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    Ich war vorgestern mit einem befreundeten Pärchen auf einem Weihnachtsmarkt. Ich wollte schon die ganze Woche vorher absagen, weil ich alleine nicht im Dunklen (ich tue mich nachts rechts schwer mit dem Autofahren) die 20 km fahren wollte, weil ich mir alleine wie das 5. Rad am Wagen vorkomme, weil die beiden eher gute Freunde meines Mannes aus seinen Jugendzeiten waren und gar nicht so sehr eng mit mir befreundet waren.... und aus vielen Gründen mehr.


    Dann habe ich allen Mut zusammen genommen und bin doch hingefahren. Und soll ich euch was sagen? So schlecht war es gar nicht! Und der Gesprächsstoff ist uns auch nicht ausgegangen, ich bin froh, dass ich hingefahren bin.

    Ihr Lieben,


    ich habe lange nichts von mir hören lassen - hauptsächtlich weil ich die richtigen Worte nicht finde.


    Mein Mann hatte kaum mehr Familie, eine Tante hatte er noch. Sie hat mich schon im letzten Jahr, als mein Mann noch gelebt habt, immer angefeindet. Sie wollte ständig, dass mein Mann noch andere Kliniken und andere Ärtze aufsucht, sie konnte nicht azktzeptieren, dass ihm niemand helfen kann.

    Er wollte aber irgendwann nicht mehr und er konnte auch nicht mehr und es hätte auch nichts mehr gebracht - sie glaubt bis heute, dass ich ihm das eingeredet hätte.

    Jedenfalls habe ich sie gestern zufällig beim Einkaufen getroffen, da sagt sie zu mir, dass ich Schuld wäre, dass er gestorben ist.

    Natürlich weiß ich, dass ich getan habe, was mir möglich war und sogar viel mehr. Und trotzdem geht es mir nicht aus dem Kopf, seit ich sie getroffen habe - habe ich etwas falsch gemacht?

    Ich bin seitdem völlig durch den Wind und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen...

    Liebe StillCrazy,


    vielen lieben Dank für die Tipps, werde ich alle ausprobieren!


    Der Autokauf hat soweit geklappt, jetzt muss ich mich noch um die Abwicklung kümmern, bin froh, wenn alles geschafft ist.

    Zeitgleich muss ich zügig das Auto meines Mannes verkaufen - man trennt sich halt so schwer, obwohl es wirklich das Vernünftigere ist.


    Die Adventszeit stimmt mich ziemlich melancholisch - eigentlich wollte ich mich einfach nur verstecken. Bis ich bemerkt habe, dass es meinem Sohn sehr wichtig ist, dass wir uns an die gewohnten Traditonen und Abläufe halten - also habe ich jetzt angefangen, die Wohnung zu dekorieren und wir werden Weihnachten feiern wie immer. Bei uns heißt das, dass wir am 23.12. um 24 Uhr zusammen Bescherung machen - früher zu dritt, ab jetzt leider nur noch zu zweit, aber wir werden es durchziehen.


    Die Mitternachtsbescherung am 23.12. hatte sich bei uns schon seit vielen Jahren eingebürgert, da wir am 24.12. oft nicht alle zu Hause waren (mein Mann war Busfahrer und mein Sohn ist Polizist). Am 25.12. sind wir dann meist bei irgendwelchen Eltern oder Großeltern eingeladen gewesen, so dass der 23.12. unsere Chance auf unsere eigene, ruhige Bescherung in kleinen Kreis war. Und so werden mein Sohn und ich es weiterhin durchziehen, haben wir jetzt beschlossen. Zu zweit - meinen Mann im Herzen und in unseren Gedanken.


    Ich habe etwas Bargeld in der Nachtischschublade meines Mannes gefunden und dachte, davon kaufe ich jedem von uns ein Geschenk.

    Und dann können wir uns vielleicht vorstellen, sie wären von meinem Mann. Ist das eine komische Idee? Ich werde es einfach ausprobieren, denke ich.


