Beiträge von Luise

    Liebe Sverja,


    ich bin ganz berührt dass du an mich denkst und nachfragst. Du bist... obwohl wir uns nicht persönlich kennen... die einzige, die sich nach mir erkundigt.


    Mir geht's nicht so gut... liege seit Tagen und erledige nur das Nötigste (Amy).

    Habe sogar den Untersuchungstermin in der Frauenklinik letzte Woche abgesagt, war nicht in der Lage noch eine Hiobsbotschaft ( Krankenhausaufenthalt) zu verkraften. Stecke momentan den " Kopf in den Sand".

    Hoffe, dass ich den verschobenen neuen Termin schaffe.


    Momentan ist mir alles zu viel... körperlich, seelisch... die Gedanken schwirren nur so um meine Zukunft... weiss nicht was ich will oder nicht will. Frage meinen Mann im Jenseits... bekomme keine Antwort.


    Lg Luise

    Liebe Sverja,

    meine Lieben,


    es war ein anstrengender Tag mit vielen Untersuchungen und Wartezeiten... aber er ist positiv ausgefallen. Der Krebs hat sich weder ausgebreitet noch verkleinert... Stillstand... keine neuen Herde... Lymphknoten unauffällig... Werte zufriedenstellend.


    Sauerstoffmenge (Zufluss) soll ich schrittweise etwas mindern, da Sauerstoff auf Dauer Lungengewebe schädigt und meine Blutgaswerte (in Ruhe, ohne Belastung) dies hergeben.

    Wenn es mir dadurch schlechter geht, soll ich mich melden, ansonsten erfolgt ab jetzt die Kontrolle nicht mehr alle 3 Monate sondern alle 6 Monate.


    Ausserdem habe ich im März noch den Kontrolltermin in der Strahlenklinik, in der die Bestrahlungen erfolgt sind. Vielleicht wird noch nach bestrahlt.


    Nun hoffe ich, dass nächste Woche die Frauenklinik auch erstmal grünes Licht gibt und keine neue OP ansteht, obwohl meine Frauenärztin das für erforderlich hält.


    Ich will dieses neue Jahr nicht schon wieder mit Krankenhausaufenthalt beginnen.

    Ausserdem habe ich sozusagen ein Khaus-Trauma, weil ich bei den letzten zwei Aufenthalten erst mit dem Noro-Virus und dann mit Corona angesteckt wurde.


    Lg Luise


    für Bettina: mein Apnoe-Gerät ist von Heinen & Löwenstein.

    Liebe Sverja,


    ja Krebs ist auch mit Partner schwer zu ertragen... vielleicht sogar noch unerträglicher.


    Mein Mann sagte zu einem Mitpatienten : " Ich bin froh, weil ich weiss, zuhause wartet jemand auf mich" .


    Das hilft schon viel... eine Umarmung... ein Zuhören... ein nach-Hause-kommen...einfach nicht alleine sterben... sich mitzuteilen um die Angst zu lindern. Das konnte ich meinem Mann geben... so wie du es Bella gibst auch durch dein Warten bei Untersuchungen.


    Das fehlt mir so und ich beneide die Patienten, die jemanden an ihrer Seite im Krankenhaus haben die auf sie warten.

    Einfach dieses Gefühl... das hilft bei den unangenehmen Untersuchungen und das Akzeptieren der Krankheit... draussen wartet jemand auf mich... ich muss es nicht alleine durchstehen.


    Es ist so schwer.



    Lg Luise

    Ich friere innerlich... mir ist kalt trotz Decke.

    Diese Einsamkeit verschlingt mich...

    Der Fernseher ist an damit es nicht so still ist... aber ich schaue nicht hin... weine nur... Brille beschlägt... Nase läuft... Herz rast.

    Ich könnte schreien aber die Kraft dazu fehlt mir... es würde sowieso niemand hören und keinen interessieren.

    Warum bin ich so allein? Alle tot oder weggezogen oder dement. Und ich lebe noch... Warum?

    Meine Lieben,


    heute bin ich seelisch stark angeschlagen... brauche Ansprache... bin einfach fertig mit den Nerven... kann das alles nicht mehr aushalten. Alles alleine bewältigen.


    Gestern Abend über eine Stunde versucht mein Apnoe-Gerät für eine Sauerstoffaufzeichnung klar zu machen.... immer Error... konnte heute beim Arzt nichts abgeben. Muss sehen wie und wo ich es reparieren lassen kann... keine Niederlassung des Herstellers in meiner Stadt. Wie komme ich dahin?


