Liebe (r?) Mizuiro
Mein ganz herzliches Beileid! Ich habe ehrlicherweise gesagt deinen Post nur grob gelesen. Das liegt an mir. Ich habe Probleme lange Passagen zu lesen. Eine Folge der langjährigen Stressbewältigung. Das steckt ja jeder anders weg. Jedenfalls bist du nicht unwichtig, das wollte ich damit nur erklärt haben.
Trauer findet immer ihren Weg. Das leere Gefühl ist einer. Aber du reflektierst offensichtlich sehr gut und hier Unterstützung für deinen Trauerprozess zu suchen ist sehr vernünftig. Denn hier gibt es alle Phasen, die so auftreten können geballt und man wird versuchen dir bestmöglich beizustehen.
Auch ich verlor meinen Vater sehr früh. Ich war erst 24 und das ist nun 34 Jahre her. Ich lebe also schon länger ohne ihn, als ich mit ihm gelebt habe.
Ich darf aus dieser zeitlichen Distanz eines mit Authorität behaupten: es war nicht, zu keiner Zeit, in deiner Verantwortung etwas "wissen" oder "merken" zu müssen. Es war allein seine Verantwortung, sich mitzuteilen, sich Hilfe zu holen. Diese Art der Schuldgefühle sind normal, aber das hilft ja erst mal nicht. Oder vielleicht doch. Weil du dann weißt, dir geht es nicht allein so und weil du dann weißt, dass man das auch verarbeiten kann.
Overthinking... ja... bekannt. Schwer zu stoppen, deshalb vielleicht lieber lenken. In eine andere Schiene bringen. Nicht kreiseln. Einen Versuch ist es wert.
Man bedauert vieles, was man falsch oder einfach nicht gemacht hat. Das spricht ja für dich als Mensch. Es darf seinen Platz in deinem Sein haben. Aber es sollte nicht dominieren. Denn das würde ein Vater oder eine Mutter NIEMALS wollen.
Du bist scheinbar ein mutiger Mensch und stellst dich den Herausforderungen, die das Leben dir so anspült. Dich mitzuteilen ist ein guter Weg. Finde ich zumindest.
Liebe Grüße
Elster
Beiträge von Elster
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Vieles, was sich in der Jugend abspielt wirkt sehr dramatisch. Aber das meiste davon verflüchtigt sich, zumindest die Dramatik. Wenn mir jemand vor 15 Jahren prophezeit hätte, was mal mit allen meinen Kindern wird... ich hätte nichts davon geglaubt! Im Guten wie im Bösen (was eh eine sehr subjektive Bewertung sein kann) nicht.
Viel wichtiger ist da gerade deine eigene Perspektive - als Mutter, als Frau, als Mensch, als Seele.
Du sprichst so beiläufig von dir selbst. Dabei bist du Hauptdarstellerin in deinem Leben, in deiner Krankheit, in deiner Trauer. Nimm dich bitte wichtig. Denn das bist du!
Diese plötzlichen Trigger können einen regelrecht umwerfen. Es tut mir sehr leid, dass du ein an sich freudiges Ereignis nicht ohne solche Schläge erleben konntest. Versuche dir das Schöne von dem Tag in der Erinnerung bunt und freudig zu erhalten.
Ich wünsche dir und deinen Kindern hier und dort, dass es noch eine ganze Weile gut aushaltbar weiter geht und du noch viele bunte, schöne, freudige Momente mit ihnen erlebst. Riccardo ist ja immer dabei. Immer. -
Es war schön, dich ein bisschen kennen zu dürfen.
Sei frei und fröhlich dort, wo du jetzt bist -
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Ganz wunderbar beschrieben. Danke schön. bluebell
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Gerüche waren mit das Erste, was ich wahrnahm. Ein-bildung... ein Bild, eine Vorstellung formt sich. Warum soll das nicht real sein? Wer den Gedanken begleitet zu werden nicht mag oder sich nicht damit auseinandersetzen möchte, der wird immer "Einbildung" oder "Zufall" rufen. Das kann man diesen Leuten gern überlassen. Sie möchten ihre Welt eben so verstehen. Da ist nichts Schlechtes dran.
Manche aber, so wie du zum Beispiel, suchen regelrecht nach ihren Lieben. Wenn sie sie dann finden haben sie oft Angst daran zu glauben. Das ist sehr schade. Du bittest um ein Zeichen, du bekommst eins und dann traust du dich nicht es anzuerkennen. Aber bleib dran, Dieter. Erlaube dir zu glauben. Erzähle anfangs nur Menschen, die auch daran glauben, davon, damit du nicht weiter verunsichert wirst.
Ganz ehrlich mal: was passiert denn Schreckliches wenn du es glaubst, es aber nicht wahr im Sinne von irdisch real ist? Nichts. Absolut nichts. Außer natürlich du betreibst es wie eine Religion und lebst nur noch "dort". Das wäre nicht in irgendjemandes Sinn.
Anders herum: was, wenn du es als Humbug abtust und es ist aber wirklich und real und wahr? Dann wäre die Verbindung völlig sinnlos zerstört und Ursel wäre nun ohne dich.
Das hat auch ein Physiker so ähnlich ausgedrückt (ich glaub es war nicht Einstein, bin aber nicht sicher). Es sei dumm nicht zu glauben (er sprach von Gott). Denn wenn es wahr ist, kommt man in den Himmel und wenn es nicht wahr ist passiert eh nichts mehr. Das ist sehr vereinfacht wiedergegeben aber du verstehst mich sicher.
Ich roch zuerst Nagellack. Ein sehr besonderer Gruß mit mehreren Bedeutungen. -
Im Sinn hatte ich nur das Teilen, aber es ist ja um so schöner, wenn andere auch etwas erzählen möchten, was ihnen als weniger bekanntes Ritual begegnet ist, wovon sie gehört, gelesen haben oder auch welche Assoziationen es weckt.
Als Mensch sind Rituale ein fester Bestandteil unseres Lebens. Es gibt viel Rituale, die werden uns anerzogen, einige lernen wir dazu, weil sie in unserem derzeitigen Leben Sinn machen und manche erfinden wir auch selbst.
Ein Ritual, welches Trauernde nicht nur zusammenführt, sondern auch eine Möglichkeit bietet in Gemeinschaft Kontakt aufzunehmen mit der Welt, die wir nicht oder wenigstens selten sehen, ist schon etwas besonderes. Vor allem in unserer Kultur ist ja geschichtlich bedingt normal geworden die Verstorbenen zu (ich sag jetzt respektlos klingend aber nicht meinend) verbuddeln und dann den Übergang zur Tagesordnung zu verlangen. Ein so offener Umgang nicht nur mit dem Tod aber vor allem mit den Hinterbliebenen und deren Trauer wie hier in Japan (und auch anderswo auf der Welt) würde sehr vieles erleichtern. Wie viel Kraft wenden wir auf, um für andere "normal" zu wirken? Wie schön wäre es, wenn wir von vornherein wüssten: ich muss mich nicht beeilen, darf trauern so lange ich muss. Man würde viel mehr Alltag schaffen, wenn man wüsste, das die einen begleitende Trauer auch gelebt und gezeigt werden darf.
Und auch die rein spirituelle Beschaffenheit einer solchen, immer wiederkehrenden Zeremonie ist etwas, was in unserem Kulturkreis fehlt. Religion so wie sie ist kann ich hier nicht mit reinzählen (allein meine Auffassung und absolut alles hat einen Wert, wenn es jemand braucht um sich aufgehoben zu fühlen).
Wer das kleine Video auf Youtube gefunden hat (leider nur englisch) der hat gehört, wie der Vater eines verstorbenen Kindes eine Ascheflocke als Gruß seines Sohnes an die Mutter wertet. Und das scheint ihm ganz normal zu sein. Wie wunderbar! Wie absolut wunderbar!
Ich bin mit meinen Seifenblasen hier zu Hause allein (ich glaube aber, hier im Forum gibt es eine wachsende Fangemeinde der schillernden Boten). Ich hab schon oft davon geschrieben. Wie würde ich mich fühlen, wenn einmal im Jahr Trauernde zusammenkämen und ihre Seifenblasen losschickten!? Wenn ich nicht allein unter den Bäumen stehen würde. Ich habe Tränen in den Augen bei der Vorstellung. Sogar als Introvert mit einem leisen Hauch Sozialphobie wäre ich dabei. Aber so was von! Noch immer habe ich keine Worte für meine Ergriffenheit, als mir hier am Tag der Beisetzung etliche ihre Seifenblasenbilder schickten. Extra für uns gemacht. Und Feechens Urne wurde in den Boden gelassen während hinter mir dutzende Menschen in heller, oft rosa Kleidung (wie von mir erbeten) Seifenblasen in den Himmel schickten.Sehr gerne lese ich über andere Rituale. Ob nun aus einem Spiel, der eigenen Familie, aus der Zeitung, aus dem TV oder Netz. Völlig egal.
Liebe Sonnenente, deine Geschichte ist sehr stimmig für mich. Das war ein Winken. Deutlicher geht es fast nicht. Bestimmt mit einem Schmunzeln im Gesicht, weil er wusste, du erkennst ihn. -
Ich wusste nicht so recht, wohin damit. Vielleicht wäre kein neues Thema nötig. Vielleicht steht es hier im Forum schon irgendwo. Trotzdem wollte ich es unbedingt mit - teilen.
Ich schaue gern NHK Japan und da kam jetzt erst wieder eine Reportage darüber und es hat mich sehr berührt. Auch die Reportage könnte im Netz sein. Sehr schön und sehr berührend.
https://sumikai.com/nachrichte…hiednehmen-helfen-252844/ -
Auch von mir liebe Grüße an Birgit. Sie war ja noch hier als ich hier "ankam". Hat ihre Tochter (Nadja, glaub ich?) auch wahrgenommen aber ihren Mann nicht, oder so ähnlich. Ich hatte schon immer ein großes Mitgefühl für sie.
