Hallo Still Crazy, du wirst mir sicher böse sein, aber ich bin leider immer gnadenlos ehrlich.
Eine Frage, die sich mir da stellt: Liebst du deinen Partner noch? Er ist ja nicht krankgeworden um dich zu ärgern, oder dir das Leben schwer zu machen.
Mir kommt das schön langsam so vor, dass dein Ärger eher daraus resultiert, weil du das Gefühl hast, dass er gar nichts gegen die Krankheit machen will.
Ich vermute , dass du willst, dass er dagegen ankämpft, weil das für dich eine logische Konsequenz der Diagnose wäre.
Wenn er aber nicht will, ist das seine Entscheidung. Es gibt Leute, die kämpfen und es gibt Leute , die aufgeben - aber vielleicht kämpft er auch auf seine Weise (in dem er weiter arbeiten geht, in dem er versucht, der Krankheit nicht zuviel Raum zu geben).
Mit getrennten Schlafzimmern , das wäre schon ein Schritt, um dir selbst zu helfen.
Er lässt sich anscheinend nicht helfen und will das vermutlich auch nicht, zumindest nicht die Art des Helfens, dass er Vorsorge treffen sollte etc (das würde ich in der Situation auch nicht gerne hören).
Und wenn er es verdrängen will, so ist das vermutlich für ihn der einzige Weg, um damit zu leben. Und so sehr dich das aufregt und ärgert, das geht nur an deine Substanz, wenn du da mit aller Kraft eine Änderung erzwingen willst.
Man kann Menschen nicht ändern, und du hast ja schon mehrmals geschrieben, dass sich dein Mann schon früher bei Problemen eher passiv verhalten hat.
Ich würde an deiner Stelle abwarten und nur unterstützend eingreifen,wenn du sicher bist, dass er es auch wünscht.
Sonst endet das nur in Streitereien und gegenseitigen Schuldzuweisungen.
In letzter Zeit klingt das bei dir so, als ob es nur ICH und DU gäbe, aber kein WIR mehr.
Dabei hat es früher sicher ein WIR gegeben und dieses WIR bestand nicht aus einer Front gegen eine Krankheit, sondern vermutlich aus Wertschätzung,Respekt und Freude am Gemeinsamen .
Man sollte die gemeinsame Zeit nützen, so gut es geht, denn sie ist unwiederbringlich.
Und jetzt kannst böse auf mich sein.