Beiträge von Hedi

    Liebe Anja, für dich komme ich aus meinem Schneckenhaus 😉, möchte dir gerne meine Gedanken mitteilen.


    Erstens: natürlich braucht man seine Mama, will getröstet werden in seiner Trauer und seinen Gefühlen. Ich glaube das ist die Sache mit dem inneren Kind und: Ich bin überzeugt, ein Stück weit kann man dieses selbst trösten.

    (Ich selbst bin grad in der Situation mich wahrscheinlich in absehbarer Zeit von meiner Mama verabschieden zu müssen- ich versuche mein inneres Kind so gut es geht selbst zu trösten- ist gar nicht einfach)


    Ich glaube nicht, dass du ein Leben wie deine Mutter „befürchten“ musst- sie hat es so weiterleben wollen, du willst das nicht, somit denke ich, es wird es auch nicht so werden. Du gehst deinen Weg, sie ihren. Und ein Stück weit kann man seine Weggabelungen schon selbst aussuchen, da bin ich überzeugt.


    Zum schlechten Gewissen wegen deiner Freundin- da sprichst du mir aus dem Herzen.
    Für mich war es auch oft schwer, dass sich die Trauer um die verschiedenen Personen gegenseitig „im Weg“ steht. Ich spüre die Trauer um meine Freundin auch viel weniger, obwohl sie mir so nahe stand, beim Verlust meines Mannes so unendlich geholfen hat (wie hätte ich es ohne sie überstanden?).


    Aber dann denke ich mir immer: Man ist ja nicht verpflichtet schmerzhaft zu trauern- das ist nur in unseren Köpfen manchmal so. Wahrscheinlich ist es von der Natur her so eingerichtet, dass man nicht noch mehr zulässt, sonst hätten wir ja nur mehr Schmerz.
    Und: unsere Freundinnen sind sicher froh, dass wir nicht um sie auch noch so schmerzhaften Kummer haben, dass wir sie ganz fest im Herzen haben, wissen sie. Das glaube ich ganz sicher.
    Meine morgendlichen Gedanken dazu.
    Ich drücke dich!

    Hedi

    Liebe Mel!

    Großkotzig hab ich angekündigt, dass ich weitere Gedanken zum Buch von mir gebe, wenn ich es fertig gelesen habe.

    Und nun fällt es mir schwer die richtigen Worte zu finden.
    Es hat mich so berührt und ich konnte vieles nachempfinden und bin einfach nur schwer beeindruckt von dir und deinem Sohn, wie ihr jetzt noch im Team zusammenhaltet und du deinen Weg mit der Trauer unbeirrt gehst.

    Ich habe jetzt fast das Gefühl als würde ich dich und deine Söhne persönlich kennen.

    Danke für dieses Buch!

    Liebe Mel, ich genieße gerade das Kapitel „Ihr könnt mich alle mal“.

    Ja ich genieße es, denn diese Wut über das Unverständnis im Umfeld hatte ich auch immer wieder. Und ich bin auch sehr drastisch in meiner Wortwahl wenn ich wütend bin. Ich habe mich sehr darin wiedergefunden.
    Danke dafür

    Weitere Gedanken zu deinem Buch, wenn ich dann ganz fertig gelesen habe.
    Hedi

    Liebe Carmen, ich hoffe, dein Liebling trägt dich „von drüben“ durch diesen Tag.
    Von mir Herzensgrüße an dich!

    Liebe Anja!

    Ich wünsche dir Ruhe und Kraft für diesen Tag!

    Zu der Frage der Frau: Ich finde sie gar nicht „verwerflich“, war sicher nicht böse gemeint. Eigentlich ist es ja positiv, wenn Menschen erfahren wollen, wie Trauer wirklich ist und wie lange sie uns beherrscht.

    Das ist es nämlich, so empfinde ich zumindest, sie beherrscht einen vorerst.

    Ich kann jetzt nach so vielen Jahren meines Verlustes sagen, sie ist absolut milder und erträglicher. Sie beherrscht und steuert nicht mehr alles.

    Du kennst ja meine Geschichte, liebe Anja. Nach dem zweiten Verlust bin ich schneller wieder von der Trauer nicht so beherrscht worden. Es ist anders… Aber mein Mann fehlt nach wie vor, aber ich lebe „gut“ damit, hadere nicht mehr.