    Und morgen Termin zurTumorkontrolle mit CT und weiteren Untersuchungen... wieder alles alleine... andere Patienten meistens zu zweit mit Partner... dauert mit Wartezeit wieder einige Stunden... und Amy allein zu Hause... Nachbarin (hat oft auf Amy aufgepasst) ja leider im November verstorben.


    Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr... will nur noch zu meinem Mann.

    Heinz bitte hilf mir!


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    allen ein hoffentlich friedliches (? weltweit?) ... erträgliches neues Jahr.


    Keine neuen Verluste... Krankheiten... irgendwelche schwere Sorgen... sondern einfach mal unbeschwerter leben... mit unseren Lieben im Herzen... unvergessen.


    Versuchen wir gemeinsam mit gegenseitiger Unterstützung und Verständnis dieses neue Jahr positiver zu bewältigen... das wünsche ich mir so sehr für mich und euch.


    Seit 6 Jahren gibt mir das Forum Hilfe und Kraft... ich bin eine der längsten hier.

    Es ist meine Familie, die ich im wahren Alltag nicht mehr habe... Danke an alle.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    Der letzte Tag im Jahr.


    Wieder ein Jahr ohne Heinz... viel krank... einsam... wieder Todesfälle...


    Kann es nicht doch mal etwas besser werden? Ich sehne mich so danach... etwas Normalität... weniger Schmerzen...keine Zukunftsangst... einfach nur leben und noch bisschen Freude empfinden. Das ist doch nicht zu viel verlangt.


    Das nächste Jahr muss ich einige Entscheidungen treffen... Wohnsituation wegen Finanzen und Gesundheitsstatus (physisch u. psychisch).


    Oder soll ich einfach alles Weiterlaufen lassen und das Schicksal entscheidet?


    Ich wünschte jemand... am besten natürlich mein Mann aus dem Jenseits... gibt mir die Antworten.


    Es geht allerdings nicht mehr so weiter... die Belastungen bestimmen meinen Tag und Nacht... es ist mir alles zu viel.


    Manchmal hoffe ich dennoch auf positive Veränderungen in meinen letzten Lebenstagen... auf Freude...auf Liebe... auf Lebenslust. Sonst vergeude ich mein Leben... das ist ungerecht gegenüber den Toten.


    Eigentlich weiss ich nicht was ich will.


    Lg Luise

    Ach, ich habe gerade nochmal meine Worte durchgelesen. Sie sind zu pessimistisch - für Weihnachten total unangebracht.

    Bitte lasst euch davon nicht beeinflussen... vielleicht lösche ich es... aber die Worte kamen einfach aus mir heraus.

    Meine Lieben,


    nun ist der 1. Weihnachtstag... mittags... früher war es immer an diesem Tag ein grosses Familientreffen...und nun bin ich die ganze" Familie". Es tut so weh... so allein zu sein... ausser Hundeliebe keine andere mehr zu empfangen.


    Liege hier krank und traurig auf dem Sofa... mein Kühlschrank ist gut gefüllt mit leckeren Sachen... viel zu viel liefern lassen... und ich habe zwar Hunger aber kann nichts essen.


    Aus lauter Verzweiflung bin ich erst um 4:30 Uhr ins Bett gegangen... bis dahin ferngesehen... auf ZDF Neo lief die alte "Nesthäkchen-Serie"...sehr altbacken aber ich habe daran Erinnerungen... dabei geweint und an frühere Zeiten Schmerz aber auch gute Gefühle durchgemacht.


    Nun bin ich mit Amy allein und werde es für immer sein. Immer... wie lang... wie oft noch Weihnachten... wie wird es noch werden?... noch kränker... noch einsamer... ohne Aussicht auf etwas Liebe - Mitgefühl - Fürsorge - Begleitung - Hilfe? Daran zu denken macht mich fertig.


    Es gibt so viele Menschen...warum keinen mehr, der zu mir gehört? Bin ich ein schlechter Mensch - was habe ich falsch gemacht - war ich zu egoistisch - lieblos ?

    Wer kann mir diese Fragen beantworten?


    Mein Mann liebte mich bedingungslos sein gesamtes Leben - meine Freundin hält zu mir seit über 50 Jahren... und trotzdem fehlt mir ein "Netz - ein Nest", dass mich auffängt, einfach nur da ist!


    Vielen stand ich bei - im Leben sowie beim Sterben - ich wurde als stark bezeichnet.


