Beiträge von Angie64

    Also mich so ganz und gar reinfallen lassen in eine neue Parnterschaft kann ich nicht. Irgendwie ist das Urvertrauen weg, das Vertrauen darauf, dass der Partner da ist und da bleibt... ich habe zu große Angst, so einen Schmerz noch einmal zu erleben, daher bemühe ich mich, keine all zu großen Gefühle aufkommen zu lassen.

    Ich will zufrieden sein und nicht glücklich. Glück ist nichts Dauerhaftes, eher eine Sternschnuppe am Himmel des Alltags. Wunderschön und doch selten.

    Meine liebe Amitiola, du bist die, die das Leben unermüdlich neu gestaltet!:8:Du feierst das Leben jeden Tag mit voller Hingabe!<3

    Na Patientenverfügung , da brauchst bei uns einen Notar, damit die verbindlich ist, da die meisten Menschen sich mit dem Tod nicht auseinandersetzen wollen oder Gebühren dafür zahlen wollen, haben viele so etwas nicht.

    Ich hab nur ein handschriftliches Testament, wo Anweisungen das Begräbnis betreffend, stehen. Ob sich meine Tochter daran halten wird, werde ich von der andren Seite aus sehen:5:.

    Aber was die Zeit vor dem Sterben betrifft, wenn man z.B. weiss, das man wahrscheinlich ein Pflegefall werden wird, wäre es schon gut, wenn man da auch die Chance hätte, unabhängig von den finanziellen Mitteln, zu entscheiden, wo man sterben will: daheim oder in einer Pflegeeinrichtung.


    Es sollte ein Gesetz dafür geben, dass sich auch nicht so gut situierte das Sterben daheim leisten können (ohne von Angehörigen abhängig zu sein, die vielleicht nicht willens sind , einen zu pflegen). Für soviele Dinge wird Geld ausgegeben , aber da tut der Gestzgeber nicht viel. Ich hoffe, dass sich da in Zukunft was ändern wird.

    Kann man das Sterben gestalten? Hat man als Kranker noch die Möglichkeit auf ein Mitspracherecht? Auch wenn man vorher z.B. festlegt, dass man nicht in ein Hospiz oder Pflegeheim will? Ich fürchte, ab dem Moment, wo man nicht mehr selber für sich sorgen kann , sind die Gestaltungsmöglichkeiten gering und natürlich ist das auch einen finanzielle Frage, ob man sich z.B. Hauskrankenpflege oder 24-Stundenpflege leisten kann.


    Da ist man dann abhängig von der Entscheidung Angehöriger oder wenn man keine mehr hat, von der Entscheidung des KH oder des betreuenden Arztes.


    Oft sagen die Leute, dass sie auf jeden Fall nicht alleine sterben wollen, jemand sollte da sein und die Hand halten.

    Ich persönlich würde gerne alleine sterben, es würde mir zu weh tun, die Leute leiden zu sehen, die ich verlassen muss.


    Ich denke, so schockierend und unfassbar für uns Angehörige ein plötzlicher Tod ist, so mitten aus dem Leben gerissen, so ist das für den Sterbenden eine Gnade (mein Geliebter sagte einmal:"Ich möchte auf meinem Motorrad sterben." und so kam es auch, er starb beim Ausüben seines liebsten Hobbies und in einem Lebensabschnitt, wo er sehr glücklich war, ein viel zu kurzes , aber erfülltes Leben. Das tröstet mich ein bißchen.).


    Langes Siechtum, Hilflosigkeit, die ständige Angst vor weiterer Hinfälligkeit und Abhängigkeit das ist meine größte Angst.

    Neuen Partner,na kommt drauf an, was man unter Partnerschaft versteht. Ich kann es z.B. nicht ertragen, neben jemandem aufzuwachen, ich will nicht mehr mit jemandem zusammenwohnen. Ich habe einen Freizeit-und Sexpartner, wir sehen uns 1-2 in der Woche, telefonieren oft und helfen einander bei Problemen im Alltag. Wir haben einander gerne-aber Liebe?