Hattet ihr auch Sturm? Manche Bäume sind durch die Dürrejahre so geschädigt, dass sie auch bei weniger Wind umfallen. Ja, zum Glück ist keinem was passiert. -
Ich möchte nicht angreifen, sondern aufklären! Was glaubst du, wie das Eltern triggert?? Das Kind ging freiwillig??
Okay... tut mir leid, wenn du dich angegriffen fühlst. Ich lese jetzt hier nicht mehr mit. Ich wünsche einen guten Abend -
Man sollte zuallererst diese Kinder und Jugendlichen nicht für blöd halten! Glaubt man allen Ernstes, dass sich nicht längst verbreitet hat, was passiert ist? Mit allen furchtbaren Mutmaßungen, Ausmalungen und Unterstellungen die man sich nur irgendwie vorstellen kann. Gerüchte... wenn so gehandelt wird bekommen sie maximalen Raum zur freien Entfaltung. Den Werther-Effekt mag es geben. aber nicht häufiger als den Papageno-Effekt.
Ich hoffe die Kinder werden vernünftig aufgefangen. Es klingt leider nicht so. Die Schule scheint in Schockstarre zu sein. Das steht aber nur der Familie und nahen Freunden zu. Die Institution Schule hat gefälligst zu funktionieren! Da hätte schon immer ein Plan in der Schublade liegen müssen, wie damit umzugehen ist. Unfassbar! 10,000 Menschen im Jahr allein in Deutschland. Und man tut, als wäre das ganz selten. Wann wacht man auf?
Im Namen meiner Fee werden bald öffentlich scanbare Codes aufgestellt mit Hilfsangeboten. Wenn es einer nutzt und Hilfe findet, dann ist es ein Sieg!. Und wenn endlich mehr Hilfe zur Verfügung steht, dann sterben auch weniger Kinder und junge Erwachsene.
Und: Kaum einer von ihnen stirbt "freiwillig". Fast alle hätten wahnsinnig gern gelebt. Freitod ist genauso ein Unwort wie Selbstmord. -
Was mich immer wieder tröstet: wir werden alle auf jeden Fall wissen, wie es "dort" ist. Das kann uns keiner nehmen. Wobei es für mich mich nur im Sprachlichen ein "Ort" ist. Es ist für mich mehr eine Daseinsform, die parallel zu unserer existiert. Deshalb spielt Zeit für mich nur eine Rolle, wenn sie in diesem irdischen Dasein von Belang ist, z.B. für Termine.
Das ist meine höchsteigene Sicht der Dinge und alles, was du für dich und andere für sich als richtig empfinden ist es dann auch. Mir persönlich hilft es einfach, wenn ich für mich weiß, dass wir alle coexistieren. Und irgendwann sind wir wieder auf der selben Ebene beieinander.
Persönliche Feiertage sind im ersten Jahr sehr hart. Aber sie haben auch nur 24 Stunden, so wie alle Tage. Vielleicht wird es gar nicht so schlimm. Wenn aber doch, dann denk daran: der Tag vergeht. Und meiner Erfahrung nach ist die Angst vor diesen Tagen das Schlimmste daran. Der Tag selbst ist meist weniger schlimm.
Wir sind hier, lieber Dieter. Wir hören zu. Wir versuchen Halt zu bieten. -
du hast vollkommen recht,das war von mir nicht gut durchdacht. ich habe es geändert.
Dafür danke ich dir, Bettinalein. Agus kämpft sehr für die Entstigmatisierung des Themas Suizid. Ich stelle hier mal eine Liste der kostenlosen Broschüren ein. Gleich auf der ersten Seite, ziemlich weit unten, kommt eine Broschüre über Suizid im schulischen Kontext. Falls eure Schule doch Aufklärung betreiben möchte, kann man sich auch an den Verein wenden. Die versuchen dann zu unterstützen.
https://bestellungen.agus-selbsthilfe.de/broschueren/ -
Ich bitte hier ganz ganz dringend das Wort Selbstmord aus dem Vokabular zu streichen. Menschen, die durch Suizid sterben oder einen Suizid versuchen sind KEINE MÖRDER! Das stigmatisiert nur noch noch mehr. Man stempelt sie eh als verrückt ab, ob offen oder still für sich, wenn man keine Ahnung hat! Und GLÜCKLICHERWEISE haben nicht so viele echt Ahnung!
Ich bitte ganz ganz herzlich und mit blutendem Herzen darum: Nennt es Suizid - Selbsttötung. Nicht Mord! -
Jammern ist hier erlaubt.
Es geht ihr gut. Sie ist in Sicherheit. Sonntage sind ganz ganz übel. Ich kann nicht mal behaupten, dass sie mit der Zeit besser werden. Aber das Ignorieren des Schmerzes wird einfacher. Das braucht Übung.
Hab eine möglichst gute Zeit auf der Kärwa. -
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Unterstützung beim Träumen. -
...the one that I want to go through time with...
Wer kein englisch kann: es lohnt sich, die Übersetzung des Liedtextes zu lesen.
Es ist natürlich ein Lied für Verliebte. Aber mein Feechen war/ist wirklich die, mit der ich durch die Zeit gehen wollte/will.
Mein Feechen: wart auf mich, okay? -