Meine Mutter war auch mein Lebensmensch / Thread von Reinhold

  • Lieber Reinhold!
    Ich möchte Linda recht geben. Lass Dir das Andenken an Deine liebe Mutter nicht von takt-und pietätlosen Menschen nehmen! Das würde sie nicht wollen.
    Was auch immer vorgefallen sein mag, das muss er mit sich selbst ausmachen- wenn denn überhaupt etwas vorgefallen ist. Leider möchten viele Menschen sich einfach nur hervortun, und dann an solch einem Tag und über einen Verstorbenen :thumbdown: -das geht gar nicht.
    Ignorier ihn, wenn das möglich ist.
    Viel Kraft und liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Lieber Reinhold,
    Taktlosigkeit und Verletzungen kennen viel hier, das ist leider ein weit verbreitetes Problem und so richtig lösen kann man es nicht. Solche Leute treffen einen meist unvorbereitet und dann mitten ins Herz, das tut weh und man ist dann auch meist völlig fasslungslos und weiß nicht wie reagieren! Man ärgert sich dann, über die eigene Unbeholfenheit. Und dann kommt der Schmerz ob dieser Gemeinheiten. Ich möchte dir auch Lindas Rat nahelegen. Geh diesem Menschen möglichst aus dem Wege und lege dir für solche Menschen eine klare messerscharfe Antwort parat. Dass Verwandte derart roh und unsensibel sein können, ist einfach unglaublich! Was meinst du, hat er mit diesen Geschichten beabsichtigt?
    Alles Liebe
    Christine

  • Liebe Freunde,


    musste wieder weinen :33: , als ich im Bücherregal einige Bücher rausgesucht hab, die ich lieben Freunden borgen will...denn in jedem zweiten Buch steht eine Widmung für meine geliebte Mutti, entweder war´s ein Geschenk zum Muttertag, zu Ihrem Geburtstag oder zu Weihnachten. Sie hat so gerne gelesen...oft in drei Tagen ein Buch, im Sommer so gerne auf unserem Balkon---als dann Ihre Augen in den letzten Jahren schlechter wurde, haben wir uns Hörbuch CDs gekauft, Ihre liebsten Stories waren Krimis von Agatha Christie oder moderne Thriller von Ken Follett usw. Ich vermisse Sie so furchtbar, weiss wieder nicht, wie ich die Nacht überstehen soll :13: :13: :13: --ohne Fernseher kann ich sowieso nicht einschlafen, wenn überhaupt.


    Alles Liebe :24: :24:


    Reinhold

  • Lieber Reinhold!


    Meine tiefste Anteilnahme zum Gehen deiner Mutter!


    Ich hab deinen Thread mitverfolgt aber habe es bis heute nicht geschafft dir zu schreiben,mir gehts auch nicht so gut.


    Es ist so traurig wenn das Leben nur noch aus Erinnerungen besteht , der geliebte Mensch nicht mehr da ist und unsere Welt zusammenbricht.
    Erinnerungen an schöne Stunden,gemeinsame Unternehmungen,Gespräche und....


    Ich hab auch gelesen daß dich die Aussagen deines Cousins so verletzt haben,vielleicht ein guter Rat,schreib ihm einen Brief,schreib dir von der Seele was dich geärgert hat ,aber beschimpf ihn nicht schreib nichts rein was er gegen dich verwenden kann man weiß ja nie...


    Ich hab es auch gemacht nach dem Tod meiner Mutter,es ist damals soviel geschehen und ich hab mich auch so geärgert,ich mußte diesen Brief schreiben sonst hätte es mich innerlich zerfressen und es war gut so,es war ein Brief an meinen Bruder und Schwägerin.Was passiert ist möchte ich hier nicht beschreiben es würde den Rahmen sprengen aber ich mußte es im Namen meiner Mutter tun.


    Freunde kann man sich aussuchen,Verwandte leider nicht und ich hoffe daß du ein paar liebe Freunde hast die dir in dieser schweren Zeit zur Seite stehen.