    „Living Apart Together", übersetzt bedeutet es „getrennt zusammen leben".

    Vor allem Partner, die bereits eine langjährige Beziehung, bzw. gescheiterte Ehe hinter sich haben, Alleinerziehende und Witwer entscheiden sich bewusst, zwar eine neue Beziehung einzugehen, diese aber räumlich getrennt zu leben und das nicht nur übergangsweise, sondern als Lebenskonzept.https://www.huffingtonpost.de/isabel-tesch/lat--getrennt-zusammen-leben-ist-es-das-beziehungsmodell_b_5263987.html


    Kommt am ehesten meinem Staus nahe. Obwohl, wenn ich mich total verlieben könnte oder würde, wäre das vermutlich anders, ich glaube aber nicht, dass das jemals wieder passieren wird.


    Weil ich eine gute Freundin habe, die ihren Ehemann 12 Jahre gepflegt hat? Weil meine beste Freundin an Lungenkrebs gestorben ist und ich sie damals 2 Jahre lang gepflegt habe (Mit Windeln und allen argen Nebenaspekten)? Weil ich durch die MS selbst an Inkontinez litt und mich kathetern muss? Erfahrung genug?

    Sry , ich kann da auch nicht mehr mit. Habe wirklich versucht, mich da in die Situation reinzudenken, erinnere mich krass daran, wie mein Exmann auf meine MS reagiert hat. Er wollte, dass ich die von den Ärzten vorgeschlagenen Medikamente nehme, obwohl es mir dadurch immer schlechter ging, er hetzte sogar meine Eltern gegen mich auf, die mich unverantwortlich nannten. Ich ging meinen eigenen Weg, ließ mich scheiden, und obwohl man mir den Rolli und einen frühen Tod propherzeite (das war vor 15 Jahren). Mein Exmann starb übrigens 2017 und ich lebe noch immer und ohne Rolli!


    Ein kranker Mensch hat noch immer das Recht, selbst zu entscheiden und seinen Weg zu bestimmen.

    Ein kranker Mensch braucht Stärkung des Selbstwertgefühls (gerade bei solchen Sachen wie Inkontinenz etc., weil das seine Würde beeinträchtigt) und keine Vorwürfe


    Sicher sollte Partnerschaft ein Geben und Nehmen sein, doch es gibt Situationen,wo dieser Pakt zeitweise nur einseitig funktioniert. Selbstliebe ist wichtig, um Kraft zu tanken ,die man aber dann dem kranken Partner weitergeben sollte. Nicht "was nutzt mir der Partner noch, was bringt mir das?"

    Pflege ist eine unglaubliche Belastung, körperlich und seelisch, hier im Forum sind viele , die ihre Partner jahrelang gepflegt haben.

    In guten wie in schlechten Zeiten....


    Und sry, Sachen wie ich konnte nicht schlafen, weil er sich dauernd bewegt hat , klingen sehr empathielos.

    Ich würde Gott auf den Knien danken, wenn sich mein Partner ruhelos neben mir auf dem Bett wälzen würde, weil das bedeuten würde, dass er noch bei mir ist.


    Und ich würde auch nicht schon im vorhinein trauern (damit würde ich ja jede Hoffnung auf eventuelle Heilung begraben), sondern mir noch viele gemeinsame Tage wünschen, egal wie belastend die wären.


    Alles Gute!

    Hallo Still Crazy, du wirst mir sicher böse sein, aber ich bin leider immer gnadenlos ehrlich.


    Eine Frage, die sich mir da stellt: Liebst du deinen Partner noch? Er ist ja nicht krankgeworden um dich zu ärgern, oder dir das Leben schwer zu machen.


    Mir kommt das schön langsam so vor, dass dein Ärger eher daraus resultiert, weil du das Gefühl hast, dass er gar nichts gegen die Krankheit machen will.

