Beiträge von Ange

    Nein, das ist doch kein Leben mehr, aber Durchhalten, ich hab eine Tochter, der kann ich es nicht antun, wenn ich einfach weg wäre. Auch muß ich dran denken, dann könnt ich meinen Jürgen nicht mehr treffen. Aber ist ist so schwer, dieses Leben auszuhalten. Bin meist neben mir. Aber ich wußte von Anfang an, wenn mal mein Jürgen weg ist, dann gehts nicht mehr, das wußte er. Ich sagte ihm immer, Jürgi, ich kann nicht ohne Dich. Auch wenn er mal weg war, ich fuhr dahin, wo ich wußte, da ist er, nur von weitem, nur wenn ich ihn nur sah, war ich beruhigt. Und jetzt? Ich wollte gar nichts für mich, nur ihn sehen, dann war ich ruhig. Und jetzt? Nichts mehr. Hab Angst vor der Situation, wo ich endlich begreif: Jürgen ist tatsächlich nicht mehr da. Er ist gestorben. Hab sein Bändel an seinem geliebten Fuß gesehen, als er tot war. Ja, Jürgen, Du bist jetzt tot!!

    Abends, wie jetzt, denk ich, hoffentlich ist bald wieder morgen und die nacht vorbei, aber dann? Und so gehts weiter und weiter, Ich hab immer gehofft, ich wäre alt genug, wenn mein Jürgen nicht mehr da ist, dann muss ich nimmer so lange warten, bis ich weg bin, aber jetzt: ich bin leider noch nicht so alt, daß ich aufs sterben warten kann. aber man weiss ja nicht, vielleicht macht mein herz nicht mehr mit, aber für meine tochter hoff ich das nicht, für sie will ich noch durchhalten!


    Diese Wochenenden sind am schlimmsten. Ich brauch den Alltag, daß ich hör, wie die Autos fahren, diese Lebendigkeit. Dann wieder warten auf den Abend, dann wieder warten auf den nächsten Tag. Es ist Irrsinn, Es ist so was von Hoffnungslosigkeit, denn worauf? Er ist mein Leben, seit ich ihn kannte, war ich daheim, war mein Halt, meine einzigste Liebe, meine Ruhepol, meine Heimat. Wie soll das ein Mensch bitte aushalten?

    Ange

    Es ist langsam zum verrückt werden. Ich bin doch noch bei Götz, unserem, meinem Jürgen und mir, unser einzigster aber bester Freund, jetzt liegt er oben im Bett, die ganze Zeit, ihm war es heut nachmittag schwindlig mit Erbrechen. Es ist so irre, es kommt mir alles wieder zurück, was ich mit Jürgen erlebte. Ich schreib hier, weil ich sonst niemand habe. Es hört einfach nicht auf, immer neue Sorgen und Ängste. Ist das ein Leben! Nur noch durchhalten, aushalten? Ist wohl so. Nein, er hat keine Durchblutungsstörungen wie mein Jürgen und ja, er ist in ärztlicher Behandlung. Morgen werd ich ihn zu seinem Hausarzt schicken. Wahrscheinlich eine Überanstrengung, aber ich sofort in Alarmbereitschaft, zuviel erlebt die letzten Jahre. War heut den ganzen Tag am Computer. Ich weiss, das Wetter war herrlich, Götz fragte mich heute früh auch, komm, wir gehen eine Runde laufen, danach was trinken im Biergarten nebenan. Er wohnt so herrlich in der Natur, von meiner Pia hat er so eine Lounge für seinen Garten bekommen. Ich hab es vorher immer wieder angeschaut und gedacht, wie schön das aussieht, nur: niemand nutzt es. Das Leid ist einfach hier im Hause. Ich sehe diese Schönheiten aber ich spüre nichts mehr.


    Bei mir bleibt mein Herz kalt, gefühllos, will nur noch meine Ruhe haben. Es ist ein Elend, dieses Leben. Götz ist so ein guter, einfacher, selbstloser Kerl, und trotzdem streit ich mich mit ihm dauernd. Mir tut das leid, aber ich bin es nicht gewöhnt, habe sogar ein Aber davor, dann jemand in den Arm zu nehmen, auf jemand zuzugehen und sagen, komm, lass uns drüber sprechen. Das hab ich niemals gekonnt noch gelernt, sondern immer alles in mich reinfressen und dadurch noch mehr leiden, obwohl ich es anders machen möchte, im Innern.


