Ich muß mich verabschieden,
verabschieden von meinen Träumen,
verabschieden von meinen Wünschen,
verabschieden von meinem Stern,
verabschieden von einer Zeit der Hoffnung,
von einer Zeit des Glücks,
von einer Zeit der Freude.
Aber es fällt mir schwer,
diese Zeit habe ich vor Augen,
ich weiß, daß ich nicht daran festhalten darf,
ich loslassen muß.
So hoffe ich auf eine andere Zeit, eine neue Zeit.
So Unbegreiflich
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...wollte mich mal wieder kurz melden.
Es geht mir ein wenig besser. Ende letzter Woche war es wieder mal sehr schlimm. bin regelrecht zusammengebrochen, weil mich die Tatsache, dass ich auf dem Friedhof nun um Sohn und Vater nebeneinander gleichzeitig trauern muss, umgehauen hat.
Mein Körper meldet sich nun mal wieder "lauter". Habe seit Sonntag immer wieder eetwas Fieber und leichte Grippesymptome. Zudem hatte ich starke Schmerzen am Rücken im Bereich der Nieren. Glücklicherweise hat mein Arzt aber gemeint, es sei eine Muskelverkrampfung, die sich entzündet hat. Aber es ist lästig und hat sich nun mit meinem Ischiasproblem gepaart . Also muss ich wieder etwas zurückschalten und versuchen es noch etwas langsamer anzugehen...
Habe auch angefangen, meine Wohnung zu Räumen und die Sachen auszusortieren. Das wird ein laaaanger Weg :wacko: und gibt enorm zu tun. Immer wieder aufs neue Erinnerungen und Abschied, mit jedem Gegenstand, den ich in die Hand nehme.... :13:
So siehts aus im Moment bei mir. Auf der Arbeit tut sich auch sehr sehr viel im Moment. Dazu schreibe ich aber das nächste Mal. Ich bin jetzt einfach zu müde.
Alles Liebe für euch und eine gute Nacht.
Sandra -
ich wusste nicht, dass man soviel auf einmal weinen kann...
Heute war ich in unserem früheren Wohnort beim dortigen Schützenverein eingeladen zum alljährlichen Familienwiesenfest. Das ist jeweils ein gemütliches Beisammensein mit grillieren. Ich war zum ersten Mal wieder in dieser Region seit letztem November - und auch zum ersten Mal seit Marco gestorben ist. Beim hinfahren mit dem Auto kamen sehr viele Gefühle hoch, Gefühle an eine schöne vergangene Zeit, wir waren frisch zusammengezogen in unsere erste gemeinsame Wohnung. Und die Landschaft ist so herrlich schön dort, die wunderbare Reussebene, der Flachsee, viele wunderschöne Spazierwege - wir waren soviel zusammen dort draussen unterwegs, zu Fuss oder mit dem Velo... Und jetzt? es ist so ein komisches Gefühl, sehr viel Wehmut und Trauer darüber, das schönste und liebste im Leben verloren zu haben, Wehmut und Trauer darüber, die Fröhlichkeit und Leichtigkeit im Leben verloren zu haben.Ich habe mich Mitte Nachmittag dann wieder verabschiedet. Einerseits weil ich irgendwie keine Gesprächsthemen gefunden habee, die nicht mit meiner bescheidenen Situation zusammenhängen. Und andererseits wollte ich mir den Tennis-Final von Wimbeldon anschauen. Wie oft haben wir früher zusammen die spannenden und sportlich hochstehenden Duelle mit Roger Federer geschaut und mitgefiebert... So manchen Sonntag Nachmittag haben wir so gemeinsam vor dem Fernseher verbracht, oft gab es nicht einmal etwas zum Abendessen, weil wir vor lauter Spannung und mitfiebern nicht von der Flimmerkiste weg wollten...
Das Match war auch heute echt klasse. Es gibt es trotzdem auch hier: das grosse ABER... So sehr ich mich über das grandiose Spiel und den Sieg unseres grossen Sportidols und "Nationalhelden" freute, so fest musste ich immer wieder weinen, weil es nicht mehr so ist wie früher :13: Es war nicht einfach ein stilles weinen, bei dem die Tränen über die Wangen rollen. Nein es war dieses abgrund tief verzweifelte weinen, verbunden mit schweren schluchzern, so dass es richtig körperlich weh tut (im Kopf und den Nasennebenhöhlen).Mir fehlt so sehr jemanden, der für mich "da" ist. Ich glaube ihr versteht schon, was ich meine. Mir fehlt jemand, dem ich erzählen kann, was ich den ganzen Tag erlebe. Dem ich erzählen kann, was mich stark beschäftigt. Natürlich gibt es viele Menschen um mich rum, aber ich mag nicht immer unbedingt das erzählen, was mich im innersten bewegt. Bei Marco konnte ich das sehr gut. Er hat mich immer verstanden, ihm konnte ich wirklich alles erzählen. Er hat mich immer aufgefangen. Und wenn er mich auch nur in den Arm genommen und gehalten hat... Auch nur das hat mich schon sehr getröstet.
Und jetzt? Jetzt bin ich so alleine. Mir fehlt die körperliche Nähe von meinem Schatz so sehr.Er ist so schwer zu ertragen, dieser grosse Schmerz.
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Liebe Sandra,
ja die Nähe und auch das Körperliche, das fehlt ....
lass dich einfach mal :24:
auch, wenns natürlich kein Ersatz ist
AL
Christine -
Hallo liebe Sandra
jetzt habe ich dir richtig viel geschrieben und habe dann auf den falschen Knopf gedrückt und "schwupps" war alles weg.So ein Mist :95: Ich wollte dir sagen , dass ich dich soooo gut verstehe.Auch mir ergeht es zurzeit genau gleich. Es ist kaum zum Aushalten.Weinattacken , obwohl ich gemeint habe ich hätte dies langsam durch und starke Einsamkeitsgefühle. Ist schon richtig schlimm mit diesen Gefühlen. Man versucht sich irgendwie abzulenken und macht etwas was einem eigentlich "früher" Freude gemacht hat und zack , sind alle Erinerungen wieder da , wie schön es war mit seinem Schatz dies zu erleben. Ich versuche mir immer zu überlegen wie ich es mir etwas leichter machen könnte aber es fällt mir einfach nie etwas ein. Ich möchte dir einfach mal mit einer riesendicken Umarmung :24: etwas Wärme geben und dich halten in deinem Schmerz und deiner Einsamkeit. Es sind starke Gefühle und ich hoffe jetzt einfach mal , dass sie auch wieder einmal weiger werden. Das Leben muss doch noch etwas für uns bereithalten , oder nicht???
Liebe Sandra , ich denke fest an dich
Alles Liebe Kathrin -
Danke liebe Kathrin,
danke, dass du in deinem grossen Schmerz noch Kraft findest, an mich zu denken, und mir diese tröstenden Worte schreibst. :24:
Ich hoffe und wünsche es mir so sehr, dass das Leben noch etwas schönes für uns bereit hält :24:Sandra
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Liebe Sandra
Ich verstehe Dich sehr gut, dass es sehr weh tut, Orte zu besuchen, an denen du zusammen mit Marco warst. Und troztdem ist es irgendwie doch auch schön, dass man mit dem lieben Menschen, den man verloren hat, auch dort gewesen ist. Mir ist das auch sehr schwer gefallen. Und doch habe ich gemerkt, dass man mit anderen Menschen oder auch alleine diese Orte auch besuchen kann. Vielleicht ist das jetzt für Dich ein bisschen schwer zu verstehen. Weil es bei Dir immer noch frisch ist. Ich konnte es am Anfang auch nicht, es braucht etwas Zeit.
Dieses Auf unf Ab der Gefühle ist sehr Kräfteraubend. Aber so wie ich Deine Beiträge lese, weisst Du immer wann es genug ist für Dich und was Du Dir zumuten kannst. :24:
Es ist ja nur ein kleiner Trost aber dein Hundi gibt Dir doch sicher auch etwas Nähe? Wie geht es der kleinen Leila?
Ich schreibe das nächste Mal etwas mehr, es war mir wichtig mich bei dir zu melden und ich wünsche Dir eine Gute Nacht :19:
Ganz liebe Grüsse bis bald gruen -
Hallo liebe gruen
Meiner (nicht mehr so ganz ganz kleinen) Leila geht es prächtig. Sie wächst und gedeiht "wie ein junger Hund" . Sie legt einen wunderbaren Charakter an den Tag, sehr fröhlich und aufgestellt, ungemein aktiv und neugierig. Sie ist aber auch sehr liebesbedürftig und kuschelt gerne und sie hat ein gutes Feingespür dafür, wie es mir geht. In den letzten Wochen, als es mir oft wirklich bescheiden ging, haben ich gemeinsam mit Leila auf dem Sofa geschlafen. Sie hat sich dann immer ganz lieb an mich gekuschelt und wir sind nebeneinander eingeschlafen. Ja, in diesen Momenten gibt sie mir sicher eine gewisse Nähe - aber es ist in keinster Weise zu vergleichen mit dem, was mir von Marco fehlt. Es ist neben der körperlichen Nähe vor allem auch das "blinde" Verständnis, dass Marco und ich füreinander hatten. Wir konnten uns oft nur ansehen und wussten, wie dem anderen zumute war und was er in jenem Moment brauchte. Es ist auch das bedingungslose Zueinanderhalten und Miteinandergehen in jeder Situation und Lebenslage, was ich so sehr vermisse. Ich habe in der grossen Liebe zu und von Marco etwas so einzigartig schönes erfahren dürfen, was nicht in Worte zu fassen ist. Ich habe gelebt für diese Liebe und für Marco, er und unsere Beziehung war das wichtigste in meinem Leben, er war meine Familie, meine Zukunft und mein Ein und Alles. Und das habe ich in der Art wie ich es kannte nun verloren :13: und diese Tatsache ist oft kaum zu ertragen :13:
Natürlich muss ich mich nun neu orientieren. Aber dieses traumatische Erlebnis, der so plötzliche Verlust hat mir viel von meinem Vertrauen in mich genommen. Es fehlt ein riesengrosses Stück von mir selbst, der grosse und wichtige Rückhalt. Ich weiss ganz oft nicht, wie ich das alles alleine schaffen soll...
Liebe aber sehr traurige Grüsse
Sandra -
heute Nachmittag habe ich mich endlich dazu überwinden können, zu einem Steinbildhauer in der Nähe zu gehen, und einen ersten Schritt in Richtung Grabsteingestaltung zu machen... Ich denke es kommt gut. Ich habe meine Vorstellungen, Ideen und Wünsche anbringen können. Er macht nun ein paar Entwürfe dazu und dann sehen wir weiter. Bin froh, dieses schwierige Thema nun endlich anpacken zu können.
Nun sind 6 1/2 Monate vergangen, und ich habe das Gefühl, dass meine Trauerarbeit in eine andere Phase übergeht. Ich fühle mich nicht mehr so blockiert wie bisher, kann wieder mehr um mich herum wahrnehmen und selber anpacken. Gleichzeitig werden die Gefühle aber immer intensiver, vor allem die Traurigkeit und der Schmerz, wenn ich im Wellenmeergang unten angelange. Der Wechsel von den Tiefs zu den besseren Momenten/Stunden/Tagen kommt schneller. Ich habe auch während der Krisen mehr Kraft als früher. Ich kann jetzt meistens auch zur Arbeit gehen, wenns eigentlich schlecht geht. Dementsprechend bin ich insgesamt aber körperlich viel müder als früher (habe ja auch weniger Pausen und Erholung, weil ich länger arbeite als in den ersten 5 Monaten). Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht bezüglich der Entwicklung, Kräfteverhältnisse usw.?
Herzliche Grüsse und eine ruhige, erholsame Nacht wünscht euch
Sandra -
Hallo liebe Sandra
oh mein Gott , wie Schnucklig ist deine Leila denn !
Leider kann ich dir noch keine Erfahrungswerte , wegen der Kraft in den Wellen schildern , weil es bei mir ja erst 3 Monate her ist. Von wegen Jobsuche und so , läuft bei mir gar nichts , weil ich immer viel zu müde und erschöpft bin. Am Mittwoch ist mein Sohn in das grosse Zimmer gezügelt, welches mein Andreas bewohnt hat. Wir hatten ja getrennte zimmer , worüber ich jetzt froh bin , da ich mein gewohntes Zimmer habe. Aber das Zimmer von Andreas auszuräumen und die Wohnung umzugestalten , habe ich fast nicht ausgehalten. Ich bin überhaupt nicht belastbar und wie auch du erwähntest habe ich kein Selbstvertauen mehr. Ich erkene mich selber fast nicht mehr. Als alles geschafft war und vorallen Dingen ich selber, bin ich sehr traurig geworden , da es nun wirklich offensichtlich ist , das er nicht mehr da ist. Vorher war doch noch wenigstens sein Zimmer noch da. Dennoch war dieser Schritt vermutlich nötig.
Mein Sohn hat nun ein riesiges Zimmer mit Sofaecke, Fernseher u.s.w. ich musste immer an dich denken , da du ja auf den 1.September umziehst und da dachte ich immer wieder, komm stell dich nicht so an , die Sandra zieht sogar in eine komplett neue Wohnung. Ich habe grössten Respekt vor deinem Mut und deiner Entschlossenheit.