    Liebe Anja, nur nicht verzweifeln, ich bleibe bei meiner Aussage: die Zeit arbeitet für uns. Sie macht nichts ungeschehen, aber alles wird milder.

    Ich glaube die Frage der Frau hat dich so aufgewühlt, da man es selber nicht fassen kann, wie lange die Trauer das Leben beherrscht.
    Ich für mich sah mich immer stärker als ich dann letztendlich war und diese Erkenntnis war schwer.
    Einen friedvollen Tag, ich denke an dich!

    Liebe Grüße Hedi

    Oh, liebe Pia, welch Überraschung, dass du an mich denkst.

    Ich lese nur ganz selten und vereinzelt hier im Forum. Dafür denke ich öfter an viele liebe Menschen hier.

    Mir geht es soweit gut. Im Moment etwas emotionaler, am Faschingssdienstag ist „doppelter Sterbetag“. Der Sterbetag meines Mannes (7 unglaubliche Jahre!!!), und mein Freund ist vor zwei Jahren an einem Faschingsdienstag gestorben (war damals aber ein anderes Datum). Irgendwie eigenartig, doppelter Sterbetag….

    Ich grüße alle die mich noch kennen ganz, ganz lieb! Ich werde aber weiterhin kaum im Forum sein, so hilfreich es ist, für mich ist Abstand jetzt „richtiger“.

    Liebe Anja, ich lese in letzter Zeit nur mehr und schreib nicht, nun aber will ich das tun.

    Ich kann nachempfinden wie du dich fühlst, denn auch ich verlor ja meine Freundin die mich durch die Trauer um meinen Ehemann begleitete und stützte.

    Es tut mir so leid, liebe Anja! Ich sende dir eine ganz dicke Herzensumarmung!
    Wieder ein Mensch mehr den man vermisst, unvorstellbar.

    Hedi

    Mir hilft sie- wenn ich ein wenig herumgeschimpft habe, dann ist der Dampf abgelassen und es geht mir besser. Auch das von einigen von uns praktizierte Schreien ist für mich in diese Kategorie einzuordnen.

    Wut hilft nicht, da gebe ich dir Recht. Aber ist sie nun mal da, muss man sie in geordneten Bahnen „ablassen“.

    Wut kommt bei Trauer schon oft vor, das ist nicht Quatsch. Meist zwar nicht auf den Verstorbenen- ich allerdings kenne es schon.

    Meinem Mann war ich nie böse, auf Kurt hab ich hin und wieder echt Wut. Das gibt es also. 🤷‍♀️

    Liebe Anja!

    Ich hatte genug solche Phasen mit Angst und Hoffnungslosigkeit, so wie du es beschreibst.

    Meine Erkenntnis dazu: Ich darf nicht zu weit in die Zukunft denken, das macht mir eher diese Angst.

    Bleibe ich im hier und jetzt geht es mir besser. Gestern zum Beispiel- ein „sorgloser“ Tag durfte genossen werden. Meine Tochter hatte mir eine Hundesitterin besorgt und wir ließen uns in den Tag treiben, besuchten meine Mutter, waren brunchen, besuchten eine Ausstellung, genossen die Sonne…

    Ich ließ die Gedanken an Zukunft, an alle Arbeiten die ich im Haus nicht schaffe zur Zeit….. nicht zu. „Mein Tag“ war schön.


    Vielleicht gelingt auch dir, liebe Anja, immer mehr Phasen im hier zu bleiben und nicht an die Zukunft zu denken, für mich echt der Schlüssel zu angstfreiem Leben.

    Ich habe trotz meiner vielen Belastungen zur Zeit eigentlich keine Angst mehr vor dem Leben, ja vor einzelnen Katastrophen (und die kommen sicher wieder) hab ich schon Angst, aber ich weiß, ich stehe so viel durch, ich brauche keine Angst haben, ich darf nur die glücklichen Momente durch Blick in die Zukunft (die ohnehin niemand kennt) versäumen.

    Jetzt hab ich sehr viel von mir erzählt- hätte ich wohl lieber in meinem Wohnzimmer schreiben sollen.
    Dicke Umarmung, Anja! :24: