Beiträge von Niobe

    Ja Carmen, ich weiß, was du anfangs kurz von deinem Schatz berichtet hast 🕯

    Ich habe auch schon meinen ersten Krebs nicht als "Feind" angesehen und auch diesmal werde ich meinen Körper nicht "bekämpfen". "Gefährte" wäre mir allerdings zu harmlos. Ich versuche, mit meinem Organismus und dem notwendigen Gift zusammen zu arbeiten um erkrankten Unheilstifter zu beseitigen.

    Liebe Carmen


    da schreibe ich dir lieber hier:


    Ich bekomme zunächst drei mal drei Infusionen einer Wirkstoffkombination aus Daunorubicin und Cytarabin. Dann erfolgt wieder eine Knochenmarkpunktion und wie es danach weitergeht, hängt dann von dem Ergebnis ab.


    Es ist schlimm, aber es gibt einen Weg heraus. Hoffentlich findet ihn mein Körper


    *** Niobe

    Liebe Luise,


    Ich schließe mich den guten Wünschen an und dieser Nervenkrieg bis zur Ergebnisverkündung ist schier unerträglich, das kenne ich nur zu gut.


    Wir stehen das durch, Luise! Weil Leben leben will.


    Liebe Grüße aus der Charité ***

    Liebe Luise,


    Ich bin es nochmal. Ich habe die Tage einen interessanten Gedanken zum Thema "Zweitkrebs" (was man ja in früheren Zeiten für sehr unwahrscheinlich hielt) gelesen:


    Nicht nur durch die steigende Lebenserwartung, sondern auch durch die im letzten Jahrzehnt enorm gestiegenen Therapiemöglichkeiten und Heilungen steigt auch die Anzahl der Zweitkrebserkrankungen.


    Trotzdem Sch***e!!

    Liebe Luise


    Bleib bitte tapfer 🫂

    Und ich verstehe dich sehr gut:

    Nach dem traumatischen Verlust des ÜBERALLESGELIEBTEN und überstandenem Brustkrebs liege ich mit einer akuten Leukämie im Krankenhaus und warte auf die genauen Untersuchungsergebnisse. Ständiger Nervenkrieg!


    Sei umarmt (wenn ich darf) und fühle dich begleitet

    um Himmels Willen, Carmen! Es tut mir so sehr leid.... diese ständige Angst um jemanden. Wer soll das alles aushalten 🫂

    Abschied vom Ausblick


    Ich verzeihe dem Frühling,

    daß er wieder kam.

    Ich zürne ihm nicht,

    daß er wie alle Jahre

    seine Pflicht tut.


    Ich weiß, meine Trauer

    hält das Grün nicht auf.

    Und bebt ein Halm,

    so ist es der Wind.


    Es tut mir nicht weh,

    daß die Erlen am Wasser

    etwas zu rauschen haben.


    Ich nehme zur Kenntnis,

    daß das Ufer des Sees

    - als lebtest du noch-

    so schön ist, wie's war.


    Dem Ausblick bin ich nicht gram

    wegen der Sicht

    auf die Sonnenbucht.


    Ich kann mir auch vorstellen,

    daß zwei, nicht wir,

    in diesem Augenblick

    auf dem Birkenstamm sitzen.


    Ich achte ihr Recht

    auf Geflüster, auf Lachen

    und glückliches Schweigen.


    Ich nehm sogar an,

    daß sie Liebe verbindet

    und daß er sie umarmt

    mit zitterndem Arm.


    Etwas Neues, Vogelhaftes

    raschelt im Schilf.

    Ich wünsch ihnen ehrlich,

    daß sie es hören.


    Ich verlang keinen Wandel

    von den Wellen am Ufer,

    die mal flink sind, mal träge

    und mir nicht gehorchen.


    Ich verlange nichts

    von der Flut hinterm Wald,

    mal smaragden,

    mal saphiren,

    dann wieder schwarz.


    Nur eins kann ich nicht.

    Dorthin zurück

    Privileg des Dortseins -

    Ich verzchte darauf.


    Nur um so viel, nur so weit

    hab ich Dich überlebt;

    um aus der Ferne zu denken.


    WISLAWA SZYMBORSKA

    um Himmels Willen, Carmen :30::24:


    Ich lese erst jetzt von deinen qualvollen Erlebnissen. Mir fehlen die Worte und jegliches Verständnis. Ich WILL das auch gar nicht verstehen und mich gar nicht darüber äußern - denn dann geht es ja schon wieder gleich um die anderen anstatt um dich.


    Es tut mir so leid, was du zu alledem obendrein noch aushalten musst!


    Fürs nächste Mal:

    Wenn du einfach nicht verstehen kannst, mein/e Liebe/r, warum jemand so sehr und so lange trauert, dann schätze dich glücklich, dass du es nicht verstehst.

    (Und jetzt möchte ich gerne gehen / bzw: Und ich denke, du möchtest jetzt gehen)

    Nun ist hier ein völlig anderes Motiv als wir alle erwartet hatten.

    Spielt das eine Rolle sollte das eine Rolle spielen ich weiß es ehrlich nicht.

    Es spielt keine Rolle, da Terror - aus welcher Richtung auch imme - durch nichts zu rechtfertigen ist.

    Wie entsetzlich!

    Wie beängstigend, dass Attentäter so fanatisch glauben können, richtig und im Sinne Gottes oder der Gerechtigkeit zu handeln.


    ... Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Menschin seinem Wahn. (Schiller)

    Liebe Mèl,


    auch ich habe jetzt (wahrscheinlich als letzte hier in diesem Kreis) dein Buch gelesen - in einem Zug (also, nicht auf ner Bahnfahrt, sondern ohne es zwischendurch beiseite zu legen)


    Danke dafür!


    Besonders deine Gedanken und Sätze zum Thema "Du hast dich ABER (!) sehr verändert" haben mich tief bewegt. Sie spiegeln auch mein "neues" (ich hasse dieses Wort in dem Zusammenhang) Lebensgefühl.


    Gute Gedanken und eine herzliche Umarmung sendet


    Niobe