Schade, dass man nicht im Himmel anrufen kann...

  • Meine Lieben...


    irgendwie ist heute ein Tag wo ich so besonders traurig bin. Wo mir so ganz doll danach wäre, mit meinen Eltern zu sprechen, einfach zum Hörer zu greifen, die Stimmen zu hören.....


    Sie fehlen mir beide so sehr....in den letzten Monaten habe ich einfach nur funktioniert, und ich funktioniere immer noch, mache alles. was zu machen ist, auch weil ich weiss, dass ich es ja machen muss....


    Wie gerne würde ich mit den beiden reden, sie das eine oder andere fragen, ihnen einfach erzählen...
    ja, und da denke ich, warum nur kann man nicht im Himmel anrufen???? :13:


    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hi Manuela,


    klar, den Gedanken kann ich auch gut nachvollziehen - es wäre dann wohl vieles einfacher... Auf der anderen Seite würden solche Telefonate auch Probleme aufwerfen - es ist hart, aber ich glaube es ist besser, man kann nicht anrufen! Wir sind da wirklich besonders gefordert in der Herstellung der schon oft erwähnten Erinnerungsbeziehung - aber diese bietet auch Chancen und oft ist dann das Erleben ein viel intensiveres und intimeres als es ein Telefonat je sein könnte!!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Ach Manuela,


    ja das wär schon schön! Das würde ich mir auch oft wünschen.


    Andererseits - muß ich auch Markus recht geben.
    Ich hab (zumindest halt für mich) das Gefühl - könnte ich telefonieren, dann wäre mir das auch "zu wenig". "Nur" die Stimme hören .... was ist mit dem berühren, fühlen können....dem Augenkontakt......
    Ich glaub, die Stimme "alleine" könnte mir das alles nicht "ersetzen", wäre mir nicht genug.
    Darum, auch wenn's mir noch so schwer fällt .... ich glaube, es ist schon "gut" so, wie es ist.
    Denn so muß ich mich um den "anderen" Kontakt "bemühen". Und auch da geb ich Markus recht. Wenn es denn gelingt, Kontakt zu haben, dann ist es viel intensiver als man es sich erträumen würde.


    In diesem Sinne wünsche ich dir die "richtige Leitung bis in den Himmel" und :24: dich
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • ja, da habt Ihr schon irgendwo Recht....


    es ist einfach die Sehnsucht, die ich habe
    dieser Austausch der immer da war
    auch am Telefon
    einfach zum Hörer zu greifen
    Nummer wählen
    und die Stimmen hören...
    wir es eben immer war


    und dass das auch nicht mehr möglich ist
    tut ganz furchtbar weh


    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • huhu manuela,


    ich kann nachvollziehen das diese leere, in der du dich sehnst die stimmen zu hören und dran sein, weh tut. bei jedem verlust stirb ein teil von uns mit. menschen oder auch tiere die uns ans herz gewachsen sind verlassen uns und hinterlassen narben.


    wir haben die aufgabe und die fähigkeiten unsere beziehung auf ein anderes, neues fundament zu stellen. ein wenig ist es so wie bei einem urlaub den man ohne den anderen verbringt. man seht sich nach dem gegenüber und freut sich aufs wiedersehen. bis dahin leben wir von unseren erinnerungen. nun ein urlaub scheint überschaubar im gegensatz zum wiedersehen in einer anderen welt.
    doch hilft es manchmal seine erinnerungen bewusst aufzuschreiben und sich aktiv die gemeinsamen erlebnisse zu bewahren.


    :30:
    lieben gruß
    burkhard

  • Also für den Fall, dass es einen Himmel gibt (da kommt jetzt halt wieder die alte Skeptikerin in mir durch), fände ich es sehr schön, wenn man dort anrufen könnte. Dann kann ich mir nämlich diese mühevolle Schwerstarbeit der Trauerumwandlung in eine "Erinnerungsbeziehung" sparen. Sicher wäre mir der Telefonkontakt dann auch "zu wenig", aber es wäre immerhin "etwas". Man könnte mal kurz anrufen und um Rat fragen, man könnte sich sicherer sein, dass da danach "doch was ist" usw.


    Also falls es einen Himmel gibt, dann ist es einfach sehr gemein und ungerecht, dass wir hier da so leiden und sehnsüchteln müssen und nicht einfach anrufen können, aber: Das Leben ist eben ungerecht! :( (Und - falls es einen Himmel gibt, dann fürchte ich: Die sind dort technisch noch gar nicht soweit! ;)


    AL
    Christine

  • allso auch ich würde gerne tel mit meinen lieben,
    schon aus dem grud weil man sich nach jahren immer ans aussehen erinnern kann was unsere lieben gemacht haben was sie an gewand getragen haben,wie sie lachten,
    an sooo vieles,doch an die stimme wird es immer schwerer,zu minderst ist es bei mir so,
    sicher währe es schön sie zu drücken,
    aber leider ist das alles nur ein traum,der sich hoffe ich mal erfühlt,
    aber so einen rat einholen wen man es von früher gewohnt war,es sind leider die sachen was man erst richtig vermiest wen man es nicht mehr kann,
    sehr liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hi Sili,


    ja, Du hast völlig recht - das ist wahrscheinlich der wichtigste Aspekt - der Klang der Stimme der Person! Das habe ich so in dieser Deutlichkeit noch nicht gesehen - das wäre ein guter Grund für den Wunsch zu telefonieren!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Liebe Manula!
    du sprichst uns aus dem herzen
    erlich gesagt als ich dein thread gelesen hab
    musste ich schmunzeln mit dem gedanken "WoW wär des schööön"
    meine tochter zu fragen Wie geht es dir???
    Danke, tolle idee
    Das liebe ich in diesem forum, es weden gedanken und gefühle zu worte
    Glg maki

  • Ja....man hat doch immer miteinander gesprochen
    sich ausgetauscht
    miteinander erzählt, egal was es war...


    Genau diese Momente sind ja doch heute immer noch da..
    die Sehnsucht, miteinander reden und sich austauschen zu können
    wenn man es so gerne möchte....


    ja, einfach zu Hörer greifen
    anrufen
    und erzählen was so passiert ist, das Schöne und auch das Andere....
    fragen wie es geht, einfach nur die Stimme hören....


    auch wenn man dann weiss, dass es nur ein " Himmelgespräch" war...


    Die Sehnsucht ist einfach da...ich habe sie immer wieder.... :13:


    :24: Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.