    Ich glaub, bei meinem Herz, meinem Jürgen, konnt ich es zum Schluss, da war keine Barriere mehr, denn ich liebte und liebe ihn für immer und ewig, und das sind keine Worte, sondern mein Empfinden. Weil ich Vertrauen zu meinem Jürgen habe, unendliches Vertrauen.


    Eure Ange

    Ich könnt niemals Musik hören, vor allem keine sentimentale Musik, das zerreisst mich. Ich könnt niemals an diese letzte Stätte von ihm gehen, obwohl ich jeden Tag dran vorbeifahre, ich würd zusammenbrechen. Immer wieder meine Gedanken, wie er jetzt wohl aussieht unter dieser Erde, mein Jürgen wurde normal bestattet, wie ich es auch will. Das gleiche wie er. Mein Gedanke daran, wie ich den Bändel an seinem Fußgelenk gesehen hab, als ich bei ihm stand am Totenbett. Das hat mir so einen bleibenden Stich ins Innerstes gegeben. Die paar Dinge, die ich von ihm hab, ich kann sie immer noch nicht ansehen. Die liegen verstaut in meiner Tasche und im Auto. Ich hab schon so viele Jahre in meinem Leben durchgehalten, ich werd auch noch die letzten Jahre aushalten, bis ich wieder bei ihm, bei Dir Jürgen, sein kann.

    Ange

    Es tut mir leid, daß ich kaum jemanden was schreibe, um zu trösten oder irgendwie unterstützend bin, ich les fast alle Eure Schreiben, fühl mit, meistens laufen mir dabei die Tränen, aber selbst, ich kann grad einfach nicht. Aber jedes Mal, wenn ich von Euch ein .Like. bekomm, dann freu ich mich, danach gehts mir auch kurz wieder besser.


    Irgendwie ist dieses Forum für mich so eine Art Ersatzfamilie geworden, man wird sich so vertraut und wird angenommen.


    Ja, mausebaer, ich will weiter so tapfer sein,


    Und miederer: Wir sitzen wirklich alle in einem Boot, egal wie das Sterben, der Tod, verursacht wurde, das ist absolut in der Trauer egal. Denn am Ende zählt wirklich nur dieser Verlust, und da ist es nicht mehr wichtig, wie er zustande kam!! Denn wir haben unser Einzigsartiges, unser einfach ALLES verloren, wir ALLE!! Und da gibts kein: mehr oder weniger, schlimmer oder nicht so schlimm. Dieser Enddefekt ist bei uns allen gleich: Wir haben unser ALLES verloren!! Und dieser Verlustschmerz kann niemals dadurch gemessen werden, wie unsere Liebe starb! Denn das zählt absolut nicht mehr!! Nur eines zählt: unsere Seelenhälfte ist weg! Deshalb, lieber miederer, trauern wir ALLE immens.


    Und Du, mein lieber ;) Yanouk, Looser sind wir tatsächlich, weil wir verloren haben, unsere einzigste Liebe, das ist dann richtig. Aber Weicheier sind wir nicht, denn dann hätten wir schon aufgegeben.


    Eure Ange

    Ich bin ja hier in meinem .Wohnzimmer. und da darf ich auch schreiben, was mich grad bewegt, ohne irgendjemand zu belästigen. Das find ich so hilfreich, deshalb muß ich grad wieder was schreiben:


    Ich weiss, daß ich diesen Willen hab, diese Hoffnung, dieses Vorhaben, eine kleine Wohnung mit Ecke für Jürgen und mich, auch einer Katze. Das ist und bleibt mein Vorhaben, auch wenn diese starken Wellen mich überrollen wollen, aber mein Jürgen hat mir immer gesagt, und gegen die mußt Du ankämpfen, sie werden weniger. Er wußte, wovon er sprach, hat ja etliche Verluste selbst hinnehmen müssen, aber bei ihm hat immer seine wahnsinnige positive Einstellung überragt.