Ich freue mich für dich , dass es etwas besser zum arbeiten geht und auch bei mir sind die Gefühlswellen zum teil im Stundentakt.Rauf , runter ohne irgend ein Muster oder irgendein Rythmus.Einfach nur schrecklich und sehr mühsam. Ich schicke dir eine grooooosse Wolke , gefühlt mit Energie und Zuversicht , welche dich die nächsten Tage begleiten soll.
Was für einen süssen Hund, sie bringt mich zum lächeln
Alles Liebe Kathrin -
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Achterbahn in Vollfahrt... so fühlt sich meine Gefühlslage im Moment an
Habe schon mehrere Nächte nicht mehr gut geschlafen, letzte nur etwas mehr als drei Stunden. Es gibt so vieles zu verarbeiten zur Zeit, und vieles davon mache ich wohl während dem Schlaf - oder während dem was ich nachts so machen... Mein Hund ist krank. Sie war schon gestern sehr ruhig und hat viel geschlafen. Auch heute morgen noch, sie wollte kaum aufstehen, und ihre Box fast nicht verlassen, als ich sie bei meinen Eltern vorbei gebracht habe. Sie hat sich dort auch direkt wieder verzogen und weiter geschlafen. Mein Vater ist dann im Verlaufe des Morgens mit ihr zum Tierarzt. Sie hatte Fieber, und wohl eine starke Halsentzündung. Sie tut mir so leid, kann sie doch nicht sagen, was ihr weh tut .Sie hat eine Spritze bekommen und morgen müssen wir wieder zum Tierarzt.Dann war heute der Tag, an dem Marcos Auto weggebracht wurde. Es stand seit Januar bei meiner Schwester in der Garage. Ich wollte nichts mehr mit diesem Auto zu tun haben Ich habe schon seit einigen Jahren mein eigenes und brauche ja nicht zwei. Marco hatte es sich als sein persönliches Geschenk zu unserer Hochzeit gekauft Wir waren praktisch immer zusammen mit diesem Auto unterwegs. Es war gross und geräumig - super auch dafür, unsere Schiesssachen zu transportieren. Und nun konnte ich dieses Auto nicht mehr sehen, geschweige denn mich rein setzen :33: :33: so viele schmerzhafte Erinnerungen. Meine Schwester hat das Auto für mich ausgeräumt und für heute habe ich mit unserem Händler vereinbart, dass er es abholen kommt. Er wird es zurückkaufen und alle Formalitäten erledigen, er ist ein guter Freund für mich geworden in den letzten Monaten. Er ist auch gleichzeitig ein Schützenkamerad aus meinem Nachbarverein und hat mich immer wieder "mitgezogen" zu verschiedenen Anlässen und Geselligkeiten. Nun war vorgesehen, dass er das Auto am Morgen abholen geht. Leider ist ihm wohl was dazwischen gekommen und er hatte erst am Nachmittag Zeit. Ich wusste davon weil ich mit meiner Schwester in SMS-Kontakt stand. Als ich von der Arbeit nach Hause fuhr, ging mir das mit dem Abholen des Autos plötzlich durch den Kopf. Es hat wieder sehr weh getan, wieder etwas das zeigt, wie endgültig sich alles verändert hat, wie endgültig ich meine grosse Liebe verloren habe... :33: Und dann geschah es (wieder einmal...): ich fahre durchs Dorf Richtung meiner Wohnung, als sich mir auf der Gegenfahrbahn ein dunkleblauer Wagen nähert. Und es war es tatsächlich: just zu dieser Zeit kreuzte mich der Mitarbeiter der Autogarage mit Marcos Auto... Ich konnte es kaum fassen! Wie gross ist denn die Wahrscheinlichkeit, genau in jenem Moment auf der gleichen Strasse unterwegs zu sein? Schon wieder! Wie damals als ich genau am vierten Monats-Todestags hinter jenem Leichenwagen herfahren musste, der auch Marco abgeholt hatte, auf der gleichen Strecke, und ich doch auf dem Weg zu einem wichtigen Schiesswettkampf war... Es können doch keine Zufälle sein?!? Ach es ist so aufwühlend und verwirrend und traurig.
Am späteren Nachmittag hatte ich auch nochmal einen Termin beim Steinbildhauer wegen dem Grabstein. Er hatte mich am Samstag angerufen und mitgeteilt, er hätte schon Entwürfe gemacht, die ich mir heute anschauen ging. Und sie sehen wirklich schön aus. Er hat mal vier Varianten gezeichnet, genau mit jenen Motiven, die ich mir wünsche und hat diese sehr schön kombiniert. Nun überlege ich mir, welche es werden soll und berate mich noch etwas mit meinem Umfeld.
