Ich weine um meine Tochter!

  • Hallo ihr Lieben!


    Bin wieder zurück,war jetzt mit ein paar Familienmitglieder ein paar Tage in Tirol in Scheffau,dachte mir zuerst es würde mir gut tun ein paar Tage mal wegfahren aber die Gedanken kann man nicht zurücklassen, wir haben ein paar schöne Spaziergänge gemacht,versucht Sonne und schöne Winterlandschaft zu geniessen aber die Traurigkeit war immer dabei.Ich war mit meiner Tochter vor ein paar Jahren mal für eine Woche dort und dann haben mich die Erinnerungen wieder eingeholt,es war im Sommer und wir haben so schöne Wanderungen gemacht und bin jetzt froh daß ich wieder zuhause in meiner vertrauten Höhle bin wo ich mich wieder zurückziehen kann und mich nicht mehr zusammenreißen muß.


    Das Treffen mit der SHG am Dienstag hat mir gut getan, es war so eine Art Weihnachtstreffen,es waren auch Leute dabei die nicht mehr so oft kommen.Ich hab mich mit einigen unterhalten und ich habe erfahren daß diese Gruppe für viele Leute sozusagen der Rettungsanker war nach dem Tod ihres Kindes.Bei den meisten Leuten liegt es länger zurück seit sie ihr Kind verloren haben,sie unterstützen die die" Neuen" ,man fühlt sich angenommen und verstanden.


    Man kann über alles reden ,die anderen hören zu ,sie können einfach nachvollziehen wie es einen geht weil sie das gleiche auch durchgemacht haben oder noch immer durchmachen.Es gibt zwei Gruppen ,die eine ist für Eltern die ihr Kind durch Suizid verloren haben und die andere die ihr Kind durch andere tragischen Umstände verloren haben.Es sind auch Geschwister herzlich willkommen.


    Zum Abschluss haben wir uns alle im Kreis gesetzt und in der Mitte lagen Teelichter und jeder durfte eines anzünden und seinem verlorenen Kind was liebes sagen.Es war sehr berührend,für mich war es sehr schlimm weil es mich an die Beerdigung erinnert hat,damals hat auch jeder der an der Beerdigung teilgenommen hat ein Teelicht angezündet und zur Urne gestellt.


    Bevor wir gingen nahmen wir uns noch alle an den Händen und haben gemeinsam unserer Kinder gedacht.



    Ich werde sicher nächstesmal wieder hingehen,schade daß es solche Treffen nicht öfters gibt.



    Alles liebe euch Allen und ganz lieber Gruß


    Annemarie

  • Liebe Annemarie!


    Hier bei uns war auch ein Gottesdienst zum Gedenktag der verstorbenen Kinder, sehr sehr ergrreifend und sehr sehr schmerzvoll! Die Meditation war sehr ergreifend, sie hieß Scherben und Edeslsteine, man erkannte sich selber wieder und dabei flossen bei allen Teilnehmern die Tränen! Wenn man bedenkt, das im letzten Jahr noch alles in Ordnung war! Das wir noch glücklich waren! Das Wellenmeer hat mich wieder erfasst und mitgerissen, hin und hergeworfen, dann hat es sich wieder etwas beruhigt. Es wird immer wieder über uns herfallen und uns mitreißen, wenn wir nicht darauf gefasst sind und es wird sich auch wieder beruhigen, damit wir wieder etwas Kraft für den neuen Überfall sammeln können, auch wenn das sehr schwer ist. Aber anders können wir nicht überleben, der Schmerz ist furchtbar, bohrend, nagend, peinigend, nie hat etwas im Leben mehr wehgetan als dieser grausame Verlust, das schlimmste was im Leben passieren kann, hat uns getroffen und wir konnten uns nicht darauf vorbereiten, die Trennung war schnell und grausam, wir wurden nicht gefragt, sondern einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, jetzt müssen wir sehen, wie wir überleben können.


