wärst,hättest du nicht alles Recht dazu? Bei mir wechselt es zur Zeit noch zwischen Verbitterung,Wut und wie du sagst-"Scheißangst".Dabei dominiert aber die Angst.Vor dem Tod meines Vatis (also vor gut drei Jahren) habe ich zwar immer mal darüber nachgedacht,wie das wohl wäre,wenn ein Teil meiner Eltern nicht mehr da wäre (und dabei wurde mir ganz schlecht,allein der Gedanke....),aber für mich war das alles noch sooo weit weg.Meine Eltern sind ja noch jung,dachte ich.An den Tod eines meiner Brüder oder gar meiner Kinder dachte ich im Traum nicht.Wer macht das schon?
    Tja,und nun sind die drei einfach nicht mehr da :33: Bei meinem Bruder naht der erste Todestag.Am 3.März. An diesem Tag ist meine Tochter genau 6 Monate nicht mehr da. :95:
    Meine jüngste Tochter hat im Mai Konfirmation.Sie hat sich so gefreut ihre große Schwester dabei zu haben.Es sollte nicht sein.Das beschäftigt sie gerade sehr.
    Gerade gestern hat sie mich gefragt,"hat Juliane mich denn gar nicht lieb gehabt,hat sie mich vergessen,das sie so einfach gegangen ist?"Ich wusste einfach nicht,was ich sagen soll.Hab sie in den Arm genommen,mit ihr geweint,ihr erklärt,das sie sie sogar sehr lieb hatte,eben nur für sich selbst keinen anderen Weg mehr gesehen hat.
    Ach mensch... :thumbdown:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Oh Karla, das ist so hart. Deine Kleine kann das alles nicht verstehen, wenn wir als Erwachsenen das nicht mal können.
    Deine Große wir am Tag der Konfirmation ganz besonders gut auf ihre kleine Schwester aufpassen :24: .

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne