Beiträge von Elster


    Wir trauern heute um einen erst 32 jährigen Kollegen meines Mannes und einen 36 jährigen Auszubildenden, die bei dem Zugunglück gestern ums Leben kamen. Mein Mann ist Lokführer und es trifft uns sehr.
    Ich kann keine Kerzenbilder einstellen, aber werde hier nachher eine anzünden.

    Ein schlafendes Prinzeßchen ´... wie süß!

    Die Einschulung eurer Tilda wird für dich auf mehreren Ebenen sicher ein Kraftakt. Gut, dass da noch jemand "in deinem Lager" ist. Aber schade, dass es überhaupt so ist, dass man darüber nachdenken muss. Es macht sehr deutlich, dass man nicht "nur" einen Menschen verliert. Da hängt immer noch viel mehr dran. Weil ein Mensch ja auch viel mehr war, als ein Körper zum anfassen. Traurig und schön zugleich. Ich wünsche dir, dass du Freude empfinden kannst, wenn Lars' kleines Mädchen eingeschult wird.

    Liebe Marina,

    irgendwie fühlt sich alles anders an, nicht wahr? Sich neu ordnen, Gefühle neu bewerten (bzw. zuordnen), sich selbst neu kennenlernen (denn man ist ja nun jemand anderes)... das alles braucht Zeit und viel Selbstfürsorge und viel,viel Nachsicht mit sich selbst und wenn möglich auch mit anderen. Lass dir möglichst nichts einreden. Wenn etwas in dir wahr klingt, dann nimm es an und lass es wirken. Wenn nicht lass es ziehen. Dann war es nicht für dich. Das müssen andere eben akzeptieren. Du hast bereits genug zu tun.

    Alles Gute
    Elster

    Das Gedicht ist eine sehr romantische Darstellung meines Signaturzitats. Wohl ist das Gleiche gemeint. Doch der erste Satz ist zu irreführend. Wer wüsste das besser, als wir hier?

    Achtung! Nur mein persönliches Wissen:
    Ich weiß, dass alles anders wird. Es ist nicht dasselbe. Aber alles Wesentliche bleibt. Und erst wenn wir selbst dort ankommen, bzw. hier das irdische zurücklassen (wir kommen eigentlich nirgends an, wir lassen nur etwas fallen), sind wir im Stande uns gegenseitig komplett wahrzunehmen.

    Eine schöne Vorstellung bleibt es aber. Zum sich hinträumen geeignet. Eine Wahrheit ist es in der Form für mich nicht. Für dich wohl auch nicht, liebe Lilifee.

    Juchhu! Der Zug ist nicht ausgefallen! Das ist Luxus!
    Habt eine tolle Zeit. Warnemünde kenne ich auch nicht. Wir waren vor einigen Jahren auf Usedom. Ich mag das Ostseeflair sehr.

    Ganz viel gutes Wetter, eine gute Unterkunft und viele schöne Stunden wünsche ich euch beiden!

    Weinen aus Erleichterung... ja, das kann dieser Spruch bewirken. Deshalb steht er hier. Weil ich ihn auch erst nach dem hier-gestorben-sein meiner Fee gefunden habe. Weil er mir vorher nur flüchtig etwas bedeutet hätte. Und er ist für mich absolut wahr. Unverrückbar. Unerschütterlich.

    Es ist sehr schön, dass du Beistand hattest und dich okay damit fühlst, nicht hingefahren zu sein (ich hab das hoffentlich richtig verstanden). Du hast ja einen Platz für ihn. Und in dir und um dich ist er sowieso.
    Auch nach drei Jahren unserer Zeit begreife ich nicht in Gänze. Das müssen wir auch nicht. Zumindest müssen wir uns nicht einreden lassen, dass wir es müssten. Wie soll eine Mutter je aufhören, ihr Kind zu suchen? Es hält die Verbindung aufrecht. Eine Verbindung, die für die Ewigkeit gemacht ist und in alle Ewigkeit gelebt werden darf.

    Viele Gedanken und Grüße an dich und deinen Lars sind losgeflogen - mit bunt schillernden Seifenblasen.

    Auch den morgigen Tag schaffst du. Es ist ja schon passiert. Lass dir vom Kalender nicht vormachen, es sei ein besonderer Tag. Es ist ein weiterer Tag ohne dieses eine Kind mit dir auf der Erde. Das ist furchtbar genug. Auch ich spüre sie, die Jahrestage. Doch ich übergehe sie. Sie sollen mir nichts bedeuten. Nicht als Datum.

    Extra Seifenblasen wird es geben. Sie fliegen so weit von meinem hohen Balkon aus. Schillernd und bunt. Kleine Boten in die Ewigkeit.

    Bei Verena Kast heißt das " Suchen und sich trennen". Eigentlich will ich mich aber gar nicht von Ursel trennen. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht in einer ewigen Depro-Schleife hängen bleiben.

    Lieber Dieter,

    Ich kenne Frau Kast nicht und weiß nicht, was sie damit meint. Ich bin der Meinung, dass wir uns sehr wohl trennen müssen. Nicht von unseren Allerliebsten. Aber von der Vorstellung, dass das Leben je wieder wie zuvor wird. Es kann auf alle Fälle wieder gut werden. Nur halt neu verstanden und nicht wie zuvor, als der geliebte Mensch noch körperlich bei uns war.
    Mich vom alten Leben, in meinem Fall auch vom alten Ich zu trennen war und ist ein hartes Stück Arbeit. Doch die Trauer ließ sich leichter mitnehmen und in mein Leben integriere, als ich aufhörte nach mir selbst zu suchen und begriff, dass es die alte Version von mir nicht mehr gibt. Stattdessen versuche ich nun mein neues Ich kennenzulernen. Das Ich, welches zwar nicht wirklich gewollt war aber nun doch sein darf und soll.

    Vielleicht trennst du dich statt von deiner Ursel lieber von Ratgebern, die dir nicht gut tun. Du darfst und sollst deinen eigenen Weg finden! Es kann natürlich passieren, dass man eine echte Depression bekommt. Aber nach so kurzer Zeit fühlt sich Trauer eben auch oft wie eine Depression an. Unsere Trauerrednerin sagte unsere Psychiatrien sind voll von Menschen, die eigentlich in Trauer und nicht krank sind.
    Zeit wird nichts heilen, aber ein Pflaster draufkleben. Und sieben Monate reichen dazu noch lange nicht.

    . Der beste Freund meines Mannes ist Psychiater und er meint immer, dass das ein Ausdruck des starken Vermissens und der großen Liebe ist. Solange man in keine Depression verfalle sei das absolut normal und darf auch so sein. Gut zu hören, dass man nicht sofort als behandlungsbedürftig „abgestempelt“ wird!

    Liebe Herzschmerz.
    Zu allem, was du schreibst, kann ich nur heftig nicken. Was dein Freund dazu sagt drücke ich so aus: 'Wenn du nicht bei mir sein kannst, dann komme ich zu dir. Getrennt is nich'. Anfangs kann man sich diese Trennung oft gar nicht vorstellen. Da ist erst mal alles in einem eingestürzt und das möchte man schnellstmöglich wieder reparieren. Und die Wiedervereinigung scheint da das einzig Denkbare zu sein. Nur erzählen darf man das niemandem.



    Ich finde es wunderbar

    und auch tröstlich, dass Du Deine Trauer um Dein Feechen als lebenslangen Liebesbrief sehen und empfinden kannst. Besonders schön (und einfach toll!) finde ich es, dass Du Dich damit als beschenkt empfindest, was für eine starke Einstellung! Deine Trauer damit sozusagen in etwas positives zu verkehren…. Und die Seifenblasen sind sozusagen die Tinte dieses Liebesbriefes, was für ein schöne Vorstellung!

    Die Seifenblasen als Tinte für meinen lebenden Liebesbrief an mein Kind... oder an alle, die vorausgegangen sind. Das ist wunderschön! Danke für diesen Gedanken. Ich lege ja in jede Wolke Seifenblasen Botschaften und Grüße hinein und denke mir: wenn sie platzen, kommen sie dort an. Es ist also nicht weit hergeholt. Gar nicht weit.

    Aus einem Podcast:

    Grief is a living loveletter
    Trauer ist ein lebender Liebesbrief.