    Bei uns in der Gruppe ist es auch so, man versteht einander, hat das gleiche Schicksal und das verbindet! Bei uns ist es auch so, das niemand schief angeschaut wird, wenn man plötzlich von den Tränen überrascht wird, das ist sehr schön. Niemand lässt blöde Sprüche los und alle helfen einander! Ich bin froh das ich diese Gruppe gefunden habe!


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und denke immer daran, sie sind immer bei uns und um uns, ich hatte heute das Gefühl, das er bei mir war, ganz nahe und ich mich deshalb wieder beruhigen konnte. Ich denke das Deine Tochter auch immer bei Dir und um Dich ist!


    Mona

  • Liebe Mona!


    Heute in der Früh dachte ich mir jetzt gehts dir besser back ein paar Kekse und als ich die Formen rausgesucht habe fielen mir die Formen die mir Margit geschenkt hat in die Hände.Ein Schweinchen,ein Fliegenpilz und ein Kleeblatt und auf dem Karton mit dem sie zusammengebunden waren stand"Back dir dein Glück von Margit für Mama!


    Vorbei wars mit meinem "Bessergehen".Ich saß nur noch da und heulte und frag mich wie kann es sein daß einen so eine Kleinigkeiten aus der Fassung bringen kann.


    Ein Blech voll Kekse hab ich dann total verbrannt,Küche voll Rauch.


    Das Leben ist voll an Erinnerungen an meine Tochter,es sind die kleinen Dinge die einen immer wieder daran erinnern daß es niemals mehr so sein wird wie es mal war.



    Lieber Gruß


    Annemarie

  • Liebe Annemarie,
    das sind diese ungeplanten Erinnerungen durch Dinge, die man findet, oder Musik, die im Radio gespielt wird ... da ist man nicht gefasst und wird vom Schmerz überschwemmt. Das kennen wohl alle hier im Realisierungsprozess in der Trauer. Und doch, es bringt dich wieder ein Stückchen weiter und auch wenn du es dir noch nicht vorstellen kannst, irgendwann sind solche zufälligen Dinge, die du als Erinnerungsstücke findest nicht mehr nur mit Schmerz, sondern auch mit Freude verbunden. Aber bis dahin ist es ein harter Weg. Lass dir Zeit und denk daran, dass ihn viele hier mit dir gemeinsam gehen!
    AL :24:
    Christine

  • Liebe Annemarie,


    so ungeplante Erinnerungen werfen uns immer wieder aus der Bahn, :24: , davon können wir alle ein Lied singen.
    Aber so wie Christine sagt - man kann es sich erst so gaaar nicht vorstellen, aber irgendwann kommt auch eine Zeit, wo man auch lächeln kann bei solchen Erinnerungen, auch wenn meistens doch auch Wehmut und ein ziehen im Herzen dabei ist.


    Du hast bei Trauerstern/Evi geschrieben, du hast ein bissel Angst wegen der Fotos am PC. Ich würde dir dringend raten, mach ein backup.
    Kauf dir ein paar USB-Sticks und zieh dir die Fotos drauf, du mußt sie dir dabei ja auch nicht ansehen, wenn es noch zu weh tut, nur den ganzen Ordner nehmen und rüber damit. Dann bist du auf der sichereren Seite.
    Nachdem mir am Anfang der "Digitalfotozeit" einige Aufnahmen "verschwunden" sind, lasse ich die Fotos jetzt gleic auf der Karte, auf der sie aufgenommen wurden. Und kauf mir halt eine neue SD-Karte wenn sie voll ist. Wenn ich irgendwo ein gutes Angebot sehe, kauf ich mir ein, zwei Karten, dann hab ich wieder Vorrat für etliche Zeit. Und je weniger man hin und herkopiert, umso besser ist es für die Qualität der Fotos. Ein kleines bissel an Infomationen geht ja doch jedesmal "verloren".


    Hier ist es zwar grau in grau, aber über den Wolken muß die Sonne ja sein - von dort einen Sonnenstrahl für dich und
    alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Wie sie sich jetzt fühlen verstehe ich ganz und gar. Wir sind 7 Tage durch die Hölle gegangen beor unsere Michaela (22) endlich ganz gehen durfte. Ich wünsche ihnen und ihrer Familie viel Kraft und Gottes segen.

