Liebe Sandra!
Den gestrigen Tag hab ich irgendwie überlebt,war wieder einer der schlimmste Tage seit Margit gegangen ist.
Ich frag mich wie ich diese 6 Monate überlebt habe,woher ich die Kraft genommen habe?
Bin gestern auch noch meine Beschwerde wegen der Grabverwüstung losgeworden.War am Friedhof um eine Kerze anzuzünden und es war gerade eine Beerdigung,ich hab gewartet bis alle weg waren und hab mich bei dem Mensch der gerade das Grab zugemacht hat beschwert und ihm auch die Delle an der Vase gezeigt und er hat mir gesagt daß er es weiterleiten wird.
Gestern haben mein Mann und ich beschlossen das wir im Juni nach ischia fahren,wir waren vor zwei Jahren mit Bekannten dort und es war sehr schön,war so ein kleines Hotel direkt am Meer,sehr ruhig,kleiner Privatstrand,vielleicht tut es mir gut mal rauszukommen.
Ich muß mich jetzt wirklich aufraffen wieder mehr unter Menschen zu gehen,5 Monate hab ich mich zuhause vergraben.Bin jetzt wieder zur Herzgruppe gegangen-Dienstag wandern,Donnerstag turnen,aber es ist ein komisches Gefühl,es ist ja nur eine kleine Gruppe und jeder weiß was passiert ist und man fühlt die Blicke aber alle haben sich gefreut daß ich wieder mit dabei bin.
Mit kleinen Schritten zurück ins Leben und ich spüre auch daß es mir gut tut wieder unter Menschen zu gehen.
Mein Mann und ich waren unlängst auf einer Veranstaltung,Bekannte haben uns die Karten überlassen ,war so ein Kabarett ,ich hab auch lachen können aber es ist nicht mehr das Lachen das ich von früher kannte,das Lachen das vom Herzen kam,wieder zuhause war mir dann nur noch zum Weinen zumute.
Das Leben ist so unfair,ich denke oft an mein früheres Leben zurück und weiß das es nie wieder so sein wird wie es mal war und mit dieser Gewißheit muss ich weiterleben,Tag für Tag,Woche für Woche....auch wenn es noch so schwer ist,ich vermiss Margit so unendlich mit jedem Tag mehr.
Annemarie