Beiträge von Elster

    weil sie gestern die absolut tollsten Polarlichter nicht nur gesehen hat sondern einfach zu lange dadurch draussen war mit der nicht ganz passenden Kleidung..

    Ein phantastischer Grund unvernünftig zu sein! Trotzdem... pass auf dich auf.

    Ich empfinde den Tod als Schlaf, aus dem man auch wieder aufwachen wird.

    Das interessiert mich wirklich. Ich kenne diese Vorstellung und weiß aber nicht, wo sie her kommt. Magst du das erläutern? Es ist sehr privat und daher ist es völlig okay, wenn du das nicht möchtest.


    Wir hatten immer Angst, an seinem Grab stehen zu müssen....

    Diese Angst hatte hier nur ich. In den letzten zwei Jahren war es ein Wissen, keine Befürchtung mehr. Ich wurde für verrückt gehalten. Das Wissen hat den Schock aber nicht gemildert.


    Sein Leben war gerade in den letzten 2 Jahren ein Kampf, leider konnten wir ihm nur begrenzt helfen. So ist es ein gewisser Trost, dass er jetzt nicht mehr kämpfen muss. Aber eben nur ein gewisser, denn Philipp wollte nicht sterben, er wollte leben.

    Diese Sätze könnte ich direkt so übernehmen.


    Wie alt ist deine Tochter geworden?

    Magst du mir sagen, woran sie gestorben ist?

    Mein Feechen wird im Frühling 27. Gegangen ist sie mit 24.

    Da ich mein Kind nicht mehr um Erlaubnis fragen kann, schreibe ich nur wenig öffentlich dazu. Ihre Privatsphäre ist mir nach wie vor wichtig.

    Doch ich schreibe dir eine private Nachricht.

    Lieben Dank für die Umarmung. Ich erwidere sie von Herzen.

    Liebe Petra,

    auch ich neige dazu , gerade Ratschläge von Menschen, die kein Kind betrauern müssen, zu disqualifizieren. Dabei empfinde ich mich selbst als ungerecht und kurzsichtig. Denn obwohl die Person (glücklicherweise) meinen Schmerz nicht kennt, ist es doch meist ein Zeichen von Wertschätzung und ein Versuch zu helfen wenn sie uns Ratschläge geben oder versuchen gedankliche Impulse zu vermitteln. Ich übe nachsichtig zu sein. Das ist etwas, was mir ganz unmittelbar hilft. Es gelingt mir nur leider (noch) eher selten. Häufiger fühle ich mich abgewatscht und in meiner Art zu trauern kritisiert. Nicht hier! Sondern bei ungefragtem Ratgeben. Das möchte ich deutlich betonen!

    Unsere Kinder begleiten uns, bis ans Ende unseres Lebens. Und wenn ein Kind vor den Eltern stirbt, dann begleitet uns auch die Trauer bis ans Ende unseres Lebens. Und auch das verstorbene Kind wird weiter präsent sein und eine Rolle spielen. Das verstehen wohl wirklich nur Eltern, die dieses Schicksal teilen, in Gänze.

    Interessant finde ich, dass du fühlst(?) er schläft. Ich fühle meine Tochter so wach und aufmerksam, wie man hier in dieser Welt gar nicht sein kann. Trauer und alle ihre Begleitempfindungen sind so vielfältig, ja einzigartig.
    Bei uns werden es im Sommer drei Jahre. Und sie fehlt und fehlt und fehlt..... und ist doch ständig da! Und diese Unstimmigkeit ist so schwer auszuhalten und zu verstehen, dass ich es (zur Zeit) einfach hinnehme. Mit dem Fluss schwimme, mich tragen lasse von der Unabänderlichkeit.

    Ich wünsche dir und allen in deiner Familie inneren Frieden und viel, viel Mut!

    Herzamputiert weiterleben... so fühlt es sich manchmal an. Etwas entscheidendes fehlt spürbar. und dann gefriert die Zeit.

    Es wird auch wieder leichtere Tage geben. Und irgendwann dauern die leichteren Phasen auch länger.

    Liebe Wolfstaenzerin

    ich hoffe, du konntest schlafen.
    Diese schreckliche innere Unruhe! Als käme man ständig zu spät. Und ja, so ist es ja gefühlt. NUR gefühlt! Sie sind unsere Kinder. Unsere erwachsenen Kinder, die wir schon lange nicht mehr ununterbrochen im Blick und an der Hand haben, haben konnten oder sollten. Aber immer im Herzen und immer in Gedanken. Vorher und nachher.
    Sverja schreibt ganz richtig vom "Nicht-sein-können". Ich weiß heute, dass dieses Gefühl deshalb so stark ist, weil es nicht nur "nicht sein kann", sondern tatsächlich "nicht ist". Körperlich vermisse ich meine Fee so schmerzhaft, dass es mich manchmal fast zerreisst. Aber immer stärker wird dabei das Gefühl und das Wissen, dass sie keineswegs "weg" ist. Dieses Gefühl macht ruhig. Nicht weniger traurig, nicht weniger trauernd und nicht weniger schmerzerfüllt, aber ruhiger. Wissend, wir haben alle die selbe Heimat, das selbe Ziel. Meine Tochter wollte immer, dass ich einmal bei ihr wohne. Und das werde ich. Und du wirst bei Sebastian und Fabian wohnen. Eines Tages. Tage, die wir nur hier zählen und wahrnehmen.