  • Hallo Annemarie!



    wie gut ich das kenne, das könnte auch ich gewesen sein, ich muss auch immer weinen, wenn ich wieder ein Teil finde, wo große oder kleine Erinnerungen dranhängen! So gings mir neulich wieder mit Martins Lieblingsgebäck, ich hab angefangen mit dem Backen, da hat es mich so geworfen, das ich einen Weinkrampf bekommen habe, ich konnte nicht mehr weitermachen und mein Jüngster ist dann gekommen und hat mir etwas geholfen, er wollte diese Plätzchen haben, ich habs alleine nicht mehr geschafft, es ging einfach nicht mehr, zusammen haben wir sie dann einigermaßen hinbekommen, aber so wie sonst sind sie nicht geworden.


    Ich freue mich überhaupt nicht auf Weihnachten, ich habe eher Angst davor, wie wird es sein, so wie im letzten Jahr, da hat niemand davon Notiz genommen, das heiliger Aben ist, es ging nicht, niemand hatte mehr weihnachtliche Gefühle, so wird es dieses Jahr auch wieder sein, heute hat meine Schwägerin gesagt, das sie am ersten Feiertag kommen, das sind dann 10 Personen die kommen werden, es ist mir egal, wir haben eh keine Freude daran, vielleicht bringt uns ja die kleine Tochter der Nichte auf andere Gedanken, sie ist jetzt 1,5 Jahre alt und redet wie ein Wasserfall. Wenn nicht, werde ich in den Wald gehen und weinen. Niemand hat weihnachtliche Gefühle, jedem graut davor, auch den Kindern. Wenn das überstanden ist, kommt Sylvester, das war Martins liebster Tag im Jahr, wegen dem Feuerwerk, er hat so gerne zusgesehen und auch selber eines gemacht, er hat da geplant und getüftelt und sich Effekte ausgedacht, ich sehe noch die Teile die er schon hergerichtet hatte in seinem Zimmer, die hat dann der Jüngste genommen und losgelassen, nur damit sie
    weggekommen sind. Es hat nur wehgetan und war furchtbar, da musste sogar der Notfallseelsoger kommen, ich hätte mich sonst umgebracht, so schlimm war das.


    Ich denke oft an Dich!


    LG Mona

  • Liebe Mona!


    Bin heute total am Boden.


    Am Samstag haben wir die Wohnung meiner Tochter ausgeräumt.um 6 Uhr früh beim ärgsten Sturm und Schnee losgefahren,es sind fast 300 km von mir bis Wien.


    Wir hatten in der Wohnung keinen Strom mehr ,diese ....haben schon alles abgedreht weil seit September keiner mehr was bezahlt hat und alles nur noch über Gericht und Notar lief.


    Ihre besten Freunde und meine zweite Tochter waren auch da und wir haben dann alles geteilt.Hab ein paar schöne Kleidungsstücke eingepackt .dachte ich nehm mir nur ein paar Sachen mit aber es wurde dann doch so viel daß wir es nicht mehr ins Auto brachten aber mein Sohn hat gestern dann mit einem Kleintransporter die Möbel geholt und da hab ich heimlich noch zwei Kisten dazugeschummelt weil mein Mann schon zum spinnen angefangen hat.


    Eine Bananenschachtel voll Kinderbücher die sie gemacht hat ,ein paar andere Bücher,Sachen die ich ihr geschenkt habe und Bilder die sie gemacht hat.Mindestens 10 Fotoalben,ein Kasten mit viel Laden und jede Menge Krimskrams,ich wollte noch soviel mitnehmen aber letztendlich hat die Vernunft gesiegt,ich hab ja nicht soviel Platz.


    Ich dachte mir ich wäre stark und würde es durchstehen aber aufeinmal bekam ich einen Zusammenbruch und hätte nur noch weinen können,den Freunden gings auch nicht gut.Sie hat die Wohnung so lieb eingerichtet,war sehr ordentlich.


    Als wir abend fertig waren wollte ich noch ein bisschen allein in der Wohnung sein um mich noch von ihr zu verabschieden,vielleicht war sie ja doch noch irgendwie anwesend,bin in der dunklen Wohnung gesessen und bekam einen totalen Heulkrampf.


    Auf dem ganzen Nachhauseweg liefen mir die Tränen.Gestern war ich so fertig daß ich nicht mal was kochen konnte und heute hab ich alles durchgesehen und nur noch geheult dabei.war dann noch auf dem Friedhof,hab mich dann noch bei ihr entschuldigt weil wir ihre Wohnung räumen mußten und bin weinend wieder nachhause gefahren.


    Ich hab mir einen alten Teddybären von ihr noch mitgenommen der ist sicher schon 25 jahre alt den hab ich heute umarmt statt meiner Tochter.


    Liebe Grüße


    Annemarie

  • Liebe Annemarie!
    Kann zu deiner Erzählung nix sagen ....... mir fehlen die Worte, bin in Gedanken total bei dir. Fühl dich :24: (wenn du magst)
    Alles Liebe
    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Liebe Annemarie,


    das war wirklich ein furchtbar schwerer Gang - furchtbar, aber trotzdem auch notwendig und dass es Dir dabei sehr schlecht gegangen ist und dass Du viel geweint hast, ist völlig verständlich. Aber ich bin mir sicher, dass Du damit einfach auch wieder ein Stück weiter in Deiner Trauerarbeit gekommen bist - die Konfrontation mit der Wohnung und den Sachen Deiner Tochter hat Dir noch einmal ganz schmerzlich vor Augen geführt, dass sie nicht mehr unter uns hier auf dieser Welt ist - und ganz spontan und richtig hast Du auch ein Verbindungsobjekt zu Deiner Tochter - den Teddybären! Das ist richtig und gut so!


    Für die kommende Zeit kann ich Dir nur ganz viel Kraft wünschen und Begegnungen, die Dir gut tun, weil Du merkst, dass Du in Deinem Schmerz verstanden wirst!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Liebe Dschina!


    Danke für die Umarmung hat gut getan.


    Bin momentan ganz unten,gestern war mein Sohn hier zum essen und sagte mir daß sich alle Sorgen um mich machen,aber was soll ich tun,ich kann nichts dafür,keiner kann was dafür.Ich kann mich nicht dauernd verstellen,das kostet einfach zuviel Kraft und es muß einfach mal wieder alles raus,ich versuch es ja vor den anderen stark zu sein aber es geht nicht immer,mir fehlt mein Kind einfach so und ich kann es einfach nicht verstehen warum sie nicht mehr hier ist.


    Ganz lieber Gruß


    Annemarie

  • hallo annemarie,


    ich kann mich ganz gut in dich hineinverstzen.meine tochter wohnte noch zu hause ich mußte dann ihr zimmer räumen denn sie hatte es sich mit ihrem bruder geteilt. es schmerzt den mit jedem stück verbindet man erinnerungen.
    ich finde es süß mit dem bären. ich habe mir von meiner tochter die babypuppe im schlafzimmer auf ein regal gesetzt. sie bekommt auch ab und zu ein frisches gewand und dann sehe ich immer meine tochter wie sie mit ihr gespielt hat. ich habe auch noch sehr viele kindergarten und schulzeichnungen von ihr aufgehoben. erst gestern ist mir ein schühkarton mit persönlichen gegenständen den wir damals in einen trauerseminar gestaltet haben in die hände gefallen. es tat weh und ich konnte ihn auch nicht öffnen.
    aber nimm dir die zeit und halte solange an den dingen deiner tochter fest solange die trauer so tief sitzt.
    obwohl bei mir schon drei jahre her ist es immer noch schwer ein fotoalbum anzuschauen-ohne das tränen fließen. das ist menschlich und gott sei dank steht mir mein lebenspartner in jeder hinsicht bei.


    ich wünsche dir für die weihnachtsfeiertage viel kraft und drücke ich unbekanterweise
    marion

  • Liebe Annemarie,


    es ist völlig in Ordnung, wenn du deinen Gefühlen freien Lauf lässt und es tut auch gut - das weiß ich von mir selbst. Wir sind nur Menschen und können nicht immer stark und kontrolliert sein.


