Die Phase gerad ist entsetzlich. Plötzlich kommen lauter Einzelheiten in meinen Kopf. Z.B. ich denk an seine Füße, an seine Zehen, die ich mehr liebte wie meine eigenen und ich dachte immer, was würd ich tun, wenn ich die nicht mehr hätte. Das letzte Mal sah ich diese am Sterbebett, kalt, leblos, mit diesem Bändel um sein Fußgelenk. Oder: wie sieht er jetzt wohl aus?. Nur nicht mehr dran denken!!! Ange
Beiträge von Ange
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Ja, mein Jürgen war ist meine Heimat, deshalb auch bei mir die höchste Stufe der Liebe und der immensen Sehnsucht und Traurigkeit. Ange
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Ja, lieber Robert, ich zum Beispiel. Alles Liebe von Ange.
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und da helfen die besten sprüche nicht
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auch ohne trost und hoffnung, am liebsten weg. aber das darf ich ja nicht. gestern vor genau drei monaten. oh gott, es ist so beschissen, dieses scheiss leben. ange
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oh helga und sverja, ich dank euch, mehr kann ich grad nicht schreiben. zuviel im moment. ange
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Liebe Adi, genau, wirklich genau so wie Du schriebst, fühl und denk ich auch, seit mein Jürgen weg ist. sein geruch, seine augen, wie sehr fürcht ich mich vor diesen grauenhaften jahre nun danach!! wie soll man das aushalten, wie????????
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Danke Dir, Isabel. Ange
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Danke Sverja, das tut gut, so sehr gut! Ange
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Heut vor drei Monaten bist Du weggegangen, Jürgen!!! Deine Ange
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Ich wollt Euch alle hier auch einen Gruß senden und sagen, daß ich jeden einzelnen von Euch mag und mich es so sehr berührt, wenn ich Euch lese, aber irgendwie für mich so ein Trost, daß ich weitermachen kann, denn ich hab niemand, wirklich niemand mehr, von dem ich Trost bekomm. Muß stark sein für meine Tochter, meine Mutter, unserem Freund, der ja selbst ein hartes Schicksal hat.
Mein Trost ist ja gegangen. Wie ich mich fühle, da gibts für mich keine Worte. Ich hab vorher wieder gebetet, daß mein Jürgen mir hilft, kurz , gerade heut abend, daß ich ihn spüren kann. Ich glaub, ich habs immer noch nicht realisiert, daß er nimmer neben mir ist.
Jürgen, Du meine Seel, Du meine Liebe, mit Dankbarkeit, daß wir uns haben in diesem Leben treffen konnten. Ange
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Lieber Wolfgang,
auch ich bin grad dermaßen erschüttert und sprachlos. Es tut mir so sehr leid!! Da werd ich wieder demütiger, daß es mir doch noch relativ gut geht verglichen mit Deinem Schicksal. Trotz meinem entsetzlichen Verlust, gepaart mit einer immensen, fast keine Luft manchmal mehr bekommenden Sehnsucht nach ihm, hab ich doch noch meine Tochter und meine Mutter sowie einen guten Freund, der aber selbst ein hartes Schicksal hat, trotzdem so guten Mutes ist.
Einen herzlichen Gruß von mir an Dich! Ange
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Mausebaer, wieso kannst Du Flora schreiben, daß es mir lieber wäre, sie würde bei Sky schreiben?? was nimmst Du Dir eigentlich hier raus???
Ange
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liebe Mausebaer, hör endlich auf, mich anzugehen, danke!! Ange
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Liebe Mausebaer, ich möcht gern auf eine Frage, die an mich gerichtet ist, gern selbst anworten, denn das kann ich auch!! Ange
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Oh Jürgen, ich hab Angst vor Sylvester, denn da waren die beiden letzten Jahre so schön. Du bist tatsächlich aufgestanden, und wir konnten Seite an Seite, ganz dicht nebeneinander das Feuerwerk von Deinem Balkon aus anschauen. Es war irre schön. Ich war ganz dicht an Dir. Deshalb hab ich so Angst vor diesem Sylvester, werd alles tun, um es auszublenden. Heiligabend war nicht schlimm, denn es ist das Fest der Liebe, und da braucht ich keine Angst zu haben. Ich hoff, Du hast es endlich begriffen, Jürgen, daß ich Dich liebe in Ewigkeit, seit ich Dich kenne, hab ich vergessen, daß es andere Männer gibt. Aber ich hab die Hoffnung von diesem Medium, daß Du mich nie allein lässt, das hast mir auch versprochen am letzten Samstag, als wir zu unserem Freund fuhren. Jetzt bin ich bei Götz, aber der ist paar Tage nicht da und ich bin zum ersten Mal hier ganz allein. Hab Angst, mein Herz. Aber, Du bist , wenigestens paar mal bei mir. Dich zu spüren, Dich mal kurz zu sehen, bitte, Jürgen. das wär ALLES für mich und dadurch könntest Du mir weitere Lebenskraft geben. Und all das, was Du mein Herz, mir durch dieses Medium vermittelt hast, werde ich versuchen, zu tun., Schau immer zum Himmel und denk Deine Gedanken: das Leben ist schön! Auch hab ich mich beworben als ehrenamtlich bei einem Altersheim, obwohl ich noch nicht weiss, ob ich das schaffe, denn wenn ich einen Rollstuhl sehe, zerreisst es mich fast, weil Du darin gesessen hast.
