Beiträge von Louis Butzemann

    Es tut gut, dass Ihr mich ein wenig mit Worten begleitet.

    Louis ist ja tatsächlich immer bei mir. Er ist mein Engel und ich spüre, daß er ein "Teil" von mir ist.

    Es wird bestimmt einen tieferen Grund geben, warum er so früh gegangen ist. Er war wenn ich ehrlich bin eh nicht wirklich hier in unserer Welt angekommen.

    Er hat zwar alles getan, was die Gesellschaft von ihm verlangte..Schule, Ausbildung. Aber sein Herz war nicht dabei. In seiner frühen Jugend hat er sich dann in die Computerspielwelt hineingelebt, bis ich mir da schon viele Sorgen machte. Dann mit Ende des 19. Lebensjahr hat er die ersten Clubbesuche erlebt. Seine ersten Drogenerfahrungen gemacht, die er mir sogar noch erzählt hat. Ich bat ihn aufzupassen. Er machte auf mich nie den Eindruck, dass er irgendwas in der Hinsicht nicht im Griff hatte. Es dauerte ein halbes Jahr. Er hat alles probiert. Hatte eine ganz süsse Freundin und einen guten Freund. War Billiard spielen, oft im Fitnessstudio. Ja und plötzlich ging alles so schnell. An seinem Geburtstag 27.11. hatte er einen depressiven Zusammenbruch und wir lagen uns in den Armen..wir redeten offen und ehrlich. Und er sah ein, dass es Zeit ist, Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen. Er versprach bis dahin gar nichts mehr anzurühren. Eine Woche später, standen drei Polizisten vor der Tür. Louis hatte sich noch den Wecker gestellt, um zur Krisenberatung zu gehen. Danach wollte er mit seiner Freundin und Kino. An dem tragischen Abend schnupfte er Heroin und sein Körper verkraftete die Dosis wohl nicht.

    Ich weiss wirklich nicht warum das sein musste. Manche Antworten kommen mir oft und ich bin ziemlich stark. Das Leben kann mich nicht brechen. Will es ja auch gar nicht. Es passiert doch überall soviel. Alles hat seine Zeit. Louis ist jede Zeit mit mir.

    Ich danke Euch für die Mühe und Zeit, für das Mitgefühl und die Möglichkeit mich mitteilen zu können.

    Ich weiss mittlerweile, dass der Tod von Louis mich mein restliches Leben begleiten wird. Er ist mein Sohn und auch wenn er nicht mehr sichtbar ist. Ich spüre ihn jeden Tag, fühle ihn und es gibt Menschen, die ihn kannten und liebten.

    Ich kann es nicht verstehen, aber ich lerne damit zu leben. Es gehört jetzt zu uns. Zu seiner Schwester, zu seinem Vater , zu seinem besten Freund zu seiner ersten Liebe. Wir sind verwundet. Unser Herz ist gebrochen, aber wir gehen weiter und er ist immer bei uns. Es ist unbegreiflich und trotzdem .... Es muss weiter gehen. Lieber Louis du bist immer da. Und auch wenn sich die Bilder in meiner Erinnerung mischen, du als kleiner Junge, du als angehender Mann, du der im Sarg aufgebahrt lagst.... Ich werde weiter hier sein. Meine Zeit endet noch nicht. Warum Deine schon zu Ende war, weiss ich nicht.

    Ihn . Er wollte erwachsen sein, er wollte sich von uns Eltern lösen. Er nahm alle Drogen die es gibt. So wie er sich exzessiv PC Spiele zockte. Jetzt ist er weg und ich sehe uns noch alle an seinem Sarg stehen. Abschied nehmen . Ich sehe wie drei Polizisten einen Abend vor Nikolaus an meiner Tür standen. Ich dachte als es klingelte, Louis sei es. Wir haben ihren Sohn leblos aufgefunden waren die Worte, die immer wieder in mir nachhallen und die sich so fremd anfühlen, so unwirklich. Und doch sind es nun drei Monate danach. Und jetzt Corona und all das. Ich gehe oft zum Grab. Die Beerdigung war wirklich würdevoll und stark. Wenn er das mitansehen konnte, hatte er gesehen wie ihn alle lieben und vermissen.

    Er wird in Sicherheit sein, aber wir haben es seitdem sehr schwer.

    Ich bin hier unter den Menschen, die ebenso wie ich ein Kind verloren haben. Louis war gerade erst 20 Jahre alt geworden und fing gerade erst an auszugehen.

    Er war davor ein Gamer am PC. Hat aber auch seine Ausbildung als Zimmerer gemacht. War Geselle , hat den Beruf aber auf der Baustelle nicht gemocht. Er wohnte noch bei mir und ich habe ihn zu nichts gedrängt. Habe ihm eine Auszeit gegönnt. Wollte dass er sich neu orientieren konnte. Aber es interessierte ihn nicht. Er fand seinen Platz nicht. Stattdessen Techno und Drogen. Das dauerte nur ein halbes Jahr. Er ging auch ins Fitnessstudio. Er hatte eine süsse erste Geliebte . Aber er war extrem. Ein Grenzgänger. Dann überflog er die Grenze und wir vermissen

    Mein Sohn ist am 5.12.19 eine Woche nach seinem 20.Geburtstag an einem Drogenunfall gestorben. Ich möchte oft so gerne nachgehen. Mein Leben ist so sinnlos geworden. Alles was hier passiert, berührt mich nicht mehr. Ich habe die Rede bei der Beerdigung gehalten, alles super schön organisiert. Meine Tochter ist noch da, aber eigentlich auch nicht mit mir. Mein Freund ist da, aber eigentlich auch nicht. Mir fehlt mein Sohn so sehr und wenn mich Gott heute vor die Wahl stellen würde, ich möchte gehen. Mein Leben macht keinen Sinn mehr