    Gib dem Teddy von deiner Tochter einen Ehrenplatz bei dir zu Hause und knuddel ihn immer, wenn dir danach ist (falls er es aushält und nicht auseinanderfällt).


    Ich kann sehr gut verstehen, was beim Räumen der Wohnung in dir vorgegangen ist. Ich wohne (mit meinen Kindern) in dem Haus, das mein Mann und ich jahrelang geplant und gemeinsam aufgebaut haben. Jedes Zimmer ist eine einzige Erinnerung an ihn. Nicht nur, weil er hier gelebt hat, er hat auch sämtliche Innenausbauarbeiten (verfliesen, ausmalen, Teppich legen usw.) selbst gemacht. Manchmal bin ich kurz davor überzuschnappen und würde das Haus am liebsten in die Luft sprengen, aber dann denke ich daran, wie stolz er darauf war und dass er leider nur zwei Jahre hier verbringen durfte.


    Ich wünsche dir viel Kraft und ein ruhiges Weihnachtsfest.


    Alles Liebe


    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Hallo liebe Annemarie!


    Du hast etwas gschafft, was ich noch vor mir habe, ich kann es noch nicht, bin fast neidisch, Martins Zimmer ist immer noch so wie er es verlassen hat, die Jungs gehen da hinein und turnen oder schauen fern, spielen mit der Playstation usw. Ich schaffe es einfach nicht, etwas zu verändern, nicht mal sein Schrank ist leer, es ist alles noch an seinem Platz. Ich habe es nicht eilig damit, aber Du musstest diesen schweren Schritt gehen, Du warst ja quasi dazu gezwungen. Das Du den Teddy hast ist sehr schön, behalte ihn immer in Reichweite, damit er immer in Deiner Nähe ist, wenn Du ihn brauchst, das ist eine sehr schöne Verbindung zu Deiner Tochter und bestimmt gefällt ihr das, ich bin mir sicher, das sie Dich zu dem Teddy geführt hat und dabei war, als ihr die Wohnung geräumt habt. Sie weiß wie weh das alles tut und kann es doch nicht ändern, es ist unser Schicksal mit diesem schweren Vrlust zu leben lernen, irgendwie, bis wir uns wiedersehen werden. Ich umarme Dich fest und hoffe, das es Dir einigermaßen gutgeht, sofern man das so nenne kann!


    LG Mona

  • Liebe Mona!


    Hoffe du hast die Feiertage irgendwie überstanden.Ich bin nur froh daß sie vorbei sind und ich wieder allein bin.


    Wir sind am heiligen Abned nach Linz zu meiner Tochter gefahren.Ich hab alles geplant aber mein Mann hat alles über den Haufen geworfen.Wollte gegen 16 Uhr ein Bäumchen ans Grab stellen und dort ein wenig verweilen aber mein Mann meinte wenn wir schon nach Linz fahren könnten wir ja seine Mutter besuchen die seit kurzem im Heim ist und auch bei seinen Kindern vorbeischauen.Waren dann schon Mittag am Grab,haben das Bäumchen geschmückt und mein Mann drängte schon wieder,hatte dann ein schlechtes Gewissen weil wir so schnell wieder gegangen sind.


    Die Schwiegermutter hat sich sehr gefreut daß wir sie besucht haben und die Kinder meines Mannes auch,dann waren wir bei miener Tochter ,mein Sohn kam auch und um 21Uhr sind wir nachhause gefahren.


    Die ganzen Feiertage waren ein einziges zusammenreißen,sich nichts anmerken lassen,hab einfach nur funktioniert ,wollte den anderen nicht Weihnachten vermiesen aber gut gings keinen so wirklich.


    Gestern abend musste alles raus und der Teddy musste wieder mal dranglauben,hab ihn an mich gedrückt und einfach nur noch geweint.