    Auch muß ich schaun, daß ich wieder eine Arbeit bekomm, denn ich bin nur als Teilzeit bei Götz angemeldet, bekomm von ihm etwas Geld, was mich wahnsinnig belastet, denn ich arbeit für ihn büromäßig ja gar nichts mehr, keine Kraft! Ich mach nur etwas den Haushalt, und so paar Dinge. Denn Rest bezahlt leider das Jobcenter für mich. Mein ganzes Leben hab ich ja gearbeitet, von montags bis samstags, Mein letzter Urlaub war vor ca. 35 Jahre. Aber ich hab immer durchgearbeitet, denn ich hatte Verantwortung , ich habe eine Tochter, der ich was ermöglichen wollte. Die letzten Jahre wurde ich ja freigestellt, weil ich Tag und Nacht für Jürgen da war, Gott sei Dank war ich für ihn da, bis fast zum Schluß, als ich selbst zusammengebrochen bin und ich Notarzt rufen mußte, es war paar Tage vor dem Weggehen von meinem Jürgen. Dieser Notarzt hat mir attestiert: völlige Überlastung psychisch und physisch, absoluter Schlafmangel. Ab da bin ich erst zusammengebrochen, wo ich merkte, ich kann ihm nicht mehr helfen. Aber ich bin so glücklich darüber, daß ich ihm, meinem Jürgen, solange noch beistehen konnte, Oh Gott, wirklich so sehr dankbar, er mußte kaum alleine sein, ich war doch immer da. Auch die Krankenschwester sagte mal, und Sie sind wohl der Engel, ich fragte: warum, ich bin doch nur da. Aber es tat gut diese Aussage, im Nachhinein.

    Als er so stöhnte, ich nahm ihn immer wieder in den Arm und sagte: Jürgen, nein, du brauchst keine Angst haben, du bist doch ein Engel, keine Angst, mein Herz und drückte ihn so unendlich. Ich sah, wie der Puls am Hals als so schnell wurde, dann wieder sehr, sehr langsam., hab sehr viel mit ihm geredet, seine Hand gehalten, hab ihm gesagt, bitte, Jürgen, mach nochmal die Augen auf, mein Herz. Dann weiss ich noch, wie er sein rechtes Auge versucht hat zu öffnen, es war so wässrig. Ich hab seine Hand gehalten, die plötzlich so warm wurde und hab aus dem Fenster geschaut und gesagt, Jürgen, ich glaub, wir brauchen jetzt nicht mehr zu kämpfen, ich sagte ihm auch, wie soll ich denn ohne dich weitermachen, ich kann doch ohne dich nicht, das weisst du doch, aber tröstete ihn auch und sagte ihm, brauchst keine angst zu haben, dort bist nicht alleine, da werden viele da sein, die dich lieben.


    Sobald ich bei ihm war hat er nach kurzer zeit aufgehört, so stark zu stöhnen, er wurde ruhig. das war gut so.


    ein Satz, der mir gefällt: Wer denkt, Trauer dauert nur eine Zeit, der hat nie einen Teil seines Herzens verloren


    Mein tiefster Wunsch, seit ich denken kann:


    In einem kleinen Bauernhaus, in der Wohnküche sitzend, daneben die Tür zum Stall mit Kühen auf weichem Stroh. Wir sitzen abends alle in dieser Wohnküche, das Feuer im Herd flackert. Es wird erzählt, gestrickt, gehäkelt, beieinander, wie in damaliger Zeit.


    Wir, da sind: meine Pia, ihr Freund, meine Mutter, Götz, Peter, mein Bruder, Mariechen, meine Tante, Tante Elfie und ihr Mann, und vor allem: mein Jürgen mit mir, ich bin angelehnt an seiner Seite, in seinem Arm, ganz fest angeschmiegt.


    Wenn man dann gegen spät in der Nacht sagt: Gute Nacht, schlaf gut. Wie herrlich muß dann so eine Nacht sein, so geruhsam, beschützt, heimelig und wohltuend.


