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    Liebe Ingrid,


    ich weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend es ist, Herzrasen und/oder Herzrhythmusstörungen zu haben. Bei mir ist es schon länger her, aber ich habe auch immer Panikattacken/Todesangst dazu bekommen.


    In diesem Fall solltest du auf nichts und niemanden (Arbeitsgeber etc.) Rücksicht nehmen, sondern nur an dich denken - bitte lass dich in eine Traumaklinik einweisen!


    Ganz liebe Grüße

    Tina

    Lieber Thomas,


    ja - die Feiertage habe ich ganz gut überstanden. Jetzt ist ja schon wieder die zweite Arbeitswoche - Wahnsinn, die Zeit rennt einfach nur so dahin - und ich komme mir immer noch vor, als stünde meine Welt still.

    Heute vor genau 32 Wochen ist mein Mann gestorben! 32 Wochen!!! Ich dachte mir vorhin, irgendwie habe ich kaum etwas geschafft in der Zeit - und irgendwie kommt es mir vor, als wäre es schon so lange her. Kann es nicht beschreiben.


    Danke für die schönen Lieder, die du immer mit uns teilst!


    Ich wünsche dir eine erträgliche Arbeitswoche!


    Liebe Grüße

    Tina

    Ihr Lieben,


    heute beginnt schon die zweite Arbeitswoche nach dem Weihnachtsurlaub. Ich möchte gerne schreiben, der "Alltag" kehrt ein - leider habe ich immer noch keinen neuen "Alltag" gefunden. Ich kann jetzt nicht sagen, dass es mir durchgehend schlecht geht, ich habe soweit alles im Griff. Ich habe nur festgestellt, dass ich wie ein Roboter jeden Tag irgendwie überstehe, ich kann mich nicht wirklich an etwas erfreuen. Ich habe von meiner Oma ein bisschen Geld zu Weihnachten bekommen, normalerweise wäre ich bei der nächsten Gelegenheit freudig in die Stadt gefahren und hätte mir davon etwas Schönes gekauft und mich daran erfreut - aktuell habe ich nicht die geringste Idee, was mir eine Freude machen könnte.


    Ich versuche wirklich mein Bestes. Nach der Arbeit gehe ich frische Sachen einkaufen, ich koche für mich irgendwass leckeres. Dann endet meist mein Tagesplan, ich bin erschöpft und schaue entweder endlos Serien über Amazon Prime oder ich gehe früh ins Bett. Oder, auch das muss ich zugeben, ich höre Musik und trinke eine Flasche Wein dazu - öfter, als das gut für mich ist.


    Um etwas Struktur zu bekommen, habe ich mich jetzt 1x pro Woche zu einem Mediationskurs bei der Schamanin angemeldet, bei der ich schon in den Rauhnächten war. Und genau das hat mich dann traurig gemacht - ich empfinde es irgendwie alles nur als Lückenfüller, als verzweifelten Versuch, die Leere zu füllen - aber nicht wirklich als sinnvoll. Als mein Mann noch hier war, wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich zu irgendwelchen Kursen anzumelden, um die Zeit "rumzubekommen" und es hat mir auch nicht gefehlt, ich habe nichts vermisst.


    Also versuche ich jetzt herauszufinden, ob es etwas geben könnte, was ich als sinnvoll empfinden könnte und nicht nur als "Lückenfüller". Und wenn ich das gefunden habe, dann finde ich vielleicht auch irgendwann etwas, was mir wieder Freude bereiten kann.


    Ihr Lieben, ich wünsche euch allen eine erträgliche Woche,

    ganz liebe Grüße <3

    Tina

    Lieber Thomas,


    ja, heute und morgen ist noch Meditation und am 6.1. ein Abschlußfeuer. Es ist wirklich mystisch - der ganze Raum ist mit Fellen und Decken, Federn etc. geschmückt. In den Ecken brennen Kerzen in Schalen, die mit Steinen und anderen Dingen, die für die jeweilige Himmelsrichtung stehen, dekoriert sind.


    Die "Schamanin" fragt jeden kurz, was er heute erlebt hat, dann legt man sich hin oder setzt sich bequem hin und sie fängt an, rhythmisch auf einer Trommel zu schlagen, ganz leise. Dazu führt sie dich mit dem Text für den jeweiligen Tag durch die Meditation, teilweise singt sie indianisch dazu. Wirklich eine komplett neue Erfahrung für mich. Und hinterher fragt sie noch kurz, was jeder so in der Meditation gesehen hat.


    Wie hast du die Feiertage "rumgebracht"?

    Lieber Thomas,


    zu dem Songtext oben: "Ich wünschte, du wärst hier" möchte ich das Highlight meiner Woche schreiben:


    Ich habe (zu spät, aber immerhin) eine Werbung gesehen, dass hier am Ort eine "Schamanische Heilpraktikerin" kostenlos jeden Abend eine Stunde Mediation in den Rauhnächten anbietet. Heute war ich zum 3. Mal da, d.h. sie kannte einen Teil meiner Geschichte.