    Ich vermute , dass du willst, dass er dagegen ankämpft, weil das für dich eine logische Konsequenz der Diagnose wäre.


    Wenn er aber nicht will, ist das seine Entscheidung. Es gibt Leute, die kämpfen und es gibt Leute , die aufgeben - aber vielleicht kämpft er auch auf seine Weise (in dem er weiter arbeiten geht, in dem er versucht, der Krankheit nicht zuviel Raum zu geben).


    Mit getrennten Schlafzimmern , das wäre schon ein Schritt, um dir selbst zu helfen.


    Er lässt sich anscheinend nicht helfen und will das vermutlich auch nicht, zumindest nicht die Art des Helfens, dass er Vorsorge treffen sollte etc (das würde ich in der Situation auch nicht gerne hören).

    Und wenn er es verdrängen will, so ist das vermutlich für ihn der einzige Weg, um damit zu leben. Und so sehr dich das aufregt und ärgert, das geht nur an deine Substanz, wenn du da mit aller Kraft eine Änderung erzwingen willst.

    Man kann Menschen nicht ändern, und du hast ja schon mehrmals geschrieben, dass sich dein Mann schon früher bei Problemen eher passiv verhalten hat.


    Ich würde an deiner Stelle abwarten und nur unterstützend eingreifen,wenn du sicher bist, dass er es auch wünscht.

    Sonst endet das nur in Streitereien und gegenseitigen Schuldzuweisungen.


    In letzter Zeit klingt das bei dir so, als ob es nur ICH und DU gäbe, aber kein WIR mehr.

    Dabei hat es früher sicher ein WIR gegeben und dieses WIR bestand nicht aus einer Front gegen eine Krankheit, sondern vermutlich aus Wertschätzung,Respekt und Freude am Gemeinsamen .


    Man sollte die gemeinsame Zeit nützen, so gut es geht, denn sie ist unwiederbringlich.


    Und jetzt kannst böse auf mich sein.:4:

    Mein Brückenmann war heute da und hat das Katzengitter (es litt schon an Alterschwäche ) neu montiert. Außerdem hat er mir eine Sonnenschutzrollo an der Loggia befestigt, damit meine Wohnung nicht immer so aufheizt.


    Abby freut sich auch, denn jetzt kann sie in der Nacht auf der Loggia sein (Rollo herunten, damit keine Taube etc. sie provoziert) und ich muss mir um sie keine Sorgen machen.


    Wieder ein Stück mehr Wohnqualität!:8:

    Heute wieder mal beim Autofahren Radio gehört, da spielte "In the Shadows". Dieses Lied hatte mein verstorbener Bruder als Kennton, wenn Mama anrief-weil er wußte, dass ihn da immer Beschwerden, Vorwürfe , Probleme erwarteten.

    Da hat es mich wieder gepackt, ist mir wieder eingefallen, wieviel Verluste ich seit dem Tod meines Bruders erlitten hatte. Er starb 8 Monate vor meinem Geliebten, der mich damals in meinem Schmerz so aufgegefangen hat und mir beigestanden ist.


    Morgen ist es 3 Jahre her, dass mein geliebter Rudy gegangen ist, um 16h12 an einem unverschämt sonnigen Tag, an dem alles perfekt schien-absolut kein Tag zum Sterben.


    Immer wieder erlebe ich diesen Tag, diese Stunde, an dem mein Glück zerbrach, das läuft auch heute noch wie ein Film vor mir ab... unvermutet, ein Lied, eine vertraute Redewendung und schon plumpst man ins Trauerloch.


    Wie damit umgehen? Naja ich fuhr auf einen Parkplatz, heulte mich aus....


    Das passierte mir jetzt nach 3 Jahren noch, ich spüre dann schlagartig die Sonne auf meiner Haut, sehe meine Tochter am Pool sitzen und flirten, höre das Handy klingeln, das die Nachricht bringt, dass er einen Unfall hatte und verletzt ist, dass sie ihn aber ausfliegen werden - und dann um 16h12, mein Glas, das zerschellt, die Gewissheit, dass etwas Furchtbares passiert ist, das Wissen, dass unsere Geschichte unwiderruflich zu Ende ist....:33:


    Ja diesen Tag werde ich nie vergessen können, der ist für immer in der Hirn-und Herzvideothek gespeichert.