    Ange

    Mirachen, so wunderschön so wundervoll diese Geschichte, die für mich kein Märchen ist, weil ich dran glaube, es ist eine so liebevolle Wahrheit, die jeder geschundenen Seele guttun muß. Bei mir ist es so und ich werd mir diese Geschichte oft, sehr oft, durchlesen und auf mich wirken lassen, wie eben auch, da liefen zwar bei mir wieder die Tränen, vor allem beim letzten Satz:


    - Ich, antwortete die kleine alte Frau und lächelte still, ich bin die Hoffnung! -


    Danke Mirachen und einen ganz lieben Gruß an Dich. Ange

    Es ist grad so schwer. Jeder Schritt, als würd ich in einem Morast waten, wie eine uralte Frau, vorletztes Jahr war ich noch 59 Jahre.

    Ich möcht so gern wenigstens seinen Finger berühren, nicht auszudenken, wie er grad unter der Erde aussieht, oh Gott, tut so weh! Aber ich weiss aus Erzählungen, sie haben ihm seine blaue Hamburg-Kappe aufgesetzt. Dieser einmalige so unnachahmliche einzigartige Mann. Ich kenn jede einzelne Regung an ihm von ihm.

    Oh Gott, wie soll daß nur enden, immer wieder mein Streben nach Weitermachen, dann wieder so wie jetzt.

    Bin froh, daß ich Euch hab zum Schreiben. Bekomm grad kaum Luft vor diesem Weinen.


    Viel Kraft und Durchhalten für Euch, für uns alle. Eure Ange

    Liebe Lilifee, zu Deiner Frage, wie es erträglicher weitergehen kann: Ich werd versuchen, obwohls mir grad gar nicht danach ist, weil wieder so ja so furchtbar kaputt, ich sehn mich doch so nach ihm, meinem Jürgen. Aber ja, ich werd versuchen es dadurch erträglicher machen und zwar:


    Ganz klar für meine Tochter, dann: ich schau nach einer Wohnung, muß halt abwarten, bis eine geeignete kommt, dann werd ich eine Ecke für Jürgen und mich einrichten und hab mir vorgenommen, wie hier bei Götz auch (natürlich alleine, denn er ist zum Glück um diese Uhrzeit nicht da) immer um die gleiche Uhrzeit auf Couch zu sitzen, ich hoff, dann kommt noch die Serie : First Dates, denn da sing ich für meinen Jürgen jeden abend hier das im Vorspann gespielte kurze Lied, abgeändert halt für ihn. Während der Sendung sprech ich auch mit ihm, manchmal rück ich näher nach links, in der Hoffnung, er ist neben mir, aber wein auch dabei, aber nur kurz, denn irgendwie werd ich immer getröstet, manchmal flackert auch das Licht, aber das kann auch die Lampe sein. Ja, und dann werd ich mir eine Katze wieder holen, vielleicht vom Tierheim und ich werd sie : Butzele: nennen, das war ein Kosewort manchmal von Jürgen zu mir. Tja, und dann, vielleicht bekomm ich auch mal eine Freundin, mit der ich sprechen, auch was unternehmen kann. An den Wochenenden kann ich weiterhin für Götz da sein, ihm helfen.


    Abends werd ich dann in meiner Wohnung mich abends einknuddeln in seinem Sessel, in dem er ständig saß, danach auf seiner Bettcouch, wo er immer seinen Mittagsschlaf machte, da werd ich schlafen, diese Kopfkissen hab ich auch, da sind sogar noch Flecken drauf von ihm, weil er als speichelte, das werd ich behüten wie einen Schatz. Leider hab ich sonst kaum noch was, ich hätt so gern seinen Rasierer gehabt, oder die Zahnbürste, oder seine Haarbürste, eben was von ihm körperlich. Aber ich war zu spät dran, Seine Familie hat alles entsorgt, Früher konnt ich nicht reagieren, weil es war ein Schockzustand, wollt nichts wissen, nichts sehen oder haben. Aber ich hab noch seinen Kuli, sein Messer, seine Uhr ohne Armband, denn das Armband wurde wohl zu Geld versetzt. Die Familie ist sehr materiell. Es ist so.


