Liebe Schnuckel, ich denke, dass du noch im Trauma feststeckst . Im Moment, denke ich musst du nicht neu anfangen ohne deinen liebsten, denn er ist ja noch da. Du hast ihn ja noch in deinem Herzen und ich denke mal das wird auch noch eine endlos lange Zeit so sein.
Acht Wochen sind ein Wimpernschlag, in dieser Zeit musst du dich nicht verpflichtet fühlen, Bäume auszureisen und dein Leben neu zu ordnen.
Vielleicht hilft es dir, zu wissen, dass die Nervosität und und die Unruhe und die Ungeduld und Hoffnungslosigkeit und das "nicht aushalten " können....alles Zeichen von Trauer sind, und ich finde es wichtig diese Symptome zuzulassen. Ich finde es wichtig das alles zu spüren und zu durchleben. Ob ich recht habe, weiss ich natürlich nicht. Aber nur so konnte ich den Schmerz begreifen und ihm Raum geben, sich zu mir zu setzen. Nur, wenn er mal da war, und ich ihn kennengelernt habe, nur dann habe ich nicht mehr so große Angst vor ihm. Er will uns etwas sagen.
Ich hab ja verstanden das es kein zurück gibt,aber wenn es ein Leben danach gibt,
hilf mir doch wieder nach vorne wie du es immer gemacht hast.Bitte......
ja sicher, kann dir dein liebster helfen, aber vielleicht braucht er selber etwas Zeit, um in seiner Neuen Welt anzukommen.
Wenn es nicht mehr weiter geht, dann kannst du dich aus Atmen konzentrieren.
Ein Atemzug nach dem anderen und wieder einer nach dem anderen...
Lass die Außenwelt, Außenwelt sein und lauf dem schlechten Gefühl davon, vielleicht kannst du spazieren gehen und sonst nichts. Du musst nicht putzen, nicht organisieren, nicht antworten, nicht funktionieren....
Lauf einfach nur deinem Seelenschmerz davon und atme.
Liebe Schnuckel, natürlich musst du das nicht machen, es könnte aber eine kleine Hilfe sein. Und natürlich kann es sein, dass dir das alles zu viel ist, dann hör einfach in dich hinein und mache nur, was dir momentan gut tut.
Dein Liebster ist bei dir , in deinem Herzen , auch wenn du es nicht spürst.
Vielleicht ist er , genau wie du, noch recht erschöpft, aber er ist bei dir.
Weisst du, ich denke oft, wenn eine Frau ein Kind auf die Welt bringt, dann sagt man, dass nicht nur die Mutter Gebutsschmerzen und Stress hat, sondern auch das Kind. Stell dir mal vor du drängst dich als Winzling durch einen so engen Geburtskanal und warst vorher 9 Monate lang in einer Wasserblase und plötzlich bist du an der kalten Luft und schwebst nicht mehr, sondern fühlst dich wie ein Klotz in einem luftleeren Raum.
Genau so schwer und natürlich gleichzeitig schön, aber auf alle Fälle anstrengend,stelle ich es mir beim sterben vor.
Dein Liebster ist einfach auch noch erschöpft.
Und das ist alles den Umständen geschuldet.
Ich umarme dich und hoffe ich konnte dir , durch meine Brille , eine etwas andere Sichtweise mitteilen, die dir vielleicht hilft irgendwie durchzuhalten.
Waltraud