    Nun spielen sie im Radio"In the Army now" - ja so fühl ich mich auch manchmal: "Stand up and fight!"


    Tränen abgewischt, weitergefahren und leise lächelnd an die ganze Liebe gedacht, die du mir gegeben hast, das Selbstwertgefühl , das ich durch dich erlangt habe. Ja mein Geliebter, ich werde weiter kämpfen auf dem Schlachtfeld des irdischen Lebens, ich werde durchhalten, meine Aufgabe (worin immer die bestehen möge) erfüllen , bis wir uns in einem anderen Leben wieder finden.<3


    Forever your´s

    Ich verstehe das, liebe Still crazy. Ich persönlich hätte auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich unterwegs wäre, meinen kranken Partner alleine lassen würde und mich amüsieren würde, liegt vermutlich in der Erziehung, die uns Frauen eingeredet hat, dass man sich aufopfern soll.


    Andererseits stellt sich die Frage, ob der Partner permanent bemuttert und betüdelt und bevormundet werden will oder ob er lieber seine Ruhe hätte:/.


    Das ist eine Gratwanderung , die sicher nicht leicht ist. Du kennst deinen Partner, nur du kannst entschieden, was er braucht und will und natürlich was du brauchst, um diese Situation auszuhalten.


    Vielleicht hat es ja auch etwas Gutes (außer dass es dich ablenkt und dir ein paar Stunden Entspannung schenkt), wenn du ihm damit ein bißchen Leben durch deine Erzählungen vom Erlebten heimbringst. Vielleicht bekommt er dann auch wieder Lust auf´s Erleben (zumindest auf das, was er mit seiner Krankheit ohne größere Anstrengungen noch unternehmen kann) und ist nicht mehr so passiv.

    Liebe Chaotica, es ist unfair und grausam. Ich bin jetzt 54, hatte nur miese Beziehungen und traf dann mit 49ig die Liebe meines Lebens und genau wie bei dir planten wir unser gemeinsames Leben , ich zog bei ihm ein und 7 Tage später starb er. Wir hatten nur 2 gemeinsame Jahre.

    WARUM? Ja diese Frage stellen wir uns alle, die wir jemanden verloren haben, andererseits, es passiert jeden Tag und überall auf der Welt.


    Das WARUM wird nie verschwinden, doch die Trauer wird sich ändern. Durch diese vollkommene Liebe haben wir erfahren, wie schön eine Beziehung sein kann und wissen , was wir wollen.


    Und das Geschenk , diese Liebe zumindest einmal erlebt zu haben (viele erleben das ihr ganzes Leben nicht), bleibt uns für immer.:24:

    Liebe Tina, am 07.06.2015 starb mein Geliebter bei einem Motorradurlaub mit seinen Kumpels. Angeblich (als nur Lebensgefährtin hat man kein Recht, den Autopsiebericht einzusehen), starb er, weil er Gefässproblem hatte (Schlaganfall oder Infarkt am Motorrad).


    Hätten Bilder oder Aufnahmen existiert, ich weiß nicht , ob ich es verkraftet hätte, das mitanzusehen.

    Andererseits haben mich monatelang Albträume geplagt, weil ich mir die Situation immer wieder vorgestellt habe.


    Und immer quälte mich das, was wäre wenn.... wenn ich ihn gebeten hätte, nicht zu fahren, wenn ich darauf bestanden hätte, dass er zu eineer Vorsorgeuntersuchung zum Arzt geht etc.


    Schicksal kann man nicht ändern, es ist alles Karma. Wer sagt, dass unsere Männer nicht gestorben wären, wenn sie daheim geblieben wären?


    Aber zurück zum Video: ich würde es mir an deiner Stelle zumindest jetzt nicht ansehen.

    Das würde zu weh tun. Man kann nur hoffen, dass der Tod schnell eingetreten ist, bei meinem Rudy hat der Kampf über eine halbe Stunde gedauert, sagten seine Freunde.

    Mich hat das seelisch total fertiggemacht, aber dann war ich bei einem Medium, das sagte, dass sich in solchen Situationen der Geist vom Körper trennt und dass der Verunfallte die Schmerzen gar nicht mehr wahr nimmt.Das hat mich getröstet.

    Liebe Tina, das ist einfach furchtbar und grausam. Schön, dass deine Familie dich unterstützt, von Freunden kann man das leider nicht so erwarten, da die meisten Menschen nicht wissen, wie sie mit dem Thema Tod, das ja ein Tabuthema für viele ist, umgehen sollen.

    Durch die Trauer ändert sich der Freundeskreis, zumindest meiner Erfahrung nach.


    Vielleicht hilft eine Therapie, das Unfassbare in Worte zu fassen, den Schmerz zuzulassen und neue Aspekte und Ansätze für dein weiteres Leben zu sehen.

    Du findest hier sicher Menschen, die therapeutische Hilfe in Anspruch genommen haben und andere, die das nicht getan haben.

    Der Austausch mit anderen Betroffenen wird dir sicher bei der Entscheidungsfindung helfen.


    Deine Erschöpfung ist normal, das kommt vom "Funktionieren müssen", lass dir alle Zeit der Welt, die du brauchst . Trauern ist Schwerstarbeit.


    Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg!

    Liebe Mariab,

    mit dem "Mein Mann ist nicht mehr bei mir." hast du schon alles gesagt, den wilden Schmerz ausgedrückt, den du jeden Tag empfindest.

    Ich verstehe das, ich vermisse meinen Geliebten auch bei jedem Atemzug, und das seit fast 3 Jahren.


    Anfangs habe ich auch geglaubt, dass ich das nicht ertrage, aber da sind Angehörige, für die man leben muss und Aufgaben, die man erledigen muss, daher hält man durch.


    Jeder von uns muss seinen eigenen Weg durchs Trauertal finden - therapeutische Hilfe, Medikamente, Glauben....mir hat es zum Beispiel geholfen, dass ich mir vorgenommen habe, in seinem Sinne weiterzuleben, so zu leben, dass er auf mich stolz sein kann. Ich bin der Ansicht, dass unsere Lieben geistig stets bei uns sind und uns unterstützen, aber wie gesagt, jeder hat seine eigenen Erfahrungen und "Krücken", um mit dem neuen ungewollten Leben fertigzuwerden.


    Ich heiße dich hier herzlich willkommen und hoffe, dass dir dieses Forum auch so weiterhilft, wie es mir geholfen hat.

    Schreiben hilft, sich austauschen hilft . Ich habe in diesem Forum gejammert, getobt, mit dem Schicksal gehadert und diese Gemeinschaft hat mir geholfen, dass ich nicht mehr alles schwarz sondern mittlerweile heller sehe...mit einem Licht am Ende des Tunnels.


    Liebe Grüße und viel Kraft sendet Angie

    Naja eigentlich bin ich ja selbst schuld an dieser Situation, denn seit der Scheidung ( da war meine Tochter 10 Jahre), haben wir so ála Gilmorefamily gelebt, eher Freundinnen, als Mutter und Tochter. Dann mit 18 nach der Matura hat sie sich abgenabelt, ist ausgezogen und ich habe meinen Traummann kennengelernt . Da war das Verhätnis gut, aber halt normal und nicht mehr so eng.


    Als aber dann Rudy starb, da war es bei uns wieder : wir zwei gegen den Rest der Welt! und schwupps waren wir im alten Modus drinnen. Ich muss lernen zu akzeptieren, dass meine Tochter eben nicht meine beste Freundin ist, sondern ein junger Mensch mit eigenem Leben, auch wenn es mir wehtut und mir die frühere Vertrautheit sehr fehlt:(.