    Dann hilft mir es weiterhin, immer wieder einen Kontakt mit meinem Jürgen zu haben durch Jenseitskontakt. Da erfahr ich so viel von ihm und weiss auch, wie es ihm geht, wie es war und wie er grad über mich denkt, wieviel Sorgen es ihm macht, daß es mir so geht. Daher weiss ich auch, wie er sich bemüht, mir zu helfen, er sagte beim letzten Mal, er schickt mir Menschen, die mir helfen, aber erkennen muss ich sie. Ich hab sie erkannt: seine Tochter und meine Tochter, denn die sind plötzlich so sehr darauf aus, daß ich zu Ärzten gehen soll, mich untersuchen lasse und viel mehr. Ich weiss selbst, daß Frauenarzt, Hausarzt so sehr schleifen gelassen hab. Daß ich jetzt endlich mal zum Orthopäden ging, wegen meiner immensen Schmerzen, ich kann ja kaum mehr gehen, auch da hab ich auf ihn bzw. auf diese Menschen gehört. Das wird langsam besser. Ein Medium kann wundervoll sein und helfen durch eben diesen Kontakt und dieser dadurch erlangten Sicherheit, daß der Verstorbene noch da ist. Es ist wohl so, daß es auch schlechte gibt, aber das ist im Leben wohl überall so.


    Natürlich ist es auch erschwerend, mit meiner Mutter, nicht grad so gute Kindheit usw., aber sie ist jetzt 81 Jahre, hat ihren Sohn vor paar Jahren durch plötzlichen Unfalltod verloren, er, mein Peter, grad 52 Jahre, er war unsere Mitte, hat alles geleitet, den Pferdestall, das ganze Anwesen, die Spedition, sie hat dadurch wirklich alles verloren, denn seine Tochter hat ihr sogar ihr Auto genommen, ach mei, das wär zuviel um zu erzählen. Und ich hab meinen Bruder verloren. Ich hab ca. 1 Jahr lang jeden Tag um ihn geweint, aber ich hatte ja Jürgen, immer wieder bin ich zu ihm gerannt und hab gesagt: Oh Jürgen, Gott sei Dank hab ich Dich, denn ohne Dich kann ich nicht, Du bist einfach mein Halt, den ich hab und Du weisst ja, ich kann ohne Dich nicht!!!


    Dann ist es erschwerend für mich: unser Götz, ich schrieb ja, Krebsdiagnose, seit paar Jahren plötzlich fast blind, zur Zeit noch 10%, für ihn will ich auf jeden Fall da sein, mach, was ich kann, es ist nicht sehr viel. Tja, hier viel sehr viel Elend, und da bin ich und muß durchhalten. Anscheinend verblasst sein Sehnerv immer weiter.


    Das, Lilifee sind so meine Gedanken in Richtung: dieses Leben irgendwie erträglich zu machen.


    Auch möcht ich hier einen lieben Gruß an Euch senden: Yanouk, Sky und blaumeise.


    Ange

    Oh mausebaer, ich empfind es gleich. ich kann kein ja sagen für dieses leben, natürlich hab ich kraft gehabt, meine Tochter ihr alles zu geben, was ich konnte, aber mein leben, oh mei, ich schrieb ja schon, ich bin das ergebnis einer vergewaltigung, und dabei wollte man noch heiss baden, damit ich ja wegging. ob es wahr ist oder nicht, ich weiss es nicht.oder diese schläge, was ich bekommen hab, allein durch meinen Vater, wo es mich bestimmt einen Meter hochgehoben hat, aber jetzt weiss ich eines:


    Durch diesen mediumkontakt will mein jürgen mir ruhe geben, er sagt mir, er hat auch so schlimme zeit gehabt, aber ich soll dran denken, daß er das alles auch überstanden hat, mit seiner positiven art.


    Ich werd ab heut aufhören, für unseren Freund zu kochen, ich werd weiterhin für ihn dasein, seine wäsche waschen, einkaufen, botengänge machen, zum büro fahren, arzttermine für ihn erledigen. aber ab sofort will ich nicht mehr kochen. denn dieses kostet mich so viel kraft, ich weiss, das ist einfach lächerlich, aber bei mir ist es so,.


    Ich will nicht mehr dahinvegetieren sondern nach einer anderen Wohnung schauen, dann mir eine Katze wieder holen, vor allem ich möcht dann in dieser Wohnung eine Ecke für uns, für Jürgen und mich, einrichten, damit wir endlich mal in Ruhe zusammen sein können.