    Dir und Rudi auch alles Liebe <3

    Hallo Thomas,


    nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Zum Glück ist es bei deiner Mutter nichts ernstes!

    Bin beeindruckt, wie du das alles durchgestanden hast, ich bin momentan gar nicht belastbar, ich glaube, ich hätte diesen Abend nicht so gut überstanden.


    Eigentlich wolllte ich was anderes schreiben: ich finde es toll, dass du weihnachtlich dekoriert hast und ihr zusammen Plätzchen backt!

    Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich dekorieren soll - bis ich bemerkt habe, dass es meinem Sohn (obwohl er nicht mehr bei mir wohnt),

    sehr wichtig ist, die Weihnachtstage zusammen mit mir und im Andenken an meinen Mann zu verbringen. Er redet normalerweise nicht so oft von der schweren Krankheit und den letzten Tagen meines Mannes, neulich hat er jedoch ausgiebig davon gesprochen, wie schön er letztes Weihnachten fand (mein Mann war letztes Jahr zu dieser Zeit schon länger in der Klinik, für die Feiertage durfte er nach Hause).

    Und wie schön er es fände, wenn wir es dieses Jahr genauso durchziehen, nur eben zu Zweit.

    Also habe ich angefangen, die Wohnung nun doch zu dekorieren und ich finde es eigentlich ganz schön, abends im Schein der Lichterketten zu sitzen.

    Liebe StillCrazy,


    es freut mich sehr, dass es euch beiden ganz gut geht und ich hoffe, ihr könnt die gemeinsame Zeit, vor allem an Weihnachten, so richtig genießen.

    Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass alles genauso klappt, wie du es so toll geplant hast und dass es Rudi so gut wie möglich geht.


    Ganz liebe Grüße <3

    180 Tage sind es jetzt ohne meinen Mann. D.h. 180 mal alleine einschlafen und aufwachen, den Tag alleine überstehen. Manchmal kommt es mir vor, als wäre es gestern gewesen und manchmal, als wäre er schon ewig weg. Ich komme mir immer noch vor, wie in einem Film oder so ... alles unwirklich, als wäre alles falsch. Und obwohl ich relativ oft Besuch bekomme, fühle ich mich manchmal auf eine andere Art alleine - als wären alle anderen Menschen irgendwie in einem Kreis und ich würde außerhalb dieses Kreises stehen - besser kann ich es irgendwie nicht beschreiben.


    Heute Nachmittag habe ich einen Termin in einem Autohaus, ich möchte/muss ein neues gebrauchtes Fahrzeug anschaffen. Ich habe ganz schön Bammel davor, dass ich irgendwas falsch mache, früher war das Thema Auto eindeutig auf der To-Do-Liste meines Mannes. Ich habe mir alles aufgeschrieben, von dem ich denke, dass er das gefragt oder überprüft hätte und hoffe, ich habe nichts vergessen. Und ich hoffe, der Verkäufer merkt meine Unsicherheit nicht.


    Ganz liebe Grüße euch allen

    Tina

    Liebe Ingrid,

    es tut mir sehr leid! Es ist ja alles noch ganz frisch, bitte setze dich wegen der Arbeit nicht unter Druck.

    Ich konnte gleich wieder arbeiten gehen, da ich alleine in einem Büro sitze, nur mein Chef kommt ab und an hier rein. An der Kasse bzw. in der Öffentlichkeit hätte ich anfangs auch nicht arbeiten können!

    Heute noch bin ich nach der Arbeit am Liebsten alleine. Vorzugsweise auf der Couch zu Hause, umgeben von seinen Fotos.


    Ich lese heraus, dass dein Mann auch sehr lange krank war. Mein Mann war 4 Jahre lang krank und gerade in den letzten zwei Jahren sind wir nochmal viel enger zusammen gewaschsen, da wir einfach sehr viel Zeit alleine zusammen verbracht haben. Ich musste zwar arbeiten gehen, jedoch nach der Arbeit und am Wochenende war ich fast ausschließlich für ihn da. Ich hätte voherh nicht gedacht, dass das überhaupt möglich ist, aber wir sind noch vertrauter miteinander geworden. So ist die Lücke für mich auch so riesig groß, die er hinterlassen hat.