Ich werde niemals an diese Stätte gehen, wo Deine Hülle ist, das schaff ich niemals, muß auch nicht. Ich war neben Dir, als Du losgelassen hast, mit weit geöffnetem Mund, hab Deine Schulter gehalten, hab gemerkt, an Deinem Hinterkopf ist noch etwas Wärme. Und vorher, hab Deine Hand gehalten, die war zum Schluß so leicht und kraftlos, hab Deine Augen gesehen, über denen so blaue Ringe waren, war entsetzt, als ich an Deinem Kopf so blaue Flecken sah, hab viel mit Dir geredet, hab niemals geahnt, daß Du grad am Sterben warst, Du hast so fürchterlich gestöhnt, ich nahm Dich immer in Arm , drückte Dich und sagte: keine Angst, Du bist ein Engel, Du mußt keine Angst haben, Irgendwann mal am letzten Tag, sprach ich sehr viel mit Dir und meinte, ich glaub, wir können aufhören zu kämpfen. Zuvor, ich wußte ja gar nicht, in welchem Zustand Du warst, hab ich noch zu Dir gesagt, komm, ich muss Dir Deine Lippen abwischen, die sehen ja aus. Das mochtest Du gar nicht, hast Dich abgedreht. Dann sagte ich noch: meine Güte, ich kämm Dich mal, Deine Haaae ganz zersaust, bei Dir merkte ich Widerwillen. Dann sah ich, daß Du keine Kraft mehr hattest, Dich richtig hinulegen, dann nahm ich Dich und drehte Dich richtig rum, hat nicht geklappt, Du warst zu schwer. Es war von einem Tag auf den andern, als ich Dich plötzlich so sah. Lange hielt ich Deine Hand, spürte sie, bittete Dich, nochmals mich anzusehen, ein rechtes Auge von Dir versuchte es, es war so wässrig. Manchmal hast 'Du auch aufgehört zu stöhnen, warst ganz ruhig beim Atmen, Deine Hand war plötzlich so leicht, auch feucht, Deine Oberschenkel warm,. 'Dann kam Die Schwester, ich sagte ihr, ich geh mal kurz weg, damit er Ruhe hat,. kurze Zeit später hast Du losegelassen. Als ich es erfuhr, bin ich sofort ins KH, war dann wohl über eine Stunde bei Dir, Du sahst nicht viel anders aus, immer noch Deinen weit geöffneten >Mund. Was mich beruhigt ist, als ich Dich am Samstag sah, bin ich erst erschrocken, denn am Freitag war noch voll Hoffnung. Du hattest einen eindringlichen Blick, immer wieder nach oben und hast gestöhnt mit leicht geöffneten Mund., Plötzlich: Dein Blick war starr: plötzlich Ruhe bei Dir und dann hast Du gelächelt und die Worte geformt:_ Mama, Mama.... Da hab ich gewußt, Deine Mama holt Dich ab und ab da war ich dankbar, denn Deine Mama war für Dich der Inbegriff von Liebe, seit Du Kind warst.
Ange
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Liebe Urania,
dann bin ich so froh und dankbar, daß ich meinem Jürgen so ein Heim erspart hab. Er war als in Kurzzeitpflege, weil wir hatten die letzten Monate viel in Krankenhäusern, Notaufnahmen, Kurzzeitpflege verbracht. Auch hab ich da mal ehrenamtlich gearbeitet. Ich weiß, wie es ihm in so einem Heim ging. in kürzester Zeit massiv abgebaut. Wie Luise schrieb, ist es absolut richtig, was da vor sich geht. Mein Jürgen war, trotz Überwachungskamera, nach zwei Tagen dermaßen demoliert am Körper, er war total unruhig in der Nacht. Klar, wer will in ein Heim leben, er hatte Blutergüsse und sein rechtes Becken war doppelt so dick, durch Stürze. Wurde einmal in Notaufnahme gebracht, Platzwunde am Kopf, weil er in Nacht gefallen war in der Kurzzeitpflege. Ich weiß, da war eine Person für zwei Etagen in der >Nacht. Das kann nicht gutgehen.. Am Tag war ich bei ihm, hab die volle Urinflasche geleert, hab ihn sauber gemacht, war im Rollstuhl mit ihm draußen. Personal: Keine Zeit!!! Ich hab ihn heimgeholt mit einem Sack voller Medikamente!! Kurze Zeit später konnte ich alle absetzen!
Es ist mir nachhinein ein Trost, daß ich meinem geliebten Jürgen dies hab ersparen können, in ein Heim zu müssen. Aber leider hat nicht jeder das Glück, daß da jemand da ist, der bis zur Aufopferung, dieses Wort nannte mir sein Sohn vor kurzem auch die Krankenschwester, daß ein Mensch fast bis zum Ende in seiner Wohnung leben kann. Dadurch bin ich etwas glücklich für ihn.
Ange
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liebe hasi, genau das meinte ich, ange
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Liebe Urania, vielleicht ist es in Schweden besser. Hier hab ich im Pflegeheim nur orientierungslose Menschen erlebt, wenn mal jemand zu viel schreit, werden ihm Medikamente gegeben. Weil es halt nicht auszuhalten ist, wenn ein Mensch ständig schreit und irrlos umher irrt mit seinem Rollator. Die meisten Betreuer sitzen in ihrem Büro und habe nicht mal die Zeit, einem Besucher kurz eine Nachricht zu geben. Das ist hier die Realität. Ich fand am Tag die Urinflasche voll, nicht mal geleert, habs dann selbst versorgt. Aber es stimmt, die sind nicht alleine, weil ja viele Bewohner da sind. Und trotzdem sind sie allein,!
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An Euch Alle hier, ich mag Euch wirklich so sehr.
Jetzt sind es ca. 10 Wochen, als mein Jürgen weggehen mußte. Ich leb immer noch bei unserem Freund, der fast blind ist, aber ihm tut es wohl gut, daß ich da bin. Darüber bin ich froh und mir tut es gut, daß ich bei ihm sein darf. Ich leb immer noch von der Tasche in die Hand, wie auch immer ich es audrücken soll. Schlaf noch immer auf der Couch, wo mein Jürgen Samstags hier seinen Mittagsschlaf gemacht hat, hab noch immer dieses grünes Sofakissen, auf dem sein Kopf gelegen ist, und auch draußen im Garten von unserem Freund, steht der Gartenstuhl noch so, als mein Jürgen zum letzten Mal draufgesessen hat, ich ihn so zurechtgerückt hatte, daß die Sonne nicht so auf sein Gesicht scheint. Den darf niemand verrücken. Auch hier im Wohnzimmer am Holztisch, steht fast alles noch so, wie er war, als er hier saß. Ich streichel Dich, Jürgen, ich lieb es, den Untersetzer für Dein Glas, den ich Dir immer sofort hingestellt hab, zu sehen, sogar noch vielleicht Spuren von Deinem Getränk da. Alles saug ich mir auf, was ich nur kann, von deinem Dagewesen sein.
Aber Du bist jetzt tot!. Hab Angst vor dem Moment, wenn ich dann alles wirklich realisiert hab. Aber das muß ich überstehen, denn sonst werd ich Dich nie mehr treffen! Auch hast Du mir eine Botschaft vermittelt, denn Du selbst hast es sehr schwer gehabt, warst trotzdem immer so positiv. Für Dich war immer . mein Glas ist halb voll!! Das Leben ist schön. Schau auf den Himmel, Ange! Du warst nie negativ, und das willst Du mir unbedingt vermitteln. Ich will es versuchen!
Hab Angst jetzt vor Heiligabend und vor Sylvester! Hab Angst ohne Dich, mein Herz, mein Leben, meine Seele!!! Und ich hab Angst vor dem Frühling, dem Sommer!!!
Ange