    Aber mit dem Tod von Heinz ist alles anders geworden - er war mein Halt...meine Stärke... mein Ich...mein Leben.


    Ich bin gestorben... aber lebe noch.


    Lg Luise

    An alle meine Lieben,


    ich wünsche euch ein besinnliches Weihnachtsfest mit den Menschen, die hier sind und vor allen die Liebsten, die im Regenbogenland zusammen mit allen Seelen auf uns achten... im Herzen bei uns sind.


    Lg Luise

    Liebe Sverja und alle meine Lieben hier,


    nun ist Montag, ein Tag vor Heiligabend und viele erwarten Weihnachts- Familien-Feste.

    So wie wir vor unseren Verlusten ungetrübte Vorfreude darauf hatten


    Nun ist alles anders geworden...


    Mir fehlen so viele und es wird ein einsames Fest für mich.


    Schon heute erwischt mich eine starke Depression und die Erinnerungen "erschlagen" mich fast. Zwar werden einige WhatsApp Nachrichten kommen, aber nicht von Herzensmenschen (von Pflegedienst u. ä.).


    Nie habe ich gedacht, dass ich mal so einsam und allein sein werde. Diese Gefühle schneiden mir die wenige Luft ab, die mir noch verblieben ist.


    Ich wünsche euch allen ein friedliches Weihnachtsfest.


    Lg Luise

    Liebe Sonnenstrahl,


    auch ich habe bemerkt, dass immer weniger hier geschrieben wird. Vielleicht ist es die Zeit... die Weihnachtszeit...die Zeit der Erinnerungen... die Zeit, die schmerzt und gleichzeitig die Zeit der Sehnsucht. Nach Frieden... nach Familie...nach den vermissten Lieben... nach Heile-Welt.


    Meine Sehnsucht nach dem Allem ist gross und unerreichbar geworden.


    Irgendwie muss ich an den Spruch denken :

    "Die Lebenden werden die Toten beneiden".

    Wer das sagte, ist mir entfallen, ich glaube im Zusammenhang mit einem Atomkrieg.


    Soviel globales Leid... da zählt mein persönliches eigentlich nicht.


    Trotzdem komme ich nicht aus dem Kreislauf der Trauer... des Schmerzes (psychisch sowie physisch) nicht heraus... wird mich bis zum Ende begleiten... das muss ich lernen zu akzeptieren... aber es fällt mir so schwer.


    Bald ist wieder ein Jahr vorbei... ein Lebensjahr... unwiederbringlich... und

    ich konnte es nicht richtig leben... von mir vergeudet... eigentlich unentschuldbar... weil andere es gerne gelebt hätten und nicht konnten...es ist ungerecht und ich schäme mich es nicht als Geschenk angenommen zu haben.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    heute ist wieder so ein Tag an dem ich verzweifle. Seit 2 Tagen habe ich mit keinem Menschen gesprochen, nur mit einer Arzthelferin am Telefon. Musste für morgen einen Termin absagen... ich schaffe es nicht... ich habe Angst davor... vor dem Ergebnis, das dann nach der Nacht - Messung (Sauerstoffaufnahme) erfolgt...momentan kann ich keine schlechten Ergebnisse ertragen. Es ist mir alles zu viel... alleine durchzustehen... mit dem Gerät schlafen... selber anlegen ohne Hilfe und Unterstützung... alleine die ganze Nacht ohne einen Menschen an meiner Seite.


    Ausserdem muss ich diese Woche eigentlich noch zu einer weiteren Untersuchung ins Krankenhaus.. . aber weiss nicht ob ich gehe... wieder alleine mit Allem... der Autofahrt... Parkplatz in der Nähe finden... Rollator rausheben (fällt mir körperlich schwer)...Untersuchung durchstehen und evtl. wieder alleine Entscheidung über Behandlung treffen... ich kann das alles nicht mehr.

    Und dann wieder Amy unterbringen... die eine Nachbarin, die sich angeboten hat, ist fast 80 und hat zur Zeit starke Kreislaufprobleme...bin nervös bei dem Gedanken der Betreuung durch sie.


    Und dann kommt Freitagmorgen noch mein Hausarzt zur Blutabnahme und zum spritzen... und mein Sauerstofflieferant auch vormittags... ich drehe durch... es ist mir alles zu viel... zu viel um zu funktionieren... zu viel alleine bewältigen... es geht nicht mehr.