    Alles liebe und viel Kraft für die weitere Zeit


    Annemarie

  • Lieber Reinhold,


    ja, diese Erinnerungen, die "lauern" überall....man nimmt irgendetwas in die Hand oder man macht einen Schrank auf und immer läuft einem etwas über den Weg, und wir fangen an zu weinen,, weil es uns wieder erinnert. Grade dann besonders wenn es etwas ist, was der andere so gerne hatte. Man sieht dann alles wieder vor sich und erinnert sich. Das tut oft sehr weh.


    Meine Mami hat auch so gerne gelesen, das Buch, das sie angefangen hatte, lag lange Zeit im Wohnzimmer auf der Truhe mit einem Lezezeichen markiert wo sie aufgehört hatte zu lesen. Und nicht mehr weiterlesen konnte, weil sie uns eines Nachts so plötzlich verlassen hatte. Ich habe sehr sehr lange gebraucht bis ich es von der Truhe ins Regal gestellt habe. Und dabei sind viele Tränen geflossen....


    Wir brauchen diese Erinnerungen, denn sie sind das Einzige, was wir noch haben. Und doch schmerzen sie immer wieder aufs Neue....


    Ich finde Annemaries Idee sehr gut, dass Du diesem Menschen einen Brief schreibst. Das würde Dir bestimmt eine grosse Last von der Seele nehmen, denn es nagt verständlicherweise sehr an Dir. So wirst Du diese Last los. Mir hat es mal sehr geholfen, so einen Brief zu schreiben, als eine Tante sich über die Todesanzeige, die ich für mein Päpelchen gestaltet habe, aufgeregt hat und sehr verletztend wurde.... Es hat mich befreit.


    Schreib es nicht mit Vorwürfen, aber schreib wie sehr Dich sein Verhalten gekränkt hat.


    Schlimm, dass sich Menschen so unsensibel verhalten, und selbst auf einer Beisetzung sich nicht zurückkhalten können. Ansonsten meide ihn, der Kontakt ist ja eher sowieso nicht da, so dass Gefahr läuft, ihm oft zu begegnen und weiteren Verletzungen ausgesetzt zu sein. Jedoch musst Du schauen, dass Du wieder etas Ruhe in Dir findest, daher ist die Idee mit dem Brief richtig gut.


    Lieber Grüsse und


    :24: Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Lieber Reinhold,


    nach den PN´s jetzt doch auch hier noch ein Wort - oft meint man, dass Menschen aus dem familiären Umfeld besonders nett, einfühlsam und anständig sein müssten, eben weil "Familie" und weil "verwandt" und stellt dann doch fest, dass dem leider gar nicht so ist.


    Eine messerscharfe Antwort, eine deutliche Ansage - wie andere vor mir schrieben - ist eine Möglichkeit, eine andere wäre, diesen Menschen in seiner Grobheit nicht ernst zu nehmen und entweder den Platz zu wechseln oder einfach auf seine Ansprache nicht zu reagieren. Fast meine ich, dass das leichter fallen könnte und die Emotionen dann nicht so hochkochen?!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Liebe Freunde,


    derzeit gehts mir wieder sehr schlecht- :33: :33: --die Verzweiflung kommt nun in sehr kurzen Abständen und schubweise- :wacko: ohne Vorwarnung, ich bin dann wie gelähmt und kann entweder nichts machen oder ich muss mich sofort jemandem mitteilen, der meinen Schmerz mit mir teilt. Manchen Freunden wird das wahrscheinlich schön langsam lästig, aber ich habe ja nur ein paar Freunde, Euch im Forum :022: und meine Therapeutin. :005: ..an wen soll ich mich sonst wenden in meinem unendlichen Schmerz und meiner Trauer ? :13:


    Alles Liebe für Euch ! :24: :24:


    Reinhold

  • Lieber Reinhold!