    Der Sprecher sagt weiter: ich bin überzeugt, dass man die Verbindung zu einem geliebten Verstorbenen behalten und gleichzeitig sein Leben weiterentwickeln kann.

    Ich schaffe es IMMER punktgenau Podcasts zu finden, die mein momentanes inneres und äußeres Erleben in Worte fassen.

    Meine Fee und ich haben uns unzählige Liebesbriefe geschrieben. Ich habe kurz überlegt ob ich Gänsefüßchen um das Wort mache. Aber Nein! Liebe ist ja nicht (nur) die romantische Liebe. Im Gegenteil. Die ist das Zuckerle für die Menschheit. Fundamental und alle Epochen umspannend ist die einfache aber hochkomplexe Nächstenliebe. Und dann alles, was daraus erwächst.
    Und so darf ich ab jetzt meine Trauer um mein Kind als lebenden Liebesbrief wahrnehmen. Ich fühle mich beschenkt.

    Oh das ist wirklich sehr beängstigend. Wurden sie denn evakuiert? Noch mehr Sorgen für dich. Pass auf dein Herz auf. Ich weiß, ein Herz wird anfällig, wenn es zu viel aushalten muss. Und du wirst sehr gebraucht und vor allem gewollt.

    Die abgrundtiefe Verzweiflung überfällt mich nicht mehr so häufig. Das kommt bestimmt auch daher weil ich sehr oft mit ihr spreche und ich immer wieder mal plötzlich spüre dass sie in meiner Nähe ist.

    Lieber Dieter,
    das ist sehr sehr schön so. Das Vermissen hier im sogenannten realen Leben wird ja eher mehr. Darum ist es umso schöner, dass du Ursel um dich weißt. Nicht so, wie du es dir wünschst. Aber zu spüren, dass sie nicht "weg" ist, das ist ein Trost, wie man ihn gar nicht aussprechen kann. Wer lernen kann, seine geliebte Seele mitzunehmen und sich begleiten zu lassen, der hat es mMn leichter in der Trauer.
    Ich denke ich muss das nicht relativieren. Dennoch: ich meine natürlich damit nicht, dass es leicht ist. Wie gesagt ist das körperliche Vermissen sehr schwer und wird zeitweise auch schwerer. Doch wer auf Seelenebene spürt, sich traut zu erkennen (gar zu wissen): sie sind nicht fort, dem wird das Warten auf das Wiedersehen vielleicht, hoffentlich, nicht ganz so schwer.
    Zusammenbrüche werden wohl immer kommen. Ich hatte mal urplötzlich aus heiterem Himmel mal einen Traueranfall über meinen Vater, der zu der Zeit mindestens 20 Jahre schon "drüben" war und ich eigentlich "drüber weg" war.

    Ich hoffe, es geht dir nun, nach dem Krankenbesuch einigermaßen. Das war sehr mutig von dir. Ich könnte das nicht.

    Liebe Grüße
    Elster, die manchmal beim Seifenblasen machen an euch denkt

    Ich spreche fließend kuddelmuddel.
    Da sehe ich jetzt eine Art Mondlandschaft in deinem Garten vor mir. Aber Tiere wissen meist, was für sie richtig ist. Weniger denken - mehr Bauchgefühl/Intuition. Sehr nachahmungswürdig. Nicht die Löcher buddeln.... sondern das in sich rein horchen.

    Ich schaffe es leider nicht, meine Fotos so zu bearbeiten, dass sie hier rein passen. Ich lasse aber definitiv eine große Wolke Seifenblasen fliegen. Extra für Lars und um deinetwillen an dem Jahrestag. Du sollst dich unbedingt begleitet fühlen.

    Ich gestatte diesem Tag bei mir keine Bedeutung, aber natürlich fühle ich ihn. Er darf mir nur nicht den Boden unter den Füßen wegziehen.
    Leider ist es ein "besonderer" Tag und wird in den Medien häufig erwähnt. Mein kleines "Siebenschläferchen".

    Halte dich schön kühl. Liegt Balu den ganzen Tag im Wasser? Das muss ja schlimm sein, so mit Pelzmantel.

    Alles hinwerfen, aufgeben, nichts mehr "müssen"

    Diesen Tagtraum kenne ich gut. Sich nicht da hineinfallen lassen ist eine Kunst.