    Lieber Dieter,

    mein tief empfundendes Beileid möchte ich dir aussprechen.
    Du warst so stark, so unglaublich liebevoll, als du Ursel zu Hause behalten hast. Das drückt tiefe Liebe und Verbundenheit aus.
    Ich hoffe, du hast real ein paar Menschen um dich, die dir zugetan sind und dich stützen.

    War deine Ursel eine Trommlerin? Musst nicht antworten, wenn das zu privat oder zu schmerzhaft ist. Die Eichhörnchen sind eine zauberhafte Art, die Verbindung im hier und jetzt zu halten.

    Ich wünsche dir den Mut, jeden Tag neu zu beginnen und die Kraft, die Spuren eurer Liebe wahrzunehmen. denn die werden nie vergehen.

    Es ist völlig okay, dass du deinen Sohn suchst. Es ist ebenso okay, dass du zweifelst, wenn du ein Zeichen bekommst. Ich habe im ersten halben Jahr immer versucht, die Zeichen zu erklären. Erst wenn ich es nicht konnte, habe ich es akzeptiert. Damit hab ich es mir unnötig schwer gemacht. Was ist denn so schlimm daran, wenn man ein Zeichen wahrnimmt, das tatsächlich keines war (woher wollen wir das überhaupt wissen?)? Das ist doch völlig egal. Natürlich beruhigst du dich damit. Das ist ja auch gut so. Wir können die Seelen unserer Lieben nicht mit unseren Augen sehen. Aber wenn dich ein Gedanke beruhigt oder tröstet sei dir gewiss: er bekommt das mit! Und wird versuchen, dich immer wieder zu beruhigen. Wenn es mit Gedanken geht, dann wird er diese nutzen. Dann fallen bei dir keine Bücher aus dem Regal und keine Lampen flackern oder was auch immer man sich so vorstellt, was passieren müsste. Es sind so oft einfach Gedanken, Ideen, Gefühle usw. die uns vermittelt werden. Es dauert eine Zeit sie zu erkennen. Bis dahin nimm einfach alles an, was kommt. Frag nicht "war das jetzt echt?" Lass es zu. Denn er ist ja bei dir. Und Wenn mal was dabei ist, was nicht mit Sebastian zu tun hat, so what? Ist doch egal. Deswegen ist er ja nicht weniger da.

    Ich verstehe dich. Wir haben viel mehr verloren, als andere begreifen können. Wenn man ein Kind egal welchen Alters an den Tod verliert, verliert man eine Zukunft, die man hätte haben können/sollen. Enkel, die nie geboren werden. Es ist ein sehr umfassender Verlust für dieses Leben, welches wir nun irgendwie weiterführen müssen.

    Guten Morgen, liebe Carmen
    Da hat Klein Tilda ja den Papa gut vertreten. Ich bin froh, dass der Tag so einige gute Momente hatte. Schwer war er natürlich trotzdem. Das versteht hier jeder, denke ich. Aber ein Lied von der kranken Lucie, Blumen und selbstgebackener Kuchen sind ja wirklich ein wenig Balsam fürs Herz.

    Auch von mir, liebe Carmen, ganz liebe Geburtstagsgrüße und den Wunsch, dass du die Zeit bis zum Wiedersehen gut und manchmal auch fröhlich verbringst.

    Liebe Bettina,
    Hashimoto ist ein echtes A....loch. Es ist viel viel mehr als nur eine Unterfunktion. Leider wird es gerade von Hausärzten aber so behandelt. Nur TSH Wert und fertig. Dabei stimmt das gerade bei Hashimoto überhaupt nicht. Ich musste um meine Wohlfühldosierung von 87,5 Mikrogramm heftig kämpfen. Und vor jeder Blutabnahme nehme ich 4 Tage nichts, weil sie mir die Dosis sonst sofort reduzieren. Es ist ja immer eine Momentaufnahme und wenn sich gerade ein Stück der schilddrüse frisch aufgelöst hat, ist man ja sogar kurz in der Überfunktion.
    Echt eine hinterlistige Krankheit!
    Ich empfehle dir mal den Eisenwert, Vitamin D3 und diverse B Vitamine bestimmen zu lassen. Muss man teilweise selbst zahlen, aber ich finde, das ist es wert.
    Gute Besserung!