    Denke, wir kennen das leider alle zu gut, dass man schnell anderen lästig wird mit seinem eigenen Erzählen, denn es ist ja leider so....für die Menschen geht das Leben einfach weiter, und für die ganz besonders, die noch keinen schmerzhaften Verlust erlitten haben. Die meisten können das einfach nicht verstehen, dass für uns irgendwie die Zeit stehen geblieben ist, dass die Freude nicht mehr da ist und dass eben grosse Traurigkeit und Verzweiflung ganz oben steht.
    Vielleicht waren wir ja mal genauso. Als wir noch keinen so schmerzhaften Verlust erlitten haben. Sicher fanden wir das schlimm und tragisch, aber irgendwo waren wir nicht selbst so betroffen. Es war ja bei anderen und nicht bei uns...


    Wir sind durch den erlittenen Verlust viel sensibler und auch empfindsamer geworden was den Tod angeht, wir gehen heute anders um, und die abgedroschenen Sätze wie " es wird schon", " das Leben geht weiter", " nun werd mal langsam wieder normal, denn es ist ja schon "viel Zeit" vergangen", und und und, das würden wir heute nie mehr sagen, denn wir wissen was es bedeutet wenn es soweit ist, dass wir jemanden Geliebtes gehen lassen mussten- wie verlassen man sich fühlt und wie man verzweifelt man ist, auch wenn man natürlich weiss, - vom Kopf her -, dass das Leben natürlich weitergeht.


    Das sehen und merken wir jeden Tag ja selbst, dass das Kalenderblatt weiterblättert...doch für uns ist es eben so ganz anders geworden...!
    Wir empfinden es anders, und wir haben Angst davor. Ganz normal....
    Für andere ist es aber nicht normal.
    Und daher werden wir schnell anderen lästig, sie verstehen es eben nicht...


    Wir müssen weitermachen, und es wird der Tag kommen, lieber Reinhold, wo Du auch wieder Freude haben wirst am Leben, das ist sicher so gewollt, und Deine Mutti hätte es sicher auch so gewollt, dass Du wieder Freude haben wirst, dass Du ins Leben zurückfindest und nicht daran zerbrichst, dass sie nicht mehr da ist.


    Ich habe Dir ja schon mal geschrieben, dass es eine andere Freude sein wird. Aber sie wird Dir auch wieder gut tun, und sie wird Dir Kraft geben, jeden neuen Tag als Geschenk anzunehmen...und Dir in den Erinnerungen an Deine Mutti immer ein warmes Lächeln auf Dein Gesicht zaubern....


    Ich :24: Dich...und schreib Dir hier immer alles von der Seele
    Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Freunde,


    obwohl ich Euch nun gefunden hab`und eine total engagierte Therapeutin hab`(die mich auch schon vor einem möglichen "Burn Out" in der Trauer gewarnt hat), weiss ich nicht, ob ich es schaffe--es gibt Stunden, die sind so voller Verzweilfung und Angst, dass ich es kaum aushalte, Weinkrämpfe.. Heut war ich wieder am Friedhof (denn morgen, am 21., sind es genau 6 Monate her), ich hab rosafarbene Rosen mitgebracht und einen kleinen Eingel, aber ich war so fertig, dass ich mich am Grab auf den Steindeckel setzen mußte und ich hab`so weinen müssen....


    Alles Liebe für Euch. Danke !


    Reinhold

  • Lieber Reinhold,


    sehr verspätet, aber von Herzen ein liebes Willkommen hier im Forum, schön, daß du zu uns gefunden hast.
    Es tut mir sehr leid, daß deine Mutti nicht mehr bei dir ist.


