Ich habe das Gefühl es wird jeden morgen schlimmer ,ich weiß ja
nicht wir ihr das Schaft .
Liebe Birgit,
ich zum Beispiel schaffe es nicht - absolut NICHT. Wenn ich morgens aufwache, dann bin ich als erstes darüber verzweifelt, dass ich weiterleben muss, obwohl ich das nicht aushalte in einer Welt, in der der geliebte Mann nicht mehr ist.
In meinem früheren Leben war ich Lehrerin, aber an arbeiten gehen ist nicht zu denken - noch dazu im Umgang mit Menschen, Kindern!
Arbeitsunfähig bin ich.... sein Tod hat meine Seele ausgelöscht.
Ich starre vor mich hin und versuche irgendwie zu begreifen, was passiert ist oder ich schreie und heule mich schier zu Tode. Zwischen den Schreikrämpfen versuche ich zu lesen. Trinke roten Kindertee und esse Fertignudeln. Manchmal hetze ich ziellos durch die Straßen.
Ich bewundere deinen Mut, jeden Tag das Grab deiner Liebsten zu besuchen!!!
Die Wucht eines Grabes auszuhalten geht über alle meine nicht vorhandenen Kräfte.
Ich schaffe es noch nicht mal, mich zu erkundigen, wo das Grab meines Geliebten ist und ob es überhaupt schon ein Grab gibt. Wir waren ja nicht verheiratet. Sohn und Exfrau meines Geliebten haben alles an sich gerissen, ohne mich mit einzubeziehen. Seit der Trauerfeier habe ich kein Wort mehr von ihnen gehört.
In tiefster Nacht überfällt mich dann eine Art von Schlaf, denn eigentlich kann ich die Augen nicht schließen. Dann quälen mich nämlich sofort die Bilder der Erinnerung an mein früheres glückliches Leben und lösen den nächsten Heulkrampf aus.
Dann wache ich wieder auf mit der Todesnachricht, die mir jeden Morgen aufs Neue ins Gesicht schlägt.
Fühle dich zutiefst verstanden von einer, die es auch nicht "schafft"
***Niobe
Im Leid zu Stein erstarrt