Beiträge von Muckelchen

    Liebe Elke,

    ich kann gut verstehen, dass du vor diesem Tag morgen Angst hast. Der erste Himmelsgeburtstag ist ja auch ein schwerer Tag. Es ist gut, dass du diesen Tag nicht alleine verbringst.


    Ich war an dem ersten Geburtstag meines Mannes auch auf dem Friedhof. Mein Sohn und ich haben da auf ihn angestoßen. Danach kamen noch meine Schwiegereltern dazu. Ich hatte auch große Angst vor dem Tag. Als ich diesen Tag überstanden hatte, war ich irgendwie ein wenig erleichtert, dass ich den ersten Geburtstag ohne ihn hinter mich gebracht habe. Damals war alles erst sechs Wochen her.💔


    Ich wünsche dir von Herzen , dass du neben dem Schmerz auch ein paar tröstliche Momente erleben kannst.


    Ich drück dich ganz lieb!❤️😘


    Lieber Matthias,


    ich bin wirklich beeindruckt, wie sehr du hier für so viele trauernde Menschen da bist. Unterstützt und begleitest mit lieben und tröstenden Worten. Dafür möchte ich einfach mal „danke“ ❤️ sagen.


    Ich wünsche dir heute eine gute Zeit auf der Arbeit.

    Jasel


    Ich glaube, wenn ich ganz allein leben würde und meinen Sohn nicht um mich hätte, der auch immer nochmal kurz kuscheln mag, dann würde es mir auch schlechter gehen. Durch seine Anwesenheit ist Leben in der Bude und ich will, dass er so normal wie möglich erwachsen werden kann und nicht meint, er muss für mich stark sein und der Mann im Haus. Wir albern rum, streiten und reden. Für ihn sorge ich für einen geregelten Ablauf, das alles funktioniert und er sich keine Sorgen machen braucht.

    Das hilft mir auch. Ich bin froh, dass er noch eine Weile bei mir ist.


    Allein zuhause würde ich noch viel mehr grübeln und in meiner Trauer versinken, denke ich. Darum schaue ich, mit welchen Menschen ich mich gerne treffen mag. Ohne Kontakt zu anderen, würde ich schwer aus den trüben Gedanken rausfinden.

    Elisa50


    Ich empfinde die Trauer auch nicht als mein Freund. Auch nicht als Feind. Sie ist ein großer Teil meines Lebens und irgendwie akzeptiere ich das. Was sie aber auch nicht erträglicher macht.


    Ja, durch mein Ziel richte ich meinen Blick in eine positive Richtung. Schaue, was mir gut tut, was mir Freude bereite und probiere aus. Das tut mir gut. Erfüllt mich mit Dankbarkeit. Auch glaube ich, es ist die Dankbarkeit, die mich trägt.


    Ob ich je wieder unbeschwert Freude empfinden kann, weiß ich nicht. Aber ich freue mich über die kleinen Erfolge. Das lenkt mich von dem Schmerz ab.


    Das wiederum führt dann zu Schuldgefühlen, so dass ich mich auch wieder dem Schmerz zuwende. Ja, es ist- wie du schreibst- ein Wechselbad. Ein sehr anstrengendes…

    Lieber Ralph,


    dieses Gefühl in einer Blase gefangen zu sein, kenne ich auch, wenn mich gerade wieder eine dieser heftigen Trauerwellen überrollt. An meine Zukunft und was da sein wird, denke ich lieber gar nicht erst. Dann bekomme ich auch Panik. Ich denke aktuell höchstens ein-zwei Monate im Voraus.


    Dass die anderen ihr Leben weiterleben und für sie alles so weitergeht, während man selbst in einem Trümmerhaufen steht, ist schwer auszuhalten. Macht es doch noch deutlicher, was man verloren hat. Man fühlt sich einsam, umgeben von Menschen, die einen nicht verstehen können oder wollen.


    Hier findest du Verständnis. Auch wenn jeder seinen eigenen Trauerweg geht, erleben wir doch vieles ähnlich. Das wird mir hier immer wieder bewußt.