    Reinhold - 6 Monate sind nichts! Auch wenn dir die Zeit endlos vorkommt. Es ist noch zu früh, um sich wirklich "besser" zu fühlen. Trauer braucht Zeit. Und Geduld. Und Vertrauen.
    Vertrauen und Geduld, um auf die Zeit "warten" zu können, in der es wieder besser geht.
    Ich weiß, es ist schwer, und ich weiß auch, daß du dir beim besten Willen nicht vorstellen kannst, daß es je auch nur ein bissel besser werden kann. Aber -
    hast du das "Gespräch" von Mutter und Kind gelesen, das Luanda heute eingestellt hat?
    Versuche, nie zu vergessen (auch wenn es oft sehr schwierig ist):


    "...Wir sind der Herzschlag, der Euer Herz antreibt, der Atemreflex, den ihr
    nicht bemerkt, wir sind allgegenwärtig bei euch, achten auf euch,
    lieben euch, & freuen uns über jeden Fortschritt den ihr macht, bis
    wir endlich wieder vereint sind."


    "Dauert es noch sehr lange?"


    "Weißt Du, wir haben keine Zeit. Wir sind. Wir können in alle Räume
    wandern, die euch verschlossen sind. & jeder Tag, den Du lebst,
    erlebe ich wie einen Herzschlag. Ich bin nicht weg von dir, niemand ist
    weg von seinen Lieben. ..."


    Ich weiß, es ist anders als wir es uns wünschen - du, ich, wir alle. Aber unsere Lieben sind immer bei uns.


    Ich schicke dir ein Packerl voll Kraft und eine Portion Geduld.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Lieber Reinhold!


    Oft kommt einem alles ohne Perspektive vor, wenn der Schmerz, die Trauer, die Sehnsucht überhand nehmen und immer im Vordergrund stehen.


    Ich denke, dein Weinen hilft dir bei deiner Verarbeitung, du lässt es raus. Das ist schon Mal gut.


    Wie lieb, wie du deiner Mama so nette Dinge zum Friedhof bringst, voller Liebe ausgesucht.


    Jutta hat es so passend ausgedrückt - "Ich weiß, es ist anders als wir es uns wünschen - du, ich, wir alle. Aber unsere Lieben sind immer bei uns." ;( :13:


    Sie fehlen uns - unsere lieben Verstorbenen. Wir müssen leider lernen, mit demSchmerz umzugehen, wir müssen der Trauer Platz lassen, aber auch ein wenig Freude in unser Leben lassen. Wir können bzw. dürfen nicht nur trauern. Versuche deine alten Hobbys zu aktivieren od. ev. neue zu finden. Balkonpflanzen setzen (od. hast du sogar einen Garten?), zu einem Schachclub gehen. Du liest doch so gerne, vielleicht nimmst dein Buch in ein Cafehaus mit, ergibt sich mit jemandem ein Gespräch, dann ist es gut und erfreulich, ansonsten hast du dein Buch als "Sicherheit" nicht ganz alleine dort zu sein.

    Ich denk mir manchmal, wenn ich vor meinen Eltern gehen hätte müssen, hätte ich auch nicht gewollt, dass meine Lieben nur mehr trauern. Manchmal kostet es ein wenig Kraft und auch Mut, etwas Neues anzufangen. Man will sich von all dem alten nicht trennen, will es vielleicht alles gleich beibehalten. Aber ich kann nur sagen, ich gehe von mir aus, mir hat es geholfen, in kleinen Schritten Veränderungen durchzuführen (neue Tischdecke, neue Trinkgläser nur so zum Beispiel).


    Ich wünsche dir, dass du bei all der Liebe und dem großen Schmerz um deine Mutter, nicht ganz in der Trauer versinkst, sondern auch ein wenig Sonne zurückkehren möge.


    Aber gerne hören wir dir hier drinnen zu, sind füreiander da und verstehen uns in unserer Trauer.


    Ganz lieben Gruß


    Linda

  • Liebe Linda,


    danke für Deinen lieben :2: Worte in Deiner jüngsten Nachricht.


    Werde versuchen auf meinem Weg, der mich nun allein durch gefährliches Gebiet führt, Deine Ratschläge zu integrieren... :30:


    Melde mich demnächst wieder ausführlicher, hab erst wieder ab 1.5. genug Guthaben (Internet-Wertkarte). Diese Nachricht schreibe ich vom Internetcafé aus.