    Liebe StillCrazy, ich habe die ganze Zeit mitgelesen und will mir nicht anmaßen, irgendwie zu werten oder zu urteilen.


    Ich will dir nur kurz was erzählen: als ich im Jahre 1998 meine Diagnose "Multiple Sklerose" bekam, war ich wie erschlagen. Das hat meinem damaligen Partner auch viel abverlangt,half er mir , war ich gereizt, weil ich mir bevormundet vorkam (Ich bin doch kein Krüppel!), half er mir nicht, fühlte ich mich in Stich gelassen (Siehst du nicht, dass ich Hilfe brauche?).

    Dein Mann muss mit der Diagnose erst zurecht kommen, dieses "Kopf in den Sand stecken" ist meiner Meinung nach ein typisches Anzeichen dafür, das habe ich damals fast ein Jahr gemacht, bevor ich mich den Tatsachen stellte.


    Kranke Menschen wollen ihre Eigenständigkeit bewahren, egal ob sie sinnvoll agieren oder nicht. Das ist sicher schmerzhaft für den Partner, der ja nur helfen will und der dabei zusehen muss, was der Kranke seiner Meinung nach falsch macht. Je heftiger der Partner drängt, dass man was machen soll, desto mehr regt sich der Trotz (zumindest bei mir war das so).


    Mein Rat: Schaue auf dich, schau dass du eine gewisse Lebensqualität behälst, damit du, wenn er dich dann von sich aus um Hilfe bittet, wirklich stark und präsent für ihn da sein kannst. :24:

    Seit gestern geht es mir nicht gut...wieder mal Trauerloch (hätte vermutlich die alten SMS von Rudy nicht lesen sollen, da merke ich immer, was ich verloren habe), verstärkt durch empty nest syndrom. Statt froh zu sein, dass ich Zeit für mich habe, bin ich weinerlich und depri.

    Kann beim kleinsten Anlass losheulen, Gott ich hasse das.


    Auslöser war , dass ich mit meiner Tochter (natürlich auch mit deren Anhang, ohne gehts ja anscheinend nicht ) ,auf eine Hundemesse fahren wollte und nachher dann zu dem Heurigen gehen, wo mein verstorbener Bruder Stammgast war. Darüber hatten wir vor Wochen gesprochen (hab mich drauf gefreut) vorgestern meinte sie, ja wenn es nicht regnet, gestern meinte sie dann, dass das nicht gehe ,weil dem Hund zu heiss sei:(.


    Ja der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.... Irgendwie vertrage ich momentan keine Zurückweisung .

    Wird vermutlich wirklich Zeit, dass ich mich vom Acker mache, wäre ja mal was anderes, wenn Mama nicht greifbar ist und unter der Woche als gratis Hundesitter und Klagemauer per Telefon, wenn sie am Heimweg im Stau steht, zur Verfügung steht:evil:.


    Positive Gedanken:

    Morgen werde ich es endlich anpacken, meinen Balkon zu verändern (Katzennetz neu aufziehen, das hängt nimmer optimal) und dann wird eine Hitzeschutzrollo angebracht (vorausgesetzt mein Brückenmann hat Zeit).

    Sommer auf Balkonien :), Griller steht schon.


    Und jetzt hole ich endlich meinen Liegestuhl aus dem Keller , press mir frischen O-saft und lege mich mit einem guten Roman in die Sonne....:)

    Und am Abend google ich mal, was ein Singleurlaub zu Weihnachten in der Domrep kostet.


    Jetzt hat sie mich auf Fb angeschrieben, habe ihr gesagt, dass ich mich ärgere, weil hätte ich gewußt, dass wir nicht zur Messe fahren, hätte ich mir mit jemand anderem was ausgemacht. Mußte meinen Groll loswerden-naja natürlich keine Antwort ... So jetzt haben wir uns telefonisch ausgeredet, aber Enttäuschung bleibt.