    Du, liebe Nebelschleier kämpfst an vielen Fronten.
    Deine Kinder hier brauchen dich nicht nur. Sie lieben dich. Trotz der Erschöpfung, der Krankheit und der am Arsch klebenden Psyche. Sie lieben die Mama einfach. Nicht die Kämpferin, nicht die Macherin. einfach die Mama.Und das nimmt euch niemand jemals weg.


    Herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag!

    18,5 Jahre scheinen wenig, aber wären nicht auch 50 Jahre zu wenig? Ihr habt die Jahre mit Liebe vollgepackt und tut es noch.

    Eine ganz liebe Umarmung

    Elster.

    Liebe (r?) Mizuiro

    Mein ganz herzliches Beileid! Ich habe ehrlicherweise gesagt deinen Post nur grob gelesen. Das liegt an mir. Ich habe Probleme lange Passagen zu lesen. Eine Folge der langjährigen Stressbewältigung. Das steckt ja jeder anders weg. Jedenfalls bist du nicht unwichtig, das wollte ich damit nur erklärt haben.

    Trauer findet immer ihren Weg. Das leere Gefühl ist einer. Aber du reflektierst offensichtlich sehr gut und hier Unterstützung für deinen Trauerprozess zu suchen ist sehr vernünftig. Denn hier gibt es alle Phasen, die so auftreten können geballt und man wird versuchen dir bestmöglich beizustehen.

    Auch ich verlor meinen Vater sehr früh. Ich war erst 24 und das ist nun 34 Jahre her. Ich lebe also schon länger ohne ihn, als ich mit ihm gelebt habe.
    Ich darf aus dieser zeitlichen Distanz eines mit Authorität behaupten: es war nicht, zu keiner Zeit, in deiner Verantwortung etwas "wissen" oder "merken" zu müssen. Es war allein seine Verantwortung, sich mitzuteilen, sich Hilfe zu holen. Diese Art der Schuldgefühle sind normal, aber das hilft ja erst mal nicht. Oder vielleicht doch. Weil du dann weißt, dir geht es nicht allein so und weil du dann weißt, dass man das auch verarbeiten kann.
    Overthinking... ja... bekannt. Schwer zu stoppen, deshalb vielleicht lieber lenken. In eine andere Schiene bringen. Nicht kreiseln. Einen Versuch ist es wert.

    Man bedauert vieles, was man falsch oder einfach nicht gemacht hat. Das spricht ja für dich als Mensch. Es darf seinen Platz in deinem Sein haben. Aber es sollte nicht dominieren. Denn das würde ein Vater oder eine Mutter NIEMALS wollen.

    Du bist scheinbar ein mutiger Mensch und stellst dich den Herausforderungen, die das Leben dir so anspült. Dich mitzuteilen ist ein guter Weg. Finde ich zumindest.

    Liebe Grüße

    Elster

    Vieles, was sich in der Jugend abspielt wirkt sehr dramatisch. Aber das meiste davon verflüchtigt sich, zumindest die Dramatik. Wenn mir jemand vor 15 Jahren prophezeit hätte, was mal mit allen meinen Kindern wird... ich hätte nichts davon geglaubt! Im Guten wie im Bösen (was eh eine sehr subjektive Bewertung sein kann) nicht.

    Viel wichtiger ist da gerade deine eigene Perspektive - als Mutter, als Frau, als Mensch, als Seele.
    Du sprichst so beiläufig von dir selbst. Dabei bist du Hauptdarstellerin in deinem Leben, in deiner Krankheit, in deiner Trauer. Nimm dich bitte wichtig. Denn das bist du!

    Diese plötzlichen Trigger können einen regelrecht umwerfen. Es tut mir sehr leid, dass du ein an sich freudiges Ereignis nicht ohne solche Schläge erleben konntest. Versuche dir das Schöne von dem Tag in der Erinnerung bunt und freudig zu erhalten.

    Ich wünsche dir und deinen Kindern hier und dort, dass es noch eine ganze Weile gut aushaltbar weiter geht und du noch viele bunte, schöne, freudige Momente mit ihnen erlebst. Riccardo ist ja immer dabei. Immer.