    Danke !!! Es stimmt, ich war heute auf dem Friedhof und hatte das innige Gefühl von Nähe, eigenartig---ich glaub, Du hast recht, unsere Lieben sind i m m e r bei uns !!
    :13:
    Mit Veränderungen hab ich mir auch früher schon sehr schwer getan, jetzt trifft mich diese Lebenskrise halt mit voller Wucht... :13:


    Alles Liebe für Dich ! :24:



    Reinhold

  • Lieber Reinhold!
    Habe Deine Beiträge gelesen und möchte Dir sagen das es mir leid tut das Deine Mutter verstorben ist.
    Ich weis wie Du Dich fühlst ,Du hast gesagt es sind ja schon 6 Monate vergangen .das ist noch nicht lange!
    Mein Sohn ist vor fast 2 Jahren gestorben und ich habe immer noch das Gefühl als wäre es Gestern passiert.
    Ich vermisse ihn sehr und wenn ich könnte würde ich es ungeschehen machen (Ich will mein altes Leben zurück!!!!)
    Wir alle hier leiden unter den verlust eines lieben Menschen und wenn ich ehrlich bin kann ich mir nicht vorstellen das ich jemals
    wieder glücklich sein werde, aber ich versuche es mit all meinen Kräften.
    Ich sage mir immer : es muß ja irgendwann besser werden! Und so kämpfe ich mich Tag für Tag durch mein Leben!
    Lass den Kopf nicht hängen ich wünsche Dir viel Kraft,halte durch WIR SCHAFFEN DAS!!!!
    Liebe Grüße Renate

  • Liebe Freunde,


    da mein Internet nun wieder "Guthaben" hat, melde ich mich zurück. Hab immerhin zwei Schritte setzen können: ich hab das Türschild ausgewechselt (aber bloß unseren Nachnamen draufgeschrieben...) und heute die Grabinschrift bestellt. Die Endgültigkeit macht mir schwer zu schaffen---je mehr ich lerne das Unvermeidliche zu akzeptieren (und vor mir liegt, glaub ich, noch ein sehr langer Weg) desto mehr wächst meine Angst :95: vor der Einsamkeit. Wie soll ich für den Rest meines Lebens einen neuen Sinn finden. Es ist alles noch in so weiter Ferne. Bin auch körperlich wieder total fertig... :33:


    Alles Liebe für Euch und viel Kraft :24:


    Reinhold

  • Lieber Reinhold!
    Du hast ja einen ziemlich großen Schritt gemacht.Neues Türschild, Grabinschrift bestellt. Das ist sehr viel, finde ich.
    Diese Entgültigkeit macht uns allen glaub ich sehr zu schaffen.Jedenfalls geht es mir so.Immer wenn ich vor dem Grab meiner Tochter oder dem meines Bruders und meines Vatis stehe, dreht sich in mir alles um. Besonders bei meiner Tochter weigert sich mein Verstand das alles zu akzeptieren.Aber Du schreibst selbst,das ist ein langer Weg.
    Du hast Angst einsam zu werden/ zu sein? Hast Du Freunde, Verwandte mit denen Du Dich austauschen oder etwas unternehmen kannst? Oder vielleicht ein Hobby, wo man evtl. netten Anschluss finden könnte?
    Ich wünsch Dir viel Kraft.
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Freunde,


    gestern war ein mieser Tag :95: >>> eine üble Mischung aus Hitze, sehr niedrigem Blutdruck, Gewichtsverlust und ungewohnter Anstrengung (Radfahren + Rasenmähen im Pfarrhof) führte zu einem Beinahe-Kollaps,gut dass das Gras weich war, auf das ich gestürzt bin (beim Mähen) - unser Herr Pfarrer hat mir dann aufgeholfen und danach hab ich nur noch den Schatten gesucht inmitten der Kinder im benachbarten Kindergarten. Eines der Kleinen war mein guter Geist und hat mir laufend Wasser gebracht...Passiert ist sonst nicht viel bis auf ein kleines Cut im Gesicht... 8|


    Hab ja erst vor kurzem - nach sehr langer Pause - wieder mit dem Radfahren begonnen, ungeübt also, ganz zu schweigen von der Gluthitze (30 Grad)... :wacko:


    Offenbar höre ich zu wenig auf meinen Körper. und hab wieder zuviel auf einmal versucht. Mein Körper hat protestiert dagegen...Dieses äußerst unangenehme Erlebnis wird mir eine Lehre sein.