    Sie ist eigentlich kein Medium, sie arbeitet viel mit der Natur und mit Musik und so. Heute sagt sie mir, sie hätte eine Botschaft bekommen, sie denkt, sie wäre für mich. Sie hätte gesehen, wie eine Hand schützend auf meiner Schulter liegt und jemand (sie denkt mein Mann) hätte ihr gesagt, dass er immer bei mir ist, besonders gesehen hätte sie auch eine Glaskugel neben einem Türrahmen. Sie fragte mich, ob ich mir das erklären kann - ja ich kann - neben der Tür im Wohnzimmer ist "der Altar", da steht sein Bild, da liegt sein Ring, da steht eine bunte Lampe in Form einer Glaskugel. Ich bin immer noch fassungslos und einfach nur glücklich. Sie sind also wirklich noch bei uns - wenn auch in einer anderen Form!

    Liebe Petra,

    vor dem Jahreswechsel habe ich auch Angst - ein neues Jahr ganz alleine zu starten, ohne meinen geliebten Mann, ich kann es mir nicht vorstellen.

    Ich werde alleine zu Hause bleiben. Ich habe jetzt an Weihnachten gemerkt, dass mich die Gesellschaft anderer eher genervt hat - an solchen Tagen bin ich auch so unvorstellbar müde - ich könnte den ganzen Tag einfach verschlafen.

    Vielleicht gehe ich mit einer Flasche Sekt zum Friedhof - es ist dort so ruhig und friedlich, nachts, wenn die Kerzen leuchten.

    Ich sende dir eine Umarmung -

    Weihnachten haben wir fast geschafft!

    Liebe Ingrid,


    das Buch von Dr. Wolf hatte ich mir auch gekauft, ich kam damit nicht so gut klar und habe es nach wenigen Seiten weggelegt - ist wahrscheinlich bei jedem anders.


    Du bist aus Mittelfranken? Da möchte ich anmerken, dass ich jederzeit mal gerne einen Kaffee mit dir trinken gehe, wenn du dich mal einfach so austauschen magst.


    Ich wünsche dir eine erträgliche Nacht!

    Lieber Thomas,


    oh, danke für den Tipp, vielleicht schenke ich ihr Karten! Wir sind aus der selbst ernannten "Weltstadt" Herzogenaurach im schönen Mittelfranken und fahren nach Rottweil ein bisschen mehr als 3 Stunden.


    Morgen ist Weihnachten geschafft und ich bin doch froh, dass ich es dann hinter mir habe. Heute steht noch ein Gans Essen bei meinen Eltern an, das ist für mich sehr anstrengend, wenn mehrere Leute da sind, reden sie gar nicht über meinen Mann - ich weiß, sie wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, aber mir tut das weh, sie verhalten sich so, als hätte es ihn nie gegeben.


    Ich hoffe, du hast einen angenehmeren Abend vor dir!


    Liebe Grüße

    Tina

    Liebe poorQueen63,

    auch von mir mein herzliches Beileid! Es tut mir leid, dass auch ich deinen Post übersehen habe! Aber Uwe hat uns da ja "Feuer unter dem Hintern gemacht", zum Glück!

    Mein Mann hatte sich in den Wochen vor seinem Tod auch verändert - ich glaube, das ist normal. Die Endgültigkeit habe ich auch nach 7 Monaten noch nicht begriffen, ich glaube, dass wird eine ganze Weile dauern.

    Ich hoffe, du hast Weihnachten soweit gut überstanden?

    LG Tina

    Liebe Soraja,


    es ist schön, dass du wieder hier bist! Ich muss aus irgendeinem Grund nicht sehr oft weinen, aber wenn es losgeht, dann kann ich es auch nicht kontrollieren. Mach dir nichts draus und lass die Tränen einfach laufen - solltest du unter Menschen sein, habe ich die Erfahrung gemacht,

    dass es die meisten eh nicht sehen wollen - also ist es egal. Musste z.B. am Samstag beim Einkaufen weinen, die Leute kucken komisch, aber es sagt

    keiner was - also kann ich ja die Tränen ruhig laufen lassen


    LG Tina

    Lieber Thomas,


    danke für das Posten von dem Gotthard Weihnachtslied! Das hat mir den gestrigen Tag gerettet. Eine gute Freundin von mir war da, wir haben Kaffee und Sekt getrunken und den ganzen Nachmittag Gotthard Lieder gehört (sie ist ein großer Fan). So war ich für einige Stunden wirklich abgelenkt.

    Sehr schönes Lied! Ich wünsche dir auch ein friedliches, magisches Weihnachtsfest. <3<3<3


    Trotz der Traurigkeit finde ich, dass man am heiligen Abend eine ganz besondere Magie in der Luft spüren kann - es ist alles so ruhig, still und friedlich.

    Lieber Thomas,


    das Buch heißt "Das Geheimnis der Rauhnächte" von Jeanne Ruland, Schimer Verlag. Ist klein aber informativ.


    Ich wünsche uns allen schöne Träume von unseren Liebsten <3<3<3

    Lieber Thomas,

    ich habe ein Buch über die Rauhnächte geschenkt bekommen uns es gibt viele Rituale dazu - Rituale sind jetzt zwar nicht so mein Ding, aber die Erklärung der Bedeutung der einzelnen Nächte ist interessant zu lesen und manche Dinge aus dem Buch werde ich durchziehen.