Aber auch das bringt wieder so viel schwere, schmerzhafte Endgültigkeit mit sich :33: :33:Morgen habe ich eine wichtige Kundenbesprechung auf der Arbeit - es ist die erste seit dem ich wieder angefangen habe, zu arbeiten. Habe schon Bedenken, wieder auf die Leute zuzugehen. Obwohl mich alle diese Abteilungsleitungen immer wieder haben spüren lassen, dass sie an meinem Schicksalsschlag Anteil nehmen. Viele Male wurde nach mir gefragt, wurden mir Grüsse ausgerichtet, ja ich habe von einer Abteilung sogar eine Karte nach Hause geschickt bekommen, was mich sehr gerührt hat. Und nun kommt es morgen also zum ersten Zusammentreffen... Phuu, bin froh, wenn es vorbei ist
Voher hat es mich wieder richtig überrollt.... Ich musste auf dem Friedhof vorbei und mit Marco sprechen, ihm meinen ganzen Schmerz und meine Probleme rausweinen. Jeden Tag geht es mir mittlerweile so, meist gegen Abend überkommt es mich so sehr. Habe ja niemanden mehr, dem ich erzählen kann, was los ist und der mich dann in Arm nimmt und tröstet :13:
Ich sehne mich so sehr nach einer Schulter zum anlehnen :13: :13: Bin so müde
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Liebe Sandra!
Lass Dich mal in den Arm nehmen und "richtig" drücken. Ich kann mir gut vorstellen wie schlecht es Dir ging/geht. Ich selbst fürchte mich auch schon vor dem Tag, an dem ich mich von seinem Auto trennen muss. Ich habe ja zuerst immer gesagt ich gebe es unter keinen Umständen her, da es ja meinem lieben Schatz so viel bedeutet hat. Aber denke, ich muss mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ich es wohl nicht behalten werde können. Denn zwei mal Versicherung, zwei mal Service....Schaue aber auf jeden Fall, dass ich beim Abtransport nicht zu Hause bin. Aber ein wenig Zeit habe ich ja noch, muss ja erst einen Käufer finden. Bis dahin setze ich mich halt dann und wann wieder ins Auto. Es duftet ja noch so sehr nach ihm.
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, brauchte aber eine kleine Auszeit und habe mich so richtig in die Arbeit gestürtzt: Haus ausgemalt, Garage entrümpelt, Werkstatt aufgeräumt etc. Darüber hinaus ist jetzt ja auch die Rasenmähhochsaison.
Wie wir ja - glaube ich - alle wissen folgt auf ein kleines "Hoch" garantiert wieder ein noch schlechteres "Tief". Überhaupt waren die letzten beiden Wochen ganz schlimm für mich. Es galt ja den 1. Jahrestag zu überstehen. So ist alles wieder so richtig "hochgekommen". Alles was passiert ist und jeden Tag der Unfallwoche habe ich Revue passieren lassen und es war so als ob alles gerade eben erst passiert wäre. Haben aber eine sehr schöne Jahresmesse - von den Familienmitgliedern gestaltet - gefeiert und der Herr Pfarrer hätte keine schöneren Worte finden können. Danach gab es dann eine Grabsegnung. Bei dieser hat dann noch sein bester Freund mit der Trompete "Eine letzte Rose..."gespielt.
Das Ganze hat mir sehr viel Kraft gekostet, es hat aber sehr getröstet, dass die gesamte Familie, Freunde und Kollegen da waren. Es war mir auch ein Bedürfnis das Grab schön zu gestalten und die Kirche mit vielen Blumen zu dekorieren. So hatte ich doch das Gefühl für meinen Schatz noch etwas tun zu können und er war uns auch glaube ich ganz nahe.
Für meine Kleine waren diese Tage auch ganz schlimm. Schon zwei Tage zuvor hat sie wieder mit Fieberschüben reagiert - wie meistens an solch besonderen Tagen wie Feiertage, Geburtstage etc. Sie hat dann auch völlig "zu gemacht" und war mir gegenüber - was ich von ihr eigentlich garnicht kenne - direkt zickig. Erst jetzt hat sie sich wieder einigermaßen erholt.
Ich bin froh, den ersten Jahrestag überstanden zu haben, gleichzeitig möchte ich ihn aber auch nicht missen, weil wir ihn so besonders und miteinander gestaltet haben, so ganz in seinem Sinne. Er hätte sich (oder hat sich) sicher darüber gefreut.
Hoffe jetzt, dass es ein wenig besser wird mit meinem Gefühlstohuwapohu.
Magst von Deinen Entwürfen vom Steinmetz erzählen? Wie sehen sie denn aus?