    Ich wünsche dir, dass du etwas findest, dass dich ein bisschen aus der Blase befreien kann. Eine Aufgabe, eine Idee, oder was auch immer.

    Liebe Jasmin,


    dieses schlechtes Gewissen quält mich auch immer wieder, wenn es mir grad mal etwas besser geht. Ich verstehe dich. Es hilft mir dann auch nicht, wenn andere mir sagen, dass mein Mann bestimmt möchte, dass es mir gut geht. Natürlich möchte er das, aber für mich ist es ein Zeichen von Liebe, dass ich trauere. Und die Liebe wirkt plötzlich in Frage gestellt für mich, wenn die Trauer mal leichter ist. Ist sie ja nicht, aber ich habe dann Schuldgefühle.


    Aber ich muss nun auch allein für mich sorgen und ich muss/möchte dieses Leben weiterleben. Es gibt immer noch Dinge, die mir Freude bereiten. Mein Sohn, mein Hund, liebe Menschen, die Schönheit der Natur usw. Ich empfinde große Dankbarkeit für vieles was mir geblieben ist. Ich möchte mich in diesem Leben wieder zuhause fühlen.


    Ich bemühe mich, meinen Blick immer wieder auf das zu lenken, was gut ist, denn es bringt mir Freude. Und diese innere Zerrissenheit zwischen Freude und Schuldgefühlen muss ich wohl aushalten. Ich hoffe, es wird irgendwann besser.


    Ich rede auch immer wieder mit meinem Mannund versuche zu erklären, dass ich das Schöne brauche um weiterzumachen. Dass ich zusammenbreche, wenn ich zuviel daran denke, was alles nicht mehr ist. Aber ich weine auch jeden Tag um ihn. Mal ein bisschen und manchmal so verzweifelt, dass ich danach total erschöpft bin.


    Lieber Matthias,


    das hast du sehr schön geschrieben: „Weiterleben und nicht nur überleben“.


    Mein großes Ziel nach dem Tod meines Mannes war und ist es, dass ich irgendwann wieder unbeschwerte Freude empfinden kann. Irgendwann wieder das Gefühl von innerem Frieden zurückkommt. Und inzwischen, nach 7 1/2 Monaten, ist es manchmal kurz da. Das gibt mir Hoffnung, dass es mit der Zeit weiter wachsen wird.


    Auch, wenn ich nie wieder der Mensch sein werde, der ich vorher war und die Trauer um meinen Mann nun ein Teil meines Lebens bleiben wird. Oft wird ja von „dankbaren Erinnerungen“ geschrieben. Das kann ich mir momentan noch nicht vorstellen. Aktuell lösen alle Erinnerungen Sehnsucht und Trauer aus. Aber, es wäre schön, wenn es irgendwann so käme. Aber auch so, finde ich mein Leben immer noch lebenswert und manchmal auch wieder schön.

    Lieber Matthias,


    dieser schwere Tag geht nun langsam seinem Ende entgegen. Ich wünsche dir, dass du einen möglichst ruhigen und erholsamen Abend hast und zur Ruhe kommen kannst. Wie schön, dass du dich durch die Menschen hier im Forum begleitet gefühlt hast.

    Erhol dich gut.:24:

    Liebe Trauerspiel


    ich bin so gut wie nie zum Grab meines Vaters gegangen. Da war er einfach nicht für mich. Trotzdem habe ich viel an ihn gedacht und um ihn getrauert. Ich fand den Friedhof auch immer irgendwie gruselig. Trauere so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Das finde ich sehr wichtig.


    Nach dem Tod meiner Mutter habe ich plötzlich ein ganz anderes Verhältnis zum Friedhof. Er wurde zu einem Ort der Ruhe. Und seit mein Mann da liegt, brauche ich die Besuche manchmal sogar.


    Ich kann also inzwischen beides verstehen. Der Todestag meiner Mutter ist Mitte November. Vielleicht mache ich dann zuhause ihren kleinen Lieblingsengel, einen Kerzenhalter, an. Vielleicht fahre ich auch zum Friedhof, weil das Datum auch der Kennlerntag mit meinem Mann ist. Aber ich fühle mich nicht verpflichtet dazu.