    Was soll man denn tun, wir sind nun mal in diesem Leben und wenn ich mich weiterhin runterziehe, was bringt es?? Also muß man einfach das Beste draus machen, wie denn sonst. Noch weitere Jahre jammern? Bringt nichts!!! Damit man das hier übersteht, bis man endlich wieder bei seiner Liebe ist, tja, da ist bei mir wieder dieser Wille da: ich muß wohl weiter aushalten aber, ich hab für mich eine Idee, dieses auszuhaltenL:


    Ich schau nach einer Wohnung, dann werd ich eine Ecke für Jürgen und mich einrichten, dann möcht ich gerne eine Katze, der ich Liebe und Schutz geben kann. Vielleicht noch eine Arbeit für mich, dann , denk ich, kann ich die restliche Zeit, bis ich Jürgen wiedertreffen kann, besser überstehen. denn das ganze lamentieren bringt nichts, man muss einfach einen ausweg finden aus diesem schrecklichen dilemmer, es wird niemals aufhören, dieses leiden deshalb muss, ja muss man nach was anderem suchen, um zu überstehen. Man kann stündlich sein Leid hier schreiben, wie ich manchmal auch, aber es ändert sich nichts, Man muss selbst was machen!


    Eure Ange


    Ich kann es grad nur aushalten, weil ich weiss, ich werd jetzt sofort diese cd vom letzten Sitting, von diesem Jenseitskontakt, mir anhören.

    NEIN, Flora,

    es gibt, für mich, absolut keinerlei Trost, zu denken, daß ein Mensch wenigstens seine Lebenszeit gehabt hat. Da ich ja mein ganzes Leben lang nach diesem Menschen suchte, wartete, er mir zuvor schon im Traum erschienen ist, meinem Jürgen ging es genauso, wir aber erst uns vor ca. fünfzehn Jahren in diesem Leben fanden und ich ab da sofort zur Ruhe kam, denn ich hatt mein Zuhause, mein Zufluchtsort, mein Halt, mein eben ALLES gefunden, ab diesem Moment, als wir uns trafen, war weder er noch ich dieses haltlose Blatt im Wind. Und wie oft sagten wir zueinander, so schad, daß wir uns nicht zwanzig Jahre früher haben treffen können. Aber wir beide waren so Gott dankbar, daß wir uns überhaupt in diesem Leben haben treffen dürfen! Wir hatten uns ENDLICH gefunden! Da gibts kein Trost wegen gelebter Lebenszeit sondern ein Durchhalten meiner Tochter zuliebe, da ich sie über alles liebe. Ansonsten gibts NIX. Ange

    Der Schmerz, diese endlose Sehnsucht ist da, ob man jetzt seine Liebe plötzlich verloren hat, wie Du miederer und wie so viele andere, oder ob man seine Liebe begleiten konnte, oder ob man es absehen kann durch viel Leid durch diesese furchtbare Zeit des Siechtums, dieses endlose Stöhnen beim Sterben, ob man seine Hand gehalten hat oder auch nicht, ob man am Ende seinen Bändel an seinem geliebten Fuss fürs Krematorium gesehen hat oder nicht, oder ob man seine Hand gehalten hat, die langsam so wenig wurde, so weich, so haltlos, so warm, oder ob man seine Augen gesehen hat, wie sie zuletzt bläuliche ringe über die Augen bekam, am Kopf, so blaue Adern, wie die Hand langsam so schwach wurde, auch die Schenkel so warm wurden, wie die Augen sich nicht mehr öffnen konnten, nur eines, nach meiner Bitte, aber es war so wässrig, wie man gar nicht eigentlich wuste, daß dieser Mensch grad am Sterben, ist, und man sieht, wie man ihm noch eine Nadel stechen will für Flüssigkeit, und er schreit. Weißt, miederer, das ist alles deiner Frau erpart geblieben. Aber: jeder Mensch, der seine Liebe verloren hat, trauert dermaßen, und da gibts keinen Unterschied, wie es passiert ist. Jeder muß jetzt für sich alleine, und nur alleine, für sich auskommen, denn jeder, wirklich jeder, hat diesen schmerz, egal, wirklich egal, wie es passierte. Und das tut furchtbar weg, bei jedem!!!! Ange