Schicke Dir nochmals eine herzliche Umarmung und wünsche Dir viel Kraft und dass Deine Kleine bald wieder gesund wird. Ach ja: Hab Dir ja ganz vergessen zu schreiben, dass ich auch ein kleines Hundemödchen adoptiert habe. Sie heisst Lilly, ist ganz ganz herzig und hat sich von Anfang an bei uns zu Hause gefühlt. So ist es jetzt bei uns auch wieder ein wenig lebendiger.
Ganz ganz liebe Grüße und bis bald
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Ich kann die Sterne am Himmel sehen,
aber keiner leuchtet so hell, wie du in meinem Herzen
(Thomas Schmidt, Windeck/Eitorf, Mai 2010)Ich liebe dich so sehr mein Schatz!
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Liebe Sandra,
dank Dir fürs Kerzl anzünden........danke auch, dass Du immer wieder an mich denkst.
Wie ist Deine Kundenbesprechung gelaufen?
Ich kann nur von mir sprechen, ich arbeite auch wieder, zwar nur stundenweise, aber mir tut es gut, mit Menschen umgeben zu sein, die gar nichts wissen von meiner Trauer. Da bin ich abgelenkt und habe auch Erfolgserlebnisse - die sind gut für mein Ego
Bin jetzt nicht mehr so oft im Forum, eigentlich oft nur als stiller Leser, schreiben kann ich dann gar nicht, finde keine Worte, es wühlt zu sehr auf, habe dann das Gefühl, es fängt alles wieder von vorne an.
Der 1. Jahrtag von meinem Putzi naht und die letzten Tage bin ich wieder immer öfters verzweifelt und vermisse meinen Putzi so sehr, das Aufwachen in der Früh, das Schlafengehen alleine, das Kaffee trinken im Garten alleine, das Essen schmeckt mir nicht, kochen will ich auch nicht für mich alleine. Sitze Abends am liebsten vor dem Fernseher und lasse mich berieseln......bin wieder beim Fernsehschlaf angekommen......dabei bemüh ich mich so sehr, mich abzulenken, raus zu gehen wenn ich alleine bin....................irgenwann muß ich ja wieder selbstständig und richtig "funktionieren".....
So, jetzt hab ich Dich vollgelabert.....
ich schick Dir ein großes Kraftpaket
ganz liebe Grüße :24:
Evi
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Liebe Sandra!
Das Auto weg. :30: Solche Entscheidungen tun unheimlich weh, nicht wahr? Und kosten so viel Kraft. Aber irgendwie bringt das einem selber auch wieder einen Schritt weiter.
Schließe mich Evi an und möchte gerne fragen, wie es dir beim Kundengespräch ergangen ist?
Und wie geht es dir mit den Entwürfen für den Grabstein? Konntest du dich schon entscheiden?
Liebe Sandra, danke für das liebe Hundefoto!! Auch deine Orden hattest du Mal reingestellt gehabt. Danke! Und Gratulation natürlich auch!!
Ich wünsche dir sehr, dass die Achterbahn wieder etwas ruhiger fährt.
Ganz lieben Gruß
Linda
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Nein, nein, du hast mich nicht vollgelabert, da braucht es schon ziemlich viel mehr Ich freue mich sehr, von dir zu hören :24:
Ich kann dich sehr gut verstehen, mir geht es mit dem alleine sein wie dir Alles was früher so selbstverständlich war, was man gemeinsam gemacht hat, ist jetzt nicht mehr das gleiche. Wir haben jeden Abend eine richtige Mahlzeit gekocht, mit frischem Gemüse und allem was so dazu gehört, und Marco hat dann jeweils eine Portion davon am nächsten Tag zu Mittag mit zur Arbeit genommen. Die Küchenarbeiten haben wir dabei immer gemeinsam gemacht und während dem Kochen und anschliessendem aufräumen/abwaschen das erlebte vom Tag besprochen. Und jetzt? Wie du sagst, für mich alleine kochen mag ich auch nicht. Noch dazu kommt die Leere neben mir in der Küche... So gibts halt meistens was kaltes aus dem Kühlschrank oder ich lade mich bei meinen Eltern ein, wenn ich mein Hundi abhole nach der Arbeit. Mein Glück ist, dass wir ein super Kantinen-Restaurant in unserem Krankenhaus haben, so dass ich zu Mittag immer was warmes essen kann und das in Begleitung meiner lieben Arbeitskolleginnen und -kollegen.
Ja diese schlimmen Spezialtage :30: Ich mag noch gar nicht an Marco's ersten Jahrestag denken - ein Tag nach Weihnachten.... Zuerst kommt noch unser 4. Hochzeitstag am 16.08. und dann mein Geburtstag im September :33: ich glaube, ich werde diesen heuer ausfallen lassen... bin dann eh voll im Umzugsstress....