    Die Wohnungsräumung war so schlimm aber wir mussten es tun ,wir mussten soviel verschenken aber irgendwie hat alles seinen Platz gefunden,sogar die uralte Couch hat noch ein Freund genommen.Ich hoffe es kehrt jetzt endlich Ruhe ein aber es kommen immer noch einige Briefe daher die ich beantworten muß,vom Notar,Handyanbieter und und...die ich beantworten muß,irgendwie geht kein Ende her.Am 29.werden es vier Monate seit meine Tochter nicht mehr hier ist und ich spüre daß die Selbstvorwürfe nachlassen und daß ich es akzeptiere daß sie nicht mehr da ist,akzeptieren muß,sie fehlt mir einfach so und die Gewissheit daß ich sie nie mehr in den Arm nehmen kann läßt mich verzweifeln.


    Ich fühl mich einfach so müde und ausgelaugt und am liebsten würde ich einfach davonlaufen,auf eine einsame Inel wo mich niemand kennt und wo ich ungestört meinen Schmerz rauslassen kann.Keine mitleidigen Blicke,keine Frage von den anderen wie sie mir begegenen sollen,einfach nur allein sein.
    Hab mir das Buch von Gabriele Pointner"Mein Sohn will mich tanzen sehen"gekauft und gelesen,sie hat sich auch immer in ein Ferienhaus zurückgezogen um allein zu sein,so was bräuchte ich auch.


    Ganz liebe Grüße


    Annemarie

  • Liebe Annemarie,


    es tut mir leid, daß der Besuch am Grab am Hl. Abend nicht so sein konnte wie du es geplant hattest. Kann gut verstehen, daß es schwer war, so schnell wieder zu gehen :24:
    Aber schlechtes Gewissen mußt du deswegen nicht haben. Margit weiß, daß du gerne länger geblieben wärst, daß sie ja trotzdem immer "bei dir", in deinem Herzen ist. Und ich könnte mir vorstellen, daß sie sich darüber freut, daß du so anderen Menschen eine große Freude machen konntest.


    Vielleicht könntest du (nach den Schulferien, wenn der Trubel vorbei ist) irgendwo ein paar Tage "Kurzurlaub nur für dich" machen? Wenn du das Gefühl hast, du brauchst es, mal wirklich alleine zu sein - versuche es zu verwirklichen.


    Ich schicke dir ein Kraftpackerl und eine liebe Umarmung
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta!


    Danke für das Kraftpackerl und die Umarmung!


    Voriges Jahr hat Margit sich geweigert mit uns Weihnachten zu feiern,sie hat es vorgezogen Urlaub in Australien zu machen und hat den heiligen Abend am Strand verbracht,ich hab es toleriert.Sie hatte längere Zeit frei und wollte unbedingt nach Australien mit einer Freundin,ich bin so froh daß sie diese Reise gemacht hat und sich diesen Wunsch noch erfüllt hat.


    Meine Schwiegermutter geht es auch nicht gut,kann sein daß es auch das letzte Weihnachten war ,sie ist fast 90 und lebt seit ein paar Tagen im Heim wo sie sich auch erst eingewöhnen muß und mein Mann sieht seine Kinder auch nicht so oft sie sind ja auch erwachsen und ich habe es akzeptiert daß er es so wollte.


    War dafür gestern mit meiner zweiten Tochter auf dem Friedhof und wir hatten dann ein längeres Gespräch,ihr geht es auch nicht gut.Die zwei Mädchen haben sich nie gut verstanden,sie waren zu verschieden,ich hab mich zwar oft geärgert drüber aber sie waren erwachsen und ich hab mich nicht mehr eingemischt,dachte mir immer sie werden sich schon wieder vertragen und sie hat auch sofort den Urlaub in Kroatien abgebrochen und ist nach Berlin geflogen als Margit im Krankenhaus lag.


    Kann sein daß wir im Jänner nach Tirol fahren,mein Mann ist auf der Piste und ich hätte ein bißchen Zeit für mich,mal sehen.


    Lieber Gruß


    Annemarie