    Ich kann mir vorstellen, dass es bei euch ähnlich war.


    Wie alt sind deine Kinder? Falls sie erwachsen sind, sind sie in deiner Nähe?


    LG

    Tina

    Liebe Medina,

    so ging es mir auch - mein Mann konnte kaum noch etwas essen, so habe ich täglich genau das gekauft, auf das er Appetit hatte und von der dachte, er könnte es vertragen.

    Jetzt auf einmal für mich alleine einkaufen zu gehen und alleine zu entscheiden, was ich kochen soll, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und manchmal habe ich sogar ein schlechtes Gewissen dabei - auch wenn es sich blöd anhört, jetzt auf einmal Sachen zu kochen, die mein Mann nicht mochte. So auf die Art, "jetzt kann ich es ja machen". Es fällt mir wirklich schwer.

    Kopfobentag - schönes Wort - ich hoffe, du schaffst es heute, deine Wohnung zu verlassen - wenn das dein Wunsch ist und dir heute gut tut!


    Liebe Astrid,

    ich dachte an Geflügel mit einem italienischen Salat - fahre nach der Arbeit gleich frische Zutaten kaufen. Und dann fahre ich mit dem Rad zum Friedhof, damit ich etwas Bewegung bekomme. Zumindest ist das der aktuelle Plan ...

    Ich bin im Büro, mal sehen, ob ich einen Beitrag fertig bekomme, bevor es mit der Arbeit losgeht.


    Ich denke aktuell viel an die letzten Tage meines Mannes, ständig hab ich die Bilder im Kopf.

    Auch die Beerdigung kommt mir oft in den Sinn - warum, kann ich nicht sagen.


    Anderes Thema:

    Da ich in den 5 Monaten seit seinem Tod es wirklich habe schleifen lassen, sehr viel zugenommen und sehr ungesund gelebt habe, habe ich mir jetzt vorgenommen, dass jetzt damit Schluß ist! Er hätte nicht gewollt, dass ich mich so hängen lasse. Ich habe mir zwei Arzttermine zum Durchchecken gemacht und werde ab heute (drückt mir die Daumen, dass ich den Vorsatz heute Abend auch noch habe), meine Ernährung auf gesündere Sachen umstellen.


    So - und schon ist mein Chef in Sicht - Fortsetzung folgt!

    Liebe Medina,

    das tut mir so leid, dass ihr das nicht mehr geschafft habt! Ihr wart schon so weit!


    Liebe Soraja,

    Ja, ich hoffe auch, dass wir es irgendwann begreifen können, die neue Realität - ohne daran komplett zu zerbrechen und zu verzweifeln!


    Lieber Uwe,

    Hauptsache Rosi hat es geschmeckt! ;)

    Ich drücke ganz fest die Daumen für deinen Prinz!!!

    Da kann ich mich nur anschließen, bei Thema Schlafprobleme. Ich bin aktuell so erschöpft, aber ich wache trotzdem jede Nacht zwischen 3.30 und 4 Uhr auf und kann dann nicht mehr oder nur immer für kurze Momente mit wirren Träumen einschlafen. Daher gehe ich soweit möglich ziemlich früh schlafen, damit ich wenigstens etwas Schlaf bekomme - abends einschlafen klappt nämlich komischerweise oder zum Glück.

    Um 6 Uhr muss ich sowieso aufstehen.

    Ich wünsche euch einen erträgliche Tag!

    Ihr Lieben,

    in den letzten beiden Tagen merke ich, dass wieder eine große Trauerwelle auf mich zurollt. Ich lasse sie kommen - was soll ich auch sonst machen.


