Beiträge von Luise

    Heute ist wieder ein Rückschlag erfolgt... Sauerstoff Zufuhr musste verdoppelt werden... zu wenig im Blut... der Husten hat sich auch wieder verschlechtert und durch die Anstrengung und Luftnot beim Husten bin ich total geschafft und muss nach Luft schnappen, dabei aber nicht hyperventilieren, das macht mich panisch.


    Und der Kopf arbeitet und dreht sich immer im Kreis... wie soll es weitergehen mit mir und Amy? Momentan würde ich es alleine wohl nicht zuhause schaffen... aber Hilfe ist noch nicht in Sicht.


    Ich warte auf Antwort per Mail, weil ich Kontakt mit der Beratung der Stadt aufgenommen habe. Hoffentlich ist meine Mail nicht untergegangen und verständlich formuliert... habe meine Zwangslage geschildert.

    Das Alles macht mich fertig und nur mit dem kleinen Smartphone bei schlechtem Empfang... immer wieder Aussetzer.

    Beim Telefonieren versteht man nur jeden 2.Satz.

    Lg Luise

    Meine lieben,

    danke für eure Anteilnahme und guten Vorschläge.

    Ich habe heute schon eine Mail wegen ambulanten betreuten wohnen geschickt.... und eine Adresse und Email Adresse bekommen.

    Da werde ich mich melden und um Hilfe bitten. Aber hier im KH habe ich nur mein kleines Smartphone zum Schreiben und das Internet fällt oft aus.


    Ansonsten lasse ich mir seit einiger Zeit die Getränke liefern und hier in der Stadt liefert Rewe einmal pro Woche Lebensmittel aus... werde mich dort anmelden.


    Trotzdem bin ich noch sehr deprimiert, da ich sowieso vorher schon eine Behinderung und Krankheit (Herzinfarkt und Schlaganfall) habe, aber das konnte ich bisher gut meistern mit Medikamenten und Willen.


    Nun aber ist der Punkt erreicht... mehr ertrage ich wohl nicht mehr. Meine mühsam überlebte Trauer überfällt mich... ich ertrinke... kann nicht oder will nicht mehr schwimmen.

    Ich bin zu müde.

    Lg Luise

    Angst


    vor dem Tod habe ich nicht... aber


    Angst


    vor dem Sterbeprozess... alleine.


    Ich habe bisher in meinem Leben 3 liebe Menschen am Sterbebett bis zum Schluss begleitet und bei mir ist dann niemand, der zu mir gehört. Noch nicht einmal dann mein Hund.


    Luise

    nun habe ich Gewissheit... meine Sauerstoffsättigung reicht bei weitem nicht aus... ab sofort auch zuhause sauerstoffpflichtig... auch draussen... wie soll ich Gassi gehen mit Rollator u Sauerstoff Flasche... zuviel Aufwand und Handicap... was wird nur mit meiner armen Amy? Ich kann auf sie nicht verzichten... dann hat mein Leben gar keinen Sinn mehr. Wie soll ich das alles alleine schaffen? Waschmaschine ist im Keller samt Trockner, nach unten mit Sauerstoff - Flasche und Wäsche? Und mich verpflegen? Ich drehe gedanklich durch... alles alleine... aber Heim kommt nicht in Frage.... mit 69 Jahren dahinvegetieren? Was bleibt mir noch?

    und dann muss ich noch alles regeln, falls es Krebs ist und es mir noch schlechter geht.

    :95:Lg Luise

    Heute Nacht ging es mir nicht so gut... Luftnot und Husten sehr stark..

    ich weiss nicht, wie es zuhause sein wird...wenn ich allein bin... will einerseits nach Hause... andererseits Angst davor. Und ich will endlich die endgültige Entscheidung, ob Krebs oder kein Krebs.

    Das zermürbt mich

    Lg Luise

    Gestern hatte ich einen Schreianfall... bis 13 Uhr wurde mir keine angeordnete Infusion (wichtig) gegeben. Bekomme drei am Tag... dadurch ganzer Zeitplan durcheinander... aber das Schlimmste war, dass von einer Schwester behauptet wurde ich hätte sie bekommen, es wäre ein Haken in der Dokumentation... also lüge ich!!!

    Meine Bettnachbarin bestätigte aber meine Version... als Zeugin.

    jetzt bin ich bei dem Personal durch... und das in meinem schwachen Atemzustand...

    und keine Hilfe von außerhalb... mein Mann würde für mich kämpfen und beim Arzt vorsprechen...

    Ich verzweifle immer mehr... will nach Hause und einiges regeln für Zukunft, bis zur endgültigen Diagnose... ich drehe durch, weil ich zu schwach bin.

