Ihr Lieben,
heute beginnt schon die zweite Arbeitswoche nach dem Weihnachtsurlaub. Ich möchte gerne schreiben, der "Alltag" kehrt ein - leider habe ich immer noch keinen neuen "Alltag" gefunden. Ich kann jetzt nicht sagen, dass es mir durchgehend schlecht geht, ich habe soweit alles im Griff. Ich habe nur festgestellt, dass ich wie ein Roboter jeden Tag irgendwie überstehe, ich kann mich nicht wirklich an etwas erfreuen. Ich habe von meiner Oma ein bisschen Geld zu Weihnachten bekommen, normalerweise wäre ich bei der nächsten Gelegenheit freudig in die Stadt gefahren und hätte mir davon etwas Schönes gekauft und mich daran erfreut - aktuell habe ich nicht die geringste Idee, was mir eine Freude machen könnte.
Ich versuche wirklich mein Bestes. Nach der Arbeit gehe ich frische Sachen einkaufen, ich koche für mich irgendwass leckeres. Dann endet meist mein Tagesplan, ich bin erschöpft und schaue entweder endlos Serien über Amazon Prime oder ich gehe früh ins Bett. Oder, auch das muss ich zugeben, ich höre Musik und trinke eine Flasche Wein dazu - öfter, als das gut für mich ist.
Um etwas Struktur zu bekommen, habe ich mich jetzt 1x pro Woche zu einem Mediationskurs bei der Schamanin angemeldet, bei der ich schon in den Rauhnächten war. Und genau das hat mich dann traurig gemacht - ich empfinde es irgendwie alles nur als Lückenfüller, als verzweifelten Versuch, die Leere zu füllen - aber nicht wirklich als sinnvoll. Als mein Mann noch hier war, wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich zu irgendwelchen Kursen anzumelden, um die Zeit "rumzubekommen" und es hat mir auch nicht gefehlt, ich habe nichts vermisst.
Also versuche ich jetzt herauszufinden, ob es etwas geben könnte, was ich als sinnvoll empfinden könnte und nicht nur als "Lückenfüller". Und wenn ich das gefunden habe, dann finde ich vielleicht auch irgendwann etwas, was mir wieder Freude bereiten kann.
Ihr Lieben, ich wünsche euch allen eine erträgliche Woche,
ganz liebe Grüße
Tina