Dass ich mal Silvester im LKH Graz auf der Kinder Intensiv verbringe hätte ich nicht gedacht!

  • Am 31.12.2011 um halb 8 morgens habe ich erfahren das meine kleine Nichte Rosali (15 Monate) einfach zu Atmen aufgehört hat und nach einigen Reanimationen im LKH Graz liegt. Es sieht nicht gut aus,..hieß es anfangs,....später noch schlechter! :(
    Am Nachmittag haben wir uns entschieden von OÖ nach Graz zu fahren auf halber Strecke kam die schlimme Nachricht, dass nach den letzten Tests fest steht, dass sie Hirntot ist! Die fahrt nach Graz am Silvestertag war die Hölle,..überall feiernde Leute, Schneefahrbahn, schlechte Sicht, kein PP!
    Als wir schließlich um halb 10 im Krankenhaus auf der Kinder Intensiv waren hatten wir noch 4 Stunden Zeit um uns zu verabschieden.
    Wir haben unserer Rosali noch vorgesungen, vorgelesen, mit ihr geredet und mit Ihr in das Neue Jahr ?? getrauert!



    Bei der hinfahrt habe ich mich sehr vor dem ganzen gefürchtet von der trauer meins Bruders und seiner Freundin dem Anblick meiner Nichte!
    Ich habe meine Schwester gefragt wie soll man die nächsten Jahre an Silvester glücklich sein wenn genau heute unsre Nichte stirbt!?


    Es war den Umständen entsprechend eine schöne Verabschiedung, jetzt sehe ich das anders, unsere Rosali hat sich mit einem riesen Feuerwerk einen ganz großen Abgang verschafft (hoch oben auf dem Balkon des Zimmers hat man das Feuerwerk schön mitverfolgen können) ich bin froh, dass ich sich noch mal sehen, berühren und mich verabschieden durfte!


    Um halb 2 hat uns dann der Arzt raus gebeten, die Medikamentenzufuhr wurde eingestellt! 01.01.2012 Ruhe in Frieden unser kleiner Engel!


    (Ob dies nun wer liest oder nicht, es tut gut es sich von der Seele zu schreiben)


    Ich fühle mit allen die auch geliebten Menschen nach trauern!


    lg MANU

  • Liebe Manu!
    Willkommen hier.
    Es tut mir sehr leid, das deine kleine Nichte so früh hat gehen müssen. Es ist überhaupt ungerecht, wenn ein Kind vor den Eltern gehen muss.
    Ich finde deinen satz so schön," sie hat sich mit dem Feuerwerk einen großen Abgang verschafft".
    Gut, das ihr euch in Ruhe von ihr verabschieden konntet.
    Wie geht es dir denn jetzt, wie geht es deinem Bruder?
    Schreib nur immer, wenn dir danach ist.Wir könne dir den Schmerz und die Trauer nicht nehmen, aber lindern helfen.
    Viel Kraft für dich und deinen Bruder.
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Manu!


    Auch von mir ein ganz herzliches Willkommen! Ich finde es sehr schön von Dir, das Du Dich von Deiner lieben kleinen Nichte persönlich verabschiedet hast! Es tut so unendlich weh, so einen kleinen lieben Menschen gehen lassen zu müssen! Es ist das schlimmste, wenn die Eltern am Grab des Kindes stehen müssen, es reißt einem den Boden unter den Füßen weg, einfach so und ohne Vorwarnung wird man getroffen, niemand kennt den Grund, es tut so weh. Es wäre sehr schön und wichtig für die Eltern, wenn sie jederzeit jemanden zum reden hätten, bei uns ist es leider so, das nur ganz wenige aus der engen Verwandtschaft bereit waren, sich damit auseinanderzusetzen, weil es einfacher ist, nicht zu kommen und wegzusehen. Sei für Deinen Bruder und seine Frau da, auch wenn es sschwer für Dich ist. Aber nur zusammen kann man so einen schweren Schlag überleben.


    Mona

  • Danke Karla für die tröstenden Worte es tut gut mit jemanden zu reden!


    Hm,...ich bin eher verwirrt von meinen Gefühlen oft fange ich einfach wieder zu weinen an und dann denk ich mir wieder das Leben muss weiter gehen man kann ja sowieso nichts daran ändern! Vor 7 Jahren ist mein Bruder gestorben ich denk ab und zu an ihn aber die Zeit vergräbt den Schmerz!
    Aber wie muss es denn meinem Bruder dabei gehen es war ja "nur" meine Nichte jedoch sein eigenes Kind zu verlieren! Mir kommt vor meine Reaktion meine Tränen sind nicht berechtigt! Ich bin doch nur die Tante und hab die kleine alle 1-2 Monate mal gesehen!



    Wir haben ihm gesagt dass wir jederzeit für ihn da sind, er wohnt leider 4 Stunden weit weg. Aber ich glaube, dass er jetzt mal für sich sein muss!? Er ist ein ziemlich aufgeschlossener, lustiger und beliebter Mann aber die ganzen Beileid wünsche von den ganzen Bekannten überfordern ihn momentan! Oder muss ich als Schwester mich eher aufdrängen?



    Ich danke auch dir für deine Nachricht Mona!


    Wir sind ja eine große Familie (2 Mütter) 6-1 Brüder und 3 Schwestern!
    Die etwas jüngeren Brüder distanzieren sich so wie du beschrieben hast aber im Krankenhaus bei der Verabschiedung waren wir zu 7t um Ihnen beizustehen. Und es tat ihnen sichtlich gut!



    Ich habe diese Woche Urlaub und bin am überlegen ob ich zu Ihnen fahren soll aber wie gesagt vl. wollen sie erstmal alleine sein?


    Manu

  • Liebe Manu,


    auch von mir noch ein liebes Willkommen hier.


    Es ist gut, daß ihr euch in Ruhe von eurem kleinen Engelchen verabschieden konntet. Und ich finde es schön, daß ihr Geschwister eurem Bruder und seiner Freundin in dieser schweren Nacht zur Seite gestanden seid.


    Rosali war deine Nichte, du liebst sie. Auch deine Tränen haben durchaus ihre "Berechtigung".


    Es ist natürlich schwierig zu helfen, wenn man so weit weg wohnt. Ich könnte mir vorstellen, daß die Eltern jetzt Hilfe - besonders praktische - brauchen können. Haben sie jemanden in der Nähe, der ihnen bei den Vorbereitungen für das Begräbnis und anderen Gängen helfen kann? Der schaut, daß regelmäßig etwas zu essen da ist, auch wenn der Appetit zu wünschen läßt, ...
    Wenn nicht, dann würde ich mich schon "aufdrängen" - ohne aufdringlich zu sein. Einfach da sein, helfen, den Alltag zu bewältigen.
    Aber auf jeden Fall würde ich regelmäßig anrufen, wenn du nicht bei ihnen sein kannst. Auch wenn die Gespräche voraussichtlich eher einsilbig und kurz sind - es tut einfach gut, etwas von den anderen zu hören. Denn selbst anzurufen - dazu fehlt meist die Kraft.


    Ich wünsche dir die Kraft den richtigen Weg zu finden und ein wenig helfen zu können.
    Alles Liebe
    Jutta


    PS: schreib nur, wenn dir danach ist und es dir guttut. Denn hier ist immer jemand, der mitliest, mitfühlt.

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Mein Bruder hat sich heuer im Sommer einer Gruppe von Selbstversorgern angeschlossen sind von OÖ ins Bgl. gezogen. Insgesamt 3 Familien die für die praktische Hilfe mit Sicherheit aufkommen. Außerdem haben sie ja auch noch eine ältere Tochter Michelle 5 Jahre da kann man sich nicht mal gehen lassen was ja nicht unbedingt schlecht ist!


    Um die Beerdigung wollen sie sich nicht kümmern das haben sie von Anfang an der Mutter seiner Freundin übergeben und meine Schwester hilft auch!


    Der Tipp sie anzurufen ist sehr gut,...habe mich bis jetzt nicht getraut,..nicht gewusst was ich sagen soll aber heut hat mir mein Bruder das abgenommen er hat erstaunlicher weise mich angerufen!
    ER selber ist derjenige der mir am meisten Trost spendet!
    -Für unsre Rosali ist das ganze gelaufen die hat keine Angst, Schmerzen, Trauer mehr!
    -Ich habe keine Zeit mich um die toten zu kümmern die lebenden sind wichtig
    -Das leben muss für uns weiter gehen
    -Trauere solange es für dich nötig ist und nicht solange es die Leute von dir erwarten! Habe keine bedenken bald wieder zu lachen und Spaß zu haben!
    seine Worte,...andere sagen er spielt nur den starken aber mir kommen seine Worte aufrichtig vor?



    Es tut soo gut! :2: Jutta!

  • Liebe Manu!


    Mein herzliches Beilied zum Tod deiner Nichte!


    Es ist so schlimm wenn schon so kleine Kinder gehen müßen.


    Deine Tränen sind berechtigt du warst ihre Tante und auch wenn du nicht soviel Kontakt hattest zu ihr,sie war ja auch ein Teil von der Familie.


    Ich glaube dein Bruder hat noch nicht ganz realisiert daß sein Kind nicht mehr da ist,er steht noch unter Schock.
    Meine Tochter ist im Sommer gestorben ,es ist grade 4 Monate her und mir gehts jetzt schlechter als zuvor.


    Zuerst verdrängt man dann kommt die Realisierungsphase und dann die Trauer.Bitte deinem Bruder Hilfe an aber nur wenn er möchte,wenn er jemanden zum reden braucht sei für ihn da,reden ist sehr wichtig.


    Männer trauern anders als Frauen daß hab ich selber erfahren,nur nichts anmerken lassen aber in ihren Inneren sieht es sicher anders aus.