    Lg Luise

    Meine Lieben,

    heute morgen habe ich mich schon gefreut, etwas Aufmunterndes von euch zu lesen... es tut mir so gut. Danke dafür. Hier im KH brauche ich es besonders.

    Alles Liebe für Euch

    Luise

    Leider habe ich nur eine noch ältere Dame auf dem Zimmer... sie ist auch als Notfall eingeliefert worden... hat noch nicht mal eine Hose an. .. lebt alleine... sie muss erst sehen ob und wann ihr jemand was bringen kann. Näheres?

    Mir schwirren tausend Gedanken und Gefühle durch den Kopf. Ich will nach Hause und habe gleichzeitig Angst davor weil ohne Luft u Kraft es vielleicht in die Hose geht. Aber ich brauche für meine Seele mein Zuhause.

    Ausserdem werden im Kühlschrank die frischen Lebensmittel schlecht... Obst sowieso.

    Ich drehe durch

    Lg Luise

    Meine Lieben,

    danke für eure Worte, die ich quasi aufsauge um Kraft zu sammeln.

    Meinen Hund vermisse ich sehr... sie ist ja noch mein einziger Lebensinhalt... ohne sie würde ich wohl aufgeben.

    Das ist meine größte Sorge und Angst, dass ich sie nicht mehr halten kann, wenn das Schlimmste (Krebs) sich ergibt.

    Aufgrund meiner Erfahrungen und Hoffnungen bei der Krebserkrankung meines Mannes werde ich keine Chemo machen, sie verkürzt und schwächt die letzte Zeit.

    Ich werde alles versuchen um nicht ins Heim zu kommen und zuhause bleiben zu können.

    Dafür gebe ich meine letzten Kräfte, ich werde mich hoffentlich noch wehren können.

    Hier im KH ist man wirklich dem Gesundheitspersonal ausgesetzt... ich muss alles, was der Arzt angeordnet hat immer wieder verlangen... leider kann ich ja nur im Bett liegen und klingeln und warten... warten... bitten... selbst um Wasser...und mich laufend entschuldigen und freundlich die "Kröten" schlucken.

    Für meinen Mann habe ich alles durchgesetzt und er war mir oft dankbar dafür, weil seine Kraft nicht mehr reichte.

    Er würde das auch für mich tun... aber leider kann er mir nicht helfen.

    Und wenn die Luft fehlt kann ich ja nicht mal reden...

    Eure ängstliche Luise, die nicht mehr weiter weiß.

    Leider hat es heute Nachmittag nicht geklappt ohne Sauerstoff. Mussten mich wieder anschließen.

    dabei war ich optimistisch, dass es ohne geht. Und jetzt... wieder total down... und nur am Heulen.

    Wenn mein Mann und meine anderen verstorbenen Lieben das wüssten.

    Wie ihr ja wisst, habe ich innerhalb von 8 Jahren Bruder... Schwägerin.... Mutter... Ehemann und guten Cousin an den Tod verloren.

    Und nun verliere ich auch noch... leider ohne Rückhalt von den Lieben.

    Lg Luise

    Danke King,

    ich muss das probieren.... momentan geht es mir gesundheitlich ganz schlecht... bin im Krankenhaus... kann nicht viel schreiben und machen. Trotzdem bin ich froh, wenn ich etwas von euch höre und lese.

    Lg Luise

    Liebe Flora und liebe Sunny,

    und an alle, die noch an mich denken,


    nun sind es 3 Jahre, aber es hat sich nichts geändert. Dieses Verlustgefühl, diese Leere in mir, dieser Schmerz.

    Es wird wohl für den Rest meines Lebens so bleiben. Ich träume sehr viel von allen "meinen Toten", auch gute Träume. Nur das Aufwachen danach ist schmerzlich.


    Aber es ist nicht mehr so zermürbend, ein trauriges tiefes Gefühl, dass immer da ist.


    Je älter ich werde, denke ich oft an meinen Tod. Er macht mir keine Angst, nur der Gedanke an das Alleinsterben belastet mich.


    Das Lachen und die Lebensfreude fehlt mir auch. Das Unbeschwerte ist weg. Der Optimismus, den Heinz immer in mir weckte, ist verschwunden... mein Selbstbewusstsein und mein Durchsetzungsvermögen gegenüber den Alltagsproblemen...Mitmenschen... bereitet mir Schwierigkeiten.


    Mein Mann und mein Ich sind gestorben.

    Ich lebe nicht mehr weil die Liebe fehlt.

    Ich bin allein und übriggeblieben. Alle sind fort...


    Euch allen wünsche ich das Beste so weit es geht.


    Lg Luise