    Ich vermisse meinen Mann zwar jede Sekunde, rede auch ständig mit ihm und frage ihn in jeder Angelegenheit um Rat - doch meistens "verdränge" ich (oder mein Gehirn will es eben einfach nicht aktzeptieren), dass er NIE wieder kommt. Und aktuell rückt das Wissen um dieses "NIE wieder" in den Vordergrund - so geht es meistens los mit den schlechten Tagen. Ich kann mich oft ein bisschen davor verstecken, die Endgültigkeit zu aktzeptieren, da ich es gewohnt war, dass mein Mann nicht ständig zu Hause war, durch die langen Klinikaufenthalte. Dadurch funktioniert diese Verdrängung (ich mache das nicht absichtlich, es passiert einfach), recht gut. Ich bin es gewohnt, abends alleine zu Hause zu sein. Ich bin zwar nach der Arbeit immer direkt in die Klinik gefahren, musste dann so zwischen 20.30 und 20.45 immer wieder gehen, da ich ja noch nach Hause fahren und wieder sehr früh aufstehen musste. D.h. nachts war ich oft alleine, auch vorher schon. Daher dauert es bei mir wohl ein bisschen länger, bis die Realität bei mir ankommt.


    Heute wird es gar nicht richtig hell draußen - ich werde die Kerzen vor den Bildern meines Mannes anzünden und mich auf die Couch verziehen - mal sehen, was das Kopfkino heute so zu bieten hat.


    Ich habe gelesen, dass es jetzt bei uns vom ASB einen Wünschewagen gibt, einen Krankenwagen, der Todkranke zu den Orten fährt, die sie gerne noch einmal sehen möchten. Ich hätte mir so gewünscht, dass es das schon früher gegeben hätte, mein Mann hätte so gerne noch einmal den Gardasee gesehen. Wir haben es leider nicht mehr geschafft.


    Ich bin froh, dass es euch gibt,

    Tina

    Liebe Soraja,

    ich möchte mich Uwe anschließen - unsere unendliche Liebe zu unseren Partnern ist unabhängig davon, wie lange wir sie an unserer Seite hatten!


    Ich merke seit zwei Tagen, wie ein neue Trauerwelle auf mich zurollt, die ersten Ausläufer sind schon angekommen. Ich kann ja eh nicht dagegen machen und lasse sie kommen - mal sehen, wie lange der Sturm diesmal dauert, bis Besserung in Sicht ist.


    Lieber Uwe,

    wenn ihr über Flensburg fahrt - macht doch einen kleinen Umweg über Maasholm an der Ostsee. Es ist ein traumhafter kleiner Ort, ich war dort mit meinem Mann und meinem Sohn jedesmal auf einen Imbiss, wenn wir an der Ostsee im Urlaub waren. Dort am Hafen ist eine kleine Imbissbude - mit dem frischesten Fisch- und Krabbensemmeln, die man sich vorstellen kann - direkt frisch vom Fischkutter.

    Wie gerne würde ich das noch einmal zusammen mit meinem Mann erleben! Der raue Wind, der einem um die Nase weht und köstliches Essen in einer traumhaften Umgebung. Es würde dir und Rosi dort gefallen, glaube ich. Und für Prinz gäbe es viel Natur.

    :28: jederzeit gerne!!! Hört sich auch alles soooo lecker an! Und es gibt einen lieben Hund zum Knuddeln! :)

    Da kucke ich ganz enttäuscht auf meinen Erdnussbutter-Toast, den ich mir mal wieder ziemlich lieblos geschmiert habe.


    Wenn ich nicht Vollzeit arbeiten müsste, dann hätte ich auch so gerne einen Hund. Aber ich will keinen armen Kerl zumuten, den ganzen Tag alleine auf mich warten zu müssen.

    Mein Mann hatte auch so schwarzen Humor - viele Leute haben es nicht verstanden und waren oft sauer auf ihn.


    Das ist etwas, was uns allen soooo fehlt - die Insider Witze, die nur sehr vertraute Partner miteinander teilen.

    Das fehlt soooo sehr.