Auch das mit dem Fernsehschlafen kommt mir sehr bekannt vor Ich kann fast nicht ohne die Flimmerkiste einschlafen, weil sich sonst das Gedankenkarussell nicht mehr aufhalten lässt. Ein Hoch auf die "Sleep-Time"-Funktion
Auch wenn du nicht immer etwas schreiben magst (was ich auch gut verstehen kann): sei dir sicher, dass jemand an dich denkt! Wir sitzen ja im gleichen Boot, dass uns durch den stürmischen Wellengang trägt :30: :30:
Ich schicke dir ganz viel Kraft und Zuversicht für die kommenden Tage und Wochen :24:
Alles Liebe, Sandra
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Danke für die Nachfragen.
Die Kundenbesprechung ist sehr gut verlaufen. Die Abteilungsleitungen waren von Anfang an über meine Situation informiert und haben sich sichtlich gefreut, dass ich nun wieder für sie da war. Das hat auch mir gut getan, zu spüren dass man respektiert und geschätzt wird. Überhaupt haben die mir unterstellten Gruppen der Reinigungsmitarbeiterinnen während meiner Abwesenheit sensationelle Arbeit geleistet. Es ist schön zu wissen, dass der Betrieb auch gut weiterläuft, wenn man nicht permanent vor Ort ist. Sie sind ja alle so lieb und geben sich viel Mühe, mir auch mit Kleinigkeiten im Alltag eine Freude zu bereiten. Viele sind auch sehr offen und ehrlich auf mich zugekommen und haben von eigenen schweren Schicksalsschlägen erzählt, von welchen ich meist nichts wusste. Daraus ergibt sich auch eine andere Beziehung zu ihnen, was glaube ich für beide Seiten schön und positiv ist.
Zurück zur Kundenbesprechung: ich war überrascht von mir selber, wie professionell ich diese durchziehen konnte. Ich glaube, es steckt zum Teil viel mehr Kraft in unserem tiefsten Inneren, als wir denken oder erahnen...Beim Grabstein habe ich vom Bildhauer vier Entwürfe bekommen, von denen mir zwei ganz gut gefallen. Ich habe auch schon in meiner Familie nachgefragt, was sie so denken. Am Sonntag treffe ich mich mit meiner Schwiegermutter und Marco's Bruder und werde auch dort fragen und danach wahrscheinlich den Entscheid fällen.
Ich hoffe auch, dass der Wellengang bald nachlässt. Allerdings ist im Moment so viel los, auch mit dem bevorstehenden Umzug, dass ich mich eher darauf einstelle, dass es sehr unruhig weitergehen wird.
Ganz liebe Grüsse schicke ich dir aus der Schweiz, liebe Linda :24: . Schlaf schön!
Sandra -
Liebe Sandra!
Wau, das ist ja gut gelaufen! Ja, du hast Recht, oft steckt mehr Kraft in einem, wie man ahnen könnte.
Fein, dass du geschätzt wirst uns respektiert. Das tut einem sehr gut!
Heute triffst du dich ja mit deiner Schwiegermutter und mit deinem Schwager. Und heute wird die Entscheidung fallen. Ich finde das sehr lieb von dir, dass du sie miteinbeziehst.
Steht schon ein Datum fest für deinen Umzug?
Sende dir liebe Grüße aus dem verregneten Tirol
Linda
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Liebe Sandra,
ich möchte besonders darauf eingehen, wie Du diesen Sportnachmittag vorm TV geschildert hast. Mir ergeht es ähnlich wie Dir...durch meinen Vater kamen meine Mama und ich schon früh
auf die Begeisterung für Motorsport, also waren die Sonntagnachmittage für uns drei (seit vielen Jahren nur mehr für uns zwei) spannend und verplant...Nun schau ich - so wie Du allein vorm TV - freue mich irgendwie auch, wenn "unser" Liebling Alonso gewinnt, aber ohne Sie ist auch das jetztirgendwie leer und - genau wie Du - muss ich oft dabei weinen---Diese Weinkrämpfe, wie Du es schilderst, habe ich auch kennengelernt, es schmerzt sehr, auch körperlich :33: ....die Nähe unserer Liebesten fehlt, die Abwesenheit hinterläßt tiefste Wunden, die nur sehr mühsam (wenn überhaupt jemals) heilen.
Recht viel Kraft für Dich :30:
Reinhold
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So, ich melde mich auch mal wieder...
Die letzten Tage ist es mir echt gut gegangen. Ich hatte das Gefühl von Energie wie schon lange nicht mehr. Konnte auf der Arbeit wieder einen rechten Schritt vorwärts kommen, hab auch in der Wohnung ein Stück weiter räumen können. Ich hatte auch Termine bei der Psychologin und heute bei einem Coach, der mir helfen soll, zurück zu meiner Führungsaufgabe bei der Arbeit zu finden. Diese ging bisher noch gar nicht, weil das Selbstvertrauen und einfach auch die Kraft gefehlt hat... Beide Termine waren für mich durchwegs mit positiven Empfindungen verbunden. Und natürlich hat mich auch mein Hundi die ganze Zeit gut beschäftigt Sie ist gott sei dank wieder gesund und äusserst munter Und hat wieder einen Entwicklungsschub gemacht. Sie lernte in den letzten Tagen auch echt gut mit mir (sitz - platz - bleib, etc), und dabei ist sie doch noch nicht mal ein halbes Jahr alt! Ein echter Super-Hund, halt mein Liebling, meine Leila! Sie gibt mir so enorm viel im Moment. Es war die beste Entschiedung des letzten halben Jahres, als ich mich entschieden habe, ihr bei mir ein neues Zuhause zu geben.
Heute Nachmittag bin ich nun zum ersten Mal ganz alleine zu den Gruppenwettkämpfen mit meinem Verein gefahren. Bisher habe ich mich immer mit anderen verabredet, um nicht alleine gehen zu müssen. Heute aber hat es sich so ergeben, auch weil ich direkt von der Arbeit dorthin gefahren bin. Und ich war (wieder einmal ) erfolgreich, die Beste in unserem Verein. Und es hat gut getan, das zu erleben. Gerade heute! Heute ist der 27. Juli: vor genau 7 Monaten ist das schlimmste erdenkliche in meinem Leben passiert Marco wurde mir weggenommen.
Schon seit die Schiesssaison wieder begonnen hat, habe ich immer ein kleines Steinherz mit dabei, als "sichtbares" Zeichen dafür, dass Marco mich immer bei unserer grossen gemeinsamen Leidenschaft begleitet. So auch heute, es ist zu einem Ritual geworden, dass ich dieses Herz neben mir auf den Boden lege, bevor ich starte. Als ich heute das super Resultat geschossen hatte, meine Sachen zusammensammelte und wieder verräumte, meine ein Funktionär, der mich beobachtet hat: "Das hat an deinem Stein gelegen, dass du so gut warst!". Ich konnte ihm darauf nur antworten: "ja, ds ist mit Sicherheit so" :13: Ich habe dem Mann natürlich nicht gesagt, was mir dieser Stein wirklich bedeutet, und welche Geschichte hinter ihm steckt. Aber er war bei mir, das steht fest. Vor zwei Jahren waren wir gemeinsam an genau diesem Wettkampf und hatten eine tolle Zeit. Und ich habe ihn auch heute gespürt - in meinem Herzen. Er ist mir wirklich beim Schiessen immer sehr nahe :13:
Anschliessend sind wir noch lange zusammen gesessen, meine Schützenkameraden und ich, haben was vom Grill der Festwirtschaft genossen und gequasselt, diskutiert und gelacht. Es war ein schöner Abend bei den wunderbar lauen Temperaturen. So bin ich erst kurz von 22 Uhr wieder Richtung zu Hause abgefahren. Und da hat es mich schon wieder ziemlich mitgenommen. Das alleine nach Hause fahren nach viel guter Gemeinschaft, das nicht mehr gemeinsam erleben können, das sich nicht mehr darüber austauschen können und die unendlich grosse Sehnsucht nach seinem Dasein, seiner Nähe, seinem Geruch, seiiner Wärme, seiner Herzlichkeit und seiner Zärtlichkeit. Ach Gott, es tut so verdammt weh! :33: Entschuldigt bitte den Kraftausdruck, aber es ist nun mal mein Empfinden.
Jetzt sitze ich hier und schaue nebenbei die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele. Habe mich schon lange darauf gefreut, dass es endlich los geht. Ich bin en grosser Sportfan und Olympia ist für mich immer DAS Highlight. Nun folgen endlich wieder einmal zwei Wochen, in welchen ich nicht überlegen muss, was ich mir in der Flimmerkiste anschauen soll und mich auch nicht darüber ärgern muss, wieviel Blödsinn da so kommt
Ich wünsche euch alleine eine gute Nacht und eine grosse Portion Kraft für alles, was so bei euch ansteht und wofür ihr sie gebrauchen könnt.
Herzlichste Grüsse
Sandra -