    Ich habe seit dem Tod meines Mannes nicht ein einziges von ihm geträumt, fast so, als hätte mein Gehirn mich irgendwie schützen wollen. Und seit zwei Tagen taucht er in meinen Träumen ab und an auf, zwar nur am Rande, aber er ist wieder dabei und ich freue mich soo sehr darüber und hoffe sehr auf diese magische Zeit - dass ich ihn wenigstens Nachts in meinen Träumen bei mir habe.


    Und danke für deine lieben Zeilen - Licht und Helligkeit im Herzen - das können wir alle gut gebrauchen! <3

    Liebe StillCrazy,

    ich möchte dir nur eben kurz einen schönen 4. Advent und schöne Weihnachtstage wünschen! Ich hoffe, ihr könnt die Zeit ein bisschen genießen!

    <3

    Liebe Shyama,

    das tut mir sehr leid für dich! Den geliebten Mann so leiden zu sehen, ist schrecklich, ich weiß das aus eigener Erfahrung, mein Mann war auch 4 Jahre lang sehr krank. Man baut eine so enge Bindung durch das gemeinsam erlebte Leid auf - ich hätte vor der Krankheit meines Mannes nie gedacht, dass wir noch vertrauter miteinander werden könnten, doch es war so.

    Ich sende dir ganz liebe Grüße und schließe mich den anderen an - auch ich würde dir gerne Trost spenden und immer ein offenes Ohr für dich haben!

    Lieber Thomas,

    ja - ich hoffe wirklich, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Irgendwie so gut wie möglich für uns weiter zu machen - unsere Liebsten fest in unseren Herzen und Gedanken, aber dennoch nach vorne sehend.


    Liebe Petra,

    ich kenne dieses enttäuschende Gefühl und ich denke, wir müssen leider damit Leben, alles komplett umzustellen, auch unseren Freundeskreis. Ich selbst bin schon immer eher ein Einzelgänger gewesen, mein Mann war der, mit den vielen Freunden und Bekannten. Das rächst sich jetzt natürlich auch ein bisschen. Umso mehr freue ich mich, dass es einige wenige gibt, die sich immer mal wieder melden - obwohl ich wirklich oft abgesagt habe, weil es mir nicht gut ging.


    Ich weiß nicht, wer von euch es schon kennt, wenn ich enttäuscht werde oder merke, dass nichts mehr ist wie vorher, lese ich mir diesen Abschnitt aus dem Buch von Barbara Prachtl-Eberhardt "Warum gerade du" gerne durch:

    "in der zweiten Stunde reichte mir die Therapeutin ein Schälchen mit bunten Glassteinen. Sie forderte mich auf, die zwölf Steine aus der Schale in Form eines Kreises auszulegen. Das war nicht schwierig und schnell war ich zufrieden. Da reichte mir die Therapeutin einen weiteren Stein. "Er soll auch noch einen Platz in dem Kreis bekommen, können Sie ihn einbauen? Nein, legen Sie ihn nicht in die Mitte, sondern zu den anderen, an den Rand." Ich bemühte mich. Es dauert ziemlich lang, bis alle Steine ihren neuen Platz gefunden hatten und der dreizehnte Stein nicht mehr wie ein Fremdkörper erschien. Als ich mein Werk vollendet hatte, erklärte die Therapeutin, was hier gerade geschehen war: "Haben Sie es bemerkt? Um den neuen Stein einzubauen, mussten Sie jeden einzelnen Stein verschieben. Keiner konnte da liegen bleiben, wo er war. Aber jeder hat schließlich einen neuen Platz bekommen. So ist es auch im Leben. Es gibt Erlebnisse, die in unserer alten Ordnung keinen Platz haben. Wir haben durch eine Phase, in der nichts mehr da bleiben kann, wo ist es ist. Zwischendurch sieht es so aus, als gäbe es gar keine Ordnung mehr. Das ist meistens ein Hinweis darauf, dass sich gerade eine neue höhere Ordnung offenbaren will. Es dauert nur eine Weile, bis sie sich zeigt. Solange wir nicht aufgeben und alles hinschmeißen, stehen die Chancen gut."


    Mir helfen solche Beispiele ungemein, wenn ich gerade mal nicht weiter weiß, ich halte mich irgendwie daran fest.


    In den letzten Tagen bin ich überraschend ruhig und gar nicht so traurig, wie ich vielleicht sein sollte (habe fast ein schlechtes Gewissen, ehrlich gesagt). Es ist nicht so, dass ich nicht an meinen Mann denke, dass tue ich jede Minute, ich spreche viel mit ihm und viel über ihn - ich habe einfach das Gefühl, dass er irgendwie in der Nähe ist und uns beschützt und das gibt mir Kraft. Mein Sohn hatte einen schönen Traum von ihm, den schreibe ich euch morgen.


    Ich hoffe, ihr kommt alle gut durch den 4. Advent und hat liebe Leute, die euch zur Seite stehen!


    Danke, dass es euch gibt <3