    Ab nun setze ich mir tagtäglich nur mehr eine Priorität ! :028:
    Ab nun mache ich auf meinem Weg wieder etwas kleinere Schritte ! :028:
    Ab nun versuche ich - sooft ich daran denke - bewußt zu atmen !


    Alles Liebe für Euch. :24:


    Reinhold

  • Lieber Reinhold


    Es ist sehr wichtig dass du auf deine Körper und dessen Grenzen hörst. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig das ist, gerade in dieser schlimmen Trauerphase, in der wir uns befinden. Es nützt nichts, wenn wir uns zusätzlich schwächen, indem wir uns überfordern. Ich bin Anfangs (das war im Januar) oft stundenlang auf dem Friedhof in der Kälte gestanden und hab nicht gespürt, dass ich eigentlich total durchgefroren war. Auch war ich (und bin es leider immer noch) immer wieder stark erkältet. Das kommt, denke ich, davon, dass wirklich der ganze Körper mit der Seele mitleidet und "krank" vor Trauer ist.


    Vor einigen Wochen habe ich jetzt aber angefangen in den Tag hinein zu leben, ohne mir grossartig viel vorzunehmen oder zu planen. Der Alltag ja, aber nur in kleinen Dosen. Prioritäten setzen eben, wie du es auch schreibst. Und wenn wir ehrlich sind: Vieles was wir als sehr wichtig anschauen ist es doch eigentlich gar nicht, oder? Wir selber sind wirklich wichtig, dass es uns gut geht, denn das würde sicher auch deine Mutter und mein Mann wollen.


    Genau wie du es schreibst: machen wir uns auf unseren Weg mit kleinen Schritten und atmen wir immer wieder bewusst durch. So werden wir unser neues Leben Stück für Stück meistern.


    :24:


    Alles Liebe
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Liebe Freunde,


    Erinnerungen sind sehr persönlich, unverwechselbar und subjektiv---aber SIE VERGEHEN NICHT !!! :005:


    Wenn ich an meine Mutter denke, denke ich an unbedingtes Vertrauen, Innigkeit, gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis, Liebe ohne Bedingungen und Gemeinschaft.


    Alles Liebe für Euch :30:


    Reinhold

  • Lieber Reinhold,
    das klingt positiv und schon ein wenig zuversichtlicher! :) Ich freue mich, dass dich der Pfarrer einbindet in das Pfarrgeschehen und dich auch mit Aufgaben betraut, das ist wichtig! Aber: Noch bist du nicht ganz fit und du hast dir mit den kleinen Schritten eine gute Strategie gewählt! Weiter so! :24:
    AL Christine, die derzeit mit Fieber im Bett liegt

  • Lieber Reinhold,


    gut, daß dein kleiner "Umfaller" so glimpflich ausgegangen ist!
    Also ab jetzt - bleib bei den kleinen Schritten. Wie Christine sagt - eine gute Strategie.
    Ein bissel Radfahren ist gut - aber nicht unbedingt in der größten Hitze ;)
    Und vielleicht nicht grade, wenn du dann Rasen mähen mußt ;)
    (na, du weißt schon, wie ich's meine)


    Was du über die Erinnerungen an deine Mutter schreibst ist schön.
    Und ja, ganz besonders die "Liebe ohne Bedingungen" - das denk ich auch oft.


    Alles Liebe, :24:
    Jutta


    PS:@ Christine - ich hoffe, daß sich dein "Virus" nicht wieder gemeldet hat? Auf jeden Fall gute Besserung, werd schnell wieder gesund.

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.