    Wie gehts der Mutter von Rosalie,hast du auch mit ihr Kontakt?


    Liebe Grüße und alles alles Gute


    Annemarie

  • Liebe Manu!


    Das man selber keine Kraft zum Telefonieren hat, ist wirklich wahr, ich hab sehr lange gebraucht, bis ich wieder jemanden angerufen habe, manches Mal lasse ich es heute noch sein, weil ich meine, dem Gespräch nicht gewachsen zu sein, trotzdem hat es sehr gut getan, wenn mich liebe Menschen angerufen haben und nit mir geredet haben. Einige Male war es sogar so´, das ich in einem sehr tiefen Loch war und einen richtigen Weionkrampf hatte, da kam dann so ein Anruf genau richtig, er hat mich aus der tiefsten Verzweiflung geholt, das vergesse ich meinen Freundinnen nie. Sie haben zu mir gesagt, ich soll einfach anrufen, auch mitten in der Nacht, weil an Schlaf ist ja eh nicht zu denken, ich hab das nie gemacht, sie haben das gespürt und einfach mich angerufen und es war gut so.


    Deine Tränen finde ich auch berechtigt, zeigen sie doch, das Du Deine kleine Nichte sehr geliebt hast und nicht einfach wieder zum Tagesgeschgäft übergehen kannst und willst. Und das Männer anders trauern und sehr zum Verdrängen neigen, kann ich auch bestätigen. Ich denke Du reagierst genau richtig und spürst das dann auch. Schön wäre es auch, das Du auch dann noch für die Familie da bist, wenn keiner mehr kommt und fragt, dann ist es besonders wichtig, es gibt da eine Zeit, so ca. ein halbes Jahr nach dem Todesfall, da wiwrd erwartet ,das man wieder normal funktioniert, aber es geht noch lange nicht, der Verlust ist einfach viel zu groß, aber die Leute wollen das nicht vertehen und wollen auch nichts mehr wissen. Dann wird der Schmerz riesengroß, weil man als Betroffener nicht verstehen kann, wie man den geliebten vermissten Menschen einfach so vergessen kann. Man bekommt auch entsprechende Kommentare zu hören und das schlägt noch weitere Wunden ins Herz. Liebe Manu sei einfach Du selber und sei für Deinen Bruder und seine Familie da, so wie es Deine Möglichkeiten erlauben.


    Mona

  • Liebe Annemarie


    Hm,..das kann sein er hat schon gesagt, dass es ihn dann schon wieder überkommt und das es im Alltag noch schlimmer sein wird aber ist nicht so eine Sorte von Mann der seine Gefühle nicht zeigen kann wenn er traurig ist , wenn er weinen will dann macht er das auch! >
    Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass es für ihn auch noch schlimmer wird!


    Wie alt war denn deine Tochter,...tut mir leid für dich!


    Mit der Mutter rede ich nicht so viel wie mit ihm aber bei der ist es ähnlich,...
    ich werde das mal eine zeit lang beobachten und euch berichten,...die beiden sind so stark und haben eine gesunde Einstellung zum tot!


    ich werde ihn nun regelmäßig anrufen wie Jutta es mir geraten hat! :)


    lg Manu

  • Liebe Mona!


    Ich bin dankbar für die ganzen Ratschläge ich möchte meinem Bruder so gut es geht beistehen. Danke


    Auch ein anderer Bruder (Jared) von mir ist im 21. Lebensjahr an einem Autounfall gestorben, dass ist aber nun schon 8 Jahre her! Ich weiß noch wie es uns und meinen Eltern damals gegangen ist! Meine Mutter führt wieder ein halbwegs normales Leben denn unser Leben muss weiter gehen!
    Aber mein Vater ist dadurch kaputt gegangen, fällt heut noch in Depressionen und gerade jetzt wo uns das Schicksal wieder eingeholt hat kommt das ganze wieder hoch!


    Mein Bruder der Vater der kleinen Rosali sagte gestern zu mir das unser Vater ein abschreckendes Beispiel ist denn er hat noch eine Tochter, eine Familie um die er sich kümmern muss!


    Unsere Verstorbenen würden nicht wollen das wir ein leben in trauer führen! Also lebet und lachet wieder!


    lg Manu

  • Mein herzliches Beileid und willkommen hier im Forum.
    Ich finde es schön, dass Du versuchen möchtest Deinem Bruder so gut wie möglich beizustehen. Auch ich denke, dass Du eine "Berechtigung" hast traurig zu sein. Immerhin hast Du Deine kleine Nichte verloren... und das ist nur schmerzhaft.
    Wünsche Dir und Deine Familie viel Kraft für die Zukunft.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Manu!
    ein Herzliches Willkommen im Forum
    und meine tiefste Anteilnahme zum gehen deiner Nichte
    es ist ein schreckliches bild das man sehr lange in sich trägt wenn eine kleine seele gehen muss
    das du trauerst ist sehr wichtig
    weil alles was wir verdrängen holt uns irgendwann ein


    in liebe maki