    Eine Betreuung kann ich mir nicht leisten, dass Pflegegeld reicht dafür nicht mehr...ehrenamtliche Helfer finde ich momentan nicht...bezahle ja schon einiges privat... DRK-Hilfe... Psychotherapie... Medikamente und sog. IGel-Leistungen, die die Krankenkasse nicht bezahlt... aber ich hoffe, dass es was hilft und mir dadurch besser geht.


    Das alles macht mir Sorgen und Nöte, sie rauben mir die Kraft und Zuversicht zusehends.


    Lg Luise

    Liebe Pia und alle, die mich verstehen,


    Es ist alles so grausam, so ungerecht verteilt auf Wenige, wir müssen es aushalten. Aber bei mir ist die Grenze erreicht... ich kann einfach nicht mehr... nicht mehr kämpfen (für wen)... nicht mehr leiden (physisch - psychisch)... nicht mehr leben (aber Amy?)... einfach nichts mehr!


    Wenn es nur einfach wäre aus dem Hierleben zu verschwinden... einfach so durch eigene Gedanken... weil man es nicht mehr aushalten kann.


    Alle meine Lieben sind nicht mehr hier, warum ich? Ich war doch schon immer krank und behindert und ich lebe noch...

    aus welchem Grund... Zufall?...


    Habe Herzinfarkt, mehrere Schlaganfälle, andere schwere Krankheiten überlebt... nur um alleine und einsam zu sein? Und das Leiden nimmt kein Ende... immer wieder neue Krankheiten... warum... ich schreie lautlos... mich heiser... aber niemand hört und hilft mir. Warum... bin ich unsichtbar... ein schlechter Mensch... was mache ich falsch... warum???


    Mein Mann war mein Leben... meine Liebe... nie hat mich ein Mensch so geliebt wie er... selbst meine Eltern nicht, die waren enttäuscht von einer behinderten Tochter, obwohl sie mich brauchten, wenn es ihnen schlecht ging... ich war für sie da bis zum Ende und habe sie geliebt.

    Sie waren meine Eltern... jedes Kind liebt seine Eltern... auch ich wollte ihre Liebe... obwohl sie es nicht in diesem Maße erwidern konnten...ich habe es zu spät gemerkt... nun sind sie schon lange tot und so vieles ist ungesagt geblieben.


    Das alles hier von mir geschriebene gehört nicht in ein Trauerforum... ich weiss das... aber hier habe ich eine Zuflucht gefunden und brauche es.


    Wenn es jemanden stört, schreibt es mir bitte... ich will niemanden belästigen... besonders nicht in der Trauer um geliebte Menschen. Dann ziehe ich mich zurück und lese nur noch mit.



    Lg Luise

    Meine Lieben,


    jeden Morgen das gleiche... mir ist schlecht und ich bin nass geschwitzt... und vermisse Heinz so sehr. Ich träume nicht mehr von ihm... bis vor einiger Zeit fast jede Nacht intensive Träume... morgens noch total präsent im Gedächtnis... und nun nichts.


    Was hat das zu bedeuten? Ist er nun nicht mehr bei mir... in meinem Kopf?

    Oder bin ich ihm näher gekommen... vielleicht brauche ich nicht länger zu warten auf unser Wiedersehen?


    Mein Körper ist ausgepowert... meine Seele... meine Gefühle... mein Istsein... schwankt im Nebel... ich bin nicht mehr ich.


    Trotzdem befällt mich diese Lebens - Angst immer wieder... eigentlich sollte ich froh sein, wenn es nicht mehr lange dauert. Aber das Durchstehen... alleine... ohne Heinz an meiner physischen Seite... bringt mich an Grenzen des Aushaltens.


    Bevor ich gehe, möchte ich noch so vieles erledigen... eigentlich sollte es mich nicht belasten... aber ich will, dass alles geregelt ist... ich bin so. Meine Freundin versteht es nicht... sie ist pragmatisch... sagt: dann bist du weg... auch deine Gedanken sind fort... alle Probleme... alle Schmerzen... du bist dann frei.


    Danach sehne ich mich... Ruhe und Frieden in mir selbst... Liebe empfangen und geben in aller Ewigkeit. Wird es so sein?


    Lg Luise

    lieber Simon,


    ich gehe erst im neuen Jahr ins Krankenhaus... muss vor OP immer erst Tabletten absetzen... und dann habe ich diesen Monat noch mehrere Arzttermine und muss noch eine Nacht zuhause ein Gerät benutzen, Sauerstoffaufnahme wird damit im Schlaf gemessen.


    Ich habe nur noch Angst und Hoffnungslosigkeit... wie soll das alles noch werden?

    Lg Luise