    Ich hatte schon verstanden, dass du das mit dem noch körperlich lebenden Riccardo so erlebt hast. Aber nicht, dass es am Tag davor war. Es tut mir leid, dass sich da noch eine grausame Erinnerung in dir eingenistet hat. Je nachdem, was man glaubt, wird man es unterschiedlich auffassen, was ihr da gesprochen habt.

    Ich umarme dich von Mama zu Mama.

    Das kenne ich auch. Wenn man krank ist spürt mal alles viel deutlicher und die Zeit scheint kaum zu vergehen. Es tut mir so leid, dass du so traurig bist. Wir können dich ja nicht wirklich knuddeln, aber gedanklich schon. Also: 1 -2- 3 JETZT!

    Das war ein schlimmes Erlebnis, liebe Bettinalein. Erhol dich jetzt davon und dann kurier dich aus. Das wird schon wieder! Und deine Kids freuen sich dann, wenn du wieder da bist.

    Leider nehmen kaum noch Hausärzte neue Patienten auf. Und die guten sind eh längst voll. Der Bedarf passt längst nicht mehr zum Angebot. Ich gehe unnötigerweise alle sechs Monate zum Hautarzt, nur um meinen Platz nicht zu verlieren. So was leistet sich diese Gesellschaft. Nur noch zum weinen.

    Liebe Wolfstaenzerin,

    Deine Gefühle, die mit dem Treffen zu tun haben, sind sehr nachvollziehbar.

    Warum hat mich das so umgehauen was sie gesagt hat?

    Du hast damit nicht gerechnet. Deshalb war es wie ein "den Halt verlieren", denke ich. Er war, als er nach drüben ging, ja auch noch wirklich sehr jung. Auch mit über 30 ist mein Großer noch mein Kind und als Mama möchte ich glauben, dass ich ihn kenne wie sonst niemand auf der Welt. An meinem Feechen war ich wegen ihrer Krankheit sehr dicht dran und wusste trotzdem vieles nicht. Allerdings wusste ich am Schluss bereits, dass ich nicht alles mitbekommen hatte. Eben weil sie mich schützen wollte. Diese Erkenntnis konnte mich also nicht umhauen.

    Dann hat sie mir aber einiges über Sebastian gesagt, was mich sehr erschreckt hat.

    Dieser Satz tut mir richtig weh. Er weckt Erinnerungen. Es ist sehr grausam hinterher Sachen zu erfahren, die nichts können, außer die Seele zusätzlich terrorisieren. Es wird Zeit brauchen und jetzt ist es auch wohl kaum möglich, aber ich glaube, dass du lernen wirst alles einzuordnen. Deinem Sebastian sein eigenständiges Sein zuzugestehen und auch wenn es schlimme oder dir fremd vorkommende Sachen waren, die man dir erzählt hat: der Sebastian, den du kennst, der ist real! Der ist wirklich der, den du kennst!
    Wir alle sind für unterschiedliche Menschen jemand anderes. Das ist dir natürlich auch klar. Nur hier geht es um dein vor dir verstorbenes Kind. Das hebelt erstmal alle Gesetzmäßigkeiten komplett aus. Die Nachbeben können lange dauern und auch immer mal wieder kommen, nachdem man sich schon wieder einigermaßen aufrecht zu stehen traut.

    Wenn ich ihr glaube, hab ich das Gefühl, ich hätte meinen Sohn nicht gekannt, das kann nicht sein, das glaub ich einfach nicht

    Das sollst du auch gar nicht glauben. Dein Bub hat dich so lieb gehabt (und tut es noch immer), dass er dir keine Sorgen zusätzlich machen wollte. Wenn man jung ist muss man seinen Weg erst suchen und macht manchmal Umwege durch dunkle Gassen und verschlungene Pfade. Man lernt sich selbst erst kennen. Und gerade Eltern will man da nicht im Weg haben. Nicht zu unterschätzen ist die Welt und ihre derzeitige Atmosphäre die unsere jungen sensiblen (zu sensiblen?) Menschen vor Herausforderungen stellt, wie wir sie zu unserer Zeit gar nicht hatten.


    er hat so oft gesagt, er sei glücklich und es sei alles gut.

    Und bei dir war er das ja wohl auch. Gleichzeitig wusste er, dass er nicht ewig Kind im Elternhaus bleiben kann/soll/möchte.
    Du hast ihn nicht NICHT gekannt. Du hast ihn so gekannt, wir er von dir gekannt werden wollte. Und das war sein gutes Recht als eigenständiger Mensch.

    Von Mama zu Mama: sie sind unsere Kinder. Doch sie gehören uns nicht. Wir lieben sie einfach, bis in alle Ewigkeit. Und sie uns. Immer noch.